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  Analyse

Analyse "Vom Meer" von Peter Bichsel In der Kurzgeschichte "Vom Meer" von Peter Bichsel wird erzählt, wie eine Frau auf den Brief eines bekannten Mannes reagiert. Da der Brief kaum persönliche Worte enthält, scheint sie sehr enttäuscht, was jedoch nicht direkt im Text steht sondern nur durch vielfaches Wiederholen einiger Floskeln und belangloser Sätze die sie besonders zu verärgern scheinen. Der erste Abschnitt des Textes ist ein Ausschnitt aus dem Brief selbst, in dem der Verfasser wohl nach einigen anderen Dingen kurz und knapp seine Umgebung beschreibt. Er beschreibt seine Unterkunft nicht mit Worten sondern legt eine Ansichtskarte bei, die der Empfängerin ein direktes Bild liefern sollen. Dann erwähnt er, dass es sehr heiß sei und meint, es sei gut, dass immer ein leichter Wind vom Meer her wehe. Im zweiten Abschnitt wird beschrieben wie die Empfängerin den Brief öffnet und liest und ihre Gedanken zum Text.

Dieser zweite Abschnitt ist aus der personalen Erzählperspektive geschrieben und berichtet sehr nah an der Figur der Empfängerin. Zuletzt wird etwas distanzierter einfach beschrieben, wie er den Brief geschrieben hat und in einer Art Rückblick wird der Weg des Briefes "verfolgt". Die Empfängerin und der Absender, welche beide niemals mit Namen genannt werden, vermutlich um die Allgemeinheit und Einfachheit der Kurzgeschichte zu wahren, scheinen sich einerseits nicht unwichtig zu sein und eine halbwegs intensive Beziehung zu haben oder gehabt zu haben, da er sich dennoch etwas Mühe für diesen Brief gibt. Auch wenn sie das Datum des Schreibens, einen Sonntag, als etwas herablassend anzusehen scheint ("dolce far niente", also Nichtstun, Langeweile, die eben einfach mit dem Schreiben eines Briefes gefüllt wird) legt er doch eine Ansichtskarte zu dem Brief bei, wo er auch einfach eine Ansichtskarte hätte schreiben können. Der Brief ist mehrseitig ( Z.6 "blättert ihn durch"), und dennoch scheint nichts darin zu stehen, dass ihr seine Wertschätzung zeigen würde.

Er berichtet vom Meer und seiner Umgebung und sie versucht, sie sich vorzustellen um zumindest einen Eindruck zu bekommen. Er gibt viele belanglose Details preis und schreibt vieles, was allgemein bekannt oder unwichtig ist. Er beendet den Brief mit dem allgemein oft verwendeten "Entschuldigung" für Schrift und langes warten und schreibt nur "herzliche Grüße" viel zu oft gebrauchte Worte, die ihr nichts mehr über ihn sagen oder seine Wertschätzung ihr gegenüber ausdrücken würden. Ihr fehlen die persönlichen Worte und vor sich selbst wiederholt sie immer wieder den letzten Satz des ersten Abschnittes "Gut, daß immer ein leichter Wind vom Meer her weht". "Gut" ist ein recht aussageloses und unpersönliches Wort, das wiederum keine klare Meinung von ihm kundtut, sondern einfach allgemein gehalten ist. Sie verwendet in Gedanken immer wieder "gut" als Zitat um Dinge zu kommentieren, die ihr eigentlich weniger gefallen, an denen sie Anstoß nimmt.

Während sie den Brief liest zerreißt sie den Umschlag versehentlich, die Schrift ist vom Regen verwaschen und der Brief kam ein paar Tage zu spät an. Vieles scheint dagegen gesprochen zu haben, dass der Brief ankam, und dennoch beschreibt sie den Brief, "diesen Brief", der ihr doch sehr wichtig ist, als einen, der angekommen ist und nicht verloren ging, so wie er es vll. tat, und der eine klare Adresse und Bestimmung hat, vll. wie es bei ihm nicht war, und der einen Empfänger gefunden hat, während er weit weg ist. Ein Brief, der vom Meer kommt und nicht, wie er, zum Meer gegangen ist. Der Brief bedeutet für sie einen Widerspruch.

Einerseits hat er sich Mühe gegeben und einen langen Brief geschrieben, und hat das "süße Nichtstun" unterbrochen um ihr zu schreiben, hat noch eine Ansichtskarte beigelegt... Aber andererseits hat er kein einziges persönliches Wort geschrieben, und es scheint ihm wichtiger zu sein, zu zeigen, dass sie in der Schweiz lebt, weit weg ("Svizerra, in großen Buchstaben, zweimal unterstrichen), als ihr mehr zu senden als "herzliche Grüße". Der Brief steht für den Sender, obwohl nichts persönliches darin steht vergleicht sie ihn in Gedanken mit ihm und vll. auch ihrer Beziehung und ihren Gefühlen zu ihm.

