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  Die physiker/charakteristik/inhaltsangabe

Newton/Einstein Einsteins wirklicher Name ist Joseph Eisler (Entdecker des Eisler-Effekts), der östliche Geheimagent und er ist unter dem Namen Ernst Heinrich Ernesti eingeschrieben. Er gibt vor, sich für Einstein zu halten. Newtons wirklicher Name ist Kilton (Alec Jasper Kilton, der Begründer der Entsprechungslehre), der westliche Geheimagent, im Sanatorium ist er unter dem Namen Herbert Georg Beutler eingeschrieben. Etwas kompliziert ist allerdings seine vorgetäuschte eigene Identitätsempfindung: er gibt vor Newton zu sein, erzählt aber jedem, dass er in Wirklichkeit Einstein sei. Von Frl. Dr.

von Zahnd erfährt der Leser (und gleichzeitig auch der Inspektor), dass sich Kilton "in Wirklichkeit" aber doch für den berühmten Physiker Newton hält. Sein äußerliches Erscheinungsbild soll wohl dem des echten Newton gleichen, zumindest nahe kommen, also der Kleidungsstil des 18. Jahrhunderts. Den Mord an den ihnen jeweils zugeteilten Krankenschwestern begehen sie aus der Gefahr heraus, dass diese sie erkannt hätten und ihre Tarnung hätten auffliegen lassen können. Hier handeln sie, wie sie es selbst ausdrücken, auf Befehl. Newtons Auftrag ist es, genauso wie Einsteins, den wahren genialen Physiker Möbius für sich zu gewinnen und ihn für seine Gesellschaft arbeiten zu lassen.

Hier steht Newton in direkter Konkurrenz zu Einstein, der seinerseits das östliche Gesellschaftssystem vertritt, Newton ist daher der Repräsentant des westlichen Gesellschaftssystems (in Ahnlehnung an die Ideologie der realen Personen Newton und Einstein). Newtons Auffassung von der moralischen Verpflichtung eines Wissenschaftlers ist dessen vollkommene Freiheit, also die vollkommene Enthebung von der Verantwortung des Wissenschaftlers und seinen Erkenntnissen gegenüber der Menschheit. Diese trägt seiner Auffassung nach die Verantwortung für die Behandlung seiner Erkenntnisse und die Folgen. Einsteins moralische Auffassung dagegen ist es, die Physik im Namen der Machtpolitik eines bestimmten Landes zu verpflichten.   Newton und Einstein     Der Physiker Alec Jasper Kilton wohnt unter dem Falschnamen Herbert Georg Beutler im Irrenhaus "Les Cerisiers" und spielt einen Verückten vor, der sich für Newton hält. Ebenso sein Gegenspieler Joseph Eisler, der unter dem Namen Ernst Heinrich Ernesti in das Sanatorium kam und sich angeblich für Einstein hält.

Beide sind in Wirklichkeit jedoch Geheimagenten rivalisierender Mächte. Einstein ist Agent des Ostens, sein Widersacher Newton Geheimagent des Westens. Die beiden Agenten der unterschiedlichen Gesellschaftssysteme haben das gleiche Ziel, nämlich die Beschaffung der Weltformel, damit diese den unterschiedlichen Systemen (West / Ost) nutzbar gemacht werden kann.   Beide lernt der Zuschauer zuerst als Irre kennen, die sich für die genialen Physiker Newton und Einstein halten. Newton allerdings gibt im Gespräch mit dem Inspektor zu, gar nicht Newton zu sein, sondern in Wirklichkeit Einstein. Er berichtet dem Inspektor, daß er nur vorgebe, Newton zu sein, um den verrückten Herrn Ernesti (alias Einstein) nicht zu beunruhigen.

(Zitat: "Die Physiker" S.21): "Wenn Ernesti nun erführe, daß ich in Wirklichkeit Albert Einstein bin, wäre der Teufel los."   Im Verlauf des Dramas wird aber deutlich, wer sie wirklich sind. Beide haben eine Krankenschwester umgebracht, wie es auch Möbius tat, um sich vor der Entlarvung zu schützen. Durch den sinnlos scheinenden Mord an den Schwestern wird ihre angebliche Verrücktheit aber bekräftigt, ihr Aufenthalt legitimiert. So mußte Newton seine Krankheit durch einen Mord endgültig beweisen.

Nachdem sich das Sanatorium in ein Gefängnis verwandelt hatte, scheint es für Newton endlich dringlich geworden zu sein, mit Möbius zu reden. (Zitat: "Die Physiker" S.62): "Ich will nämlich hinaus", gesteht er Möbius und berichtet ihm folgend, wer er wirklich ist, nämlich Kilton, der Begründer der Entsprechungslehre und gleichzeitig Geheimagent. Einstein kommt den beiden bzw. Newton zum gleichen Zeitpunkt auf die Schliche und schaltet sich sofort ein. Auch er gibt zu, Mitglied eines Geheimdienstes zu sein und ist der Entdecker des Eisler-Effekts.

