Artikel pedia
| Home | Kontakt | Artikel einreichen | Oberseite 50 artikel | Oberseite 50 autors
 
 


  Mein heutiges behandelt das thema:"leistungsbeurteilung an den schulen - notwendigkeit oder übel

Mein heutiges Referat behandelt das Thema: “Leistungsbeurteilung an den Schulen – Notwendigkeit oder Übel?“   Um uns jedoch genauer mit dem Begriff der Leistungsbeurteilung beschäftigen zu können, sollten wir uns erstmals mit dem Begriff der Leistung selbst befassen. In der Gesellschaft ist „Leistung“ nicht einfach „Arbeit in der Zeiteinheit“, sondern das Ergebnis von Zuschreibungen: „Leistung“ ist das, was eine Gesellschaft darunter verstehen möchte. Dadurch lässt sich zum Beispiel der höhere Stellenwert von Kopfarbeit gegenüber von Handarbeit erklären. Wir begründen Leistung meistens durch 2 Begriffe, nämlich „Fähigkeiten“ und „Anstrengung“, wobei das eine, und zwar die Fähigkeiten sehr unterschiedlich und individuell verschieden sein können und Anstrengung für alle gleich ist. Zwei Personen können zum Beispiel die gleiche Leistung erbringen, jedoch mit unterschiedlicher Anstrengung, weil der eine für diese Aufgabe vielleicht weniger begabt ist, als der andere.   In unserer Gesellschaft herrscht das „Leistungsprinzip“ vor.

Das bedeutet, dass in Österreich die Vergabe von Posten, die Entlohnung und die sozialen Ränge durch scheinbar erbrachte Leistung (etwa Schulabschlüsse) erfolgt. Was für uns selbstverständlich erscheint ist jedoch eine relativ neue Erscheinung, denn früher war das „Herkunftsprinzip“ wohl das gebräuchlichste, was soviel heisst, als das Arbeitsplätze etc. an Leute der angemessenen sozialen Herkunft vergeben wurden. Natürlich erscheint uns dieses Prinzip als ungerecht, doch auch das „Leistungsprinzip“ ist nicht ganz fehlerlos. Es kann zum Beispiel keine Gesellschaft geben, die rein auf dem Leistungsprinzip aufgebaut ist, denn das wäre unmenschlich gegenüber denen, die keine Leistung erbringen können, wie zum Beispiel: alte, kranke Menschen, oder Kindern. Deshalb gibt es auch noch das“ „Sozialprinzip“, welches jeden Menschen nach seinen Bedürfnissen versorgen will.

Da das Sozialprinzip zum Teil auf dem Leistungsprinzip beruht, kommt es auf die richtige Mischung der beiden an, um eine möglichst gerechte Versorgung der Menschen zu gewährleisten. Somit wäre eigentlich nichts mehr gegen das Leistungsprinzip einzuwenden, trotzdem hat es einige Gegner wie Leibfried oder Brühweiler, welche es als ein Instrument der kapitalistischen Gesellschaftsordnung sehen, die das Gewissen der wenigen die „oben“ sind beruhigt. Außerdem meinen sie, dass es nie ganz gerecht sein kann. Das beginnt schon in der Schule, denn die Leistung der Schüler hängt auch mit ihrem sozialen Umfeld und ihrer Erziehung zusammen und diese Faktoren sind bei allen Schülern unterschiedlich. Abschließend kann man vielleicht sagen, dass das Leistungsprinzip nicht das beste Prinzip zum Verteilen der Güter in einer Gesellschaft ist, dass es jedoch kein besseres gibt.   In unserer Gesellschaft gilt also das Leistungsprinzip.

Das beginnt schon in der Schule. Die Schule sollte in der westlichen Welt vor allem als „ Weg des Kindes“ gesehen werden, welcher den Schülern hilft ihre eigene Persönlichkeit und Individualität zu finden, da jedoch die in der Schule erbrachten Leistungen oft für den späteren Weg im Berufsleben ausschlaggebend sind, verhärtet sich schon hier das Konkurrenzdenken. Jeder will gute Leistungen erbringen, oft auch mit unerlaubten Hilfsmitteln. Der Lehrer wird nicht selten zum Feind erklärt, und von klug ausgedachten Schummelsystemen wird noch auf späteren Maturatreffen gesprochen. Jeder will natürlich die besten Noten erreichen, doch sollte nicht eigentlich das Lernen im Mittelpunkt stehen? Zählen sollte doch eigentlich das, was „ hängenbeibt“, oder nicht? Ist uns allen nicht ein durch Auswendiglernen oder gar Schummeln verdienter Einser lieber, als ein Dreier, den wir uns ehrlich verdient haben, und wo wir in 10 Jahren auf eine Frage zu diesem Thema noch immer korrekt antworten können. Wäre es da nicht besser gleich auf Zensuren zu verzichten und einfach nur deshalb in die Schule zu gehen, um seinen Horizont zu erweitern?   Wozu sind Noten denn eigentlich da?   Mit den Funktionen von Zensuren beschäftigten sich viele Psychologen.

Einer davon ist ZIELINSKI, der nicht weniger als 10 Funktionen von Noten ausfindig machen konnte. Rückmeldung über die erbrachten Leistungen für den Lehrer. Information des Schülers über seinen Leistungsstand. Auskunft an die Eltern über die Leistungen ihrer Kinder. Motivierung des Schülers zu weiteren Leistungen. Disziplinierung leistungsunwilliger Schüler.


Aufweis der Leistungsforderungen der Institution Schule für den Schüler. Zuordnung der Schüler zu unterschiedliche Bewertungsklassen. Merkmal für die Auslese un dür die weitere Beschulung. Mitentscheidung über den weiteren sozialen Aufstieg oder Abstieg. Gewisser Ausgleich unterschiedlicher Startchancen der Schüler. Wie schon erwähnt haben sich auch noch viele andere Autoren mit diesem Problem auseinandergesetzt.

Im Grossen und Ganzen können wir 3 GRUNDFUNKTIONEN von Zensuren nennen, nämlich: Die Berechtigungsfunktionen Die Berichtsfunktionen und Die pädagogischen Funktionen.   Wir werden uns zuerst mit den BERECHTIGUNGSFUNKTIONEN der Leistungsbeurteilung auseinandersetzten:   Zensuren bzw. Zeugnisse erteilen die Berechtigung zum Aufsteigen in die nächste Klasse, zum Besuch bestimmter Schultypen, oder zum Besuch von Universitäten oder bestimmten Berufen. Die Berechtigungen, die eine Schule dem Schüler erteilt, sind für ihn also von überragender Bedeutung. Früher war lediglich die Herkunft für den späteren sozialen Rangplatz in der Gesellschaft verantwortlich, heute hat die Schule diese Aufgabe übernommen. Für die weitere berufliche und persönliche Entwicklung eines Jugendlichen ist die Beurteilung seiner geistigen Leistungsbereitschaft seht wichtig.

Eine der bedeutensten Entscheidungen , die durch die Berechtigungsfunktion der Leistungsbeurteilung, getroffen wird, betrifft das Aufsteigen bzw. Wiederholen einer Klasse. Doch ist das „Sitzenbleiben“ überhaupt sinnvoll? Die Idee des Sitzenbleibens beruht auf der Annahme, dass alle Kinder und Jugendlichen eines Alters gleich leistungsfähig und gleich lernfreudig sind, bzw. auf der Gliederung unseres Schulwesens in Jahrgangsklassen. Außerdem wird angenommen, dass der Schüler das Lehrziel durch Wiederholen der Klasse erreicht, doch in Wirklichkeit weisen Untersuchungen darauf hin, dass das Wiederholen der Klasse oft mehr schadet, als es bringt. Im Allgemeinen ist es so, dass Repetenten, und diese Aussage beruht auf Untersuchungen, grundsätzlich schlechter beurteilt werden, als Schüler die diese Klasse zum ersten Mal besuchen.

