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  Charakteristik des lehrers

Einleitung: In dem von Max Frisch im Jahre 1961 verfassten Buch "Andorra" geht es um ein kleines Dorf in einer nicht vorgegebenen Zeit. "Das Andorra dieses Stücks hat nichts zu tun mit dem wirklichen Kleinstaat dieses Namens, gemeint ist auch nicht ein andrer wirklicher Kleinstaat; Andorra ist der Name für ein Modell", schrieb der Autor Max Frisch an den Beginn seines Buches. Der Leser erfährt hier die Geschichte des Jungen Andri, der sein Leben als Jude lebt, welcher allerdings kein Jude ist. Sein ganzes wurde geprägt von den Vorurteilen der Andorraner und den Lügengeschichten seines Vaters, dem Lehrer Can. Zuerst erzählt Can, dass er Andri adoptiert hat, um ihn vor den "Schwarzen" zu retten. Dies ist allerdings eine weitere Lüge, denn Andri ist der wirkliche Sohn Cans, den er mit einer Schwarzen gezeugt hat.

Des Weiteren erfährt der Leser etwas über eine gewisse Barblin, welche anfangs nur als Geliebte des jungen Andri dargestellt wird, sich später allerdings als dessen Schwester herausstellt. Gegen Ende des Buches kommt die richtige Mutter Andris und besucht ihn. Als er erfährt, dass diese Senora seine wirkliche Mutter ist, geht er ihr hinterher, doch Sie weist ihn ab und schickt ihn zurück in das Haus. Der Lehrer, welcher der Senora nun nachgelaufen ist, kommt zerfetzt zurück und sagt, dass Sie tot ist - von einem Stein erschlagen, dann bricht dieser zusammen. Am Ende kommen die "Schwarzen" in das geweißelte Andorra und machen eine so genannte Judenschau - eine Schau, bei welcher ein Judenschauer die Leute mustert und bestimmt, ob diese Juden seien, oder nicht. Hierbei wird Andri als Jude bestimmt, abgeführt und später auch getötet.

Der Lehrer Can erhängt sich darauf hin in seinem Schulzimmer. Nur Barblin und ihre Mutter bleiben zurück - alleine und verlassen. Hauptteil: Anfangs wirkt er recht ruhig und normal, kurzzeitig auch wie ein Geschäftsmann, denn er versucht mit dem Tischler um den Preis für die Lehre seines Sohnes Andri zu feilschen (S.14 f). Er erwähnt auf S. 15, dass er nicht betrunken ist. Dies klingt zwar nicht nach einem Alkoholiker sondern nach einem Mann, der nur ab und zu was trinken geht.

Allerdings fällt dem Leser im weiteren Verlauf auf, dass der Lehrer sehr viel trinkt, um seinen Problemen zu entfliehen, bzw. sie mit Hilfe des Alkohols zu lösen. Mit Problemen meine ich zum Beispiel die Lügengeschichten, die er seinem Sohn Andri und den Andorranern die ganzen Jahre über erzählt hat. Er erzählt Andri, welcher mittlerweile fest im Glauben ist, ein adoptierter Jude zu sein, und den Andorranern, dass Andri ein Jude ist, den der Lehrer vor den "Schwarzen" gerettet hat. Doch Andri ist in Wirklichkeit sein wahrer Sohn, den er mit einer "Schwarzen" gezeugt hat. Teilweise wirkt er recht aufbrausend und kommt leicht in Rage.

Das merkt man, als der Doktor bei ihm zu Hause ist um seinen Sohn Andri zu untersuchen. Der Auslöser dürfte in diesem Fall der Judenwitz des Doktors gewesen sein. Er beschwert sich bei seiner Frau, wie "diese Existenz" (gemeint ist der Doktor) in sein Haus komme (S. 40ff). Als dieser aus dem Haus gegangen ist, benimmt er sich gelassener und redet seinem Sohn gut zu, er soll doch nicht auf das Geschwätz der anderen hören. Am Abendbrot, welches kurz nach dieser Szene eingenommen wird, reden Andri und Barblin (sowohl Geliebte, als auch Schwester Andris) davon, dass sie heiraten wollen.

Der Lehrer wirkt darauf hin sehr geschockt und auch ein bisschen gereizt. Er verbietet den beiden, zu heiraten, bringt Barblin zum weinen und dazu, heulend aus dem Raum zu laufen. Nach einem kurzen Gespräch mit Andri lässt er seinen Gefühlen freien lauf und sagt ihm, dass auch er genug hat und jedes verfluchte 3 Wort an einem Tag "Jud" sei. Allerdings gibt er keinen genauen Grund dafür an, dass er gegen die Hochzeit ist und geht nun, in seiner Feigheit, und um einer weiteren Diskussion auszuweichen, wieder einmal Alkohol trinken. "Jetzt trinkt er wieder bis Mitternacht" meint die Mutter (S. 46).

Dies tat er wohl, um sich Mut anzutrinken, denn als er nachts nach Hause kommt, versucht er Andri die Wahrheit zu sagen, doch dieser will nichts von ihm wissen (S. 52). (S. 76ff)Er ist ein Feigling, denn er kann seinem Sohn nicht in die Augen sagen, dass er der wirkliche Sohn von Can und der Senora ist. Er bittet den Pater darum, Andri diese Nachricht zu überbringen. Er läuft der Senora hinterher, als diese auf dem Rückweg ist.

Andri hat er zu Hause zurückgelassen. Doch nach kurzer Zeit kommt er zerfetzt zurück und bricht zusammen, denn seine "Affäre", die wahre Mutter Andris, ist tot - ermordet von einem Unbekannten, der einen Stein warf. Hier kann man eine gewisse Schwäche des Lehrers erkenne. Er ist zwar meist sehr durch den Wind - auch ein bisschen betrunken - hier jedoch ist er klar und bei vollem Bewusstsein. Er ist verstört und fühlt sich schuldig. Zum einen, dass er es Andri nicht früher gesagt hat, zum anderen, dass die wahre Mutter Andris nun tot ist.


Nach diesem Ereignis versucht er, seinen Sohn von den "Schwarzen", die mittlerweile in Andorra "einmarschiert" sind, zu retten. Dies gelingt ihm aber nicht, denn Andri wird bei der Judenschau als Jude entlarvt und von Soldaten abgeführt. Nach dem Tot seines Sohnes erhängt sich der Lehrer Can in seinem Schulzimmer. Eine Art Verzweiflungstat, die er aus Depressionen, Vorwürfen und Angst beging. Eine Art Rettung? Ich weiß es nicht. Schluss: Der Lehrer Can ist verheiratet und Vater von 2 sich liebenden Kindern. Seinem Sohn Andri (den er mit einer "Schwarzen" gezeugt hat) und seiner Tochter Barblin.

Weiter ist er Alkoholiker und erweckt den Eindruck, ein Feigling zu sein. Allerdings verteidigt er immer seinen Sohn, der von den Andorranern gehänselt wird. Doch er hat seinen Sohn und die Andorraner angelogen und fühlt sich deswegen schlecht. Meiner Meinung nach ist das einzig wirklich sympathische an dem Lehrer Can, wie er sich für seinen Sohn Andri einsetzt. Ansonsten ist er eher unsympathisch. Er trinkt viel, wird leicht gereizt und versucht, von seinen Problemen abzulenken.

Er ist eine der Arten Mensch, die ich wohl nie wirklich verstehen werde.

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