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  Der besuch der alten dame personenbeschreibung

Alfred   Der 65 jährige Alfred Ill ist Kolonialwarenhändler in Güllen, einer kleinen verarmten Stadt. Er stammt aus einfachen Verhältnissen und ist in die Selbstständigkeit hineingewachsen. Er machte in seinem ganzen Leben nur zwei Reisen (eine nach Berlin und eine ins Tessin) und hat den Rest seines Lebens ausschließlich in Güllen verbracht. Er heiratete Mathilde Blumhard und wurde Vater von zwei Kindern (Ottilie und Karl). Alfred Ill ist einerseits in der Bürgerschaft gut gelitten, andererseits nicht nur geschäftlich auf die gute Meinung der Bürgerschaft angewiesen. Er greift deshalb im Konfliktfall zu strafbaren Handlungen um sein Ansehen zu retten.

So ließ er seine alte Jugendfreundin Claire Zachanassian, die damals noch Klara Wäscher hieß, im Stich, als sie von ihm schwanger war, bestritt die Vaterschaft und bestach zwei Männer zu der Falschaussage vor Gericht, sie hätten mit Klara geschlafen. Sein abstumpfendes Gewissen nimmt nach 45 Jahren Verjährung für sich in Anspruch. Ill wird durch die persönliche Gefahr vollkommen aus dem Alltagstrott gerissen und in Überlebensangst gestürzt, als Claire Zachanassian sich Gerechtigkeit kaufen will und eine Milliarde als Belohnung aussetzt, wenn jemand Alfred Ill tötet. Äußerlich wird Ill von der Gemeinschaft weiter unterstützt, innerlich jedoch längst aufgegeben, findet sich Ill allmählich mit seiner Opferrolle ab. Auf seinem letzten Gang hat er schon längst mit dem Leben und seiner Umwelt abgeschlossen. Nach einer Gemeindeversammlung wird Ill schließlich von einem Turner erwürgt.

    Lehrer   Der Lehrer, der in diesem Buch nicht näher mit Namen genannt wird, wohnt wie fast alle Akteure in Güllen. Er wird schon relativ alt sein, da man erfährt, dass er schon zwei Jahrzehnte Lehrer in Güllen ist. Wie alle Güllener lebt er nicht gerade im Wohlstand, aber es scheint für das Nötigste zu reichen. Der Lehrer hat eine gewählte Wortwahl, man merkt, dass er gebildet ist. Teilweise spricht er sehr anspruchsvoll. Es ehrt ihn, dass er schon so lange Lehrer am Güllener Gymnasium ist; sein Beruf ist ihm also recht wichtig.

Die Freunde des Lehrers sind die bekannten Bürger der Stadt wie der Bürgermeister, der Polizist oder der Pfarrer. Die Gesellschaft bedeutet ihm äußerst viel. Bei dem Gespräch mit Claire Zachanassian wird deutlich, dass er es abscheulich findet, einen Menschen für Geld und nur der Rache wegen zu töten. Später schwenkt er jedoch auch um und hält sogar eine Rede, in der er sich indirekt, aber eindeutig für die Ermordung Ills einsetzt.   Koby Koby heißt mit wirklichem Namen: Jakob HühnleinLoby heißt mit wirklichem Namen: Ludwig Sparr Koby und Loby sind ungefähr 60 Jahre alt. Sie ziehen mit Claire Zachanassian durch die Welt und leben dadurch in einem luxuriösen Umfeld.

Die beiden sind blind, wodurch sie sich auf ihren Gehör- und Geruchssinn konzentrieren. Sie erkennen Güllen an der Güllener Luft und den Polizisten an seinem Tonfall, der bei allen Polizisten, wie sie sagen, der gleiche ist. Koby und Loby sind alt, klein und dick. Sie haben dunkle Haare und sind sorgfältig gekleidet, außerdem tragen sie aufgrund des fehlenden Augenlichts Sonnenbrillen. Die beiden treten nur zusammen auf, sprechen gleichzeitig und wiederholen das Gesagte immer noch ein Mal. Sie verfügen über einen äußerst geringen Wortschatz und ihre Sätze sind kurz und knapp.

