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  Heinrich himmler

Heinrich Himmler   (1900-1945)   7. Oktober 1900 Heinrich Himmler wird in München als Sohn des Oberstudiendirektors Gebhard Himmler und dessen Frau Anna geboren. Den Vornamen erhält er von seinem Taufpaten, Prinz Heinrich von Bayern, der von Gebhard Himmler erzogen worden war. In dem bürgerlichen Elternhaus herrschen eine strenge katholische Religiosität und nationalkonservative Einstellung vor. 1917 Nach dem Notabitur bewirbt Himmler sich im Ersten Weltkrieg als Offiziersanwärter für die Marine, wird jedoch als Brillenträger abgelehnt. Er tritt daraufhin als Fahnenjunker in ein bayerisches Infanterieregiment ein.

Er bleibt jedoch als Offiziersanwärter in der Ausbildung und wird nicht an der Front eingesetzt. 1918 Bei Kriegsende muß er seine Offiziersausbildung gegen seinen Willen abbrechen. April 1919 Mit dem Freikorps Lauterbach kommt Himmler nach München, um gegen die Räterepublik unter Kurt Eisner zu kämpfen. Seine Bewerbung um Eintritt in die Reichswehr wird abgelehnt.   Oktober Nach einem kurzen landwirtschaftlichen Praktikum studiert Himmler an der Technischen Universität München Landwirtschaft. Er tritt der schlagenden Studentenverbindung "Apollo" und zahlreichen Vereinen bei, darunter auch der "Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde".

1922 Nach der bestandenen Diplomprüfung arbeitet er als Laborassistent in einer Düngemittelfirma, gibt die Anstellung aber nach einigen Monaten wieder auf.   1923 Über die Mitgliedschaft bei den "Artamanen", einer bündischen Organisation der Völkischen, kommt er zum Wehrverband "Reichskriegsflagge" unter Ernst Röhm. Dieser bewegt ihn zum Eintritt in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP).   9. November Himmler nimmt am Hitler-Putsch als Fahnenträger Röhms an der Besetzung des Kriegsministeriums teil. 1924 Während der Zeit, in der die NSDAP verboten ist, engagiert er sich unter der Obhut von Erich Ludendorff in der "NS-Freiheitsbewegung" und im Wahlkampf für seinen Freund Gregor Strasser.

1925 In der wiedergegründeten NSDAP wird er Sekretär von Strasser und stellvertretender Gauleiter von Niederbayern-Oberpfalz. 1926 Stellvertretender Gauleiter von Oberbayern und Schwaben. 1926-1930 Himmler ist stellvertretender Reichspropagandaleiter der NSDAP. 1927 Ernennung zum stellvertretenden Reichsführer der Schutzstaffel (SS). 3. Juli 1928 Heirat mit der acht Jahre älteren Gutsbesitzertochter Margarethe Boden.

Für kurze Zeit betreibt er mit seiner Frau erfolglos eine Hühnerfarm in Waldtrudering (bei München).       6. Januar 1929 Himmler wird Reichsführer der SS, die zu dieser Zeit noch eine Untereinheit der Sturmabteilung (SA) mit 280 Mitgliedern ist. Nach der Geburt seiner Tochter verläßt er den Hof in Waldtrudering, da die Beziehung zu seiner Ehefrau sehr schlecht ist. 1930 Himmler baut die SS konsequent für den Polizeidienst innerhalb der Partei aus und erweitert sie bis September auf über 2.700 Mann.

Es gelingt ihm, die SS als unabhängige Parteiorganisation aus der SA herauszulösen. Er wird bei der Reichstagswahl für den Wahlkreis Weser-Ems in den Reichstag gewählt. April 1931 Mit der Niederschlagung der SA-Meuterei besteht Himmlers SS in den Augen Adolf Hitlers ihre erste Bewährungsprobe als innerparteiliche Polizeiorganisation mit unbedingter Loyalität zu seiner Person. Himmler beauftragt seinen engen Mitarbeiter Reinhard Heydrich mit dem Aufbau des Sicherheitsdiensts (SD), der zur nachrichtendienstlichen Hauptorganisation der Partei werden soll. 25. Januar 1932 Ernennung Himmlers zum Sicherheitschef der Parteizentrale in München, des "Braunen Hauses".

