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  Georg heisler, ein häftling des kz westhofen, flieht an einem herbstmorgen 1937 zusammen mit den sechs anderen häftlingen wallau, beutler, pelzer, belloni, füllgrabe und aldinger

Anna Seghers  Das siebte Kreuz    Georg Heisler, ein Häftling des KZ Westhofen, flieht an einem Herbstmorgen 1937 zusammen mit den sechs anderen Häftlingen Wallau, Beutler, Pelzer, Belloni, Füllgrabe und Aldinger. Bereits nach kurzer Zeit wird Beutler gestellt. Heisler nutzt den dichten Nebel und kann, obwohl die Suche von Bluthunden unterstützt wird, vorerst entkommen. Aber bereits wenig später muß sich Heisler vor einem Motorrad verstecken, wobei er über eine mit Glassplittern gespickte Mauer springt und sich dabei schwer an der Hand verletzt. Heisler stiehlt daraufhin aus einem Umkleideraum Jacke und Schuhe und flieht weiter ins nächste Dorf, wo er gegen Abend ankommt. Dort wird er abermals in die Enge getrieben.

Zu seinem Glück findet man den Flüchtling Pelzer in dem selben Dorf und beendet die Suche nach dessen Ergreifung somit erfolgreich. Um schneller zu seiner Freundin Leni nach Höchst zu kommen, fährt er ein Stück per Anhalter mit. Nur durch Zufall entgeht er bei einer Wagenkontrolle durch die SS abermals der Verhaftung. In Mainz angekommen, läßt Georg sich im Dom einsperren, da er glaubt die Nacht über dort sicher zu sein. Da ihn aber seine Gedanken quälen, tut er kein Auge zu. Morgens sucht er einen Arzt auf, der ihm die verletzte Hand behandelt.

Während er sich danach auf den Weg zum Rhein macht, fällt Flüchtling Belloni von einer Kugel getroffen von einem Hausdach und stirbt kurz darauf. Am Rhein angekommen, tauscht Heisler mit einem Schiffer die Jacke, da nach seiner zweifellos gefahndet wird. Als er den Rhein entlang Richtung Höchst weiter wandert leistet ihm ein Mann namens Hechtschwänzchen Gesellschaft. Doch plötzlich findet sich Georg am Ende einer Halbinsel wieder. Als er sich ärgert nicht früher bemerkt zu haben wohin er läuft, taucht wie aus dem Nichts ein Polizist auf. Georg kann durch die Büsche entkommen und erreicht einen kleinen Schuppen in dem er die Nacht verbringen will.

Doch auch diesmal wird es nichts aus dem heißersehnten Schlaf. Ein Liebespärchen hält ihn davon ab. Unterdessen werden seine Frau Elli, die wie alle anderen Verwandten und Bekannten überwacht wird, und ihr Freund Heinrich von der Gestapo festgenommen. Da Heinrich eine leichte Ähnlichkeit mit Georg hat, wird dieser fälschlicherweise für Georg gehalten. Als sich die Lage aufklärt werden beide wieder entlassen. Am dritten Tag der Flucht wird Wallau ergriffen.

In einem Anfall von Wut läßt der Lagerkommandant alle Bäume auf dem „Tanzplatz“ kuppen und sieben Kreuze daraus fertigen. Er will bis Ende der Woche, als Demütigung und Bestrafung , alle sieben entflohenen Häftlinge an diesen Bäumen festgebunden sehen. Georg gelangt, wieder per Anhalter, endlich nach Höchst, wo er sofort Leni aufsucht. Diese jedoch gibt vor, ihn nicht zu kennen. Sie ist bereits mit einem anderen Mann verheiratet. Als er einige Zeit ziellos herumgelaufen war, entschließt er sich zu einer Bekannten Bellonis zu gehen.