Die beiden sind in Güllen geboren, bis sie auswanderten: Jakob Hühnlein nach Kanada und Ludwig Sparr nach Australien. Sie gingen fort, nachdem sie im Jahre 1910 von Alfred Ill mit 1l Schnaps bestochen wurden um eine Falschaussage vor Gericht zu machen. Sie schworen mit Klara Wäscher geschlafen zu haben und sorgten auf diese Weise dafür, dass die Vaterschaftsklage gegen Ill aufgehoben wurde. Daraufhin ließ Claire Zachanassian sie suchen, kastrieren und blenden. Trotzdem scheinen sie immer fröhlich zu sein und ohne den anderen nicht auszukommen, sie halten sich immer an den Händen. Sie leben mit Claire Zachanassian, ihrem Butler Boby, den Gangstern Toby und Roby und Claires jeweiligem Gatten zusammen.

Jedoch haben sie keine Bindung zu diesen Personen und vertrauen nur dem anderen. Die restliche Umwelt und Gesellschaft scheint sie nicht zu interessieren. Obwohl Koby und Loby eigentlich fröhlich wirken, haben sie (im 3. Akt) Angst vor den beiden Gangstern Toby und Roby.     Gatten Der Gatte VIIClaire Zachanassian nennt ihn Moby, sein richtiger Name lautet Pedro. Er trägt einen schwarzen Schnurrbart und wenn er ganz fest nachdenkt, wirkt er wie ein Brasilianer, er ist allerdings griechisch-orthodox und sein Vater war Russe.

Er besitzt Tabakplantagen und angelt leidenschaftlich gerne. Er gehorcht seiner Gattin widerstandslos und wirkt nicht besonders intelligent. Getraut wurden die beiden von einem Popen. Sie führen eine glückliche Ehe, so wie jede ihrer Ehen sei, sagt die Zachanassian. Allerdings schickt sie ihn dann zurück nach Portugal. Der Gatte VIIIDer achte Gatte ist ein deutscher Filmschauspieler und wird von Claire Hoby genannt.


Er ist groß, schlank und trägt einen roten Schnurrbart. Er fühlt sich auf Dauer in der Kleinstadt nicht wohl, er braucht die "sittliche Bestimmung einer Zeit" , ihm fehlt die große Tragik. Er und die Zachanassian werden im Güllener Münster getraut, dies war ihr Jugendtraum. Bei der Hochzeit sind nicht nur die Ex-Männer von Frau Zachanassian, sondern auch alle, die Rang und Namen haben in der Filmwelt, anwesend. Allerdings lässt sich Claire sofort nach der Hochzeit wieder von ihm scheiden. Ihn schickt sie in seinem Porsche zurück nach Geiselgasteig, also in die Filmstudios.

Der Gatte IXIhr neunter Gatte ist ebenfalls groß und schlank, besitzt graumelierte Haare und einen Schnurrbart. Frau Zachanassian nennt ihn Zoby. Dieser hat einen Nobelpreis gewonnen. Er ist intelligent, und wenn er mal nicht denkt, wirkt er direkt eigenartig. Er liebt das Forschen. Er schreibt Bücher und möchte Claires Memoiren schreiben und ihr Vermögen verwalten.

    Claire Kurze allgemeine Angaben:Name: Claire ZachanassianMädchenname: Kläri WäscherAlter: 62Heimatort: GüllenEltern: Güllener Die Multimilliardärin Claire Zachanassian ist eine alte, etwas dickere, aufgedonnerte Dame mit roten Haaren. Sie ist umhängt mit riesigen, goldenen Armringen sowie einem Perlenhalsband. Sie sieht fast schon wieder unmöglich aus, bezeichnet sich selbst als eine "Frau von Welt". Infolge mehrerer Unfälle (z.B. bei einem Flugzeugabsturz in Afghanistan) besitzt sie mehrere Prothesen.

Sie wuchs in Güllen unter normalen, einfachen Umständen auf. Ihre Eltern waren Güllener, ihr Vater fertigte als Baumeister die Bahnhofstoilette an. Ihre Mutter starb sehr früh an Lungenschwindsucht. Claire selbst war allerdings alles andere als das brave Mädchen von nebenan: sie stahl, bespuckte Bürger der Stadt und wurde in der Schule geprügelt. Auch ihre Schulnoten waren alles andere als hervorragend: nur in der Pflanzen- und Tierkunde erreichte sie als beste Note "genügend". Die späteren Vorfälle in ihrer Vergangenheit haben Claire zu dem gemacht, was sie heute ist: arrogant, kühl, abgebrüht, egoistisch.

