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  Fahrenheit 451 - ray bradbury

Fahrenheit 451 - Ray Bradbury     Autor   Raymond Douglas Bradbury wurde am 22. August 1920 in Waukegan (Illinois) als Sohn einer Familie mit einer langen Tradition als privater Buchverlag und somit in gewisser Weise literarisch geprägt geboren. Seit 1935 begann er mit ersten schriftstellerischen Gehversuchen und verfaßte vornehmlich Kurzgeschichten. 1937 schloß er sich der Los Angeles Science Fiktion League an. "The Illustrated Man" begründete neben "The Martian Chronicles" und dem Roman "Fahrenheit 451" Bradburys Weltruhm und internationalen Erfolg. Heute lebt er mit seiner Familie in Los Angeles.

Inhalt   Guy Montag ist Feuerwehrmann und seine Aufgabe ist es, Bücher zu verbrennen. Doch als er Clarisse McClellan kennenlernt, ändern sich seine Ansichten, und er beginnt Dinge zu hinterfragen. Das geht sogar so weit, daß er Bücher gegen den Willen seiner Frau Mildred stiehlt und liest, obwohl das strengstens verboten ist. Mit seinem Komplizen Faber will er aktiv etwas gegen die Regierung tun, aber er muß wegen Buchbesitz sein Haus verbrennen. Dabei tötet er seinen Vorgesetzen Beatty, und flieht über einen Fluß in ein Land, in dem die Polizei keinen Eifluß hat. Dort schließt er sich einer Gruppe Ausgeschlossener unter der Führung des belesenen Grangers an, und beginnt ein neues Leben.

Das Buch endet mit dem Untergang des Heimatstadt Montags, den er aber als Neubeginn sieht.   Stoff   In diesem Buch geht es um eine Gesellschaft, in der Bücher verboten worden sind. Der Weg des ordentlichen Bürgers und Feuerwehrmanns Guy Montag zum Rebellen ist der Stoff dieses Romans.   Schauplatz   Das Stück spielt in der Zukunft. Die Welt, in der die Charaktere leben, ist streng diktatorisch aufgebaut, die Bürger werden durch Verbote und direkte Manipulation durch Werbung kontrolliert, und oppositionelle Menschen sind Außenseiter, die verhaftet werden. Das Land befindet sich im Atomkrieg, und geht am Schluß unter.

Der Begriff Glück hat sich stark gewandelt. So gibt es überdimensionale Fernsehschirme, Tempolimits sind nicht vorhanden. Als Montag einmal die Straße überquert macht es den Jugendlichen sogar Spaß, ihn überfahren zu wollen, sie haben kein schlechtes Gewissen. Moral ist in dieser Gesellschaft vollkommen abgeschafft. Obwohl man sehr viel über solche Details erfährt, werden die politischen Strukturen des Landes, die Staatsverfassung, die Funktion der Wissenschaft und sogar der Zeitpunkt zu dem sich die Handlung zuträgt nicht näher behandelt. Vor allem aus diesem Grund ist Bradbury oft von Kritikern angegriffen worden, andererseits ermöglicht das eine Verallgemeinerung der Situation, und Teile des Buches sind (selbst heute) als zeitkritisch anzusehen.

  Charaktere   Die Charaktere in Bradburys Buch sind alle durch ihre oppositionellen Einstellungen gepaart. Die zwei weiblichen Hauptrollen, Mildred (systemkonform) und Clarisse (oppositionell) stellen einen sehr großen Gegensatz dar. Das selbe geschieht zwischen Beatty und Faber. Durch Eigenheiten gepaart sind die Feuerwehrmänner Stoneman und Black, sowie Mildreds Freundinnen Frau Bowles und Frau Phelps. Die einzige Sonderrolle außer Montag selbst nimmt Granger ein, der wesentlich zu seinem Gewissensbildungsprozeß beiträgt.  Guy Montag Beatty Clarisse Mildred Faber GrangerFrau Bowles+ Frau Phelps Stoneman+ Black     systemkonform oppositionell     Guy Montag   Der 30-jährige Protagonist Guy Montag ist Feuerwehrmann.

Aber im Gegensatz zu den jetzigen Aufgaben dieser Berufsgruppe muß er nicht Feuer löschen, sondern es machen. Sein Job ist es, Bücher zu verbrennen, da Bücher von der Regierung verboten wurden - lesen ist illegal. Für ihn selbst ist das nichts außergewöhnliches, er kennt es nicht anders. Er ist Angestellter, denk nicht darüber nach, was er tut, und führt seine Befehle aus. Er empfindet sogar Lust Feuer zu legen. [Das gelbe Strahlrohr in der Hand, die Mündung dieser mächtigen Schlange, die ihr giftiges Kerosin in die Welt hinaus spie, fühlte er das Blut in seinen Schläfen pochen.

