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  Gesellschaft und gewalt

Gesellschaft  Gewaltursachen in der Gesellschaft_ Veränderungsprozesse in der Gesellschaft Eine Hauptursache für gewalttätige und aggressive junge Menschen sind die ,,Desintegrationsprozesse" der Gesellschaft, die dazu geführt haben, dass traditionelle Gemeinschaften ( Stressfaktoren im Lebensbereich ,,Familie" - Vielfältigkeit der Formen partnerschaftlichen Zusammenlebens.), soziale Bindungen und Verantwortlichkeiten für gemeinsame Ziele geschwächt wurden. In unserer Gesellschaft besteht eine allgemeine Wertunsicherheit, die sich in einer Erziehungsunsicherheit widerspiegelt.Die Informationsakkumulation der Neuzeit, begünstigt durch die technologische Entwicklung, hat auch zu einem Verlust allgemein verbindlicher Maßstäbe und damit zu einer Orientierungslosigkeit und Sinnkrise der Individuen geführt.118 Eine eigene ethische, religiöse, politische und ästhetische Orientierung ist aber notwendig, um sich in der Pluralität und Vielfalt von Sinngebungsangeboten und Perspektiven zurechtzufinden.,,Kinder und Jugendliche werden, genau wie Erwachsene, ohne große soziale Unterstützung durch Tutoren und Mentoren mit dem pluralistischen Werthorizont unserer Gesellschaft konfrontiert und müssen früh eine Selbstverortung ihrer sozialen Position vornehmen: So gilt es gerade im Jugendalter, eine eigenständige und unverwechselbare, einzigartige und unaustauschbare (,identitässtiftende′) Form der Selbsterfahrung und Selbstdarstellung zu finden.

Diese Erfahrungen von Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit müssen jedoch gegen schwierige äußere Bedingungen durchgesetzt werden."Eine fehlende Wertevermittlung und das scheinbar verloren gegangene Rechts- und Unrechtsbewusstsein führen dazu, dass Kinder und Jugendliche davon überzeugt sind, das Recht zu haben, sich alles was sie wollen zu erfüllen oder nehmen zu können, sei es auch mit Gewalt.121 Folgende Einflüsse kann man als Risikofaktoren für aggressives Verhalten nennen: die zunehmende Ellbogen-Mentalität, ein Resultat des Strebens nach Selbstverwirklichung, fehlende Kontinuität und Geborgenheit, aus denen die Entwicklung von Randexistenzen und Ausgrenzungen resultieren können. Ohne begleitende positive Hilfe kann sich vor allem im jungen Alter die Orientierungs- und Identitätsfindungsphase problematisch entwickeln. _ Ängste und düstere Zukunftsprognosen Die Kinder und Jugendlichen von heute sind nicht von vornherein böser oder gewalttätiger als jene der Generationen vor ihnen. Früher hielt man viele Probleme von Kindern fern, heute jedoch werden sie geradezu überhäuft mit negativen Meldungen aus den Medien, sie werden mit pessimistischen Voraussagen konfrontiert (vgl.

2.5.2.2. Überangebot an Gewalt in den Medien und Folgen). Zudem wird ihnen nur in seltenen Fällen die Möglichkeit geboten, ihre Gedanken mit anderen zu teilen und über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen, weil sie weitgehend sich selbst überlassen sind.

Für diesen Prozess sind das Auseinanderfallen von Familien, das Fehlen von Geschwistern und die zunehmende Individualisierung mitverantwortlich. Viele Heranwachsende sind einsam, wissen nichts mit sich anzufangen und sind ohne Lebensperspektive. Dort, wo jemand keinen Sinn mehr im Leben erkennt, verliert er auch die absolut gültigen Maßstäbe für sittlich gutes Handeln. _ Fehlende Anerkennung uns Zuwendung Problematisches Verhalten ist vielmals ein Zeichen für fehlende Anerkennung und Zuwendung. Viele Kinder fühlen sich vernachlässigt, und das nicht nur von ihren Eltern, und erhalten erst durch ihre auffällige Verhaltensweise Beachtung. Anerkennung wird in vielen Fällen auch erst dann ausgesprochen, wenn es einer negativen Handlungsweise folgt.

_ Kommerzialisierungsdruck Für viele Kinder und Jugendliche besteht das Leben regelrecht aus einem ,,Wettstreit" - oft innerhalb der Peer-Group - um prestigeträchtige Statussymbole wie Kleidung, elektronische Medienausstattung oder Freizeitartikel. Es scheint, dass junge Menschen heute immer weniger in der Lage sind, ihr Leben in souveräner Auseinandersetzung mit den verschiedensten Einflüssen, wie etwa dem Kommerz, den Medien oder dem Schönheits- und Wellnesskult, wirklich selbstbestimmt zu führen. Wer den Vorgaben nicht genügt oder nicht über die nötigen finanziellen Ressourcen verfügt, um sich diese Güter auf legalem Wege zu besorgen, wird radikal ausrangiert. Dieses Defizit wird oft von den betroffenen Kindern und Jugendlichen durch Ersatzbefriedigungen wie zum Beispiel Drogenkonsum oder durch physische und/oder psychische Erkrankungen, abweichendes Verhalten, Aggressivität und steigende Gewaltbereitschaft kompensiert. 2.4.