Dies gilt auch für jene Fächer die der betreffende Schüler im vorigen Schuljahr durchaus positiv abgeschlossen hat. Verdeutlichen kann man dieses Pänomen vielleicht mit einem Beispiel; Die Beurteilungen in den sogennanten musischen Fächern, wie Zeichnen und Musik und auch Leibesübungen, von Repetenten und Nicht-Repetenten wurden untersucht. Diese Fächer waren in keinem Fall der Grund dafür, dass der Schüler das Jahr wiederholen muß, dennoch erreichten nur 34% der Repetenten in diesem Fach ein Sehr gut, im Vergleich zu 45% der altersrichtigen Schüler. Dies beweist, dass auch Lehrer Repetenten mit gewissen Vorurteilen begegnen. Natürlich hat es auf wissenschaftlicher Ebene keinerlei Bedeutung, was ein Schüler zum Beispiel in „Turnen“ bekommt, das Selbstwertgefühl des betreffenden Schülers leidet jedoch sehrwohl darunter.   Es fallen außerdem auch nicht alle gleichbegabten Kinder durch.

Im Allgemeinen müssen wesentlich mehr Arbeiterkinder und mehr Buben eine Klasse wiederholen. Das völlige Ausschalten sozialer Unterschiede gelingt der Institution Schule also auch im Zusammenhang mit dem Sitzenbleiben nicht. Auch in Schulen mit Latein ist die Repetentenrate generell größer.     Wenn wir uns mit der Berechtigungsfunktion von Zensuren beschäftigen, müssen wir uns auch mit der Berechtigung zum Besuchen einer weiterführenden Schule befassen. In Österreich muß sich ein Kind im Alter von 10 Jahren zum ersten Mal mit der Frage beschäftigen, ob es die Hauptschule oder das Gymnasium besuchen soll. Für zweiteres braucht man jedoch eine gewisse, von der Schule erteilte Berechtigung, sprich gute Noten im Abschlusszeugniss der 4.

Klasse. Ein gutes Zeugniss gleicht jedoch gewisse Unterschiede in den Startmöglichkeiten nicht aus, so ist es etwa bewiesen, dass Kinder aus niederen sozialen Schichten wesentlich häufiger die Hauptschule besuchen. Auch die räumlichen Voraussetzungen können große Nachteile bedeuten. Zwar wird dieser Unterschied im Zusammenhang mit der wachsenden Mobilität immer kleiner, doch der Anteil der Gymnasiasten ist in Städten noch immer wesentlich größer als in ländlichen Gebieten.     Nun kommen wir zur BERICHTSFUNKTION der Leistungsbeurteilung:   Noten berichten über den Leistungsstand eines Schülers.Sie erfüllen also eine Berichtsfunktion.

Eine Berichtsfunktion vor allem für die Eltern und für die Schüler. Diese Berichtsfunktion wird durch die bei uns üblichen Ziffernnoten jedoch stark eingeschränkt, da bei Leistungsversagen keinerlei Auskunft darüber gegeben wird, ob eben diesem mangelnde Begabung, mangelnder Fleiß oder sonstige Ursachen zugrunde liegen. Problematisch an unserem Ziffernnotensystem mag auch noch sein, dass Eltern und manchmal auch Schüler und Lehrer die Zensuren einfach überbewerten. Schlechte Noten werden von Eltern unnötigerweise oft bestraft. Kindern wird somit bald die Freude am Lernen und an der Schule genommen. Es ist ihnen nicht mehr wichtig, ob man einen Wissenszuwachs verzeichnen kann, das was zählt ist nur noch das Sehr gut.

Verstärkt wird dies noch durch eine gewisse „Zensurenmentalität“ der Eltern, die die Noten ihrer Kinder oft als staatliche Beurteilung der intellektuellen Leistungsfähigkeit ihrer gesamten Familie sehen.   Noten erfüllen also eine Berichtsfunktion für Eltern und Schüler, doch gilt das auch für Lehrer? Im Prinzip könnte man doch sagen, dass Lehrer aus den Noten ihrer Schüler auf die eigene Unterrichtsqualität schließen könnten, doch das ist in den meisten Fällen, besonders wenn es sich um schlechte Leistungen handelt nicht der Fall.   Anders sieht es jedoch bei Bewerbungen aus. Hier erfüllen Zensuren sehrwohl ihre Berichtsfunktion, da der Arbeitgeber meist Angestellte mit guten schulischen Leistungen bevorzugt.   Nun zur PÄDAGOGISCHEN FUNKTION der Leistungsbeurteilung:   Von der Leistungsbeurteilung an den Schulen wird angenommen, dass sie gute Schüler durch gute Noten belohne, und schlechtere Schüler durch schlechte Noten motiviert würden. Am Beginn jedes Lernprozesses steht die Motivation.

Im Tierreich beruht der Grund der Motivation meistens auf Trieben, wie: Hunger, Durst oder Fortpflanzung. Keiner dieser Triebe motiviert uns jedoch dazu, dass wir in der Schule bessere Leistung erbringen, also brauchen wir Noten, denn wir streben alle danach so gute Noten wie möglich zu bekommen. Dass Ziffernnoten dazu motivieren mehr zu lernen um bessere Leistungen erbringen zu können, steht also außer Frage, doch sind sie auch die richtige Art der Motivation? Grundsätzlich sollte man zwischen INTRINISCHEN und EXTRINISCHEN Lernmotivationen unterscheiden. Die Wurzel des intrinisch motivierten Lernens ist Neugier, wer aus anderen Gründen lernt ist extrinisch motiviert.   In seinen ersten Lebensjahren sind Kinder fast ausschließlich intrinisch motiviert, doch dieses natürliche Lernbedürfniss wird von der Schule aus 2 Gründen gestört: 1: durch den Zwang zu lernen, das bedeutet also, dass wir keine Alternative haben. 2: durch das System von Belohnung und Bestrafung im Rahmen der Leistungsbeurteilung.

  Durch dieses System verlagert sich die Lernmotivation also auf die extrinische Seite. Schuld daran sind auch die Eltern, die sich ausschließlich an der vom Kind erhaltenen Note orientieren und sich nicht die Mühe machen die Leistungen des Kindes zu überprüfen. Lob und Tadel werden also nicht aufgrund einer erbrachten Leistung, sondern aufgrund der dafür erhaltenen Note erteilt, was Schüler dazu veranlasst nur nach guten Noten zu streben, wobei alle Mittel erlaubt sind, und nicht ihre persönliche Leistung zu verbessern. Die schulischen Interessen von Schülern und Eltern richten sich also nur auf den ERFOLG und nicht auf die erhaltene BILDUNG. Wenn nun schon die Motivation durch positive Noten in Frage gestellt werden kann, wird die Problemstellung bei der Motivation durch schlechte Noten wahrscheinlich noch größer sein, denn in vielen Fällen und für viele Schüler bedeuten schlechte Noten nicht Motivation, sondern sie schwächen das Selbstvertrauen des Schülers erheblich und das bewirkt nicht unbedingt eine Verbesserung der Noten, aber ruft ein oft ein Gefühl der Resignation herbei.   Ein weiteres Problem ist vielleicht noch, dass falls man aus rein extrinischer Motivation lernt, sobald man aus der Schule geht der Motivationsfaktor wegfällt, und man auch die Bücher mit dem Schulabschluss für immer weglegt.

    Doch nun einmal zu Frage, was überhaupt beurteilt wird, das heißt, wonach der Lehrer überhaupt auf die Note schließt. Es ist wichtig zu wissen welche Dimensionen einer Arbeit überhaupt bewertet werden, um zu wissen ob und warum Noten fair oder unfair sind. Also: Was beurteilen Lehrer? Um das zu beantworten müssen wir zwischen KONVERGENTEN und DIVERGENTEN Leistungen unterscheiden. Konvergente Leistungen sind jene, welche sich in einem richtigen Ergebnis ausdrücken lassen. Mathematik- Schularbeiten etwa werden nach konvergenten Leistungen beurteilt, aber auch Deutsch- Schularbeiten, bei denen die Rechtsschreibung, eine konvergente Leistung, beurteilt wird. Divergente Leistungen können dagegen zu vielen Leistungen führen, die im Prinzip gleichwertig sind.