Und seine Hände waren die eines erstaunlichen Dirigenten, der eine Symphonie des Sengens und Brennens aufführte, um die kärglichen Reste der Kulturgeschichte vollends auszutilgen. Auf dem Kopf den Helm mit dem Zeichen 451, in den Augen einen flammenden Widerschein dessen, was nun kommen sollte, knipste er das Feuerzeug an, und das Haus flog auf in eine gierige Lohe, die sich rot und gelb und schwarz in den Abendhimmel hineinfraß.]...[Auch nachher, wenn er sich schlafen legte, spürte er jeweils im Dunkeln seine Züge noch zu dem brandigen Lächeln verkrampfen.


Es verließ ihn nie, dieses Lächeln, er konnte sich überhaupt nicht erinnern, es jemals abgelegt zu haben.] Selbst der Titel des 1. Kapitels, "It was a pleasure to burn", der in der Übersetzung leider verlorenging, symbolisiert Montags anfängliche Faszination und ein gewisses Machtgefühl bei der Arbeit der Bücherverbrennung. Alles ändert sich erst, als er zum ersten mal Clarisse trifft. Er fühlt sich gleich durchschaut von ihr. [Ihm war, als ob ihn das Mädchen in Gedanken umkreise, als ob es ihm das Innerste nach außen kremple, ohne sich selber von der Stelle zu rühren.

] Auf die Frage, ob er jemals eines der Bücher, die er verbrennt, gelesen hätte, meint Montag lachend, daß das ja verboten sei. Als Clarisse geht stellt sie ihm noch die Frage, ob er glücklich sei. Blitzschnell sagt er: [Selbstverständlich bin ich glücklich. Was glaubt das Ding eigentlich? Ich sei nicht glücklich?] Alleine in der dunklen Wohnung bestätigt er aber, daß er doch nicht glücklich ist. [Er war nicht glücklich. Noch während er die Worte vor sich hin sagte, erkannte er, daß sie seinen wahren Zustand wiedergaben.

Er trug sein Glück wie eine Maske, und das Mädchen war damit davongelaufen; es bestand keine Möglichkeit, bei ihr anzuklopfen und die Maske zurückzufordern.] Clarisse schafft es, Guy Montag zu irritieren, und sie weckt ein Unzufriedenheitsgefühl in ihm. Nach dem Selbstmordversuch von seiner Frau Mildred merkt er, daß ihr Bezug zur Realität sich geändert hat und er scheint die Welt schon mit anderen Augen zu sehen. Am nächsten Tag trifft Guy Montag Clarisse zufällig wieder auf der Straße. Er bemerkt, daß sie ihm älter wie seine 30-jährige Frau vorkommt. Im Laufe des Gespräches erfährt der Leser das erste mal, daß Guy Montag nicht wie alle anderen Feuerwehrmänner ist, ihn ihm schlummert die Neugier, die Logik und der Wille zum Nachdenken.

[Sie sind nicht wie die anderen. Ich kenne einige, ich weiß Bescheid. Wenn ich spreche, sehen sie mich an. Als ich etwas vom Mond sagte, gestern nacht, haben sie zum Mond hinauf geschaut. Das würden die anderen nie tun.] Sieben Tage lang sieht er Clarisse McClellan noch täglich, dann bleibt sie plötzlich weg, er kann sie nirgends finden.

Durch seine Frau erfährt er vier Tage später, daß Clarisse überfahren worden sei, aber sie ist sich nicht sicher, ob sie auch wirklich tot sei. Auf alle Fälle ist ihre Familie weggezogen. In der Arbeit fühlt er sich nicht mehr wohl. Seit einiger Zeit wird er vom "Mechanische Hund", einer künstliche Lebensform die die Aufgabe der Polizisten übernommen hat, verfolgt, und er kommt sich von allen Seiten bedroht vor. Er macht sich auch das erste mal Gedanken, wie es wäre, wenn er Bücher hätte, wenn seine Bücher verbrennt würden und wenn er dafür eingesperrt werden würde. Bei einem Einsatz muß Montag miterleben, wie eine alte Dame mit den Worten: [Seid ein Mann, Meister Ridley; wir werden heute, so Gott will, in England eine Kerze anzünden, wie sie wohl nie mehr auszulöschen ist.

