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  Gryphius

Andreas Gryphius Andreas Gryphius ist am 2. Oktober 1616 in dem der böhmischen Krone unterstellten Erbfürstentum Glogau in Schlesien geboren. Er litt bereits in seiner frühen Jugend unter dem Krieg, dessen Schrecken er schon in seiner ersten, von Vanitas- Vorstellungen erfüllten <Sonett.htm>sammlung verarbeitete, die 1637 erschien. Neben Dramenübersetzungen schuf er Lustspiele und die, besonders auf Schulbühnen aufgeführten von der christlich- stoischen Constantia- Vorstellung geprägten, Trauerspiele. Wie z.

B. "Catharina von Georgien". 1662 wurde der schon in seinen letzten Lebensjahren als vorbildlich geltender Dichter als der "Unsterbliche" in die fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Andreas Gryphius starb während einer Sitzung der Landstände am 16 Juli 1664. Neben Andreas Gryphius gehören noch Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Martin Opitz Friedrich von Logau und zu den berühmten barocken Dichtern. GRYPHIUS (eigentlich: Greif), Andreas, der bedeutendste Dichter des deutschen Barocks, * 2.

10. 1616 in Glogau (Schlesien) als Sohn eines Archidiakonus, + daselbst 16.7. 1664. - Als G. vier Jahre alt war, starb sein Vater plötzlich: "Er fiel durch Gift, das ihm ein falscher Freund gegeben, der oft vor seinem Mut und hohen Geist erblaßt.

" Mit elf Jahren verlor er auch seine Mutter, die sich ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes mit dem Pfarrer Michael Eder in Driebitz wiederverheiratet hatte. Seit Ostern 1631 besuchte G. die Schule in Görlitz. Von dort durch die Kriegsunruhen vertrieben, flüchtete er zu seinem älteren Bruder Paul in Rickersdorf, der bald darauf Pfarrer in Freistadt wurde. G. setzte die unterbrochene Schulausbildung in Glogau fort.

Als eine Feuersbrunst einen großen Teil der Stadt in Asche legte, nahm ihn sein Stiefvater, der inzwischen Pfarrer in Fraustadt geworden war, wieder zu sich und ließ ihn die dortige Schule besuchen. Mit größtem Fleiß widmete er sich dem Studium der alten Sprachen und dehnte es aus auch auf die hebräische, chaldäische und syrische Sprache, während er zugleich im Umgang die polnische und schwedische Sprache erlernte. Trotz dieser Studien fand G. noch Zeit zu dichterischen Versuchen. 1634 bezog er das akademische Gymnasium und unterrichtete in seinen Freistunden junge Edelleute. 1636 wurde G.

Erzieher der Kinder des Freiherrn Georg von Schönborn, der in der Nähe von Fraustadt seinen Rittersitz hatte, wo unterdessen sein Bruder Paul Pfarrer geworden war. Freiherr von Schönborn krönte als kaiserlicher Pfalzgraf 1637 G. in Anerkennung seiner dichterischen Begabung zum kaiserlichen Poeten und erhob ihn zur Würde eines Magisters der Philosophie. Mit dem in Köben bei Glogau wohnenden Pfarrer Johann Heermann (s. d.), der auch als junger Mann mit dem Dichterlorbeer gekrönt worden war, schloß G.

einen Freundschaftsbund. Doch die Ruhe und das Glück sollten nicht lange währen. Die Lage der Evangelischen wurde in Schlesien immer ernster. An vielen Orten wurden die evangelischen Kirchen zugeschlossen und die Prediger abgesetzt. Auch Paul G. wurde vertrieben.

Andreas G. hatte sich in mehreren Schriften als einen entschiedenen Protestanten zu erkennen gegeben. Darum setzten ihm die Feinde der evangelischen Sache heftig zu. Hinzu kam, daß sein Gönner und Beschützer, Georg Freiherr von Schönborn, Ende 1637 starb. Da G. seines Lebens in Schlesien nicht mehr sicher war, flüchtete er im Sommer 1638 aus seinem Vaterland und gelangte nach einem gefährlichen Seesturm von Danzig aus nach Holland.