Typisch dafür sind etwa Leistungen im kreativen Bereich künstlerischen Schaffens. Dasselbe Thema kann musikalisch, poetisch oder bildnerisch in vielen Variationen ausgearbeitet werden, wobei man hier nicht zwischen richtig und falsch entscheiden kann. Von diesem Problem hauptsächlich betroffen sind Fächer wie BE oder Musikerziehung, doch ein Antrag die Ziffernnoten in diesen Fächern abzuschaffen wurde abgelehnt. Ein wichtiger Bildungsauftrag der Schule, der ausschließlich im divergenten Bereich liegt und deshalb nicht beurteilt werden kann, liegt in den Bereichen von emotionalen und sozialen Lehrzielen. Damit gemeint ist zum Beispiel die Erziehung zur Hilfsbereitschaft. Der Lehrer kann dies kaum benoten, doch die Schule bildet auch in diesem Bereich.

Es ist bedauerlich, dass in der Schule häufig so eng mit Ziffernnoten verbunden gesehen wird.     Wie kommen Lehrer aber nun genauer zu ihrem Urteil, zum Beispiel bei einer Deutsch-Schularbeit?   In jedem Aufsatz oder Diktat werden zum Beispiel Bereiche der Rechtsschreibung geprüft, die nicht gerade „durchgenommen“ wurden. Dadurch fällt eine eindeutige Zuordnung zu einer hanz bestimmten, abgrenzbaren Unterrichtssequenz schwer. Die Auffsatzbeurteilung wird jedoch in hohem Maß von der Rechtsschreibung beeinflusst, da sich die Beurteiler bei der Beurteilung des Inhalts und des Stils vorsichtig im Mittelbereich halten, weil sie sich ihrer Subjektivität bewußt sind. Trotzdem ist es möglich, dass sich die die Noten für dieselbe Arbeit von verschiedenen Lehrern über mehrere Notenstufen verteilen, weil Lehrer verschiedenes für wichtig halten.   Zu diesem Thema wurden im Rahmen einer Untersuchung 150 Gymnasiallehrer befragt, welche Dimensionen bei ihrer Leistungsbeurteilung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Bildnerische Erziehung.

  Die Ergebnisse dieser Untersuchung für das Beispiel Deutsch möchte ich nun darstellen:   Nach der ersten, spontanen Antwort sah das Ergebnis so aus: 150 Lehrer gaben folgende Dimensionen an, nach denen sie ihre Schüler ein Jahr vor der Matura, was genau unserer Schulstufe gleichkommt, beurteilen: 81% Stil und Sprachvermögen 79% Rechtschreibung 75% Themenverständnis 62% Aufbau und innere Logik der Darstellung 31% Ideenreichtum   Wie schon erwähnt erfolgten diese Angaben spontan, nach einiger Bedenkzeit kam man jedoch zu folgendem Ergebnis: 54% Aufbau und innere Logik der Darstellung 46% Ideenreichtum 40% Themenverständnis 36% Stil und Sprachvermögen 13% Rechtschreibung   Besonders auffälig ist der Unterschied in der Wichtigkeit der Rechtschreibung. In der Praxis dürfte der Wert irgendwo dazwischen liegen, wobei Rechtschreibung in höheren Klassen weniger zur Note beiträgt, hingegen Aufbau und Ideenreichtum wichtiger werden.   Nachdem wir uns nun mit der Frage: „Was messen Lehrer?“ beschäftigt haben, befassen wir uns nun mit der Frage:   „Wie messen Lehrer?“   Um Leistungen festzustellen braucht man grundsätzlich keine Maßstäbe. Um etwa bei einem Diktat die Leistung festzustellen, braucht man lediglich die Fehler zu zählen. Die Feststellung: „Hans hat bei diesem Diktat 7 Fehler!“ sagt aber nichts über Hans´ Rechtschreibleistung aus. Um diese korrekt zu beurteilen, ist ein Maßstab erforderlich.

Immer wenn man etwas messen will, benötigt man einen Maßstab. Wenn man zum Beispiel einen Tisch abmessen will, braucht man ein Maßband dazu und genau so ist es auch bei der Leistungsbeurteilung.   Man unterscheidet grundsätzlich zwischen 4 verschiedenen Maßstäben: lehrzielbezogene Maßstäbe soziale Maßstäbe schülerbezogene Maßstäbe scheinbare Maßstäbe   LEHRZIELBEZOGENE MASSSTÄBE:   Lehrer müßten eigentlich darauf vertrauen können, dass die ihnen vorgesetzte Behörde in einem so heiklen Bereich ihrer Arbeit bestimmte Richtlinien erteilt. Die hier erteilten Anweisungen sind jedoch äußerst unklar und diffus. Zum Beispiel:   Für die Note „sehr gut“ ist erforderlich, dass die Anforderungen in weit über das Wesentliche hinausgehendem Ausmaß erfüllt sind; Die Note „gut“ ist zu erteilen, wenn die Anforderungen in einem über das Wesentlich hinausgehendem Ausmaß erfüllt sind;   Die Note „befriedigend“ bedeutet, dass die Anforderungen in den wesentlichen Bereichen zur Gänze erfüllt sind;   Bei der Note „genügend“ werden die Anforderungen in den wesentlichen Bereichen überwiegend erfüllt.   Sinngemäß werden bei „nicht genügend“ die Anforderungen nicht einmal in den wesentlichen Bereichen überwiegend erfüllt.

  Die Anforderungen, von denen hier immer wieder gesprochen wird sind aus den jeweiligen Lehrplänen zu entnehmen. Weder diese gesetzlichen Vorschreibungen, noch verschwommene Formulierungen wie „zur Gänze“oder „über das Wesentliche hinausgehende Ausmaß“ sind dem Lehrer jedoch Hilfestellungen.   Diese gesetzlichen Maßstäbe sind so allgemein gehalten, damit man sie in alle Lehrpläne anwenden kann und sie somit auch für alle Schultypen gelten.   Eng mit den lehrplanbezobenen Maßstäben in Verbindung stehen die LEHRZIELBEZOGENE Maßstäbe. Das bedeutet, dass vor einer Prüfung schon das Wissensoptimum festgelegt ist und die Note je nach dem, wie viel auf dieses Optimum fehlt festgelegt wird.   Der SOZIALE MASSSTAB bei der Leistungsbeurteilung:   Der soziale Maßstab zur Leistungsbeurteilung wird auch als „durchschnittsorientierte“ oder „klassenorientierte“ Leistungsbewertung bezeichnet.

Der Maßstab wird hier nicht von außen angelegt sondern erfolgt nach dem Leistungsstand der jeweiligen Bezugsgruppe. Die Note wird nicht sofort durch Zählen der Fehler festgelegt, sondern es wird festgestellt wie häufig bestimmte Fehlersummen vorkommen. Bei durchschnittlich vielen Fehlern würde zum Beispiel ein „Befriedigend“ erteilt. Bei, im Vergleich zu den übrigen in der Klasse erreichten Leistungen, vielen Fehlern, würde demnach ein 4er oder 5er gegeben. Nach der Häufigkeitsverteilung der Noten erhalten nun etwa 50% der Schüler ein „Befriedigend“ 20% ein „Gut“ oder „Genügend“ und etwa 5% ein „Sehr gut“ oder „Nicht genügen“  Auf den ersten Blick scheint der soziale Maßstab zunächst vorteilhaft, da er eine praktische Hilfe für den Lehrer bietet, doch werden erhebliche Nachteile schnell sichtbar. Man beurteilt nach dem sozialen Maßstab nicht die eigentliche vom Schüler erbrachte Leistung, sondern sein Abschneiden im Vergleich mit den anderen Schülern einer Klasse.

Beim sozialen Maßstab hängt das Schulschichsal eines Schülers davon ab, in welche Klasse er rein zufällig eingestuft wird. So ist es etwa egal ob ein Schüler 0 oder 20 Punkte erreicht, beides könnte im Falle eines hohen Klassendurchschnitts zu „nicht genügend“ führen.     SCHÜLERBEZOGENE MASSSTÄBE:   Leistungsschwache Schüler bedürfen spezieller Motivation. Weder soziale noch lehrplanbezogene Maßstäbe bringen für diese Schüler jedoch Erfolgserlebnisse, deshalb ist der schülerbezogene Maßstab wohl einer der motivierensten für jene. Hier wird der Schüler nur mit sich selbst, oder besser gesagt mit dem was aus ihm werden könnte verglichen. Bewertet wird der Leistungszuwachs.