2. Prävention?Während Präventionsmaßnahmen für Erziehung und Schule vergleichsweise unkompliziert durchzuführen sind, ist es bei der Frage, wie man Ursachen in der Gesellschaft bekämpfen kann, entsprechend diffiziler. Jegliche pädagogischen Überlegungen zur Gewaltthematik können nur dann aussichtsreich sein, wenn sie in den übergreifenden gesellschaftlichen Rahmen eingegliedert werden. Aber wie kann dies erfolgen? Kann es überhaupt alles übergreifende ,,Gesamtmaßnahmen" geben? Durch Einzelmaßnahmen kann die Gesellschaft nicht verändert werden. Aber vielleicht sind es genau diese Einzelmaßnahmen, die individuell zum Ziel führen. Vermutlich ist es ein engmaschiges Netz von vielen kleinen Aktionen, das die ,,Gesamtmaßnahmen" ausmacht.


Je dichter dieses Netz ist - und die bereits präsentierten Modelle für Familie, Schule und Freizeit sind bereits ein Teil davon - desto besser bzw. erfolgreicher wird es sein. Folgende Maßnahmen können ein Auszug aus einem umfassenden Modell sein: _ Strukturpolitische Maßnahmen Dazu zählt die Schaffung von mehr Kindergartenplätzen, mehr Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung von Frauen, bessere Wohnbedingungen für sozial schwache Familien usw. Besonders bei solchen Eltern ist eine Unterstützung wichtig, deren finanzielle, psychische und pädagogische Kräfte erschöpft sind, denn diese Familien sind stark aggressionsgefährdet. Aber die Frage nach der Ursache gewalttätigen Handelns kann nie dort enden, wo ungünstige strukturelle Rahmenbedingungen beseitigt oder verbessert werden. _ Soziale Erziehung und Motivation Es ist nicht die Rückkehr zu den alten, vermeintlich verloren gegangenen Werten.

Wie hier bereits an mehreren Stellen plädiert, ist eine soziale Erziehung vonnöten. Jungen Menschen müssen Grenzen aufgezeigt und muss Orientierung gegeben werden, sie müssen dazu ermutigt werden, sich Ziele zu setzen. Die unentbehrlichen Voraussetzungen für ein gutes Zusammenleben in der Gesellschaft müssen ,,soziale Tugenden" sein, wie unter anderem Rücksicht, Hilfsbereitschaft, Verzicht und Einschränkung, Toleranz, Disziplin, Leistung, Zuverlässigkeit und Treue.Persönliche Freiheit bedeutet nicht nur das Einfordern von Rechten sondern enthält auch gleichermaßen Pflichten und Verantwortung.Menschenwürde und Achtung des Mitmenschen sind tragende Ideen, und diese müssen von allen (Mit-) Erziehern gelehrt werden - mit der Voraussetzung, dass sie ihrerseits klare Wertpositionen haben. Die Erzieher haben auch die Aufgabe, das Vertrauen der Jugendlichen in die Lösbarkeit ihrer Probleme aufzubauen und ihnen alternative Lebenswege aufzuzeigen.

_ Beteiligung aller ,,Miterzieher" Nur ein Gesamtkonzept von Politikern, Wissenschaftlern, Lehrern, Eltern, Jugendarbeitern, Sporttrainern, Verwandten, Freunden und Nachbarn kann Gewalt unter Kindern und Jugendlichen vorbeugen. Hier sind alle Erwachsenen betroffen, die mit Kindern zu tun haben bzw. denen welche anvertraut sind, und auch alle, die in der Öffentlichkeit stehen - Sie sind gewollt oder ungewollt ein Vorbild und erfüllen eine Beispielsfunktion. Sie müssen sich selbst einer kritischen Selbstbeobachtung unterziehen. _ Grundbedürfnisse erforschen statt Strafen verstärken Oft werden Forderungen laut, strafrechtliche Normen zu verschärfen, zum Beispiel durch die Herabsetzung der Strafmündigkeit Minderjähriger oder Strafverschärfung für Waffenhändler und Eltern, wenn sie Kindern fahrlässig Zugang zu Waffen verschaffen. Aber Strafe allein kann keine Lösung sein.

Niemand kann zu Gewaltverzicht gezwungen werden, und Strafen können zu keinem Umdenken führen, da sie nicht an den Wurzeln der Gewalt ansetzen. Es gilt also, Kinder und Jugendliche zu motivieren, freiwillig auf Gewalt zu verzichten und andere Wege zur Konfliktlösung einzuüben. Was wirklich von Bedeutung ist, ist eine grundlegende Rückbesinnung auf die wirklichen Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen.Zum Beispiel werden Strafen und Therapien bei den Tätern nur dann Erfolg haben können, wenn sie mit echter Zuwendung verbunden sind.

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