In Leiden ließ sich G. als Studierender immatrikulieren und hielt dann 1639-43 Vorlesungen über verschiedene Wissenschaften. 1640 erhielt er aus der Heimat die Nachricht vom Tod einer geliebten Schwester und seines treuen Bruders Paul, der inzwischen Superintendent in Crossen an der Oder geworden war. Diese Trauerbotschaft hat ihn tief erschüttert. Er wurde krank. Bis an den Rand des Grabes brachte ihn die Krankheit.

Als Reisegesellschafter eines reichen Pommern trat G. 1644 eine gelehrte Reise an, die sie durch Frankreich, Italien, Holland und einen großen Teil von Deutschland brachte. Auf dieser Reise vermehrte er nicht nur seine Sprachkenntnisse, sondern feierte auch als Dichter einen wirklichen Triumphzug. 1647 kehrte G. nach Schlesien zurück und ließ sich als Advokat in Fraustadt nieder. 1649 verheiratete er sich mit Rosina Deutschländer, der Tochter eines angesehenen Handelsherrn in Fraustadt.

1650 wählten ihn die Landstände des Fürstentums Glogau zu ihrem Syndikus. Vier seiner Kinder mußte er der Reihe nach dahinsterben sehen. Eine Tochter verlor im fünften Lebensjahr plötzlich den Gebrauch der Glieder und der Sprache, um noch 40 Jahre ein qualvolles Dasein zu führen. Eine Feuersbrunst vernichtete ihm 1657 Haus und Habe. In der Versammlung der Landesältesten in Glogau traf ihn der Schlag. - G.

ist der begabteste Vertreter der Barockdichtung. Als Lyriker und Dramatiker hat er Bedeutsames geleistet. Beeinflußt wurde G. in seinem Schaffen von William Shakespeare, Joost van den Vondel, Lucius Annaeus Seneca, den Jesuiten und den Franzosen. Seine Tragödien preisen eindringlich das heldenhafte Leiden und unschuldige Sterben christlich-stoischer Märtyrer, die in allem Wandel ihres Geschicks die innere Beständigkeit bewahren. In seinen Lustspielen tollen sich übermütige Freude und harmloser Spaß aus.


"Peter Squentz" und "Horribilicribrifax" sind die besten Lustspiele des ganzen Jahrhunderts. In der leidenschaftlichen Verkündigung der "vanitas mundi" schuf G. erschütternde Werke barocker Welt- und Lebensauffassung. Seiner dichterischen Kraft tritt er den bedeutendsten Dichtern seiner Zeit, einem Paul Gerhardt (s. d.) und Paul Fleming (s.

d.), ebenbürtig zur Seite. Seine Gedichte gehören zu den menschlich ergreifendsten und künstlerisch wuchtigsten lyrischen Erzeugnissen der Hochbarockdichtung. Von seinen geistlichen Dichtungen ist vor allem die Ode bekannt "Die Herrlichkeit der Erden muß Rauch und Asche werden" (EKG 328). Werke: Absurda comica. Oder Herr Peter Squentz (Schimpffspiel), ersch.

1657. - Cardenio u. Celinde. Oder unglücklich Verliebete (Trauerspiel), entstanden um 1650, ersch. 1657, uraufgef. 1661 in Breslau.

- Catharina v. Georgien. Oder Bewehrete Beständigkeit (Trauerspiel), entstanden 1646/47, ersch. 1657, uraufgef. 1651 in Köln. - Ermordete Majestät.

Oder Carolus Stuardus Kg. v. Groß Britannien (Gesch.gedicht), entstanden 1649/50, veröff. in zwei stark voneinander abweichenden Fassungen 1657 u. 1663, uraufgef.

wahrsch. 1650 in Thorn. - Großmüttiger Rechts-Gelehrter, Oder Sterbender Aemilius Paulus Papinianus (Trauerspiel), 1659, uraufgef. 1660 in Breslau. - Horribilicribrifax. - Teutsch.

Wehlende Liebhaber (Schertz-Spiel), entstanden um 1650, ersch. 1663, uraufgef. in Altenburg 1674. - Leo Armenius, Oder Fürsten-Mord (Trauerspiel), abgeschlossen 1646, ersch. 1650, im 17. Jh.

versch. Breslauer Aufführungen bezeugt. - Verlibtes Gespenste. Gesang-Spil. - Die gelibte Donrose. SchertzSpill (Doppeldrama), uraufgef.

