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  Die renaissancekunst in der malerei

Die Renaissancekunst in der Malerei am Beispiel Raffael und Dürer  Zur Renaissancekunst zählt die Malerei, Bildhauerei, Architektur und das Kunsthandwerk, welches in der Zeit der Renaissance in Italien und anderen europäischen Ländern entstanden. Der Stil der Renaissance zeichnet sich aus durch eine Wiederbelebung der Formensprache der Kunst der griechischen und römischen Antike, die beschrieben, gesammelt und kritisch betrachtet wurde, und gleichzeitig durch ein intensives Naturstudium. Die Malerei selbst beschäftigte sich mit Ansichten von Städten, großen architektonischen Räumen und Darstellungen von Landschaften innerhalb traditioneller Sujets. Die Porträtmalerei etablierte sich um die Mitte des 15. Jahrhunderts als eigenständiges Genre innerhalb der Malerei. Bedeutung erlangte auch die Historienmalerei, die gleichberechtigt neben mythologische und biblische Themen trat.

Albrecht Dürer Die frühen Jahre (1486-1494) Albrecht Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg geboren. 1490 ging Dürer auf eine vierjährige Wanderschaft an den Oberrhein, die ihn nach Straßburg, Colmar und Basel führte. Seine in dieser Zeit entstandenen Zeichnungen und Gemälde, die eine außerordentliche Leichtigkeit des Striches und große Detailgenauigkeit aufweisen, zeigen deutlich den Einfluss der altniederländischen Schule, namentlich von Robert Campin, Jan van Eyck oder Rogier van der Weyden. Dies wird vor allem in einer Reihe von frühen Selbstporträts deutlich, so in der Silberstiftzeichnung des Dreizehnjährigen (1484), seinem nachdenklichen Porträt von 1491 oder dem selbstbewussten Bildnis von 1493. Erste Italienreise und Folgezeit (1494-1505) Nach seiner Heirat mit Agnes Frey (1494) brach Dürer zu seiner ersten Italienreise auf.

Aus dieser Zeit stammen einige herausragende Landschaftsaquarelle, so z. B. eine Ansicht der Burg von Trient .1495 kehrte Dürer nach Nürnberg zurück, wo er bis 1505 blieb. Die während dieser Zeit entstandenen Werke wie die Holzschnittserie Apokalypse (1498), der Kupferstich Adam und Eva (1504) stellen einen ersten Höhepunkt in seinem Schaffen dar. Vor allem das letztgenannte Werk spiegelt seine intensive Auseinandersetzung mit den von den Renaissancekünstlern entwickelten Gesetzen der Perspektive und der Proportionslehre, die die Darstellung des idealen Menschen zur Norm erhebt.

An seinem christusähnlichen Selbstporträt erkennt man, dass sich die Künstler als innovative Schöpfer und nicht mehr als Handwerker wie im Mittelalter sehen. Zweite Italienreise und Folgezeit (1505-1520) Zwischen 1505 und 1507 reiste Dürer zum zweiten Mal nach Italien, wo er u. a. mit Giovanni Bellini zusammentraf. In Venedig erhielt er von deutschen Kaufleuten den Auftrag für das Altarbild Rosenkranzfest (1506). Nach seiner Rückkehr schuf er den Altar für die Frankfurter Dominikanerkirche (1508-1509.

Darüber hinaus entstanden die 37 Blätter der Kleinen Holzschnittpassion (1509-1511) und die Randzeichnungen zum Gebetbuch Kaiser Maximilians I., für den Dürer seit 1512 tätig war. Bei diesem Werk arbeitete er mit den bedeutendsten Künstlern seiner Zeit zusammen, wie Lucas Cranach dem Älteren, Albrecht Altdorfer und Hans Baldung (1513-1515). Einen weiteren Höhepunkt seiner formalen Meisterschaft markieren die Kupferstiche Ritter, Tod und Teufel (1513) und Melencolia I (1514), mit denen es Dürer gelang, die Graphik erstmals als eigenständige Gattung neben der Malerei zu etablieren und sie von ihrer Funktion als Vorzeichnung für komplexere Gemälde zu befreien. 1514 schuf Dürer auch die ungeschönt realistische Kohlestudie seiner greisen Mutter. Letzte Reise und Spätwerk (1520-1526) Nach dem Tod Maximilians 1519 versuchte Dürer, auch dessen Nachfolger Karl V.

als Mäzen zu gewinnen. Deshalb reiste er 1520 zuerst nach Aachen und von dort aus weiter in die Niederlande. Ein faszinierendes Dokument jener Zeit ist sein Tagebuch. Auf dieser Reise zog sich Dürer eine fieberhafte Erkrankung zu, von der er sich nicht mehr gänzlich erholte. 1521 kehrte er nach Nürnberg zurück, wo er am 6. April 1528 starb.

