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  Die nationalsozialistische wirtschaftspolitik hatte kein festumrissenes programm. 1933 wurden zwei ziele ins auge gefaßt: zum einen sollte die arbeitslosigkeit durch das arbeitsbeschaffungsprogramm beseitigt werden. zum anderen sollte die dt. wirtschaft e

Die NS-Wirtschaftspolitik und das Wirtschaftgefüge bei Kriegsbeginn und in der Blitzkriegsphase  Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik hatte kein festumrissenes Programm. 1933 wurden zwei Ziele ins Auge gefaßt: Zum einen sollte die Arbeitslosigkeit durch das Arbeitsbeschaffungsprogramm beseitigt werden. Zum anderen sollte die Dt. Wirtschaft eine "Wehrhaftmachung" erfahren. Für beide Ziele wurden staatliche Steuerungsmaßnahmen eingesetzt. Steuererleichterungen, großzügigie Kreditvergabe usw.

waren die Methoden, um die darniederliegende Wirtschaft anzukurbeln, denn das NS-Regime brauchte zur Kriegsvorbereitung die Großwirtschaft. Aus der gezielten Anwendung dieser Mittel konnte man die Proritäten der Regierung erkennen. Nach dem 1. Arbeitsbeschaffungsgesetz vom 1.6.1933 gewährte Steuernachlässe sollten der "Erhaltung und Erstarkung der kriegswichtigen Betriebe" dienen; Zuschüsse beim Wohnungsbau waren an den Einbau von Luftschutzräumen gebunden; die Steuerbefreiung für neue Kfz's war als eine Förderung der Kfz-Industrie durch die Privatkäufer gedacht, denn im Falle der Mobilmachung rechnete der Reichsverteidigungsrat damit, daß ca.

90% der motorisierten Heeresverbände mit beschlagnahmten Privatfahrzeugen versorgt werden würden. Der Geldmarkt wude für die Finanzierung arbeitsintensiever Abm-Projekte (z. B. Autobahnbau, Wohnungs-um/neubau /-Renovierung ...

) eingesetzt. Die durch die Wirtschaftskriese schwer getroffene Investitionsgüterproduktion wurde durch Kredite stärker gefördert als z. B. der Bereich der Konsumgüter. Durch Spareinzahlungen der Bürger wurde 1937 der Bau eines VW-Werkes bei Fallersleben finanziert (von dessen Bändern jedoch mehr Militärfahrzeuge als PKWs rollten). U.

A. diese Autos sollten im Falle der Mobilmachung für die Militärs eingezogen werden, welche forderten, bei der Planung der Autos sollte berücksichtigt werden, daß diese (bei abgenommenem Verdeck) drei Personen und einem Maschinengewehr Platz bieten sollten. Ein auf größtmögliche Autarkie (Selbstständigkeit) ausgerichteter Im- und Exporthandel bewirkte eine Verschiebung bei den Handelspartnern und Gütern. Von 1929-38 sank der Anteil der Gesammteinfuhr aus Westeuropa und USA von 35,4% auf 24,5%, im gleichen Zeitraum stieg der Anteil aus Südosteuropa, Vorderasien, Lateinamerika und Nordeuropa von 23,9% auf 39,9%. Hitler faßte alle diese Bemühungen in seiner Denkschrift zum Vierjahresplan 1936 programmatisch zusammen und setzte ein Ziel: Die Wirtschaft und Armee innerhalb von 4 Jahren kriegsbereit zu machen. Im Rahmen der Möglichkeiten sollten die kriegswirtschaftlich wichtigen Gebiete (z.

B. bei Stahl/Leichtmetallproduktion, Treibstoff, (Kunst-)Gummi,...) ohne Rücksicht auf die Kosten autark gemacht werden. Von 32-37 sank der Lebensmittelimport auf die Hälfe.

Gleichzeitig stieg die Einfuhr von Erzen stark an. Auch die unmittelbar für die Aufrüstung aufgewendeten Beträge stiegen von 33-39 stark an (ca. 60 000 000 000 RM). 1938 z. B. gab D 22,4% seines Volkseinkommens für Rüstung aus, GB aber nur 6,9%.

Obwohl die Steuereingänge stiegen,konnte das alles nur durch riesige Haushaltsdefizite (also Reichsschulden) finanziert werden. Noch gefährlicher als die Höhe der Verschuldung war jedoch das Tempo, in dem diese stiegen. 1939 mußte die mittlerweile abhängige Reichsbank die Notenpresse laufen lassen: Der Geldumlauf stieg 33-39 von 5,7 auf 14,5 Mrd. RM, bis Feb.45 auf 56,7 Mrd. Für dieses Geld wurden jedoch zu wenig (Konsum-)Güter produziert, und am Ende verloren bei der Währungsreform 48 alle ihre Ersparnisse.