Glogau 1660; ersch. 1660? (nur Verlibtes Gespenste). 1661.- Son- undt Feyertags Sonnete, 1639. - Epigrammata, 1643. Andreas Gryphius 1616 - 1664 Andreas Gryphius war der wohl bedeutendste Lyriker und Dramatiker des Barock.

Er wurde 1616 in Glogau geboren und entstammte aus ärmlichen Verhältnissen. In seiner Jugend eignete er sich ein umfassendes Wissen an, was ihn später befähigte Lehrer zu werden. Er beschäftigte sich mit den Theorien des Dramas und wandte sie in seinen eigenen auch an. Sein wichtigstes Drama, "Catharina von Georgien", entstand 1651. Bekannt wurde auch sein satirisches Schauspiel "Horribiliscribifax", welches 1663 erschien. Während er als Dramatiker seinen meisten anderen Kollegen seiner Zeit voraus war, blieb er in der Lyrik aber den zeitgenössischen Vorschriften verfallen.

Dennoch sind seine Sonnette weit verbreitet und bekannt. Seine Werke sind geprägt vom Vanitas-Motiv der Vergänglichkeit und der stoischen Ideal der Beständigkeit. Gyphius starb 1664 in Glogau. Werke: Sonette (1637) Son- und Feyrtags-Sonette (1639) Oden (1643) Leo Armenius, oder Fürsten-Mord (1650) Kirchhofsgedanken (1656) Cardenio und Celinde, oder unglücklich Verliebete (1657) Catharina von Georgien (1657) Ermordete Majestät oder Carolus Stuardus König von Groß Brittannien (1657) Absurda Comica. Oder Herr Peter Squentz (1658) Großmütiger Rechts-Gelehrter / oder sterbender Aemilius Paulus Papinianus (1659) Verlibtes Gespenste / Die gelibte Dornrose (um 1660) Horribilicribrifax. Teutsch (1663) Sonette: Abend <.

./werke/gryphius/abend.html> An die Welt <../werke/gryphius/andiewelt.html> Es ist alles eitel <.

./werke/gryphius/eitel.html> Menschliches Elende <../werke/gryphius/elende.html> Thränen des Vaterlandes <.

./werke/gryphius/thraenen.html> Andreas GryphiusLebensdaten Werk *2. Oktober 1616 Glogau +16. Juli 1664 Gut Schönborn bei Freistadt (Schlaganfall) Sohn eines Archidiakons der lutherischen Kirche. Jugend geprägt durch Kriegswirren, Konfessionsstreitigkeiten und persönliche Schicksalsschläge, die eine kontinuierliche Ausbildung verhindern.

1649 Heirat mit der Kaufmannstochter Rosine Deutschländer; 7 Kinder: 4 sterben früh; Daniel (*1663, +1687 in Neapel); Anna Rosina erkrankt mit 5 Jahren an Kinderlähmung (+ mit 44 Jahren im Hospital); Christian: Gelehrter und Dichter Bedeutendster deutscher Barockdichter. Eindringlicher Schilderer irdischer Eitelkeit und Vergänglichkeit (vanitas), Hinweis auf erlösendes Jenseits. Erster deutscher Dramatiker, der sich mit ausländischen Bühnendichtern vergleichen läßt. wichtige Lebensdaten: 1621Tod des Vaters; Einschulung im Glogauer evangelischen Gymnasium 1622Wiederverheiratung der Mutter 1628Tod der Mutter; Übersiedlung nach Driebitz zum Stiefvater Michael Eder 1632Gymnasium in Fraustadt 1634-36Akademisches Gymnasium in Danzig; Präzeptor im Haus eines polnischen Admirals; G. kommt in Berührung mit der neuen deutschen Dichtung 1636Freistadt; "Ephorus" für die Kinder des Rechtsgelehrten und Gutsbesitzers Georg Schönborner 1637Adelstitel, Magisterwürde, Krönung zum "poeta laureatus"; Tod Schönborners 1638-44Studium in Leyden als Begleiter der Schönborner-Söhne; Studienfächer u.a.