] Selbstmord begeht, indem sie ihre Bücher anzündet und ins Feuer springt. Sie ist lieber gestorben, als ohne ihre Bücher zu leben. Guy Montag wird durch diesen Zwischenfall sehr verwirrt aber zum Glück hat er vorher noch ein Buch mitgenommen, er will endlich wissen, was er eigentlich zerstört. In der Nacht stellt Montag fest, daß ihm seine Frau fremd vorkommt, als kenne er sie nicht. Nach zehn Jahren Ehe bemerkt er ihre Unfähigkeit zur Kommunikation und ihre Flucht aus der Realität durch das Fernsehen. [Und plötzlich kam sie ihm so fremd vor, daß er nicht mehr wußte, ob er sie überhaupt kannte.

] Zu diesem Zeitpunkt, als ihm seine Frau kurz vorher den Tod von Clarisse mitgeteilt hatte, deutet der Autor den Gedanken an Selbstmord Montags an. Nach dem Selbstmord der Frau bleibt Guy morgens von der Arbeit fern, doch Beatty kommt ihn besuchen. Er beginnt einen Monolog mit Montag, und sagt ihm, daß er glücklich sei. Dies ist der ausschlaggebende Punkt, nachdem Montag sagt, daß etwas geschehen müsse, da er nicht (mehr) glücklich sei. Er geht in den Flur, und holt mehrere Bücher hinter der Klappe der Klimaanlage heraus. Er will diese Bücher endliche einmal selbst lesen, obwohl es verboten ist.

Er setzt sich und Mildred dadurch einem großen Risiko aus, da Beatty noch einmal zurückkehrt, aber diese Information ist ihm die Gefahr wert. Bereits am Ende dieses Kapitels bricht Guy Montag mit anti-utopischen Staat und dem System der Bücherfeindlichkeit. Für ihn haben die Bücher aber noch nicht die Funktion der Orientierungshilfe im Hinblick auf den in seinem Inneren schwelenden Wertekonflikt.   Am Anfang des zweiten Kapitels sind Guy Montag und Mildred noch immer damit beschäftigt, Bücher zu lesen. Mildred will ihm nicht helfen, und Montag fragt sich, wer ihn noch in seinen Ansichten unterstützen könnte. Er erinnert sich jedoch an eine Begegnung mit einem alten Mann, Faber, den er ihm Park getroffen hatte.

Er hatte Montag damals auch seine Adresse gegeben, und diese kann sich dazu entschließen, ihn anzurufen. Hier erfährt er, daß seine Bibel wohl die letzte in diesem Erdteil sei, und er überlegt, welches Buch er sonst Beatty, der vom Diebstahl weiß, geben soll. So fährt er mit der Untergrundbahn zu Faber. Ihm kommt die Idee Bücher zu vervielfältigen, bei Feuerwehrleuten einzuschmuggeln, daß diese angezeigt und ihre Bücher verbrennt werden. Guy zwingt Faber, daß er ihn mit seinem Wissen unterstützt, und ihn von den Büchern lehrt. Doch bevor Guy Montag wieder geht verspürt er Angst, Angst daß Beatty ihn überreden könnte, daß Bücher doch schlecht sind, und daß er nicht widerstehen könnte.

So gibt Faber ihm noch einen kleinen, grün-metallischen Gegenstand mit, der einen Ohrhörer darstellt, mit dem Faber und Montag immer kommunizieren können. Als Guy geht, macht er seinen ersten wirklich selbst überlegten Schritt zum eigenen Denken. Er fragt Faber, wann denn er endlich selbst etwas denken würde, da er jetzt ja wieder die Befehle von ihm ausführe. Zuhause angekommen muß Montag erkennen, daß Frau Bowles und Frau Phelps zu Besuch waren. Nach einer Diskussion reagiert er zu heftig, holt ein Buch und liest den beiden daraus vor. Er sieht aber nicht wirklich ein, daß er einen Fehler begangen hat, aber nach einer Zeit bekommt er doch ein schlechtes Gewissen, da eine der Frauen zu weinen begonnen hat, und er ist sich nicht mehr sicher, ob Bücher doch nützlich sein können.