Vielleicht steht das Lesen des Briefes und ihr Verhalten während des Lesens und das, was er schreibt symbolisch für ihre Beziehung. Zuerst ist sie sehr von diesem Brief gefesselt, der zwischen den "unwichtigen" Sachen liegt und er lenkt sie ab, sie öffnet blind die Tür. So wie sie eine neue Beziehung vermutlich fesselte, sie kurzfristig andere Dinge vergessen lies und ablenkte und sie vll. auch blind so einiges tun lies. Vielleicht öffnete sie so manche Tür einfach blind. Dann liest sie den Brief und ist etwas enttäuscht, er ist einfach nur gewöhnlich und nichts daran gibt ihr die anfängliche Aufregung zurück, sie greift zu monotonen Handlungen (zündet sich endlich eine Zigarette an).


So wie sie vll. nach einer Weile von der Beziehung enttäuscht war, feststellte, dass sie einfach zu gewöhnlich war und sie erinnerte sich an alte, gewöhnliche Dinge. Sie zerknittert den Brief, faltet ihn zu einem winzigen Paket, so wie sie vll. ihre Gefühle verbergen und wegschieben, verkleinern will um sie komprimiert betrachten zu können. Doch sie packt ihn wieder aus, und macht sich doch wieder Gedanken darum, genau wie sie die Beziehung, die scheinbar etwas im Sande verlaufen ist, nicht einfach verdrängen und vergessen kann. Auf die unwichtigen Worte im Brief antwortet sie ebenfalls mit Unwichtigkeiten in Gedanken.

Sie fragt sich, wer Briefmarken sammelt, also ob vll. jemand Interesse an der fremden Briefmarke haben könnte. Die Beziehung rutscht ins unwichtige ab, bzw. ins Unangenehme. Der Brief beschreibt sein Zimmer als das mit den geschlossenen Fensterläden, so als wäre er eben verschlossen. Sie sieht den Brief an und sagt, die Briefmarke sei fremd, der Stempel verwischt und der Geruch sei ein Geruch, wie ihn alle Briefe haben.

So steht der Brief wieder für den Sender, der ihr mittlerweile fremd geworden ist, und der langsam selbst verwischt in ihrer Erinnerung, der ein völlig gewöhnlicher geworden ist. Im Verlauf des Textes findet keine tatsächliche Veränderung der Meinung oder Situation der Frau statt und der Text stellt einfach nur eine Situation da, die vll. bei längerem Betrachten Aufschluß über die Vergangenheit geben kann. Mir gefällt der Text, auch wegen seiner unruhigen Sprache, die dennoch auf sehr melancholisch ansprechende Weise die Beziehung der beiden und die Situation der Frau darstellt. Analyse "Vom Meer" von Peter Bichsel In der Kurzgeschichte "Vom Meer" von Peter Bichsel wird erzählt, wie eine Frau auf den Brief eines bekannten Mannes reagiert. Da der Brief kaum persönliche Worte enthält, scheint sie sehr enttäuscht, was jedoch nicht direkt im Text steht sondern nur durch vielfaches Wiederholen einiger Floskeln und belangloser Sätze die sie besonders zu verärgern scheinen.

Der erste Abschnitt des Textes ist ein Ausschnitt aus dem Brief selbst, in dem der Verfasser wohl nach einigen anderen Dingen kurz und knapp seine Umgebung beschreibt. Er beschreibt seine Unterkunft nicht mit Worten sondern legt eine Ansichtskarte bei, die der Empfängerin ein direktes Bild liefern sollen. Dann erwähnt er, dass es sehr heiß sei und meint, es sei gut, dass immer ein leichter Wind vom Meer her wehe. Im zweiten Abschnitt wird beschrieben wie die Empfängerin den Brief öffnet und liest und ihre Gedanken zum Text. Dieser zweite Abschnitt ist aus der personalen Erzählperspektive geschrieben und berichtet sehr nah an der Figur der Empfängerin. Zuletzt wird etwas distanzierter einfach beschrieben, wie er den Brief geschrieben hat und in einer Art Rückblick wird der Weg des Briefes "verfolgt".

Die Empfängerin und der Absender, welche beide niemals mit Namen genannt werden, vermutlich um die Allgemeinheit und Einfachheit der Kurzgeschichte zu wahren, scheinen sich einerseits nicht unwichtig zu sein und eine halbwegs intensive Beziehung zu haben oder gehabt zu haben, da er sich dennoch etwas Mühe für diesen Brief gibt. Auch wenn sie das Datum des Schreibens, einen Sonntag, als etwas herablassend anzusehen scheint ("dolce far niente", also Nichtstun, Langeweile, die eben einfach mit dem Schreiben eines Briefes gefüllt wird) legt er doch eine Ansichtskarte zu dem Brief bei, wo er auch einfach eine Ansichtskarte hätte schreiben können. Der Brief ist mehrseitig ( Z.6 "blättert ihn durch"), und dennoch scheint nichts darin zu stehen, dass ihr seine Wertschätzung zeigen würde. Er berichtet vom Meer und seiner Umgebung und sie versucht, sie sich vorzustellen um zumindest einen Eindruck zu bekommen. Er gibt viele belanglose Details preis und schreibt vieles, was allgemein bekannt oder unwichtig ist.