Nachdem sie mit Alfred Ill eine jahrelange Liebschaft hatte, leugnete er jedoch, als Claire von ihm schwanger war, die Vaterschaft. So verließ sie dann die Stadt, enttäuscht, wütend, verletzt. Sie rutsche ab in die Rotlichtszene, ihr Arbeitsplatz wurde ein Bordell. Die reichste Frau der Welt wurde sie Jahre später durch die Heirat mit dem Milliardär Zachanassian aus Armenien, der sie von ihrem Leben als Hure befreite. Auf diese Heirat folgten viele weitere: sie begann, ihre Ehemänner nach Lust und Laune zu wechseln, was sich auch bis heute nicht geändert hat. Claire Zachanassians gesamtes Verhalten ist die Folge ihrer früheren Erlebnisse: sie kommandiert die Menschen herum (besonders ihre Diener sowie ihre Ehemänner), spricht abwertend, kühl, arrogant, berechnend.

Sie ist hochnäsig und selbstsicher, redet provozierend und stellt andere bloß. Ihre Ausdrucksweise klingt nicht nach einer reichen Dame mit Anstand, sondern eher nach einer Frau aus unteren Schichten. Claire Zachanassian lebt zusammen mit ihrem Butler Boby sowie mit ihren ständig wechselnden Ehemännern. Des Weiteren sind die beiden Kaugummi kauenden Herren, Toby und Roby in ihrer Nähe, die Claire auf Grund ihrer Prothesen mit einer Sänfte tragen. Richtige Freunde hat Claire Zachanassian nicht: sie benutzt die Menschen für ihre Zwecke und spielt mit ihnen. Auch die Gesellschaft sieht sie als Spielzeug für sich.

Die wichtigsten Dinge im Leben von Claire Zachanassian sind: Geld, Gerechtigkeit in Bezug auf ihre Person und Rache. Sie denkt nur an sich. Die benutzt ihr Geld als Mittel für ihre Pläne. So bietet sie beispielsweise der Stadt Güllen bei ihrem Besuch eine Milliarde, wenn jemand Alfred Ill tötet. Darin sieht sie für ihn eine Strafe für sein früheres Verhalten und damit die ersehnte Gerechtigkeit für sich selber. Claires Rachegedanken beschäftigten sie am meisten und sie träumt von deren Verwirklichung.

Eigentlich ist Claire Zachanassian eine alte Dame, mit der man nur Mitleid haben kann. Sie ist alleine und traurig und aus Langeweile spielt sie mit den Menschen. Weil sie damals so verletzt wurde, wünscht sie sich nun Rache. Wären die Ereignisse damals nicht so gewesen, wäre Claire nicht so ein egoistischer, arroganter, abgebrühter und kühler Mensch geworden!     Bürgermeister Über den Bürgermeister erhält man kaum persönliche Angaben, bezüglich des Namens, des Alters oder der familiären Situation. Man erfährt lediglich, dass er mit Annettchen Dummermuth, der damaligen Klassenbesten verheiratet ist. Aufgrund der beiden Enkelkinder, der Zwillinge Hermine und Adolfine, die sieben Jahre alt sind, kann man vermuten, dass der Bürgermeister bereits zu der älteren Generation gehört.

Auch sein äußeres Erscheinungsbild wird nicht genau beschrieben, doch dem Text kann man entnehmen, dass er sich nicht von den Güllenern abhebt, sondern genau so schäbig gekleidet ist wie sie und auch seine Freizeit gerne mit ihnen verbringt. Er verhält sich den Güllenern gegenüber immer freundlich und gemeinschaftlich. Er bildet sich nichts auf seinen Amtsposten ein, da auch er wie die anderen Bewohner der Stadt von der Misere Güllens betroffen ist. Da der Bürgermeister sehr stolz auf seine Stadt ist, setzt er sich für das Wohl der Stadt ein und versucht die Güllener aus der Armut zu befreien. In der Hoffnung, die Spende von Claire Zachanassian zu bekommen, lässt er sich dazu herab, sich von ihr herumkommandieren zu lassen, und verhält sich ihr gegenüber äußerst nett. Er stellt die schlechten Taten von Claire in den Hintergrund und lässt die wenigen guten als besondere erscheinen.

