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  August von kotzebue

August von Kotzebue, Paria des spätaufklärerischen Bildungsbürgertums und Provokatur des Theaters als moralischer Anstalt, lockte bis spät in das 19. Jahrhundert mit unzähligen Stücken ein Massenpublikum in die Theaterhäuser. Im Ausland verehrt, im eigenen Land als \"Nestbeschmutzer\" geächtet oder (bis heute) als Trivialautor ignoriert, schuf - selbst ein kosmopolitischer Fremder - andere Welten zwischen Exotik und Emanzipation, Aufklärung und sex and crime: ein Theater der Fremden, der outlaws, der Zwitterwesen, der Hybridität. Gezeigt wird, wie die Überschneidung der Diskursfelder Orientalismus und Aufklärung in Stücken wie \"Die Indianer in England\", \"Die Negersklaven\", \"Bruder Moritz, der Sonderling\" zur Theatralisierung eines bürgerlichen Theaters führte, das die moralischen und ästhetischen Forderungen seiner Zeit unterlief und dennoch dessen aufklärerischer Tradition verpflichtet blieb. Geb. 3.

5.1761 Weimar; gest. 23.3.1819 Mannheim. Kotzebue entstammte einer angesehenen weimarischen Kaufmanns- und Ratsfamilie.

Nach dem Besuch des von seinem Onkel Musäus geleiteten Gymnasiums in Weimar studierte er ab 1777 Jura in Jena und Duisburg. 1781-90 bekleidete er hohe Ämter in Petersburg und Estland; gleichzeitig leitete er in Reval ein Liebhabertheater. 1790 reiste er nach Mainz, Mannheim und Paris. 1792 kehrte er nach Rußland zurück, ging 1798 als Theaterdichter nach Wien und 1800 wieder nach Rußland, wo er unter dem Verdacht, Jakobiner zu sein, verhaftet und nach Sibirien verbannt wurde. Nach vier Monaten wurde er begnadigt und zum Direktor der Deutschen Hofschauspiels in Petersburg ernannt. 1801, nach der Ermordung des Zaren, ließ sich Kotzebue in Weimar nieder.

Ein Konflikt mit Goethe eskalierte so weit, daß er erneut nach Paris reiste. Ab 1803 gab er gemeinsam mit Garlieb Merkel von Berlin aus die gegen Goethe und die Brüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel gerichtete Zeitschrift »Der Freimüthige« heraus, zerstritt sich aber schon bald mit Merkel und kündigte seine Mitarbeit auf. Nach Napoleons Sieg 1806 floh er nach Estland, von wo er die antinapoleonischen Zeitschriften »Die Biene« und »Die Grille« herausgab. Nach der Niederlage Napoleons 1813 wurde er zum Generalkonsul in Preußen ernannt, zog nach Königsberg und übernahm die Leitung des Theaters. 1817 kehrte er nach Weimar zurück und gründete das »Litterarische Wochenblatt«, in dem er gegen die politischen Ziele der studentischen Turnerbünde und Burschenschaften, gegen Demokratie und Pressefreiheit zu Felde zog. Seine Ermordung durch den Jenaer Burschenschafter Karl Ludwig Sand gab Anlaß für die Karlsbader Beschlüsse.

Werke u.a.: . 1789 Menschenhass und Reue (Drama) . 1790 Doctor Bahrdt mit der eisernen Stirn, oder die deutsche Union gegen Zimmermann (Schmähschrift) . 1799 Der hyperboreeische Esel oder die heutige Bildung (Pamphlet) . 1801 Das merkwürdigste Jahr meines Lebens (2 Bände) . 1801 Die deutschen Kleinstädter (Lustspiel) . 1814/15 Geschichte des Deutschen Reiches von dessen Ursprunge bis zu dessen Untergange August von Kotzebue - 03. Mai 1761 Nach einem Jura-Studium in Jena und Duisburg lässt sich August von Kotzebue zunächst als Anwalt in seiner Geburtsstadt Weimar nieder, bevor er 1781 unter dem Protektorat von Graf Görtz für einige Jahre nach Russland geht. In St. Petersburg macht er im Staatsdienst Karriere und entwickelt eine besondere Loyalität für den russischen Zaren.

1798 wird Kotzebue für kurze Zeit als Hofdichter am Wiener Burgtheater angestellt, muss aber nach kurzer Zeit um seine Entlassung bitten, weil die Schauspieler gegen ihn intrigieren, denn Kotzebue hatte sich mit der Publikation seiner Satire \"Doctor Bahrdt mit der eisernen Stirn\" innerhalb der deutschen Gelehrtenwelt hinreichend diskreditiert, indem er angesehene Schriftsteller der Romantik zu Hauptfiguren in Bordell- und Fäkalszenen gemacht hatte. Zahlreiche Zeitschriftenartikel, in denen er sowohl Goethe als auch die Burschenschaftsbewegung und ihre Ideale verspottet, untermauern seinen schlechten Ruf in Deutschland und Österreich. Von Kotzebue geht wieder zurück nach Russland, wo er von Zar Paul I. zum Direktor des deutschen Hofschauspiels ernannt wird. 1817 kehrt August von Kotzebue zum letzten mal nach Deutschland zurück, und wird am 23.3.

1819 in Mannheim von dem Studenten und Burschenschafter Karl Ludwig Sand wegen seiner antiliberalen, royalistischen Gesinnung ermordet. Diese Tat wiederum löst die sogenannten Karlsbader Beschlüsse aus, die scharfe Zensurbestimmungen und die \"Demagogenverfolgung\" zur Folge hatten. Allen Unkenrufen zum Trotz, gilt Kotzebue nach wie vor als einer der meistgespielten und produktivsten Theaterautoren seiner Zeit: Er verfasste Hunderte von Schauspielen, Romanen und Zeitungsartikeln. Seitenanfang Schärfere Überwachung von Professoren und Studenten als Folge der Ermordung Kotzebues -

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