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  Die drei groschen oper

Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht Inhaltsangabe  1. Einleitung  2. Inhalt  3. Form  4. Stil  5. Entstehungsgeschichte  6.

Wirkungsgeschichte  7. Kurzbiographie des Autors  8. Beurteilung  9. Literaturnachweis 1. Einleitung: Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht ist ein TheaterstŸck bestehend aus einem Vorspiel und drei Akten. Die Musik ist von Kurt Weill.

Das StŸck wurde am 21. August 1928 im 'Theater am Schiffbauerdamm' in Berlin uraufgefŸhrt. Der Grundgedanke des StŸcks besteht darin, da§ der eine (Peachum) den anderen (Macheath), an den Galgen bringen will. 2. Inhalt: In Brechts Jargon wŠre der Inhalt des StŸckes nicht die Story, sondern die Fabel. Ich erzŠhle sie in drei Versuchen zuerst in einem, dann in drei und dann in zehn SŠtzen.

1. Versuch in einem Satz:Weil der londoner Gangsterbo§ Mackie Messer die Tochter des Bettlerkšnigs der Stadt verfŸhrt, schickt dieser ihm die Polizei auf den Hals, und so gelingt es dem unfreiwilligen Schwiegervater fast, den unerwŸnschten Mann seiner Tochter an den Galgen zu bringen. 2. Versuch in drei SŠtzen:Der in London stadtbekannte Gangsterchef Mackie Messer verfŸhrt die Tochter des sogenannten Bettlerkšnigs Peachum, und heiratet seine hŸbsche Polly heimlich auf einer improvisierten Hochzeitsfeier in einem geknackten Lagerschuppen im Beisein seines alten Kumpels "Tiger-Brown" aus Armeezeiten, der inzwischen Polizeichef der Hauptstadt wurde. Der Bettlerkšnig verlangt vom Polizeichef, Mackie Messer, der wegen Mordes gesucht wird, festzunehmen und unterstreicht seine Forderung mit einer gemeinen Drohung: Er will all seine organisierten Bettlerhorden auf die Stra§e schicken, um die bevorstehenden Kršnungsfeierlichkeiten zu stšren, fŸr deren reibungslosen Ablauf Tiger-Brown verantwortlich ist.Nachdem der Polizeichef seinen Freund, den Gangsterkšnig im Stich lie§ und ihn dem Henker auslieferte, rettet des Kšnigs Reitender Bote den Verurteilten unter dem Galgen aus der Schlinge, und so gibt es ein operettenhaftes Happy-End.

3. Versuch in zehn SŠtzen:Ein  BŠnkelsŠnger singt auf der Stra§e im London des vorigen Jahrhunderts die Ballade vom mšrderischen Gangsterbo§ Mackie Messer. Dieser Mackie, ein von der Polizei gesuchter Schwerverbrecher, verfŸhrt und entfŸhrt die Tochter des mŠchtigen Bettlerkšnigs der Hauptstadt Jerome Peachum. In einem geknackten Lagerhaus improvisieren die MŠnner der Gang eine Hochzeitsfete fŸr ihren Chef und schleppen auch einen alkoholisierten Priester an, der die Trauung vollzieht und begrŸ§en bei dieser heimlichen Feier sogar Mackies Kumpel aus alten Tagen in der britischen Kolonialarmee, den londoner Polizeichef Tiger-Brown. Peachum gelingt es nicht, seine Tochter, die er lieber gutbŸrgerlich verheiraten will, wieder aus dieser Verbindung herauszurei§en, und deshalb wendet er sich an den Polizeichef der Stadt London: Brown soll seine schŸtzende Hand nicht lŠnger Ÿber Mackie Messer halten.Als Tiger-Brown versucht, seinen alten Kriegsfreund zu schŸtzen, droht Peachum damit, seine Bettlerhorden so zu mobilisieren, da§ sie die anstehenden Kršnungsfeierlichkeiten derma§en stšren, da§ es den verantwortlichen Polizeichef selber den Kopf kosten kann.

Tiger-Brown schŸtzt seinen alten Freund nicht mehr und lŠ§t ihn dort verhaften, wo Mackie sich auch als frischgebackener Ehemann jeden Donnerstag aufhŠlt: im Puff bei der Hure Jenny.Im Knast verfŸhrt Mackie seine heimliche Geliebte Lucy, die Tochter des GefŠngnisdirektors, ihm die Flucht aus dem GefŠngnis zu ermšglichen.Aber daraus wird nichts, denn seine frischgeheiratete Polly erwischt das PŠrchen im GefŠngnis und duelliert sich in einem giftigen Ha§duett mit ihrer Rivalin.Da Tiger-Brown die Hinrichtung nicht mehr verhindern will, um seinen eigenen Kopf zu retten, steht der berŸhmt-berŸchtigte Mackie Messer zum Schlu§ doch unterm Galgen, mit der Schlinge um den Hals.Aber weil Brecht einen ironisch-provokanten Schlu§ haben wollte, lie§ er im richtigen letzten Moment den "Reitenden Boten des Kšnigs" erscheinen, der in einem schšn verlogenen Happy-End den Gangster befreit und in den Adelsstand erhebt.________________ 3.