Leistungsstarke Schüler sind jedoch oft dagegen, da sie dadurch ihre Starstellung einbüßen. Diese Methode wird nur an alternativen Privatschulen praktiziert.   SCHEINBARE MASSSTÄBE:   Lehrer bekommen im Laufe ihrer Dienstzeit oft ihre eigenen Maßstäbe zur Beurteilung der Noten. Meist gibt es dann einen starren Zusammenhang zwischen Fehlern und Noten, dass zum Beispiel 2 Fehler noch „sehr gut“ sind, wobei 10 Fehler schon „nicht genügend“ ist. Das vermittelt den Beurteilern oft ein Gefühl der Objektivität und Gerechtigkeit. Gerecht wäre es jedoch nur dann, wenn alle Lehrer für ein Unterrichtsfach den gleichen Maßstab verwenden würden.

  Nun zu den:   Formen der Leistungsbeurteilung:   Es gibt viele Formen von Prüfungen: Schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen Auch der Stellenwert der Prüfungen ist sehr unterschiedlich, er reicht von „Ständiger Beobachtung“ bis zur „Reifeprüfung“. Erhalten alle Prüflinge die selbe Frage, so spricht man von „standartisierten Prüfungen“. Für junge Menschen sind Leistungsbeurteilungen meist sehr wichtig und sie müssen daher bestimmten Gütekriterien entsprechen. Prüfungen müssen: objektiv sein, dass heißt unabhängig von der Person des Prüfers. Zuverlässig bzw. stabil sein, und valide, wie wir im Regelunterricht schon gehört haben, bedeutet das, dass sie wirklich das messen, was sie vorgeben zu messen.

  Schriftliche Prüfungen:   Schriftliche Prüfungen erfüllen die erwähnten Kriterien meistens besser als mündliche Prüfungen. Schriftliche Prüfungen sind in der Regel standardisiert.Das bedeutet, dass alle Prüflinge die gleichen Fragen bekommen. Diese Standardisierung ermöglicht dem Lehrer einen besseren Vergleich der Schülerleistungen und dadurch, dass alle Schüler die gleiche Frage beantworten müssen bekommt der Lehrer ein besseres Bild von der Schwierigkeit der Fragen. Für die Zuverlässigkeit von Prüfungen ist auch die Anzahl der Fragen verantwortlich. Auch das spricht für die schriftliche Püfung, weil hier gewöhnlich mehr Fragen gestellt werden können.

Und auch das Kriterium der Objektivität wird besser erfüllt, da äußere ‚Beurteilungsfaktoren wie Aussehen, Kleidung, Haltung und Ausdrucksvermögen weniger bis keine Rolle spielen. Oft bevorzugen auch Schüler die schriftliche Prüfung, weil Blockierungen durch Ängste leichter abgebaut werden.         Mündliche Prüfungen:   Probleme mündlicher Prüfungen:   Bei mündlichen Prüfungen fehlt die Standardisierung, das bedeutet das es möglich ist das Schüler unterschiedlich schwere und auch weniger gut überlegte Fragen erhalten können. Mündliche Prüfungen prüfen haüfiger die Fähigkeit des Schülers Angst zu ertragen und überhaupt spielt die Persönlichkeit des Prüflings eine größere Rolle. Mündliche Prüfungen bevorzugen bestimmte wortgewandte, selbstsichere und anpassungsfähige Persönlichkeitstypen, was nicht unbedingt ein Nachteil sein muß, da es auch im späteren Leben eine Anforderung sein kann solche Merkmale aufzuweisen, doch müsste eine Prüfung dieser Merkmale vorher festgelegt und angekündigt sein. Trotzdem bevorzugen Studenten laut einer Umfrage die mündliche Prüfung, weil der persönliche Kontakt mit dem Prüfer zum Ausräumen von Mißverständnissen dienen kann.

Tatsächlich kommt es bei dieser Form der Leistungsbeurteilung jedoch sehr viel auf Sympathie oder Assympathie an und die persönliche Beziehung zwischen Schüler und Lehrer sollte auf die Leistungsbeurteilung keinen Einfluss haben. Dies ist jedoch bei mündlichen Prüfungen eher der Fall als bei schriftlichen.   Die mündliche Prüfung als soziale Situation:   Jede Prüfung ist eine assymmetrische soziale Situation, das bedeutet, dass der Prüfer stark und der Prüfling schwach ist. Diese Aufteilung der Verhältnisse ist auch für leistungsfähige und robuste Schüler eine Belastung, aber es existiert auch die Angst des Prüfers. Lehrer empfinden oft eine Art Profilierungsbedürfniss vor ihren Kollegen, was die Qualität der Prüfung beeinflusst. Außerdem gibt es eine Hemmung das Urteil „nicht genügend“ mündlich auszusprechen, was für uns Schüler zwar ein Vorteil ist, aber auch nicht gerade für das richtige Ergebniss einer Prüfung spricht.

  Prüferfehler bei mündlichen Prüfungen:   Häufig, wen der Prüfer eine hohe Erwartungshaltung hat, werden Suggestivfragen (=Fragen die dem Prüfling die Antwort schon in den Mund legen) gestellt, außerdem wird der Prüfer, sei es durch geschickte Schülerfragen, oder sei es durch das Bedürfniss das eigene Wissen anzubringen, häufig dazu veranlasst selbst viel zu reden, was dazu führen kann, dass er das Gefühl bekommt die Fragen seien gut und richtig beantwortet worden und zur Folge eine gute Note für den eigentlich schlecht vorbereiteten Schüler hat. Häufig wird das auch als eine letzte Möglichkeit gesehen, dem Schüler etwas beizubringen. Eine besondere Fehlerquelle ist die Wortgewandtheit des Prüflings. Oft wird versucht den Verlauf des Prüfungsgespräches mitzubestimmen. Einen plumpen Versuch schildert dieses Beispiel (Seite 70) Das alles sind für Schüler doch irgendwie positive Prüfungsfehler, die zu einer Verfälschung des Prüfungsergebnisses führen können. Eine mündliche Prüfung kann jedoch auch dazu genutzt werden, die Macht des Prüfers auf Kosten des Prüflings zu zeigen.

Dies geschieht durch Fragen, die den Schüler verwirren oder Witze sein sollen.   Tests:   Ein Test ist eine Zusammenstellung von Aufgaben. Eigenart und Anzahl der Lösungen dieser Aufgaben geben Aufschluß über bestimmte Fähigkeit oder Eigenschaften einer Person. Wir unterscheiden zwischen normorientierten und lehrzielbezogenen Tests. Normorientierte Tests: zu dieser Sorte Tests zählen etwa IQ-Tests. Sie können auf alle Menschen angewandt werden und bedienen sich Standardnormen mit feinen Differenzierungen.

Hierbei handelt es sich jedoch um Scheingenauigkeit, da es in der Praxis fast unmöglich ist zwischen 90 Stufen der Intelligenz zu unterscheiden. Lehrzielbezogene Tests: Ein lehrzielbezogener Test ist ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung der Frage ob und eventuell wie gut ein bestimmtes Lehrziel erreicht ist. Zu diesen Tests verwendet man Aufgaben eines mittleren Schwierigkeitsgrades. Die Leistung eines Schülers wird durch den Abstand seiner Leistung zu der vom Lehrplan geforderten Leistung gemessen.           Die Mitarbeitsnote:   Die Verordnung über die Leistungsbeurteilung verpflichtet den Lehrer zu Leistungsfeststellungen aus der „ständigen Beobachtung der Mitarbeit der Schüler im Unterricht“. Diese ständige Beobachtung bildet in manchen Fächern, in denen keine Schularbeiten stattfinden die Gesamtnote, wobei öfters schriftliche oder mündliche Prüfungen gebraucht werden um das Urteil zu festigen.