  Dezember Die SS hat eine Mitgliederzahl von 50.000 Mann erreicht. Aus der ursprünglich für den persönlichen Schutz Hitlers geschaffenen Leibgarde will Himmler einen nationalsozialistischen Führungsorden aufbauen, der nach streng rassistischen Kriterien die "Herrenmenschen"-Ideologie des NS-Regimes verkörpern soll. Hierfür soll ein Programm der "biologischen Auslese" mit einem "Heiratsbefehl" für die Mitglieder dienen.     März 1933 Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Himmler zusätzlich zum Polizeipräsidenten von München ernannt. Er übernimmt in Dachau den Aufbau und die Leitung des Konzentrationslagers.

  1. April Kurz nach der Absetzung der bayerischen Regierung unter Heinrich Held übernimmt Himmler das Amt des Politischen Polizeikommandeurs in Bayern. Januar 1934 Mit der Gleichschaltung der Länder erlangt er die Kontrolle über die Polizeigewalt in allen deutschen Ländern mit Ausnahme von Preußen und Schaumburg-Lippe. Dabei nutzt er konsequent die Rivalitäten zwischen staatlichen Behörden und NS-Parteiorganisationen aus.   20. April Aufgrund der wachsenden Spannung zwischen der NS-Führung und der SA ernennt Hermann Göring Himmler zum Inspekteur der Geheimen Staatspolizei (Gestapo).


Mit der Zentralisierung der Gestapo und der Monopolisierung von Heydrichs SD zum einzigen Nachrichtendienst der NSDAP baut Himmler ein engmaschiges Herrschafts- und Überwachungssystem aus. Damit wird der Einfluß der SS enorm gesteigert.   Juni Himmler und die SS tragen den wesentlichen Anteil an der als Röhm-Putsch verdeckten Mordaktion an der Führung der SA. Himmler selbst ist in Berlin an der Verhaftung und Ermordung von SA-Führern und politischen Gegnern beteiligt.   Juli Himmler wird als SS-Reichsführer direkt der Befehlsgewalt Hitlers unterstellt. Die SS erhält mit der Reorganisation der Verwaltung und Führung der KZ in ganz Deutschland die alleinige Verantwortung für den Aufbau und die Leitung der Lager.

Als Wachmannschaften werden spezielle Einheiten ausgebildet, die sogenannten Totenkopfverbände. 17. Juni 1936 Mit der Zusammenfassung der Polizeiführung und der Ernennung zum "Chef der Deutschen Polizei" erreicht Himmler eine der zentralen Machtpositionen im NS-Regime. Die formale Unterstellung als Staatssekretär unter Innenminister Wilhelm Frick erweist sich als bedeutungslos, da Himmler die Kontrolle über die gesamte Polizei und Kriminalpolizei, über die Einheiten der SS und über den Nachrichtendienst des SD in seiner Hand vereinigt. Die Gestapo wird dabei immer stärker aus der staatlichen Polizei herausgelöst und mit dem SD verbunden. 1937 Mit Hilfe der "vorbeugenden Verbrechensbekämpfung" kann die Gestapo vermeintliche Regimegegner ohne die Justiz verfolgen und direkt in KZ inhaftieren.

1938 Februar: In der Blomberg-Affäre setzt Himmler den SD gezielt ein, um neben Werner von Blomberg auch Werner Freiherr von Fritsch durch eine Intrigenkampagne zum Rücktritt zu zwingen.   August Hitler erkennt die bewaffnete Verfügungstruppe der SS, die den Kern der späteren Waffen-SS bildet, gegen den Widerstand der Wehrmacht ausdrücklich an. Diese SS-Eingreiftruppen werden der Wehrmacht zugeteilt, verbleiben aber entgegen dem Waffenmonopolanspruch der Armee unter Kontrolle des Reichsführers SS. Himmler hat damit die Kontrolle über eine eigenständige bewaffnete Truppe. 27. September 1939 Im Zweiten Weltkrieg werden alle bisherigen Kommandostellen der Gestapo, Kriminalpolizei und des SD im neugeschaffenen Reichssicherheitshauptamt (RSHA) zusammengefaßt.