Faber hilft ihm jedoch in diesem schweren Augenblick. Beatty, dem Montag das Buch übergibt, wirft er sofort weg, ohne den Titel anzusehen. Er glaubt, daß Montag endlich verstanden hat, was problematisch an Büchern ist, und hält ihn für "geheilt". Doch er sagt nur so, denn er weiß mehr. Beim nächsten Alarm hält der Wagen von der Feuerwehr vor Montags Haus.   Das dritte und letzte Kapitel ist für Montag der endgültige Umbruch.

Beatty sagt zum überraschten Montag [Jetzt hast du’s. Freund Montag wollte zur Sonne emporfliegen, und nun, wo er sich die Schwingen versengt hat, wundert er sich."] Montag sieht Mildred aus dem Haus kommen, und stellt sich dann seiner Arbeit die Bücher zu verbrennen, gestärkt von Faber, den er immer noch durch den Kopfhörer empfangen kann. Als Demütigung darf er es nicht wie üblich mit Kerosin begießen, und anzünden, sondern muß die ganze Prozedur langsam mit dem kleinen Flammenwerfer erledigen. Montag gibt es aber die Chance mit seinem vorigen Leben abzuschließen. [Er verbrannte die Schlafzimmerwände und das Kosmetikkästchen, weil er alles verwandeln wollte, die Stühle, die Tische, und im Eßzimmer das Silberzeug und Plastikgeschirr, alles, was verreit, daß er hier in diesem Haus gelebt hatte mit einer fremden Frau, die morgen schon nicht mehr an ihn denken würde,.

..] Erst als alles zerstört ist, fragt er Beatty, ob ihn Mildred angezeigt hat. Dieser bejaht, entdeckt den Ohrhörer, entwendet ihn Montag und sagt, daß er auch den Sender finden werde. Erst diese Handlung gibt Guy den Anstoß, sich zu wehren. Er entsichert den Flammenwerfer, und als Beatty ihn noch reizt, drückt er mit den Worten [Wir haben nie richtig gebrannt.

..] ab, und tötet seinen Vorgesetzten. Sofort vom mechanischen Hund attackiert, kann er diesen abwehren, und es gelingt ihm nach einem Besuch bei Faber über den Fluß in ein anderes Land zu flüchten, ein Land ohne Verfolgung, ohne Polizei, aber auch ohne Freunde, ohne Bücher. Schön langsam wird ihm klar, daß Beatty sterben wollte. Er hatte keinen Versuch gemacht, sich selbst zu retten, er hat Montag sogar provoziert seine Tat zu vollenden.

Für das erste mal in seinem Leben ist es Still um ihm, und er nimmt plötzlich Sinneseindrücke wie Düfte und Geräusche wahr. Das geht so lange, bis er Feuer sieht. Er trifft auf eine Gruppe ausgestoßener Literaten, von denen er sofort aufgenommen wird. Erst jetzt erkennt er, daß Feuer nicht nur verbrennen, sondern auch wärmen kann. Granger, der Anführer der Staatsfeinde, erzählt ihm, daß jeder von ihnen ein Buch gelesen hat, und daß sie es auswendig können, so lassen sie die Literatur nicht vergessen werden. Durch einen Atombombenangriff wird am Ende des Buches die Stadt von der Montag geflüchtet ist zerstört.

Für Guy Montag ist das aber nicht der Abschluß seines Lebens, es ist der Neubeginn. Granger erzählt noch einmal die Phönix-Sage, und er vergleicht die Menschheit mit diesem Vogel - sie muß sich wohl immer wieder selbst verbrennen.   Clarisse McClellan   Die 17-jährige Clarisse ist die Nachbarin von Guy Montag. Sie ist für ihre Zeit und ihre Umgebung nicht normal, da sie spazieren geht, Dinge hinterfrägt, und sich den gesellschaftlichen Zwängen nicht unterwirft. Beim ersten Treffen zwischen ihr und Montag zeigt sie einerseits Respekt dem Feuerwehrmann gegenüber, andererseits sieht sie in Guy auch den Menschen. Sie ist eindeutig optimistisch, sie glaubt sie kann die Welt verändern.

Und wenn nicht, so wird sich sicherlich nicht SIE anpassen. Es gelingt Clarisse immer wieder, Montag einen Denkanstoß über irgendwelche Dinge zu geben, will er jedoch hinterfragen, ist sie bereits gegangen. Montag selbst empfindet große Zuneigung zu ihr, und ist sehr Zerstört, als er von ihrem Unfall erfährt. Im Buch wird aber nicht aufgeklärt, ob sie den Autozusammenstoß überlebt hat, oder nicht. Clarisse ist mit Sicherheit der entscheidende Faktor, der Montags Wandlung zum Rebellen einleitet. Sie scheint vernünftig zu sein, andererseits ist es nicht einzusehen, warum sie sich der Gefahren der rasenden Autos auf den Straßen ausliefert.