Form Die Dreigroschenoper ist ein modernes TheaterstŸck mit vielen Songs und Balladen. Der Titel ist eine Variation auf den Originaltitel eines alten englischen StŸckes von John Gay: "Beggears Opera". Da diese Šrmliche Oper von Bettlern handelt und von Bettlern fŸr Bettler gespielt wird, gab Brecht ihr diesen Namen: Drei-Groschen-Oper. Zu bedenken ist allerdings, da§ diese Oper ein Welterfolg wurde und zwar nicht bei den Bettlern, sondern bei den Wohlhabenden, die immerhin das Kleingeld haben, sich das StŸck von gutbezahlten Schauspielern in bŸrgerlichen Theatern vorspielen lassen.Brecht hat versucht die bisherige >>kulinarische<< Oper durch eine Oper des Vorzeigens und Aufdeckens zu ersetzen, Stichwort: "Episches Theater" (darŸber spŠter). Da der Stoff in Brechts Bearbeitung also weder eine Oper noch ein 'normales' TheaterstŸck geblieben oder geworden ist, bezeichnet er es als "Éeine Art Referat Ÿber das, was der Zuschauer im Theater vom Leben zu sehen wŸnscht.


" Brecht hat alle Besonderheiten dieser Mischform benutzt, er hat sich die verschiedenen Elemente, die er fŸr seine Zwecke brauchen konnte, herausgepickt und zusammengefŸgt. Kritisch gesagt: er klitschte mit leichter Hand das alte englische StŸck mit einer Handvoll Balladen von Franois Villon zusammen. Aber es ist eben die Hand eines Genies. Er hat viel geklaut - aber wenn solch ein Genie klaut, dann wird es eher noch mehr bewundert. Der gro§e Shakespeare hat seine Stoffe auch "geklaut" und ist trotzdem kein Dieb. Von Brecht schnappte ich mal den frechen Satz auf: "In Fragen des geistigen Eigentums darf man nicht pingelig sein.

"Vor jedem neuen Abschnitt dieses gesungenen und gespielten Bilderbogens, die wie die Bilder einer Moritat vorgezeigt werden, betont Brecht den Vorzeigegestus mit kalten Ansagen, wie zum Beispiel diese: "DONNERSTAG NACHMITTAG; MACKIE MESSER NIMMT ABSCHIED VON SEINER FRAU, UM VOR SEINEM SCHWIEGERVATER AUF DAS MOOR VON HIGHGATE ZU FLIEHEN."(Abschnitt 4). So hat der Zuschauer immer einen ungefŠhren †berblick Ÿber das, was kommt und kann sich deshalb darauf konzentrieren,  w i e  es kommt. Das ist ein gutes Beispiel fŸr Brechts episches Theater. 4. Stil Bertolt Brecht versteht es, seine Gestalten und Gesellschaftliche Beziehungen auf raffinierte Weise zu verbinden: das Elend als Ware, den RŠuber als BŸrger (und umgekehrt), das Doppelleben des Beamten und Privatmanns.

Motto: "Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die GrŸndung einer Bank!" Das StŸck spielt historisch genau auf der Grenze, wo der brutale ungewaschene Gangsterkapitalismus in den modernen parfŸmierten gutbŸrgerlichen Kapitalismus Ÿberwechselt. Mackie Messer scheitert also fast daran, da§ er diese Kurve nicht kriegt. Das will Brecht: Der Zuschauer soll begreifen, da§ Mackie Messer nach seiner operettenhaften Rettung das Messer mit einem FŸllfederhalter vertauscht, mit dem er VertrŠge schlie§t, die es ihm ermšglichen, die Menschen viel wirkungsvoller auszuschlachten. Das geht dann Ÿber in das Thema des Dreigroschenromans, den Brecht danach schrieb. 5. Entstehungsgeschichte Die Idee zur Dreigroschenoper kam Brecht beim Studium der 'Beggar`s Opera' (1728) von John Gay (1685-1732).