Ein Ziel der „ständigen Leistungsbeobachtung“ ist sicher die Leistungsbeurteilung, sie kann aber auch über die Erfolge oder Mißerfolge des Unterrichts Aufschluß geben. Doch woraus setzt sich nun diese Mitarbeitsnote zusammen?: Die Definition wie eine Mitarbeitsnote zustande kommt ist etwas verschwommen. Der Gesetzgeber nennt die gesamte Unterrichtsarbeit und vor allem Hausübungen, man könnte und es werden aber beispielsweise auch Dinge wie Denkverhalten, Sozialverhalten und Arbeitsverhalten beurteilt. Ein Problem dabei bildet der große Stellenwert der Hausübungen. Hausübungen sind oft so gut, wie sehr Eltern oder Nachhilfelehrer dahinter sind. Von manchen Psychologen, wie etwa Bossmann, werden sie außerdem als unnötig und reine Schikane für die Schüler bezeichnet, denn warum soll ein Schüler, der das Lehrziel eindeutig erreicht hat Nachteile haben, nur weil er seine Hausaufgaben nicht erledigt?   Die Reifeprüfung:   Die Reifeprüfung oder auch Matura steht am Abschluss unserer 8-jährigen Ausbildung.

In Österreich ist sie, wie auch in Deutschland, schulintern angelegt, das bedeutet, dass die Fragen von Schule zu Schule verschieden sind und von den Lehrern selbst zusammengestellt werden. In vielen anderen Ländern wird sie jedoch extern angelegt, was soviel heißt, dass alle Schüler eines Landes in einem Fach die gleiche Frage erhalten. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ein Nachteil der externen Matura wäre etwa, dass Schüler mit „schlechteren“ Lehrern benachteiligt sind. Ein Vorteil wäre aber, dass bei dieser Art Prüfung der Lehrer zum Komplizen wird mit Hilft dessen man die Aufgabe bewältigen kann. Bei schulinternen Prüfungen ist oft das Gegenteil der Fall und der Lehrer avanciert zum Gegner.

    Analyse von Schulzensuren Notenverteilungen:   Leistungsbeurteilung und Geschlecht der Schüler:   Mädchen werden in fast allen Unterrichtsfächern und auch bei den sogenannten Kopfzensuren ( Verhalten und Fleiß) besser beurteilt als Jungen. Das gilt für alle Schultypen und Altersstufen. Die größten Unterschiede bei der Beurteilung findet man in sprachlichen Fächern (sowohl Deutsch, Englisch, 2.lebende Fremdsprache, als auch Latein und Griechisch), aber auch in musischen Fächern und Religion. Die geringsten Unterschiede werden in den naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik, Physik, Biologie und Geographie sichtbar. Nur einmal fielen die Beurteilungen zu gunsten der Jungen aus, und zwar in Physik in der Mittelstufe.

Doch warum werden Mädchen durchschnittlich besser beurteilt?: Dazu gibt es verschiedene Theorien: Mädchen erhalten bessere Zensuren wegen besserer Leistungen aufgrund höherer Intelligenz. Schulisch wichtige Faktoren der Intelligenzstruktur sind bei ihnen besser ausgeprägt als bei Jungen. Mädchen sind fleißiger, als Folge erhalten sie bessere Zensuren. Mädchen sind für den Lehrer angenehmer, weil sie meist braver und folgsamer sind als Jungen und erhalten deshalg bessere Noten.   Nach eingehenden Untersuchungen kam man zum Schluß, dass Mädchen im Durchschnitt nicht intelligenter sind als Jungen, die anderen 3 Gründe für ihre Bevorzugung aber durchaus zutreffen.         Klasseninterne Maßstäbe?:   Eine Untersuchung des Wissenschafters INGENKAMP, der ein Werk mit dem Titel: „Fragwürdigkeit der Zensurengebung“ verfasst hat, beweist, dass es geradezu groteske Unterschiede der Handhabung der Notenskala durch einzelne Lehrer gibt.

Er hat in 37 verschiedenen Berliner Schulklassen der 6. Schulstufe den gleichen Mathematiktest ausgegeben und im extremsten Fall zeigte ein Schüler mit „sehr gut“ schlechtere Ergebnisse als ein Schüler mit „nicht genügend“. Laut seiner Meinung ist es auch durchaus angebracht, wenn ein Lehrer seine Notenverteilung einem Klassenniveau anpasst, problematisch wird die Sache nur, wenn diese Noten zu Klassenvergleichen oder Aufnahmekriterien von Universitäten verwendet werden.   Benotungsunterschiede nach Schultypen:   Grundsätzlich wird mit steigenden Leistungsanforderungen strenger benotet. Das ist nicht selbstverständlich da im Sinne des Gesetzgebers jede Schultype eine Unterrichtseinheit für sich ist. Recht deutlich und meist schmerzlich deutlich wird das für Schüler jedoch beim Übertritt von der Volksschule in die Unterstufe des Gymnasiums.

Gleich bleiben die Noten in Deutsch etwa nur bei 18,3% der Schüler und in Mathematik gar nur bei 15,8% der Schüler, viele verschlechtern sich sogar um 2 oder 3 Notengrade.   Unterschiede nach Bundesländern:   Die bisher erwähnten Untersuchungen beziehen sich alle auf ein bestimmtes Bundesland, ein Bundesländervergleich ist daher nicht möglich. Anders bei den Repetentenraten. Vergleicht man die Anzahl der Schüler, die eine Schulstufe wiederholen müssen ist ein deutliches West-Ost-Gefälle ersichtlich. So beträgt der Prozentsatz der Volksschulrepetenten im Burgenland 1,25% und in Vorarlberg 2,8%. Der Unterschied wird in den Allgemeinbildenden höheren Schulen noch deutlicher.

Hier beträgt die Repetentenrate im Burgenland 2,2% und steigt bis Vorarlberg auf 7,4%. Salzburg liegt nicht nur geographisch in der Mitte, auch die Repetentenrate liegt mit 4,9% im Mittelfeld. Da diese großen Unterschiede weder auf Intelligenz oder mit verschieden großem Fleiß erklärt werden kann, liegt es wohl an der unterschiedlichen Handhabung der Notenskala.   Leistungsbeurteilung und Unterrichtsfächer:   Nach dem gesetzlichen Bestimmungen gibt es keine Unterscheidungen von Fächer, in denen streng oder milde beurteilt werden soll. In der Praxis gibt es diese jedoch sehr wohl. Laut einer Studie wird in unserem Schultyp, also der AHS am strengsten in der 2.

Fremdsprache, in unserem Fall Latein beurteilt. Gefolgt von Englisch, Mathematik und Deutsch. Milder ist die Benotung in den naturwissenschaftlichen Fächern und Geschichte. Am wenigsten zählen Fächer wie BE, Musik, Leibeserziehungen, Religion und Handarbeiten. Diese Verteilung der Wichtigkeit von Fächern lässt sich vielleicht darauf zurückführen, dass die strengst benoteten Fächer, oder auch Hauptfächer für die Selektion verantwortlich sind. Außerdem sind Hauptfächer Schularbeitenfächer und Fehler in schriftlichen Arbeiten lassen sich leichter abzählen und man hat weniger Skrupel eine schlechte Note zu geben.

Interessant zu erwähnen wäre vielleicht noch das etwa in den musischen Fächern oder Leibesübungen meistens nur Noten zwischen „sehr gut“ und „befriedigend“ erteilt werden. Deshalb kann ein „befriedigend“ in Leibesübungen schon fast mit einem „nicht genügend“ gleichgesetzt werden. Im Gegensatz dazu steht ein „befriedigend“ in Latein schon eher für ein „gut“.   Kopfnoten:   Unter Kopfnote versteht man heute nur noch die Betragensnote. Früher wurde auch der Fleiß bewertet. Was bei der Betragensnote alles zu berücksichtigen sei, ist immer wieder eine Streitfrage.

Manchmal werden nur schwere Vergehen und Frechheiten mit einer Betragensnote beurteilt, manchmal jedoch schon „Kleinigkeiten“ wie Tratschen, Vergessen von Hausübungen oder Zuspätkommen. Außerdem ist nicht klar ob damit nur das schulinterne oder auch, soweit das überhaupt möglich ist das außerschulische Verhalten benotet werden soll.   Benotungsunterschiede nach Schulstufen:   Am Anfang der Volksschule wird meist sehr mild benotet, da Förderung und nicht Auslese das Ziel ist. Die Strenge mit der beurteilt wird steigt jedoch von Jahr zu Jahr an und in der 4. Klasse der Volksschule verschlechtern sich die Zensuren extrem. Das ist wohl damit zu begründen, das hier eine Auslese zwischen Gymnasiasten und Hauptschülern zu treffen ist.