Philosophie, Anatomie, Jurisprudenz. G.hält bald auch selbst Kollegs (Repetierkurse?) ab. Freundschaft mit dem Landsmann Christian Hofmann von Hofmannswaldau. Einfluß der holländischen Jahre auf den späteren Dramendichter (Joost van den Vondel) 1640Tod des Stiefbruders Paul 1640-41schwere Erkrankung 1644-46Reise durch Frankreich (Paris, Marseille) und Italien (Florenz, Rom, Venedig) 1647Straßburg; Heimreise über Leiden, Stettin nach Fraustadt; G. lehnt Berufungen an die Universitäten Frankfurt (als Professor der Mathematik), Heidelberg und Uppsala ab.

1650Syndicus in Glogau (Rechtsberater der Landstände) 1652Aufnahme in den "Palmenorden" (= "Fruchtbringende Gesellschaft"; bedeutendste Sprachgesellschaft) mit dem Beinamen "Der Unsterbliche" 1653ff.häufige Reisen nach Breslau 1656Pestepidemie; G. zieht auf das Landgut seines Freundes und früheren Schülers Johann Christoph Schönborner 1658G. seziert in Breslau zwei Mumien 1664Tod während einer Sitzung der Glogauer Landstände 1698Christian G. gibt die gesammelten Werke heraus Werke: (e = entstanden; a = Uraufführung) Lyrik 1637Sonnete (Lissaer Sonettbuch)1639Son- undt Feyrtags-Sonnete1643Sonnete. Das erste Buch 1643Oden.

Das erste Buch1643Epigrammata Oder Bey-Schrifften (1. Buch)1650Teutsche Reim-Gedichte (Sammlung: 2 Oden-, 3 Sonettbücher; 2. Buch Oden)1652Thränen über das Leiden Jesu Christi (= 4. Buch Oden) 1657Andreae Gryphii Deutscher Gedichte Erster Theil (2., 3. u.

4. Buch Sonette; 3. u. 4. Buch Oden) 1657Kirchhoffs-Gedancken 1663Epigramme (3 Bücher) 1698Gedichte aus dem Nachlaß (Sonette, Geistliche Lieder, Begräbnis-Gedichte, Hochzeit-Gedichte, Vermischte Gedichte)Dramen 1650 (1647 e; 1651 a)Leo Armenius Oder Fürsten-Mord (Trauerspiel)1657 (1650 e; 1651 a)Catharina von Georgien. Oder Bewehrete Beständigkeit (Trauerspiel) 1657Cardenio und Celinde Oder Vnglücklich Verliebete (Trauerspiel) 1657Ermordete Majestät.

Oder Carolus Stuardus König von Groß Britannien (Trauerspiel) 1657 (1658?)Absurda Comica. Oder Herr Peter Squentz ("Schimpff-Spiel"; Komödie) 1657 (1653 a Glogau)Majuma ("Freuden-Spiel") 1659 (1658 a)Großmütiger Rechts-Gelehrter Oder Sterbender Aemilius Paulus Papinianus (Trauerspiel)1660 (1660 a Glogau)Verlibtes Gespenste ("Gesang-Spil")/Die gelibte Dornrose ("Schertz-Spil")1663Horribilicribrifax. Teutsch (Komödie)1698 (1660 e)Piastus ("Lust- und Gesangspiel")Prosa 1637Fewrige Freystadt (Bericht über den Brand Freistadts) 1662Mumiae Wratislavienses (Beschreibung einer Mumiensektion)1666Dissertationes Funebres. Oder Leich-Abdanckungen (Leichenreden)Lateinische Epen 1634Herodis Furiae et Rachelis lachrymae1635Dei Vindicis Impetus et Herodis Interitus1636Parnassus renovatus1646 (1648 überarb.) Olivetum Libri tres Übersetzungen 1657Causinus: Beständige Mutter Oder Die Heilige Felicitas (Märtyrertragödie) 1663H. Razzi: Seug-Amme oder untreues Gesind (La balia; "Lust-Spiel") 1663R.