Als der Bürgermeister erfährt, was Claire Zachanassian als Gegenleistung für ihre großzügige Spende verlangt, lehnt er das Angebot ab, da er im Namen der Menschlichkeit lieber arm als blutbefleckt sein will. Da er vorgibt, ein sehr gerechter Mann zu sein, macht er auch Ill klar, dass er für den Posten als nicht mehr in Frage kommt, da er die Taten, die zu Claire Zachanassians Forderungen geführt haben, nicht billigen kann. Dennoch kauft auch er teure Güter auf Kredit ein, was zeigt, dass er ebenfalls auf Tod wartet. Außerdem plant er schon, ein neues Stadthaus zu bauen, denn dort hängen schon Pläne für einen Neubau aus.     Ill's Frau   Mathilde Ill, geboren Blumhard, wohnt in der kleinen verkommenen Stadt Güllen seit ihrer Geburt vor ca. 60 Jahren.

Mit 18 Jahren hatte sie Alfred Ill geheiratet und bekam einen Sohn und eine Tochter von ihm. Mathilde ist normal groß und hat schulterlanges braunes Haar. In ihrem Gesicht sieht man langsam die Falten der Jahre. An ihrer Kleidung sieht man, dass sie nicht viel Geld hat, weil sie alte, schon zehnmal geflickte Kleider trägt. Doch trotzdem wirkt sie sympathisch. Die Familie betreibt einen kleinen Krämerladen, den Mathilde von ihren Eltern, die leider schon früh verstorben sind, geerbt hat.

Doch nun ist die ganze Stadt verarmt und dazu gehört auch die Familie Ill. Deswegen macht sie ihrem Mann Vorwürfe, dass er es so weit hat kommen lassen. Sie leben an der Armutsgrenze. Als dann Claire, ihre langjährige Feindin, plötzlich in Güllen auftaucht, ist Mathilde davon nicht gerade begeistert. Ill flüstert ihr öfter ins Ohr, sie solle sich doch um der Millionen Willen zurückhalten. Als Claire dann ihr Angebot erläutert, eine Milliarde gegen Gerechtigkeit, nimmt Mathilde ihr Angebot nicht ernst.

Sie hält zu ihrem Mann, genau wie alle anderen Bürger ihres Dorfes. Als nach einiger Zeit alle Bürger Güllens sich neue Konsumgüter anschaffen, kauft auch Mathilde neue Sachen für sich und den Laden. So z.B. einen Pelzmantel, den sie aber angeblich nur zur Ansicht mit nach Hause gebracht hat, und außerdem eine neue Theke. Als jedoch die Presse ihren und Ills Laden betritt und sie gefragt wird, ob Sie hin und wieder reisen würden, hält sie immer noch zu Ill.

Sie behauptet, dass Geld allein nicht glücklich macht. Trotzdem nutzt sie den neu gewonnenen Reichtum gründlich aus. Am Ende unternimmt Mathilde auch nichts, als ihr Mann umgebracht wird. Im Gegenteil: Sie fährt mit ihren Kindern ins Kino, um den schon fest einkalkulierten Reichtum auszukosten. Mathilde lebt für die Arbeit und die Familie. Sie will für sich und ihre Kinder wieder den Wohlstand erreichen, den sie einmal gehabt haben.

    Butler   Boby ist Claires Butler und dient ihr schon seit einigen Jahren. Sein richtiger Name ist Richter Hofer.Äußerlich ist er ein unscheinbarer Mann, der nur das sagt und macht, was Claire von ihm verlangt. Er war vor 45 Jahren Oberrichter in Güllen und kam dann ins Kaffinger Appellationsgericht, bis ihm vor 25 Jahren Claire Zachanassian das Angebot machte, als Butler in ihre Dienste zu treten. Es war zwar ein recht eigenartiger Werdegang, vom Juristen zum Butler abzusteigen, allerdings konnte er der guten Bezahlung in Claires Diensten nicht widerstehen. Damit wird er zum Sinnbild für die Käuflichkeit der Gerechtigkeit.