Newtons Einstellung zur Wissenschaft und Verantwortung zeigt sich deutlich im Zwiegespräch mit Möbius (Zitat: "Die Physiker" S.70): "Es geht um die Freiheit unserer Wissenschaft und um nichts weiter. Wir haben Pionierarbeit zu leisten und nichts außerdem. Ob die Menschheit den Weg zu gehen versteht, den wir ihr bahnen, ist ihre Sache, nicht die unsrige."     Er legt die Verantwortung über die Wissenschaft ab. Dies ist Aufgabe des Menschen.

Newton plädiert für freies Forschen und Lehren und verfolgt vordergründig das Ziel einer freien Wissenschaft, obgleich er sich auch bewußt ist, daß er für die westliche Macht einen ungeheuren Dienst leistet. Daraufhin meint Einstein, Newton sei ein jämmerlicher Ästhet. Einstein selbst geht es vordergründig um die mit der Wissenschaft verbundene Macht. (Zitat: "Die Physiker" S.72): "Sie dagegen, Eisler, verpflichten die Physik im Namen der Verantwortung der Machtpolitik eines bestimmten Landes." Letztlich müssen beide Physiker - wenn auch mit anderem Wissenschaftsverständnis - Möbius gegenüber ihre Unfreiheit im Bezug auf die Machtpolitik zugeben.


Beide berufen sich auf die "Landesverteidigung". Diese bedingt also den Wunsch nach Besitz der Weltformel, um die Selbstverteidigung (Landesverteidigung) einerseits und den Ausbau der Macht andererseits sicherzustellen. Der Besitz der Weltformel würde dem jeweiligen Gesellschaftssystem bzw. dem jeweiligen Staat die absolute Macht auf Erden verheissen. Schliesslich jedoch kann Möbius die beiden Agentenphysiker überzeugen, ihren Plan fallenzulassen und gemeinsam mit ihm in Unfreiheit für die Freiheit der Menschheit zu leben. Er plädiert an ihre Vernunft, dass eine solche Weltformel nicht Vorteile bringe, sondern den Untergang der Menschheit.

  Zuletzt gedenken die beiden Physiker zusammen mit Möbius der verstorbenen Schwestern in einer sentimentalen Minute. (Zitat: "Die Physiker" S.77): "Auf unsere Krankenschwestern" rufen sie, bevor sie auf jene anstoßen.   Um sich selbst nicht zu verraten (gegenüber Frl. Doktor beispielsweise) fahren sie mit dem Verrücktsein fort; mit gutem Gewissen, die Menschheit gerettet zu haben, was sich aber als Falsch herausstellt. Auch sie scheitern wie Möbius an Frl.

Doktor von Zahnd. Haben sie doch weder die Weltformel für sich nutzbar machen können, noch die Menschheit gerettet.     Im Irrenhaus leben "3 Physiker": der eine hält sich für Albert Einstein, der andere für Isaac Newton und der dritte für den deutschen Physiker Möbius, der seine Weisheit angeblich von König Salomon bezieht. Geschehen ist bisher nichts, außer, daß Newton vor drei Monaten eine Krankenschwester erdrosselt hat und Einstein am heutigen Tage eine gleiche Tat vollbracht hat. Jede der beiden Krankenschwestern liebte ihren Mörder. Nun ergeht es Möbius mit der Schwester Monika ebenso.

Ihm bleibt nichts anderes übrig als sie ebenfalls zu erdrosseln. Denn alle drei sind nicht verrückt, sie benutzen ihren Irrsinn als Tarnkappe. Newton und Einstein sind Beauftragte entgegengesetzter Geheimdienste, die hinter dem Geheimnis des Möbius her sind. Jeder muß die Schwester töten, die sie liebte, weil sie das Geheimnis ihrer Verstellung erraten hatte.Allein Möbius hat sich freiwillig hierher zurückgezogen. Würden die Menschen sich seiner Entdeckung der Gravitation und der Feldtheorie (Atomphysik) bemächtigen, würde dies verheerende Folgen nach sich ziehen.

Darum hat er das Irrenhaus einer akademischen Karriere und den Angeboten der Industrie vorgezogen. Hier allein herrscht noch Freiheit. Er wird bleiben, ebenso wie Einstein und Newton. Würden sie zugeben, nicht verrückt zu sein, wären sie Mörder. Allein Fräulein von Zahnt hat alle drei durchschaut, auch ihr erscheint König Salomon, und in ihrer Schatzkammer beherbergt sie, nun die einzige Verrückte, die drei Physiker. Die Welt ist in die Hände einer verrückten Irrenärztin gefallen, denn sie hat Möbius Aufzeichnungen photokopiert.

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