Heydrich wird Chef des RSHA, das zum eigenen Hauptamt innerhalb der SS wird und damit direkt Himmler untersteht.   7. Oktober Himmler wird "Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums" ernannt. Ihm obliegt die Umsiedlungs- und Verfolgungspolitik gemäß der NS-Rassenideologie in den besetzten Gebieten. 1939/40 In Polen organisiert Himmler mit Hilfe der Einsatzgruppen die Vertreibung, Verfolgung und Ermordung von Hunderttausenden Polen und Juden. Dabei bezeichnet er gegenüber seinen Untergebenen die massenhafte Ausrottungspolitik als "schwere Pflicht".

1940 Himmler trennt sich offiziell von seiner Frau und lebt mit seiner Sekretärin Hedwig Potthast zusammen. Aus der Beziehung gehen zwei Kinder hervor. 1941 Mit dem Überfall auf die Sowjetunion überträgt Hitler ihm die polizeiliche Sicherung in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten. Damit wird er zum Hauptverantwortlichen der "Endlösung der Judenfrage", der planmäßigen Deportation und Ermordung der europäischen Juden. Die Organisation wird vor allem von Himmlers engstem Mitarbeiter Heydrich geleitet. 1942 Himmler erhält in den besetzten Gebieten die Kontrolle des Strafrechts über alle Russen, Polen und Juden.

Außerhalb der NS-Justiz kann er die so Verfolgten mit der großen Anzahl der Kriegsgefangenen in den KZ und SS-eigenen Arbeitslagern für die Kriegswirtschaft ausbeuten. Er verabschiedet den "Generalplan Ost", der die zwangsweise Vertreibung und Umsiedlung von Millionen Polen, Tschechen, Ukrainern und Weißruthenen nach Sibirien vorsieht, um die "deutsche Volkstumsgrenze" nach Osten zu verschieben. Dafür wird weiter die Diffamierung dieser Völker als "Untermenschen" ohne Recht auf Selbständigkeit betrieben. Januar 1943 Nach der Ermordung Heydrichs wird Ernst Kaltenbrunner dessen Nachfolger als Chef des SD und des RSHA. 25. August Himmler wird zum Reichsinnenminister ernannt.

Februar 1944 Mit der Entmachtung von Wilhelm Canaris und der Unterstellung des Amts Abwehr der Wehrmacht unter den SD kontrolliert Himmler über Kaltenbrunner das Nachrichtendienstmonopol im Deutschen Reich.   21. Juli Das fehlgeschlagene Attentat vom 20. Juli bringt Himmler weiteren Machtzuwachs und den Einstieg in die Wehrmacht: Er wird von Hitler als Nachfolger von Generaloberst Friedrich Fromm (1888-1945) zum Befehlshaber des Ersatzheers und Chef der Heeresausrüstung ernannt. Himmler versucht vergeblich, mit rücksichtslosen Aushebungen die Armeestärke aufrechtzuerhalten.   2.

Dezember Himmler übernimmt den Oberbefehl der Heeresgruppe Oberrhein, um eine neue Verteidigungslinie aufzubauen. Januar/Februar 1945 Als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel zeigen sich seine fehlenden militärischen Fähigkeiten. Nach dem Zusammenbruch der Verteidigung entzieht er sich der Verantwortung durch Flucht in ein SS-Lazarett.   März Nach seiner Ablösung als Oberbefehlshaber der Heeresgruppen versucht Himmler, Kontakt mit den Westalliierten aufzunehmen, um über einen Separatfrieden zu verhandeln.         28. April Als Hitler erfährt, daß Himmler sich als seinen Nachfolger und möglichen Vermittler zu den Westalliierten vorschlägt, entläßt er ihn aus allen Ämtern und verfügt im Bunker der Neuen Reichskanzlei einen Haftbefehl gegen ihn.

  Mai Himmler wird von der neuen Reichsregierung unter Großadmiral Karl Dönitz abgewiesen, verbringt aber einige Tage im Flensburger Hauptquartier. Unter falschem Namen versucht er in einem Flüchtlingsstrom zu fliehen und gerät bei Lüneburg unerkannt in britische Gefangenschaft.   23. Mai Nach seiner Entdeckung begeht Heinrich Himmler in einem britischen Gefangenenlager in Lüneburg mit Hilfe einer versteckten Giftkapsel Selbstmord.  

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