Doch die Noten verschlechtern sich auch danach von Schuljahr zu Schuljahr weiter. In der 6.und 7.Schulstufe ist die Verschlechterung wahrscheinlich durch die Pubertätskrise zu erklären. In der 4. Klasse der Hauptschule ist dagegen wieder eine Verbesserung zu bemerken.

Das hängt damit zusammen, dass es sich hier um eine Abschlussklasse handelt. In Gymnasien ist jedoch bis in die 8.Klasse eine Verschlechterung der Noten festzustellen, aber auch hier wird in der 8.Klasse wieder milder beurteilt, da es sich auch hier um eine Abschlussklasse handelt.   Gütekriterien von Schulzensuren:   Erwartungswidrige Notenverteilungen lassen vermuten, dass Schulnoten die geforderten Gütekriterien Objektivität, Zuverlässigkeit und Gülitigkeit nicht erfüllen.   Deutscharbeiten und Gütekriterien:   Am häufigsten wurde das Gütekriterium der Objektivität überprüft.

Dies geschah im Unterrichtsfach Deutsch anhand von Aufsätzen. Man sollte eigentlich vermuten, dass die selbe Arbeit, von verschiedenen Lehrern beurteilt in etwa die selbe Note erhalten würde. Dann wäre das Gütekriterium der Objektivität erfüllt. Mehrere Untersuchungen zeigen jedoch, dass das nicht der Fall ist. In einer Untersuchung wurde eine Deutsch-Maturaarbeit 42 Deutschlehrern vorgelegt. In den wenigsten Fällen streute sich das Urteil nur über 2 Notenstufen.

Oft waren als Urteile für ein und dieselbe Arbeit alle Noten von „sehr gut“ bis „nicht genügend“ vertreten. Doch was sind die Gründe für die unterschiedliche Benotung? 1. Allgemein kann man sagen, dass ältere Lehrer strenger beurteilen als jüngere. 2. Auch die Handschrift hat Auswirkungen auf die Leistungsbeurteilung, wobei Lehrer, die selbst eine schlampige Handschrift haben, weniger Wert darauf legen. Der Benotungsunterschied einer schlampig geschriebenen Arbeit und derselben Arbeit in Schönschrift beträgt jedoch fast ein Notengrad.

3.Die zuerst beurteilten Aufsätze wurden in der Regel strenger beurteilt. 4.Unterschiedliche Voraussetzungen bewirkten unterschiedliche Urteile. Etwa: „Der Vater ist Redakteur einer großen Linzer Tageszeitung“, bewirkte eine bessere Beurteilung, als „Der Schüler liest nur Schundhefte“ 5.Einen großen Stellenwert bei der Beurteilung haben Rechtsschreibfehler, weil sie leicht abzählbar sind und somit den Anschein großer Objektivität bewirken.

Doch gerade die unterschiedliche Handhabung von Rechtschreibfehlern bewirkte die großen Unterschiede bei den Noten. Was manche Lehrer als leichten Fehler bezeichneten, wurde von anderen als schwer beurteilt. Manche Beurteiler nahmen Rücksicht auf Wiederholungsfehler, andere nicht, und schließlich konnte festgestellt werden, dass bei guten Schüler oft Fehler übersehen werden, was bei schlechteren kaum passiert.   Wir sehen daran, dass das Gütekriterium der Objektivität bei Deutsch-Arbeiten also kaum erfüllt ist. Die Zuverlässigkeit wurde weitaus weniger oft untersucht als die Objektivität, doch es gibt auch Untersuchungen dazu. ASCHERSLEBEN überprüfte sie bei Diktaten mit Wiederholungen und die Zuverlässigkeit war sehr gering.

  Wegen der geringen Objektivität und Zuverlässigkeit kann man auch eine geringe Gültigkeit von Zensuren bei Deutscharbeiten feststellen.   Mathematikarbeiten und Gütekriterien:   Mathematikarbeiten wurden wesentlich weniger auf ihre Gütekriterien untersucht als Deutscharbeiten, ganz einfach aus dem Grund, dass man Mathematikarbeiten ohnehin für objektiv beurteilt hielt. Dem ist aber nicht so. Eine Untersuchung stellte auch bei Mathematikarbeiten eine Notenstreuung von bis zu 5 Notenstufen fest. Das geht vermutlich auf die unterschiedliche Gewichtung von Lösungsansatz, Rechenweg und formaler Gestaltung zurück. Man sieht, dass auch bei Mathematikarbeiten das Gütekriterium der Objektivität nicht erfüllt wird.

Ähnlich die Zuverlässigkeit. Man legte Lehrern nach 4 Wochen noch einmal die gleiche Mathematikarbeit vor. Die wenigsten beurteilten sie noch einmal mit der gleichen Note.   Auch in anderen Fächern wurden, wie auf Grund von Untersuchungen festgestellt wurde, die Gütekriterien meist nicht erfüllt.   Trotzdem kann man sagen, dass in der Praxis oft oder sogar meist die Gütekriterien erfüllt werden, da sich Schüler den Anforderungen ihres Lehrers anpassen und die große Streuung der Noten bei verschiedensten Untersuchungen vor allem auf 2 Faktoren zurückzuführen ist: 1.wenn eine durchschnittliche Leistung vorgelegt wird 2.

wenn die Zahl der Beurteiler hinlänglich groß ist.   Eine äußerst gute Leistung wird eigentlich immer mit „sehr gut“ beurteilt, während schlechte Leistungen immer mit „nicht genügend“ benotet werden. Die Streuung ist also hauptsächlich auf durchschnittliche Leistungen zurückzuführen.     Personbeurteilung und Beurteilungsfehler:   Wie schon erwähnt, genügen Hinweise auf den Beruf des Vaters, oder einfach eine schlampige Schrift, die Note um bis zu einem Grad zu verbessern oder verschlechtern. Daraus lässt sich erkennen wie eng Leistungsbeurteilung mit Personbeurteilung zusammenhängt.   Personwahrnehmung:   Personwahrnehmung ist die Grundlage jeder Personbeurteilung.

Wir hören was jemand sagt, wir sehen seine Gestalt, seinen Gesichtsausdruck, seine Bewegungen und nehmen diese auf. Diese Wahrnehmungen erfolgen stets in einer gewissen Umgebung (Kontext der Wahrnehmung). Diese Umgebung kann sehr unterschiedlich sein, von der Schule über die U-Bahn, die Skipiste oder das Theater, und genauso unterschiedlich gut oder schlecht wird die gleiche Reaktion in verschiedenen Umbebungen aufgenommen. Was einem Lehrer in einer Situation angemessen erscheint, kann er in einer anderen Situation als unangemessen empfinden. Außerdem hängt es von früheren Erfahrungen, die wir mit einer Person gemacht haben ab, wie eine Situation auf uns wirkt. All diese Informationen nehmen wir nun auf und wir selektieren sie, dass heißt wir treffen eine Auswahl der Informationen über eine Person, die uns erhalten bleiben sollen.

Was uns bei dieser Selektion wichtig erscheint, hängt sehr stark von unserer persönlichen Verfassung ab, wie wir uns fühlen. Daraus bilden wir dann unser Personurteil. Aufgrund dessen unser Verhalten gegenüber einer Person stark beeinflusst wird. Dieses Personurteil beeinflusst auch sehr oft die Notengebung.   (falls noch Zeit, Beispiel auf Seite 129)   Erwartung und Wahrnehmung:   Wenn wir von einer Person eine bestimmte, egal ob positive oder negative Erwartung haben, beeinflusst das unsere Wahrnehmung. Natürlich ist dabei die Stärke der Erwartung wichtig.

