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  Die phsyiker - aufsatz zu 21 thesen

"Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt Aufsatz über zwei der 21 Thesen zum Abschluß des Buches Ich habe für meinen Aufsatz die Thesen Nummer 3 und Nummer 19 gewählt, "Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat." und "Im Paradoxen erscheint die Wirklichkeit", weil ich glaube, dass sich aus diesen beiden Thesen am besten die Intention Dürrenmatts lesen lässt. Auch wenn er immer wieder zu seinen Theaterstücken schreibt, sie hätten nicht die Intention sich dem Zuschauer aufzudrängen oder ihm eine Moral aufzudrücken, so sind sie doch Leitfaden, um eine solche zu finden oder aber auch nur sich über eine alte neue Gedanken zu machen. In seinem Buch "Die Physiker" endet Dürrenmatt, wie er es ankündigt, mit der schlimmstmöglichen Wendung:Die drei "Physiker" müssen ihr Leben in der Irrenanstalt verbringen, abgesondert von der Außenwelt und ohne jede Hoffnung oder irgendwelches Glück. In ihrem Hinarbeiten auf die ihrer Meinung nach "beste Lösung" haben sie sich selbst alle Wege zurück in die Freiheit verbaut und müssen ihres Daseins fristen mit dem Wissen, mit Schuld an großen Verbrechen gegen die Menschheit zu sein. Möbius hat alles versucht, damit seine Theorien möglichst nicht an die Öffentlichkeit geraten, und wenn doch, dann nur vor dem Hintergrund des Wahnsinns, so dass niemand ernst nimmt, was er formuliert hat.

Schlußendlich verbrennt er sogar seine Manuskripte. Doch all dies nützt ihm überhaupt nichts, denn Frau Dr. H. C. Dr. Med.

Mathilde von Zahnd stahl ihm längst seine Aufzeichnungen und Ideen und hat, als er davon erfährt, bereits begonnen seine Erkenntnisse so auszunützen, dass bald schon das gesamte Militär von diesen neuen Möglichkeiten des Massenmordes Gebrauch machen kann. Er hat durch sein Bestreben das bestmögliche für sich und die Menschheit zu erreichen, unbeabsichtigt und durch den Zufall das schlimmstmögliche geschaffen. Hiermit bestätigt sich die erste These Dürrenmatts. Zwar hätte er rein theoretisch seine Geschichte damit enden lassen können, dass die Physiker in Sicherheit sind und auch die Menschheit gerettet ist, doch vor all diese Konsequenzen hätte er ein Vorerst setzen müssen, denn erstens kann es immer eine weitere Frau von Zahnd geben, die nicht erkennt, wie dramatisch die Auswirkungen der Entdeckungen sind und zweitens kann alles, was einmal gedacht wurde nicht zurückgenommen werden, es ist jederzeit von jemand anderem wieder denkbar. So kann der einzige Schluss von Dürrenmatts Geschichte auf der Basis der heute existierenden Menschheit und ihrer damaligen und heutigen Einstellung gegenüber der Physik nur der sein, den er selbst vollendet hat: Eine weitere, um so verheerendere Möglichkeit, die Menschheit zu vernichten ist auf sie losgelassen. Seine 19.

These, bzw. die zweite, die ich an dieser Stelle beleuchten will, sagt, dass gerade im Paradoxen das Wirkliche erscheint. Es erscheint uns paradox, dass alles den Physikern entgegen zu wirken scheint, dass eben die besten Bemühungen zum schlimmsten führen, doch gerade durch diese scheinbaren Widersprüche erscheint die Realität in seinem Stück. Dürrenmatts gesamtes Stück bezieht sich auf den Bau der Atombombe und die damit verbundenen Gewissenskonflikte, denen Einstein beispielsweise ausgesetzt war. Aus reiner Angst lieferte er sein Wissen der Politik aus, so wie Möbius seines der Frau von Zahnd auslieferte, und schuf dadurch erst die Gefahr einer Atombombe, denn die deutschen hatten bis dahin nicht an den Bau einer Atombombe gedacht. Aber sie hätten denken können und dann wäre Einsteins Meldung nur richtig gewesen.

.. Dennoch hat er erst durch Verkünden der Relativitätstheorie den Bau einer Atombombe für jeden Physiker auf der Welt ermöglicht. Also ist die Frage damals gewesen, ob Einstein nicht sein Wissen für sich hätte behalten müssen, bzw. durfte er es überhaupt erdenken? So, im übertragenen Sinne: Auch wenn Möbius alles versucht hat, um sein Wissen zu verbergen: Hätte er jemals das Problem gedanklich weiter verfolgen sollen? Die Frage, die also aus Dürrenmatts Stück resultiert, auf der Ebene der Geschichte ebenso wie auf der Ebene der Wirklichkeit: Darf gedacht werden, oder bringt jeder Gedanke heute nur noch eine weitere Gefahr?

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