Anfang 36 wurden die letzten Reserven verkauft: Göring trieb Außenstände ein, verkaufte deutschen Auslandsbesitz, und er erfaßte ausländische Wertpapire im Reich. Schacht, Goerdeler und Oberst Thomas forderten angesichts galoppierender Inflation, die Rüstung zu bremsen, anstatt sie gegen jegliche Vernunft voranzutreiben. Hitler jedoch entschied im Aug. 36 in einer Geheimdenkschrift: "Das Ausmaß und das Tempo der militärischen Auswertung unserer Kräfte können nicht groß und schnell genug gewählt werden! ...

" Seine Lösung lag in "einer Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis" Deutschlands. (Siehe: Denkschrift zum Vierjahresplan 1936) Die Deutsche Wirtschaft war jedoch keine Staatswirtschaft geworden. Ziel war nicht, das Geld für die Gründung einer staatseigenen Rüstungsindustrie auszugeben (von den 1937 im Raum Salzgitter gegründeten Hermann-Göring-Werken einmal abgesehen), vielmehr blieb eine Privatwirtschaftliche Ordnung bestehen, allerdings bestimmte der Staat den Produktionsprozeß. Zitat Hitler (Denkschrift zum Vierjahresplan): "Das Wirtschaftsministerium hat nur die nationalwirtschaftliche Aufgabe zu stellen und die Privatwirtschaft hat sie zu erfüllen!" / "..


.Wir müßen selbstverständlich die wirtschaftliche Apparatur in Ordnung halten ... Die Ideen des Programms verpflichten uns nicht, wie Narren zu handeln und alles umzustürzen, sondern klug und vorsichtig unsere Gedankengänge zu verwirklichen." So wurde z.

B.Reichsbankpräsident Schacht als Vertrauter von Schwerindustrie und Hochfinanz 34 Wirtschaftsminister und 35 "Generalbevollmächtigter für die Kriegswirtschaft". Jedoch nutzten nur wenige Unternehmer ihre Macht aus, wenn sie Bedenken gegen Hitlers Politik hatten. Letztlich war die Wirtschaft Mittel zum Zweck, zu einem Zweck, der auch von Wirtschaftsbossen bejaht wurde: Die Bekämpfung des "internationalen Judentums": "Deutschland hat mit seinem Antisemitismus dem in Rußland absolut herrschenden Judentum und dem Judentum der Welt, dem einflußreichsten Vorkämpfer des Bolschewismus, den schärfsten Kampf angesagt. Das Fazit ist also, daß der Krieg fast unvermeidlich ist..

. Jedenfalls müssen wir mit dieser Auseinandersetzung rechnen und uns mit allen Mitteln darauf einrichten." -Ein Saar-Stahlherr 36 an Hitler   Bei Kriegsbeginn stand auf diese Weise eine leistungsfähige Rüstungindustrie zur Verfügung, mit der die Deutsche Kriegswirtschaft den Gegnern überlegen war, ohne das die gesammte Wirtschaft auf Krieg umgestellt worden wäre. Die komplette Umstellung hielt Hitler auch nicht für notwendig, da er eine andere Strategie hatte: Der Blitzkrieg. Friedensphasen mit intensiver Rüstung sollten sich mit kurzfristigen Feldzügen gegen jeweils einen isolierten Gegner abwechseln. Durch dieses Konzept wollte man die Zivilbevölkerung schonen.

Der Grundgedanke war also der, daß zu einem günstigen Zeitpunkt eine kurzfristige Rüstungsüberlegenheit genügte, um zu siegen. Bis zum Winter 41/42 klappte dies auch ganz gut, was z.T. auch daran gelegen haben mag, daß in den eroberten Gebieten Lebensmittel, Rohstoffe, Industriekapazitäten und auch Arbeitskräfte in deutsche Hände fielen, welche (natürlich) zu lasten der dortigen Bevölkerung für deutsche Bedürfnisse ausgeschöpft wurden. Die NS-Regierung wollte auch aus Innenpolitischen Gründen nicht die ganze deutsche Wirtschaft auf Krieg umstellen (man wollte den Bürgern nicht mehr als nötig zumuten, um sie nicht zornig zu stimmen). Durch ein Netz von SD-Leuten wurde während der gesammten Kriegszeit die Stimmung in der Bevölkerung beobachtet.

Ab 39 wurden täglich "Berichte zur innenpolitischen Lage" zusammengestellt, aus denen die NS-Führung ablesen konnte, wie die Bürger ihre Aktionen beurteilten. Erst 43 sah man es als notwendig an, tiefere Eingriffe in die Lebensverhältnisse vorzunehmen. Das Volk war dazu auch bereit.   Anhang: Autarkie 38/39 Kohle Eisenerz Nikkel synth. Öle Mineralöl Kautschuk Textilfasern Brotgetreide Kartoffeln Fleisch in % 116 23 5 15 40 5 43 115 100 97   Von Rolf Hubertus Viehmann (1997).

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