Ob sich Montag in sie verliebt hat ist schwer zu sagen, es könnte auch die Neugier auf das Neue sein. Montag fallen an ihr besonders ihre Augen auf, in denen er sich gespiegelt sieht. Von der Gesellschaft als Außenseiter behandelt ist Clarisse unter Psychologischer Betreuung. Sie ist eine sehr naturverbundene Person, was sich schon im schottischen Präfix Mc in ihrem Namen zeigt. Ihre ganze Familie ist außergewöhnlich, und sie werden vom Staat nicht gerne gesehen.   Mildred   Mildred ist die 30-jährige Frau von Montag.

Sie ist ein typischer Vertreter der Gesellschaft dieser Zeit. Ihre einzige Freizeitbeschäftigung ist es, die Fernsehfamilie, eine Seifenoper die auf vier Wand-großen Bildschirmen ausgesendet wird, zu beobachten. Ihr ist alles irgendwie gleichgültig, und ihr ist egal, was hinter den Dingen steckt. Zum Beispiel überlegt sie sich, welcher der Kandidaten für die nächste Wahl optisch am besten Aussieht, da sie für den stimmen wird. Sie scheint Montag nicht mehr wirklich zu lieben, ihre Beziehung ist Alltag geworden, Guy stellt keine Freude oder Herausforderung für sie da. So scheint es fast vorprogrammiert, daß sie einen Selbstmordversuch begeht, der jedoch mißglückt.

Am nächsten Tag verleugnet sie, das getan zu haben, denn sie sei ja glücklich. Anfangs scheint sie Montags Vorhaben Bücher zu lesen zu tolerieren, aber sie selbst findet nichts in Büchern, was ihr einen Lebensinhalt geben könnte. Schließlich ist es sogar sie, die Montag anzeigt.   Faber   Faber ist ein älterer Mann, der sich den Büchern verschrieben hat. Er unterstützt Montag sehr, genaugenommen ist er sein Lehrer. Ohne ihn wäre Montag nie so weit gekommen.

Obwohl er mit Montag voller Tatendrang ist, konnte er sich alleine nicht dazu entschließen, etwas zu unternehmen. Für ihn sind es nicht die Bücher selbst, die Freude und Glück bringen, sondern die damaligen Zeiten. Für ihn sind Fotos und Kassettenaufnahmen auch wichtige Überlieferungen aus der guten Zeit. Faber ist ein eindeutiger passiver Charakter, der aber durch Montags Tatendrang wieder ins Leben zurückgebracht wird.   Beatty   Beatty ist Montags Vorgesetzter. Er ist ein Handlanger des totalitären Systems, er durchschaut Guy von Anfang an, er scheint alles zu wissen.

Er will Montag helfen, indem er ihm den mechanischen Hund nachschickt, doch Guy reagiert nicht darauf. Auch redet er oft mit ihm, er will nicht, daß Montag den Büchern verfällt. Aber eines ist sicher: er ist sehr gut gebildet. Er kennt viele Stellen aus Büchern, und er scheint auch viele gelesen zu haben. Deswegen ist es unverständlich, daß er diesen Job hat. Es kommt zwar die Überlegung auf, daß Beatty auch zu den Bücherfreunden gehört, diese werden jedoch vernichtet, als er seinen Tot provoziert.

Sicher war er mit seinem Leben nicht zufrieden, konnte jedoch nicht zu den anderen überwechseln, so wie Montag. Beatty ist für mich der Charakter, aus dem ich am wenigsten schlau wurde.   Granger   Granger ist der Anführer der Literaten auf der anderen Seite des Flusses. Er hat Montag sofort in die Gruppe integriert, und beginnt eine Freundschaft mit ihm.   Frau Bowles und Frau Phelps   Frau Bowles und Frau Phelps sind wie Mildred typische Vertreter der Gesellschaft, also angepaßte Staatsbürger. Sie haben nie etwas mit Büchern zu tun, und als Montag aus einem davon vorliest, fangen sie zu weinen an.