Er beendet den Brief mit dem allgemein oft verwendeten "Entschuldigung" für Schrift und langes warten und schreibt nur "herzliche Grüße" viel zu oft gebrauchte Worte, die ihr nichts mehr über ihn sagen oder seine Wertschätzung ihr gegenüber ausdrücken würden. Ihr fehlen die persönlichen Worte und vor sich selbst wiederholt sie immer wieder den letzten Satz des ersten Abschnittes "Gut, daß immer ein leichter Wind vom Meer her weht". "Gut" ist ein recht aussageloses und unpersönliches Wort, das wiederum keine klare Meinung von ihm kundtut, sondern einfach allgemein gehalten ist. Sie verwendet in Gedanken immer wieder "gut" als Zitat um Dinge zu kommentieren, die ihr eigentlich weniger gefallen, an denen sie Anstoß nimmt. Während sie den Brief liest zerreißt sie den Umschlag versehentlich, die Schrift ist vom Regen verwaschen und der Brief kam ein paar Tage zu spät an. Vieles scheint dagegen gesprochen zu haben, dass der Brief ankam, und dennoch beschreibt sie den Brief, "diesen Brief", der ihr doch sehr wichtig ist, als einen, der angekommen ist und nicht verloren ging, so wie er es vll.

tat, und der eine klare Adresse und Bestimmung hat, vll. wie es bei ihm nicht war, und der einen Empfänger gefunden hat, während er weit weg ist. Ein Brief, der vom Meer kommt und nicht, wie er, zum Meer gegangen ist. Der Brief bedeutet für sie einen Widerspruch. Einerseits hat er sich Mühe gegeben und einen langen Brief geschrieben, und hat das "süße Nichtstun" unterbrochen um ihr zu schreiben, hat noch eine Ansichtskarte beigelegt..

. Aber andererseits hat er kein einziges persönliches Wort geschrieben, und es scheint ihm wichtiger zu sein, zu zeigen, dass sie in der Schweiz lebt, weit weg ("Svizerra, in großen Buchstaben, zweimal unterstrichen), als ihr mehr zu senden als "herzliche Grüße". Der Brief steht für den Sender, obwohl nichts persönliches darin steht vergleicht sie ihn in Gedanken mit ihm und vll. auch ihrer Beziehung und ihren Gefühlen zu ihm. Vielleicht steht das Lesen des Briefes und ihr Verhalten während des Lesens und das, was er schreibt symbolisch für ihre Beziehung. Zuerst ist sie sehr von diesem Brief gefesselt, der zwischen den "unwichtigen" Sachen liegt und er lenkt sie ab, sie öffnet blind die Tür.

So wie sie eine neue Beziehung vermutlich fesselte, sie kurzfristig andere Dinge vergessen lies und ablenkte und sie vll. auch blind so einiges tun lies. Vielleicht öffnete sie so manche Tür einfach blind. Dann liest sie den Brief und ist etwas enttäuscht, er ist einfach nur gewöhnlich und nichts daran gibt ihr die anfängliche Aufregung zurück, sie greift zu monotonen Handlungen (zündet sich endlich eine Zigarette an). So wie sie vll. nach einer Weile von der Beziehung enttäuscht war, feststellte, dass sie einfach zu gewöhnlich war und sie erinnerte sich an alte, gewöhnliche Dinge.

Sie zerknittert den Brief, faltet ihn zu einem winzigen Paket, so wie sie vll. ihre Gefühle verbergen und wegschieben, verkleinern will um sie komprimiert betrachten zu können. Doch sie packt ihn wieder aus, und macht sich doch wieder Gedanken darum, genau wie sie die Beziehung, die scheinbar etwas im Sande verlaufen ist, nicht einfach verdrängen und vergessen kann. Auf die unwichtigen Worte im Brief antwortet sie ebenfalls mit Unwichtigkeiten in Gedanken. Sie fragt sich, wer Briefmarken sammelt, also ob vll. jemand Interesse an der fremden Briefmarke haben könnte.

Die Beziehung rutscht ins unwichtige ab, bzw. ins Unangenehme. Der Brief beschreibt sein Zimmer als das mit den geschlossenen Fensterläden, so als wäre er eben verschlossen. Sie sieht den Brief an und sagt, die Briefmarke sei fremd, der Stempel verwischt und der Geruch sei ein Geruch, wie ihn alle Briefe haben. So steht der Brief wieder für den Sender, der ihr mittlerweile fremd geworden ist, und der langsam selbst verwischt in ihrer Erinnerung, der ein völlig gewöhnlicher geworden ist. Im Verlauf des Textes findet keine tatsächliche Veränderung der Meinung oder Situation der Frau statt und der Text stellt einfach nur eine Situation da, die vll.

bei längerem Betrachten Aufschluß über die Vergangenheit geben kann. Mir gefällt der Text, auch wegen seiner unruhigen Sprache, die dennoch auf sehr melancholisch ansprechende Weise die Beziehung der beiden und die Situation der Frau darstellt.

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