Eine Erwartung ist umso stärker, je öfter sie bestätigt wurde. Unsere Wahrnehmung wird jetzt insofern beeinflusst, als das wir bis zu einem gewissen Grad das sehen, was wir sehen wollen, das bedeutet wir selektieren unsere Wahrnehmungen aufgrund unserer Erwartungen. Auf die Schule umgelegt bedeutet das, dass ein Schüler der für intelligent gehalten wird und durchwegs gute Leistungen bringt auch einmal dumme Aussagen machen kann, die der Lehrer nicht aufnimmt, oder das schlechte Leistungen von ihm aufgrund der Wahrnehmungsverzerrung besser dargestellt werden. Das gilt natürlich auch umgekehrt.   Personbeurteilung und Gütekriterien:   In der Schule haben Personbeurteilung so große Bedeutung, weil sie mittelbar auf die Leistungsbeurteilung wirken oder weil die Stellungnahme eines Lehrer zum Beispiel über die Eignung eines Schülers einer höheren Schule viel bewirken kann. Wegen dieser Wichtigkeit müssten eigentlich auch für Personbeschreibungen Gütekriterien gelten.

Das Gütekriterium der Objektivität wird im schulischen Bereich der Personbeurteilung jedoch kaum erfüllt, da es sich meist um schwer zu erfassende Merkmale handelt, und Lehrer nicht darauf „trainiert“ sind Personurteie zu erstellen. Die Zuverlässigkeit von Personbeschreibungen ist dagegen relativ hoch. Wenn jemand einmal ein Urteil über eine gewisse Person gefällt hat, bekommt er schwer wieder ein anderes. Das lässt sich vermutlich darauf zurückführen das sich individuelle Beurteilungsfehler immer wieder wiederholen. Die Gültigkeit gibt an, in wieweit ein Merkmal ein Merkmal richtig erfasst wurde. Wegen der geringen Objektivität und weil verschiedene Personen so viele verschiedene Urteile über andere Personen fällen, kann man von einer äußerst geringen Gültigkeit von Personbeschreibungen ausgehen.

Manche wagen sogar zu behaupten, dass Personbeschreibungen mehr über den Beurteiler als über den Beurteilten aussagen.   Beurteilungsfehler:   Das Wort Beurteilungsfehler hat ein negatives Umfeld, da man glaubt, dass Fehler vermeidbar sind und das man es „richtiger“ machen könnte. Beurteilungsfehler sind jedoch unvermeidbar und äußerst häufig. Einige dieser Beurteilungsfehler möchte ich nun behandeln.   Hofeffekte:   Dieser Effekt beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Ausstrahlung von Menschen. Ein Merkmal „straht aus“ auf andere Merkmale.

Zentrale Eigenschaften, von denen Hofeffekte ausgehen wären zum Beispiel warmherzig/kühl oder höflich/unhöflich. Ein Lehrer, der merkt, dass ihm ein Schüler besonders aufmerksam zuhört, schließt daraus, dass dieser Schüler intelligent, fleißig, kritisch und hilfsbereit ist. Auch das Aussehen hat großen Einfluß auf die Personbeurteilung. Attraktiven Schülern wird von ihren Lehrern auch höhere Intelligenz, besseres Benehmen und so weiter zugeschrieben.   Soziale Vorurteile – Stereotype:   Vorurteile sind für unsere Wahrnehmung äußerst wichtig. Sehen wir einen Italiener oder Deutschen, einen Lehrer oder Bankdirektor etc.

haben wir aufgrund von Vorurteilen schon eine bestimmte Erwartungshaltung, die sich durch Wahrnehmungsselektion bestätigt. Dasselbe gilt auch für soziale Vorurteile in der Schule. Einige Beispiele dafür sind etwa: „Mädchen sind mathematisch nicht begabt.“, „Vorzugsschüler versagen im späteren Berufsleben“, oder „Kinder von Akademikern sind gute Schüler“. Diese Vorurteile wirken sich auf die Personen und Leistungsbeurteilung aus. Deshalb erhalten Kinder aus höheren sozialen Schichten vergleichsweise öfter Empfehlungen für höhere Schulen als Kinder aus niedrigeren sozialen Schichten.

    „Umso schlimmer für die Wirklichkeit“   Verschiedene Erwartungshaltungen führen also zu Wahrnehmungsselektion, doch was passiert, wenn sich das Wahrnehmungsbild so stark vom Erwartungsbild unterscheidet, dass es unmöglich ist, die Wahrnehmung anzupassen? In diesem Fall kommt es zu KOGNITIVEN DISSONANZEN. Die Theorie der kognitiven Dissonanzen stammt von Leon FESTINGER, der davon ausgeht das jeder Mensch in seiner geistigen Welt eine Ordnung haben möchte. Er empfindet es als unangenehm, wenn seine Gedankenwelt Widersprüche in Form von kognitiven Dissonanzen enthält. Diese Widersprüche müssen ausgeglichen werden. Dazu hat man 2 Möglichkeiten, die sich an einem Beispiel am besten erläutern lassen: Einem Raucher wird immer wieder gesagt, wie schädlich Rauchen für die Gesundheit ist. Er hat nun die Möglichkeit mit dem Rauchen aufzuhören oder er schwächt die Beweise ab, in dem er rauchende Bekannte, die ein langes Leben führen, oder rauchende Spitzensportler erwähnt.

Die Theorie der kognitiven Dissonanzen ist häufig anzuwenden und auch in der Schule. Ein Lehrer hat eine positive Erwartungshaltung von einem Schüler. Der Schüler bestätigt diese durch eine gute Leistung. Der Lehrer sieht sich in seiner Erwartung bestärkt und schreibt gerne ein „sehr gut“ in sein Notenbüchlein. Ein Lehrer hat eine negative Erwartungshaltung und diese wird bestärkt. Auch hier tritt keine kognitive Dissonanz auf und er schreib ein „nicht genügend“ ohne Skrupel ein.

Ein Lehrer hat eine positive Erwartungshaltung. Diese wird jedoch enttäuscht, weil der Schüler ein schwache Leistung erbringt. Handelt es sich um eine „erträglich“ schwache Leistung wird sie durch Wahrnehmungsselektion verfälscht und es kann doch ein „sehr gut“ oder „gut“ eingetragen werden. Ist die erbrachte Leistung jedoch so schlecht, dass sie durch Wahrnehmungsselektion nicht verbessert werden kann, sucht der Beurteiler nach Gründen wie Krankheit oder er kann glauben, dass jeder einmal Pech hat. Auf jeden Fall wird er Skrupel haben ein „nicht genügen“ einzutragen und eher beim „genügend“ bleiben. Umgekehrt kann es natürlich auch der Fall sein.

Hat ein Lehrer eine negative Erwartungshaltung und der Schüler erbringt eine hervorragende Leistung, treten manchmal Zweifel auf, ob es sich um eine ehrlich verdiente gute Arbeit handelt, oder ob geschummelt wurde. Manchmal wird auch versucht, so lange weiterzufragen, bis etwas gefunden wird, das nicht vollständig beherrscht wird. In jedem Fall ist es für den Schüler in diesem Fall schwieriger, eine Note wie „sehr gut“ oder „gut“ zu erreichen.   Schlußfolgerung: Es muß viel geschehen, dass ein Lehrer einem Schüler von dem er eine ausgesprochen gute Erwartungshaltung hat, ein „nicht genügend“ gibt und umgekehrt. Weil eben nicht sein kann, was nicht sein darf.   Erwartungen:   Auswirkungen auf den Beurteiler:   Das positive oder negative Erwartungen Auswirkungen auf den Beurteiler haben, haben wir schon gehört.

So werden also etwa bei Deutsch-arbeiten viel mehr Fehler bei guten als bei schlechten Schülern übersehen, was die Erwartungshaltung wiederum bestärkt.   Auswirkungen auf den Beurteilten:   Auch auf den Beurteilten haben Erwartungen Auswirkungen Bis zu einem gewissen Grad macht jemanden eine Erwartung wirklich zu dem was wir von ihm erwarten. Schüler zeigen Lehrern oft, was sie von ihnen erwarten, durch verbale oder nonverbale Kommentare. Wirken Schüler auf einen Lehrer interessiert und aufmerksam, dann bestärkt das den Lehrer in seinem positiven Berufsselbstkonzept, was zu einem angenehmeren Unterricht führt, der wiederum von den Schülern besser aufgenommen wird und wieder vom Lehrer als positives Selbstkonzept verwertet wird.   Das gleiche gilt auch für Schüler. Hat ein Lehrer eine positive Erwartung von einem Schüler, gibt er jenem oft mehr Aufmerksamkeit, was den Schüler zusätzlich motiviert und ihn zu guten Leistungen anspornt.