Am Anfang tritt er nur als Claires Butler in Erscheinung. Erst als er Claires Forderung stellt, wird er als Richter Hofer wiedererkannt.     Ill's Kinder   Ills Kinder unterscheiden sich in ihrem Verhalten nicht sonderlich von den übrigen Güllenern. Sie geben vor, auf verschiedenen Wegen an Arbeit zu gelangen, aber sie bekommen wie die meisten Leute in Güllen keine Arbeit und haben damit auch keine Zukunftsperspektive. Sie wohnen beide noch in ihrem Elternhaus, denn auf eigenen Beinen können sie, bedingt durch die finanzielle Lage, nicht stehen. Nach dem Angebot der Claire Zachanassian reagieren sie genauso wie alle anderen Güllener, sie verfallen dem Konsum und realisieren dabei gar nicht, wie sehr sie damit mithelfen, ihren eigenen Vater in Gefahr zu bringen, oder wollen diese Tatsache auch gar nicht wahrhaben.

So beginnen sie ihre Zeit mehr mit ihren neu erworbenen Luxusgütern zu verbringen, als sich ihrer eigentlichen und sehr viel wichtigeren Aufgabe zu widmen, nämlich sich Arbeit zu suchen um sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Ills Sohn hat sich ein Auto gekauft und seine Tochter nimmt Tennisstunden, ganz unbekümmert nehmen sie Kredite auf, obwohl sie doch eigentlich wissen müssten, dass die Familie dafür kein Geld hat, es sei denn jemand tötet ihren Vater. Doch die Kinder glauben naiv an eine friedliche Lösung in diesem Konflikt oder reden sich zumindest ein, an eine solche zu glauben.     Toby   Toby und Roby arbeiten für Claire Zachanassian als Mitglieder ihrer Dienerschaft. Ihre Namen tragen sie nur daher, weil Claire Wert darauf legt, dass alle Namen ihrer Angestellten zusammenpassen. Auf solche Entscheidungen haben sie keinen Einfluss mehr, sondern müssen akzeptieren, was Claire entscheidet.

Das zeigt, dass sie kein eigenständiges Leben mehr haben, die beiden reisen stets mit Claire umher, und das ist ihr einziger Lebensinhalt. Sie bekommen außerdem keinen Lohn für ihre Arbeit, da Claire die beiden für viel Geld vor der Todesstrafe bewahrt hat, denn sie sind zwei Verbecher aus Manhattan. Mit diesem Dienst hat Claire ihrer Meinung nach die beiden für den Rest ihres Lebens ausgezahlt. Damit sind die beiden schon vergleichbar mit Leibeigenen der Claire Zachanassian, die sie sich gekauft hat und über deren ganzes Leben sie entscheiden kann. Außer der restlichen Dienerschaft scheinen sie auch keine Bekannten zu haben, denn sie sind stets im Auftrag Claires unterwegs, so müssen sie die alte Dame, die körperlich angeschlagen ist, mit Hilfe einer Sänfte an alle möglichen Orte tragen oder für sie Musik spielen und viele sonstige Arbeiten verrichten, die Claire ihnen aufträgt. Sie wirken gegenüber ihrer Umwelt im allgemeinen sehr desinteressiert und abweisend, reden tun sie zumindest im Beisein anderer, fremder Leute kein Wort und hören nur widerstandslos auf die Anweisungen Claires.

Hinzu kommt, dass ihr äußerliches Erscheinungsbild auf andere sehr beängstigend wirkt, denn sie sind sehr groß, kräftig und haben ein sehr ungehobeltes Auftreten und kauen ständig Kaugummi. Sie machen ihrem Verbrecher-Image damit alle Ehre, denn sie sehen genauso aus, wie man sich solche Schwerverbrecher vorstellt. Somit führen sie außerhalb der Welt der Claire Zachanassian kein eigenes Leben und pflegen damit auch keine sozialen Kontakte oder Aktivitäten fernab dieser Welt, sie sind darin wie Gefangene und haben kaum eine Chance, dieser Welt jemals wieder zu entfliehen, und müssen sich mit diesem Schicksal abfinden.

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