Bei der Aktualisierung der Vorlage ging Brecht keineswegs behutsam vor. Nach vielen Experimenten und Fassungen entschied er sich Ÿber das epische Theater zur Form eines Schauspiels mit hauptsŠchlich kommentierenden Songeinlagen. Er hat das schon damals revolutionŠre Werk Gays in die heutige Zeit uminterpretiert und ergŠnzt, da§ es ein neues StŸck wurde, welches nur noch dieselbe Rahmenhandlung wie das Original hat. 6. Wirkungsgeschichte Die Dreigroschenoper zŠhlt zu den wichtigsten TheaterstŸcken der Deutschen Theatergeschichte und jeder halbwegs gebildete Mensch sollte das StŸck gesehen und sich damit auseinandergesetzt haben. Die gesellschaftskritischen Songs, mit denen das StŸck wirkungsvoll durchsetzt ist, trugen neben der lyrischen IndividualitŠt entscheidend zum Internationalen Erfolg des StŸckes bei.

Da§ Brecht den Namen des Villon-†bersetzer, bei dem er sich bedient hatte (K.L.Ammer) verschwieg und ihn auch an den Nutzungsrechten nicht beteiligen wollte, fŸhrte zu einem Proze§, den Brecht verlor. Aber wer denkt heute noch daran.  Die Freude, mit der hier die Auflšsung jeder menschlichen Ordnung gezeigt wurde, fand in einer Zeit, welche die demoralisierende Inflation hinter sich hatte und in massive Arbeitslosigkeit stŸrzte, einen beispiellosen Widerhall. Interessant ist, da§ die Dreigroschenoper, als sie 1959 in Ostberlin wieder aufgefŸhrt wurde, ihre frŸhere Wirkung nicht mehr erreichte.

Das ist kein Wunder, denn es gab weder die alten Gangster, noch Kapitalisten in der DDR. Das brennende Problem mit den Bonzen der Partei konnte das StŸck nicht darstellen. 7. Kurzbiographie des Autors Bert(holt) Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Der Vater war Papierfabrikant und schickte seinen Sohn nach dem Abschlu§ der AbiturprŸfung zum Studium von Naturwissenschaft und Medizin.

Den ersten Weltkrieg verlebte der Ÿberzeugte Pazifist als SanitŠtssoldat. Doch schon als ZweiundzwanzigjŠhriger brach er mit seiner gro§bŸrgerlichen Herkunft und schrieb Theaterkritiken. Brecht schrieb einige Dramen und erlangte mit ihnen erste Erfolge. Den Durchbruch als BŸhnenautor schaffte er aber mit der Dreigroschenoper. Vielleicht Šrgerte ihn aber, da§ grade die, die er angriff, im Parkett sa§en und ihn bewunderten und die, statt sich zu schŠmen oder sich zu Šrgern, nur lachten. Vielleicht wandte er sich deshalb mehr und mehr den Kommunisten zu und idealisierte die Arbeiterklasse als das einzig fortschrittliche Element in der Geschichte.

Brecht lebte nun in Berlin und studierte dort grŸndlich den Marxismus. Hier legte er den Grundstein fŸr seinen kommunistischen Glauben. Von nun ab fehlte in keinem seiner StŸcke Elemente des Marxistischen Grundgedankens: In der Dreigroschenoper hie§ es noch bšsartig formuliert: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral..." Aber nun hie§ es: Das Sein bestimmt das Bewu§tsein.

Der Klassenkampf sollte eine bessere Gesellschaft erzwingen. 1933 mu§te Brecht aufgrund des nationalistischem Regimes emigrieren. Von …sterreich Ÿber DŠnemark, Schweden, Finnland durch die Sowjetunion an den pazifischen Ozean und mit dem letzten Schiff entkam er mit seiner Frau, der Schauspielerin Helene Weigel und den Kindern in die USA. Dort lebte er in der nŠhe Hollywoods. Nach dem Krieg ging er 1947 in die Schweiz um nach Westdeutschland einreisen zu kšnnen. Als die erforderliche Genehmigung ausblieb, reiste er in die damalige Ostzone.

Mit seiner Frau  grŸndete er in Ostberlin sein Theater, das 'Berliner Ensemble'. Hier errang er eine gro§e Zahl bedeutender BŸhnenerfolge. Bertolt Brecht starb am 14. August 1956 an einem Herzinfarkt in Berlin. 8. Beurteilung Die Dreigroschenoper war fŸr mich eine ebenso lehrreiche wie amŸsante LektŸre.

Das StŸck ist auch als Text leicht verstŠndlich zu lesen, was ja bei TheaterstŸcken nicht immer selbstverstŠndlich ist. Besonders eindrucksvoll finde ich, da§ das StŸck in der damaligen Zeit solch ein Welterfolg war. Heute ist seine politische und soziale Sprengkraft  geringer geworden. 9. Literaturnachweis 1. Bertelsmann SchauspielfŸhrer; Dr.

Felix Emmel; Bertelsmann  Lesering. 2. Das neue Fischer Lexikon in Farbe (Blum-Dzi); Div.; Fischer  Verlag. 3. Meyers Taschenlexikon; Div.

; B.-I. Taschenbuchverlag.

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