Das hat nun zur Folge, dass Schüler von denen gute Leistungen angenommen werden, wirklich bessere Leistungen bringen, als gleich leistungsfähige Schüler, von denen der Lehrer kein so gutes Erwartungsbild hat. Außerdem haben Schüler oft noch kein fixes Selbstbild. Er schließt auf seine eigene Leistungsfähigkeit oft durch die Erwartung des Lehrers. Schüler von denen der Lehrer nun ein poitives Erwartungsbild hat, entwickeln nun ein besseres Selbstbild und somit auch größeres Selbstvertrauen, welches zu besseren Leistungen führt. Glaubt der Schüler nun zum Beispiel aber, dass ihn die Lehrer für dumm halten, schwächt das sein Selbstvertrauen und seine Leistungsbereitschaft, als Folge bringt er schlechte Leistungen und sieht die Erwartung des Lehrers bestätigt.   Diese Erkenntnissen dürfen jedoch nicht zu der Annahme führen, dass schlechte Schüler nur schlecht sind, weil ein bestimmter Lehrer eine negative Erwartungshaltung von ihm hat, oder dass bei jedem Schüler durch entsprechende Motivierung eine Leistungsverbesserung stattfinden kann.

Das ist nur der Fall, falls ein „nicht ausgenütztes Leistungspolster“ vorhanden ist.           Vorschläge zur Verbesserung der Leistungsbeurteilung:   Viele Menschen, die mit Leistungsbeurteilung zu tun haben, sind mit der gegenwärtigen Situation der Leistungsbeurteilung nicht zufrieden und verlangen eine Verbesserung. Hier lassen sich 2 Standpunkte festlegen: Die Leistungsbeurteilung wird grundsätzlich bejaht, gefordert wird jedoch eine meßtechnische Verbesserung. Die Leistungsbeurteilungen müssen objektiver, zuverlässiger und gültiger werden. Die Leistungsbeurteilung wird, weil sie als unpädagogisch gilt abgelehnt. Die Schule sollte dazu da sein einen jungen Menschen in seiner Entwicklung zu fördern.

Pädagogische Verbesserungen zur Leistungsbeurteilung werden vorgeschlagen.   Sofortmaßnahmen zur Verbesserung:   Lehrer sollten ihre Beurteilungskriterien öfters mit denen von Fachkollegen vergleichen. Dadurch könnte mehr Objektivität erzielt werden. Außerdem könnten mehrer „kleine“ Fragen zu zuverlässigeren Prüfungen führen. Pädagogische Verbesserungen: Um die Angst der Schüler vor Prüfungen zu nehmen wird vom Autor vorgeschlagen, dass man öfters Probeschularbeiten oder Probetests machen sollte. Diese würden nicht beurteilt und man könnte sich an die Prüfungsituation und das Stoffgebiet gewöhnen.

  Durchsichtigkeit für den Prüfling:   Wenn für den Prüfling klar ersichtlich ist, wie die Note zustande kommt, wenn das Stoffgebiet klar abgegrenzt ist und wenn der Prüfungstermin festgelegt ist, dann kann das zu einer Angstreduktion führen. Es handelt sich dann um eine pädagogische Verbesserung der Leistungsbeurteilung.   Informelle Tests:   Diese Tests sind auch als „Kreuzltests“ bekannt, und werden meist unterschätzt. Durch gut überlegte Fragestellungen bieten diese Tests die Möglichkeit, nicht irgendwelche auswendiggelernte Fakten sondern das Verständnis eines Themengebietes zu überprüfen.   Verbale Beurteilung:   Eine meßtechnische Verbesserung der Leistungsbeurteilung ist nicht zu erwarten. Pädagogische Verbesserungen sind möglich.

Es gibt Vor- und Nachteile von verbaler Beurteilung. Vorteile: Verbale Beurteilungen steigern die Motivation. Der Lehrer kann besser auf die positiben Seiten einer insgesamt schwachen Leistung hinweisen. Dadurch wird die Entmutigung durch zwangsläufig schlechte Noten vermieden. Man könnte auch vermuten, dass verbale Beurteilungen zu einer Angstreduktion führen, doch diese ist minimal. Kritik an verbaler Beurteilung:   1.

Lehrer dürften durch die große Anzahl von Schülern und den großen Zeitaufwand, den ein taugliches Wortgutachten benötigt, wenn es über die Leistungsbeschreibung hinausgehen möchte, völlig überfordert sein. Es würden sich vermutlich starre Formulierungen herausbilden, die lediglich eine Verschlüsselung der früheren Ziffernnoten darstellen.   Kommentare zu Ziffernnoten:   Kommentare zu Ziffernnoten werden als ein Weg gesehen, die kühle, autoritäre Form der Beurteilung durch Ziffernnoten zu mildern. Kommentare mit individueller Bezugsnorm, das heißt, dass man auf frühere Leistungen des Schülers eingeht, wirkten auf gute Schüler leicht und auch schlechte Schüler stark motivierend. Sie werden vom Autor daher durchwegs positiv und als eine der besten Möglichkeiten zur Leistungsbeurteilung gesehen.   Schülerselbstbeurteilung:   Damit gemeint ist, das Schüler etwa Ansagen selbst nach Fehlern untersuchen und beurteilen.

Da nach Meinung des Autors, wenn man am Boden der pädagogischen Tatsachen bleibt, diese Form der Beurteilung fedoch völlig unrealistisch ist, möchte ich darauf nicht genauer eingehen.   Mehr oder weniger Notenstufen:   Befürworter einer Notenskala von mehr als fünf Notenstufen führen als Grund zumeist an, fünf Noten böten zu wenig Möglichkeit, Schülerleistungen entsprechend abgestuft zu bewerten. Doch selbst 5 Notenstufen können nicht hinlänglich genau unterschieden werden. Mehr Notenstufen würden also lediglich zu einer Scheingenauigkeit führen. Es gibt auch Leute, die für eine Verringerung der Notenstufen von 5 auf 2 eintreten. Diese 2 Notenstufen wären dann „bestanden“ und „nicht bestanden“.

Ein Vorteil davon wäre, dass eine Angstreduktion bewirkt wird und das die motivation wieder mehr intrinisch verlagert wird. Nachteil: Wenig Motivation von „sehr gut“-Schülern.   Alles in allem kann unser 5-stufiges System als gutes System der Mitte gesehen werden.   Am Ende seiner Arbeit bekommt der Autor, und auch ich als Leser, und vielleicht auch ihr jedoch Zweifel daran, ob eine Reform unserer Leistungsbeurteilung überhaupt sinnvoll ist. Eine meßtechnische Verbesserung wäre von Lehrern durchzuführen, doch wird sie auch erwünscht? Manchmal ist es für Schüler die schlechte Leistungen erbracht haben, ein Trost, wenn sie sich einreden, dass sie von anderen Lehrern, in anderen Schulen vielleicht bessere Noten erhalten hätten. Der Autor erwähnt außerdem, dass eine Reform der Leistungsbeurteilung, hauptsächlich nicht von der Schule, sondern von Schülern und Eltern getragen werden müsste.

Würden Schüler und vor allem Eltern nicht so viel Wert auf Zensuren legen, dann würde das zu einer erheblichen pädagogischen Verbesserung der Leistungsbeurteilung führen.     Ich hoffe ihr habt in meinem Referat viel neues erfahren und könnt euch jetzt eure eigene Meinung über Leistungsbeurteilung an den Schulen bilden.

Suchen artikel im kategorien
Schlüsselwort
  
Kategorien
  
  
   Zusammenfassung Der Vorleser

   sachtextanalyse

   interpretation zwist

   Fabel interpretation

   literarische charakteristik

   interpretation bender heimkehr

   felix lateinbuch

   interpretation der taucher von schiller

   textbeschreibung

   charakterisierung eduard selicke
Anmerkungen:

* Name:

* Email:

URL:


* Diskussion: (NO HTML)




| impressum | datenschutz

© Copyright Artikelpedia.com