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  17. juni volksaufstand

15. Juni 1953   -  Montagmorgen des 15. Junis - die Bauarbeiter am Krankenhaus Friedrichshain verweigerten die Arbeitsaufnahme - sie traten in einen Sitzstreik -  auf anderen Baustellen stellten innerhalb weniger Stunden 3.000 Arbeiter ihre Tätigkeit ein - der RIAS berichtete in einer kurzen Meldung in Ost-Berlin vom Proteststreik     16. Juni 1953   -  10.000 Menschen gingen auf die Straße und protestierten vor dem Regierungssitz - sie erreichten die Aufhebung der zehnprozentigen Normerhöhung, wollten aber mehr -  die Losung war: "Weg mit der Regierung" -  Ulbricht reagierte überhaupt nicht auf die Proteste -  am Abend wurde zum Generalstreik am 17.

Juni aufgerufen - der RIAS berichtete ausführlich über die Massenproteste -  so erfuhren nicht nur die West-Berliner, sondern alle Menschen der DDR davon - der RIAS spielte bei der Volkserhebung unweigerlich eine zentrale Rolle   17. Juni 1953 - Eine Stadt im Ausnahmezustand   - gegen 7.00 Uhr setzten sich 4.000 Menschen in Bewegung und forderten "Nieder mit der Regierung" - mit Beginn der Frühschicht traten fast alle Betriebe in Streik - zur selben Zeit verließen 60.000 Arbeiter das Stahlwerk Hennigsdorf und marschierten ins    Zentrum von Ost-Berlin - die Demonstranten trieben die Volkspolizei mit Steinen zurück - 4 Mannschaftswagen wurden umgestürzt und in Brand gesteckt, Schaukästen der SED und    Kioske mit Propagandamaterial gingen zu Bruch -  Panzerspähwagen und LKWs fuhren auf - auf den Regierungssitz ging ein Steinhagel nieder, der bis zum 2. Stockwerk alle    Fensterscheiben zertrümmerte - gegen 9.

30 Uhr erging das Kommando "Knüppel frei", die KVP-Männer schlugen auf die    vordersten Reihen ein -  es gab zahlreiche Verletzte -  die Demonstranten versuchten das Ministerium zu stürmen -  viel wurden zusammengeknüppelt, es fielen Schüsse -  Leute hatten die Steine aus der Straße gebuddelt und warfen mit ihnen auf die Volkspolizei - die ersten Panzer rollten an, sie schossen nicht in die Menge, sondern auf die Dächer -  dieser Aufstand ging bis nachmittags um 16.00 Uhr -  dann hatten die Russen und die Volkspolizei wieder die Oberhand                       Geschehen   -  als am 16. Juni 1953 Ost-Berliner Arbeiter auf die Straße gingen, stellten sie soziale    Forderungen:    - Rücknahme der Normerhöhung                            - Herabsetzung der HO-Preise -  doch innerhalb weniger Stunden standen politische Losungen im Mittelpunkt:                            - nieder mit Ulbricht                            - weg mit der Regierung                            - freie Wahlen - am 17. Juni 1953 richtete sich der Protest gegen die SED-Herrschaft -  Parteizentralen und Gefängnisse wurden gestürmt -  die Volkspolizei schoss in mehreren Orten in die Menge - es gab zahlreiche Tote und Verletzte -  schließlich bereitete das militärische Eingreifen der Sowjets den Unruhen ein blutiges Ende -  der niedergeschlagenem aufstand hatte insgesamt etwas tragisch-paradoxes an sich -  denn die Demokraten hatten keines ihrer Ziele erreicht, im Gegenteil -  Ulbricht ging gestärkt aus dem 17. Juni hervor -  die deutsche Teilung vertiefte sich -  in der SED wuchs das Misstrauen gegen das eigene Volk, so dass demokratische Reformen                auf Dauer ausgeschlossen wurden   Die Reaktion des Westens   -  am 18. Juni veröffentlichten die drei westlichen Stadtkommandanten von    Berlin eine scharfe Protestnote gegen den sowjetischen Panzereinsatz -  einzelne Demonstranten hatten sich weitergehende Unterstützung durch den    Westen erhofft -  diese Unterstützung war aber wegen der weltpolitischen Lage nicht möglich - der britische Premierminister Winston S.

Churchill hatte eine eigene Sicht der    Ereignisse -  er äußerte sich so: "Sollten Sowjets einfach zusehen, wie die Ostzone in    Anarchie und Chaos versinkt?" -  ähnlich war auch die Meinung des britischen Hochkommissars Sir J.    Kirkpatrick - "man könne den Deutschen nicht erlauben Unruhen in der sowjetischen Zone    anzuzetteln" - bei aller Kritik an der Sowjetunion war aber in westlichen Kreisen die Sorge    groß, dass eine ungeduldige, aggressive Politik gegenüber Moskau einen    militärischen Konflikt provozieren könnte -  ausdrücklich warnte man vor der Anstiftung zu Aufständen in Ostmitteleuropa - denn es bestände dann die Gefahr, dass Ähnliches auch in westlichen Ländern    geschehen könnte  

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