Das Hauptwerk seiner letzten Schaffensperiode sind die beiden Bildtafeln mit den überlebensgroßen Darstellungen der Vier Apostel (1526).Neben seinem malerischen und graphischen Werk hinterließ Dürer, der sich zeit seines Lebens mit Proportionsstudien befasste, auch zahlreiche kunsttheoretische Schriften, darunter Unterweysung der Messung mit dem Zirkel und Richtscheyt in Linien, Ebenen und ganzen Körpern (1525). Raffael Raffael wurde vermutlich am 6. April 1483 in Sanzio bei Urbino geboren und ging zunächst bei seinem Vater Giovanni Santi in die Lehre. Ab 1499 wurde er in Perugia Schüler Peruginos, der ihn mit den Spezifika des lichtdurchfluteten Raumes, einer idealisierten Figurenzeichnung und stimmungsreichen Hintergrunddarstellung vertraut machte. Auch hinsichtlich des harmonischen Kolorits treten im Frühwerk die Prinzipien seines Lehrmeisters deutlich zutage, so im Traum der Ritter (um 1501).


Selbst in dem relativ eigenständigen Hauptwerken der ersten Schaffensphase, der Vermählung Mariens (1504) ist dieser Einfluss in der symmetrischen Komposition und der Gestik der Figuren unverkennbar. Die Florentiner Periode – Raffaels Frühphase 1504 übersiedelte Raffael nach Florenz, wo er die Arbeiten bedeutender zeitgenössischer Maler wie Leonardo da Vinci und Michelangelo kennen lernte. Unter dem Eindruck dieser Vorbilder geriet seine Figurendarstellung zunehmend freier und dynamischer, und als kompositorisches Prinzip setzte sich ein pyramidaler Bildaufbau durch. Frühe Meisterschaft errang er in der Gestaltung vielköpfiger, kunstvoll arrangierter Figurengruppen. Das gilt insbesondere für die zahlreichen Madonnenbildnisse, wie Madonna del Granduca (1504-1505) und Madonna im Grünen (1505). Die Bildgestaltung Leonardos wirkte vor allem bei Schattengebung und Körperhaltung vorbildlich und bestimmt auch in der Heiterkeit des Gesamteindruckes die Madonna mit Kind und Johannes (1506-1507).

Insgesamt vollzieht sich in der Florentiner Phase ein Übergang von der intimen Atmosphäre des Frühwerks zur klassischen Monumentalität der römischen Zeit. Die römische Periode 1508 erhielt Raffael einen Ruf an den französischen Hof, entschloss sich jedoch, einen Auftrag des Papstes Julius II. zur Ausgestaltung der neuen päpstlichen Gemächer, der so genannten Stanzen (im Vatikanischen Palast), anzunehmen. Von 1508 bis 1517 versah Raffael diese Räume mit einer Vielzahl von Fresken mit biblischer, mythologisch-symbolischer und historischer Thematik. Während er die Gestaltung der als Bibliothek konzipierten Stanza della Segnatura (1509-1511) weitgehend eigenhändig vornahm, überließ er die Vollendung der Stanza d’Eliodoro (1512-1514) und der Stanza dell’Incendio (1514-1517) weitgehend den Mitarbeitern seiner Werkstatt. 1514 wurde Raffael von Papst Leo X.

zum Bauleiter des Petersdomes ernannt, im Jahr darauf zum Kurator der römischen Altertümer. Ein Großauftrag dieser Schaffensphase war der Entwurf von Vorlagekartons für zehn Bildteppiche mit Motiven der Apostelgeschichte für die Sixtinische Kapelle (ab 1515). Unter den Marienbildnissen der späten Schaffensperiode wurde neben der Madonna Alba (um 1511) und der Madonna della Tenda (um 1513) die Sixtinische Madonna (um 1514, ebenda) zum herausragenden Meisterwerk. Raffaels letztes großes Altarbild, die Verklärung Christi (1517-1520, Vatikan), wurde postum von Giulio Romano vollendet. In seiner Tätigkeit als Baumeister war Raffael dem Vorbild Bramantes verpflichtet. Einflüsse der altrömischen Architektur zeigen sich bei der Gesamtkonzeption der Villa Madama (begonnen um 1516) und ihrer reichen, von Grotesk-Darstellungen dominierten Stuckornamentik.

  Kerstin Gonsinger Jgst. 12/2

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