Diese gibt ihm neue Kleider und etwas Geld. Abends bezahlt er ein Mädchen dafür, daß sie Georg ein paar Stunden Schlaf verschafft. Als er wieder aufwacht, muß er durch ein Fenster flüchten. Unterwegs trifft er Füllgrabe, der ihn überreden will sich gemeinsam mit ihm zu stellen. Füllgrabe ist der festen Überzeugung, daß die SS früher oder später alle erwischt. Er glaubt, wenn er von selbst zurückkommt, fällt die Strafe milder aus.

Da Heisler nun weiß, daß ihm Leni nicht helfen wird, entscheidet er sich dazu einen alten Freund, Paul Röder, aufzusuchen. Vor dessen Wohnungstür stehend entschließt er sich Paul nicht mit in den Schlamassel zu ziehen. Auf der Treppe abwärts begegnet er ihm und Paul erkennt ihn sofort. Georg ißt mit Familie Röders zu Abend und verbringt auch die Nacht dort. Georg bittet Paul zwei seiner Schulfreunde aufzusuchen. Doch weder der eine, er wurde bereits verhaftet, noch der andere, er leugnet die Bekanntschaft mit Georg, können ihm helfen.

Also bringt Paul seinen alten Freund zu seiner Tante Katharina Grabber, wo dieser aushilfsweise in der Garage arbeiten kann. Währenddessen organisiert Röder die weiter Flucht des gesuchten Häftlings. Aldinger, der sechste im Bunde, stirbt auf der Flucht an Erschöpfung. Nun ist Georg der letzte Flüchtling auf freiem Fuß. Paul verhilft Georg zu neuen Papieren. Während er auf die Ausstellung dieser wartet, nimmt ihn Dr.

Kress, ein Bekannter Pauls, bei sich auf. Kurz darauf wird Paul von der Gestapo verhaftet. Am siebten Tag seiner Flucht, bringt ihn Dr. Kress nach Kostheim wo er auf einen Schleppkran aufsteigt, der ihn in Sicherheit bringen wird. Bereits am nächsten Abend ist ein neuer Kommandant im Amt. Fahrenberg soll sich in einem billigen Hotel eine Kugel in den Kopf geschossen haben.


Die sieben Kreuze werden abgeschlagen und verbrannt. Die Geschichte basiert zwar auf realen Geschehnissen, aber Anna Seghers hat ihrem Roman viele hintergründige Informationen mitgegeben.   Schon im Titel findet man das erste Symbol: das Kreuz. Es wird in der Literatur oft verwendet und steht für Leid und Qual. Der Lagerkommandant Fahrenberg will die Flüchtlinge nach ihrer Ergreifung erniedrigen indem er sie wie Jesus ans Kreuz binden läßt. Das bewirkt aber nicht die erhoffte Demütigung sondern wird zum stellvertretenden Leiden für das deutsche Volk.

Die sechs besetzten Kreuzen symbolisieren das Leid, das leere siebte aber Hoffnung und Freiheit. Diese Symbolik wird verstärkt als Fahrenberg das Kreuz verbrennen läßt. Auf diese Weise wird es zum unsterblichen Hoffnungsträger für die anderen Gefangenen. Neben dem Kreuz ist auch die Zahl Sieben ein christliches Symbol. Die Welt wurde in sieben Tagen erschaffen. Weiters erinnert die Zahl an die Bibelgeschichte der sieben mageren und der sieben fetten Jahren.

Die Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit. Heisler braucht sieben Tage bis er das Leid endgültig hinter sich läßt. Zur selben Zeit verliert Fahrenberg seine Position als Lagerkommandant. Der Mainzer Dom, in dem Heisler nachts Schutz findet ist ein weiteres christliches Motiv. Er ist Schutzraum und gleichzeitig Denkmal christlicher Hochkonjunktur. Es sind aber auch andere Konfessionen als die christliche in dem Roman enthalten.

Besonders am Anfang des Romans kann man die religiöse Vielfältigkeit dieses Romans erkennen. Anna Seghers will damit darauf hinweisen, daß es nicht auf den Glauben ankommt, sondern auf die Sache. Die Götter ändern sich im Laufe der Zeit, die Aufgabe der Religion aber nicht. Sie soll Mittellosen und Verfolgten Schutz bieten.

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