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  Freie, kreative arbeit

Zeugung     Das fröhliche Zwitschern eines Vogels weckte sie. Das Mädchen öffnete langsam ihre Augen. Man konnte nicht sagen wie alt sie war. An ihrem Körper, verhüllt von einer dünnen Decke, ließen sich jedoch schon weibliche Züge erkennen. Vielleicht 15? Ihr Unterleib brannte. Sie wagte es nicht sich zu bewegen, war noch wie betäubt.

Durch die Jalusinen, die der Mann sorgsam, eine Stunde vorher zugezogen hatte, ließ sich erkennen dass draussen die Sonne schien. Der Sommer war gekommen. Wie durch einen Schleier wanderte das Augenpaar durch das kleine Zimmer. Es war nicht gerade üppig eingerichtet. Nur das Nötigste. Da war auf dem Boden in der Ecke eine kleine Matratze auf dem das Wunder kurz zuvor geschah.

Unter der Uhr eine alte Kommode, in das das Mädchen nach Betreten des Zimmers ihre Sachen abgelegt hatte. Das grüne neue T-Shirt, die Jeans und auch den roten Slip. Da waren auch ein paar Bilder an der Wand. Ein Mann lacht. Sitzt mit Freunden im Restaurant und feiert seinen Geburtstag. Ein anderes Bild.

Der selbe Mann, wahrscheinlich mit seiner Freundin oder Frau im Urlaub am Meer. Das Mädchen lag, dicht gedrängt an dem nassen, klammernden Körper und trotzdem so weit weg wie möglich. Sie fühlte sich nicht so wohl wie sonst bei ihm, bei dem Mann der ihr sonst das Gefühl gab beschützt und geborgen zu sein. Es erschienen ihr Bilder der letzten halbe Stunde und sie hatte das Gefühl zu ersticken. Konnte nicht mehr atmen. Der Unterleib mit dem noch unbekannten Ungeborenen verkrampfte sich.

Das Mädchen stand hastig auf, rannte in die Küche, öffnete ein Fenster. Die frische Sommerluft empfing sie wie im Rausch.  Das Geräusch von nackten Füssen auf glattem Boden. Es war dieses Geräusch, welches sie aufschrecken ließ. Da stand er in der Sonne, die den golden Ring an seiner Hand zum funkeln brachte.  " Was ist los? " " Nix! " " Neelchen, ich hoffe, dass gerade war nicht allzu schlimm für dich.

Es tut mir leid, wenn ich dir weh getan habe. " " Nein, hast du nicht. " Das Mädchen log. " Na dann guck doch nicht so. Willst du einen Tee? Ich muss gleich auch schon wieder los. Du weißt, Monika erwartet mich gegen sechs.

"  Da stand er nun, der Mann, den das Mädchen so sehr liebte und verehrte. Liebte jedoch nur dann, wenn er sie in den Arm nahm, den Kopf streichelte. Sich ihre Probleme in der Schule und mit den Eltern anhörte und mit ihr rumalberte. Doch es gab noch eine andere Seite an ihm, welche in letzter Zeit immer öfter erschien. Da streichelte er sie nicht nur an den Armen sondern an stellen an denen es dem Mädchen unangenehm war und es eigentlich nicht wollte. Die junge Mutter setzte sich an den kleinen Tisch.

Wusste da noch nicht, dass sie sich das letzte mal in ihrem Leben an diesen Tisch setzen würde, das letzte mal seine Hand auf ihrem Rücken spüren würde. Der Mann würde am Abend nach Hause gehen, von seiner Frau erfahren, dass er und die Frau in neun Monaten Eltern werden würden. Das heimliche Mädchen würde vergessen, die heimliche Wohnung verkauft und auch an das heimliche Kind keinen Gedanken verloren, von dessen Existenz er erst in 2 Monaten etwas erfahren würde, auf der Straße, nur durch ein zufälliges Aufeinandertreffen. Das Mädchen wandte den Blick von den grau-grünen Augen ab und schaute aus dem Fenster. Ein paar Häuser weiter erkannte sie den alten Bau des Mutter- Kind-Heimes. Jedes Mal musste sie an ihm vorbei wenn sie in die heimliche Wohnung wollte zu ihren Treffen.

Sie wusste noch nicht, dass sie schon kurze Zeit später selber eine dieser Frauen sein würde. Das Mädchen, hiflos und voller Angst, würde von zu Hause weglaufen, im Mutter-Kind-Heim ein wenig Unterstützung finden. Ihr Kind zur Welt bringen, ein gesundes Mädchen, welches im Atler von 10 Monaten am plötzlichen Kindstot sterben würde.          

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