Vielleicht sind die zwei durch dir Ewige Manipulation so leichtgläubig geworden, daß sie im Lesestück nur die grauenvolle Information sehen.   Erzählform und Erzählperspektive   Der Roman ist durchgehend im Präteritum geschrieben. Die Handlung wird von einem unbekannten Erzähler vorgebracht, der aber auf Guy Montag bezogen schreibt, und nur das weiß, was diesem auch bekannt ist.   Sprache   Das Buch ist für Science Fiction üblich in sehr attribuisierender Sprache geschrieben. Sehr detaillierte Schilderungen von Einzelheiten bringen jedoch keinen Abbruch der Handlung, sondern schaffen ein zeitlich gleichsam verlaufendes, ruhiges Fortgehen der Geschichte. Die besonders spannenden Stellen werden durch enorme Zeitverlängerung dargebracht.

Auffallend ist auch der für Trivialliteratur sehr hohe Wortschatz, der in diesem Roman verwendet wir. Leider handelt es sich bei diesem Buch um eine schlecht Übersetzung. So sind zum Beispiel die Kapitelüberschriftn vollkommen verloren gegangen, andere Stellen wurden nur unzureichend oder schlecht übersetzt. Zum Beispiel [I’d have known it with my eyes shut] wird als [Ich hätte es sagen können, ohne die Augen aufzumachen.] wo sich [Ich hätte es mit geschlossenen Augen sagen können] sicher besser und flüssiger angehört hätte. Teilweise wurden sogar Wörter falsch übersetzt.

Zum Beispiel "brass nozzle" mit "gelbes Strahlrohr", was eigentlich "Messingdüse" heißen hätte sollen. Oft werden im Buch auch wichtige Wörter kursiv gedruckt, aber nicht alle Wörter in der Übersetzung auch kursiv wiedergegeben.   Zugang   Das Buch ist ohne irgendwelche Vorkenntnis zu benötigen lesbar. Es bereitet keine Schwierigkeiten sich in das Leben von Guy Montag hineinzuversetzen.                 Wertung   Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Ich habe ihn zuvor schon auf Englisch gelesen, ein Referat und eine Buchbesprechung (beides auf Englisch) verfaßt, und habe die englische Version des Buches eigentlich immer eingeschoben.

Ich lese immer wieder daraus, aber nicht chronologisch, sondern irgend welche Seiten vollkommen durcheinander. Als ich beschloß, dieses Buch auch für eine Deutsche Buchbesprechung auszuwählen, und mir die deutsche Übersetzung gekauft habe, mußte ich mit großem Schrecken feststellen, daß dieses Buch nahezu unleserlich ist, wenn man das Original kennt. Die Spannung wird stark dezimiert, die Lesefreude läßt eindeutig zu wünschen übrig, obwohl man sich nach vielen Seiten auch daran gewöhnt. Da ich teile dieses Buches auf Englisch auswendig kann, und vor allem den Anfang sehr sorgfältig gelesen habe, fallen mir schlecht übersetzte Stellen natürlich besonders auf. Auch wenn sie oft sprachlich richtig sind, gäbe es doch oft bessere Wege, die Spannung auch in die Deutsche Sprache zu übertragen. Das hat meine Meinung, daß man wenn Möglich auch immer das Original eines Buches lesen sollte, nur bestärkt.

Die deutsche Fassung würde ich so niemanden empfehlen. Die Englische Reclam-Ausführung dagegen ist durch eine gute Hilfestellung durch Auflisten von im Alltag nicht gebräuchlichen Englischen Wörtern, durch die Kommentare und die Interpretation herausstechend. Es dürfte kein Problem sein, durch diese Hilfe das Buch auch im Original zu lesen. Der Inhalt des Buches hat mich beim ersten Lesen sehr positiv überrascht. Das Buch kann man nicht auslesen, man kann jeden Tag wieder ein paar Seiten lesen, und Hinweise entdecken, die man zuvor nicht bemerkt hat. Montags Wandlung vom Mitläufer zum Rebellen ist sehr interessant zu verfolgen.

Besonders aufgefallen ist mir jedoch der Charakter Beatty, der, obwohl sehr gut gebildet und belesen, sich dem System verschrieben hat.   Bemerkenswert ist die WWW-Homepage von Richard Johnston, der Tonnen von Material über Ray Bradbury zusammengesammelt hat. Leider finden sich aber wenige Interpretationen und Buchkritiken, als vielmehr Informationen und Fotos über den Autor selbst. Zum Abschluß sollte noch erwähnt werden, daß dieser Roman schon einmal Verfilmt wurde, aber eine weiter Bearbeitung für das Kino mit Shean Connery als Beatty geplant ist.  

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