Baker: Betrachtungen über Das Gebett des Herren (Meditations and Disquisitions upon the Lords Prayer)1687R. Baker: Betrachtungen der 1. Sieben Buß-Psalm1698Vondel: Die Sieben Brüder Oder Die Gibeoniter (De Gebroeders) Schluß des 1648. Jahres Zeuch hin, betrübtes Jahr! Zeuch hin mit meinen Schmerzen! Zeuch hin mit meiner Angst und überhäuftem Weh! Zeuch so viel Leichen nach! Bedrängte Zeit, vergeh Und führe mit dir weg die Last von diesem Herzen! Herr, vor dem unser Jahr als ein Geschwätz und Scherzen, Fällt meine Zeit nicht hin wie ein verschmelzter Schnee? Laß doch, weil mir die Sonn gleich in der Mittagshöh, Mich noch nicht untergehn, gleich ausgebrennten Kerzen! Herr! Es ist genung geschlagen, Angst und Ach genung getragen, Gib doch nun etwas Frist, daß ich mich recht bedenke! Gib, daß ich der Handvoll Jahre Froh werd eins vor meiner Bahre! Mißgönne mir doch nicht dein liebliches Geschenke! Andreas Gryphius (1616-1664) Eine herausragende schlesische Persönlichkeit des deutschen Barock war Andreas Gryphius, an den wir uns in dieser Ausgabe erinnern wollen. Schlesien wird oft als das "Land unterm Kreuz" bezeichnet. Die letzte große Tragödie, die dieses Land erlebt hat, liegt kaum mehr als ein halbes Jahrhundert zurück.

Die Vertreibung der Deutschen aus ihrer angestammten Heimat hat Schlesien - wie auch die restlichen ehemaligen Ostgebiete - grundlegend umgestaltet, ihnen eine neue, fremde Identität gegeben. Nur noch Rudimente erinnern an die blühende Vorkriegszeit. Sie wachzuhalten muß Aufgabe der kommenden Generationen sein. Auch Salia-Silesia ist hier gefordert, da sie sich zur Aufgabe gesetzt hat, die Tradition schlesischer Studentenverbindungen fortzuführen. Andreas Gryphius hat eine andere, Schlesien verändernde und prägende Epoche erlebt, nämlich die des Dreißigjährigen Krieges. Diese mitteleuropäische Tragödie hat auch vor Schlesien nicht halt gemacht, da es im Brennpunkt des damaligen Geschehens lag.

Prag lag nicht weit entfernt, Schlesien gehörte mit Böhmen und Mähren zum österreichisch-habsburgischen Herrschaftsbereich. Blicken wir auf die Lebensperiode des aus Glogau stammenden Gryphius, so fällt auf, daß annähernd 2/3 seines ohnehin kurzen Lebens von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges bestimmt waren. Auch diese zunächst eher widrigen Umstände haben es nicht verhindern können, daß Schlesien zu seinen bedeutensten Perönlichkeiten ihn, als einen der bedeutensten Lyriker und Dramatiker des deutschen Barock, zählen kann. Sein künstlerisches Schaffen ist durchweg in seinem Pessimismus von der "Vanitas" bestimmt, was nicht verwunderlich anmutet, wenn die Umwelt von Krieg und Pest gemartert war. An dieser Grundrichtung seiner Werke konnte auch seine für die damalige Zeit sehr ausgeprägte Reisetätigkeit nichts ändern. Gryphius lernte damals nicht nur das calvinistische Holland kennen, sondern auch Marseille, Florenz, Rom, Venedig und Straßburg.

An die Sternen Ihr Lichter, die ich nicht auff Erden satt kan schauen,Ihr Fackeln, die ihr Nacht und schwartze Wolcken trenntAls Diamante spilt, und ohn Auffhören brennt;Ihr Blumen, die ihr schmückt des großen Himmels Auen: Ihr Wächter, die als Gott die Welt auff-wolte-bauen;Sein Wort die Weißheit selbst mit rechten Namen nenntDie Gott allein recht mißt, die Gott allein recht kennt(Wir blinden Sterblichen! was wollen wir uns trauen!) Ihr Bürgen meiner Lust, wie manche schöne NachtHab ich, in dem ich euch betrachtete, gewacht ?Herolden diser Zeit, wenn wird es doch geschehen, Daß ich, der eurer nicht allhir vergessen kan,Euch, derer Libe mir steckt Hertz und Geister anVon andern Sorgen frey werd unter mir besehen ? Andreas Gryphius

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