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  Hypnose und hypnotherapie

  Hypnose und Hypnotherapie Der Schlüssel zum Unbewussten   Jeder Mensch ist ein Individuum. Die Psychotherapie sollte deshalb so definiert werden, dass sie der Einzigartigkeit der Bedürfnisse eines Individuums gerecht wird, statt den Menschen so zurechtzustutzen, dass er in das Prokrustesbett einer hypothetischen Theorie vom menschlichen Verhalten passt. (Milton H. Erickson 1979)   Einleitung   Geschichte der Hypnose Magischer Papyrus Tempelschlaf Erste therapeutische Ansätze und ihre Urväter Erneuerung der Hypnose durch Erickson   Was ist Hypnose? Hypnose/hypnotischer Zustand Trance; Suggestion Wie wird Hypnose eingeleitet?   Hypnotisierbarkeit und Voraussetzungen Wer kann hypnotisieren? Wer soll hypnotisieren? Hypnose in Therapie und Medizin – Anwendungsbereiche und Fallberichte   Sprache in der Hypnotherapie Das Sprachmodell nach Milton H. Erickson   Bühnenhypnose und Hypnoseshows – die etwas andere Hypnose       I. Einleitung   Der Begriff Hypnose kommt aus dem Griechischen und stammt von „Hypnos“ ab, dem griechischen Gott des Schlafes.

Dieser Begriff wurde im 19. Jahrhundert von dem englischen Psychiater Braid geprägt und ist auch heute noch gebräuchlich. Die Hypnose und ihre Suggestionsformen sind so alt wie die Menschheit selbst, schon immer wurden Menschen suggestiv beeinflusst, ob mit oder ohne Hilfe von Hypnosetechniken. Dennoch kursieren auch heute noch viele falsche Meinungen und Unsicherheiten über die Hypnose, viele Menschen haben Angst, in Hypnose die Kontrolle über ihr Denken und Handeln zu verlieren. Diese Sorge ist jedoch vollkommen unbegründet, da der Hypnotiseur keinen Menschen in ein willenloses Werkzeug verwandeln kann. Bei einer einmaligen und sogar bei mehrmaligen Hypnosesitzungen, die einem therapeutischen Zweck dienen, kann der Hypnotherapeut nicht so weit in die Tiefen des Unterbewusstseins vordringen, dass er Denkstrukturen und Verhaltensweisen des Klienten verändern kann.

Somit ist er auch nicht fähig, den Hypnotisierten zu zwingen, etwas zu tun, was nicht seiner Moralvorstellung entspricht – der Klient würde sich unbewusst dagegen wehren und aus der Hypnose aufwachen.   In der modernen klinischen Hypnose versetzt sich der Hypnotherapeut in die innere Welt des Klienten und kommuniziert mit seinem Unbewussten. Dadurch eröffnet er ihm die Möglichkeit, selbst Lösungen für Probleme zu finden und die Kraft aufzubringen, in bestimmten schwierigen Situationen anders zu handeln. Die Sprache der Hypnose, die Bildersprache, hilft dem Klienten, sein Wissen und seine Erfahrung mit Hilfe des Unbewussten für seine Ziele zu nutzen.   Hypnose ist ein Phänomen, das schon vor Jahrtausenden erkannt und angewandt wurde, es ist noch dazu eines der ältesten psychologischen und medizinischen Heilverfahren. Heute weiß man sehr viel über Hypnose, doch leider wurden diese Methode und ihre Anwendungen in Europa, besonders in den deutschsprachigen Ländern, sehr lange übersehen.

        Geschichte der Hypnose   Der magische Papyrus   Die ersten schriftlichen Anweisungen zur Erzeugung eines Trancezustandes findet man im alten Ägypten, im sogenannten „Papyrus Eber“ – er beinhaltet Anleitungen, um in Kontakt zu übernatürlichen Mächten zu treten. Zu dieser Zeit war man zumeist bemüht, etwas über die Zukunft zu erfahren oder sein eigenes Schicksal zu beeinflussen. Ebenso enthält der Papyrus Anleitungen zur Selbsthypnose durch das Fixieren einer Flamme (Öllampe). Dazu werden zusätzliche Hilfsmittel wie Weihrauch und Musik empfohlen, um den Zustand der Trance schneller zu erreichen.     Diese „ägyptische Form“ der Hypnose (sofern diese Bezeichnung hier zutreffend ist) wurde als Bewusstseinserweiterung verstanden, die einen Blick in die Zukunft möglich machen sollte. Es gab jedoch noch keine bewusste Verbindung zu therapeutischen Heilverfahren, auf die Heilung von Krankheiten wird in dem „magischen Papyrus“ kaum Bezug genommen.

    Der Tempelschlaf   In Ägypten wurde die Hypnose bzw. die Trance erstmals bewusst therapeutisch zur Zeit der Isis - und Serapis – Kulte, um 500 vor Christus, in den Tempeln von Memphis eingesetzt. Dabei versetzten Priester die Kranken in einen neuntägigen, „magnetischen“ Schlaf – im Traum erschien ihnen die Göttin Isis, stellte die Diagnose und gab Anweisungen für die Behandlung.   Auch im Griechenland der Antike wurde dieser Tempelschlaf praktiziert. Vor allem in den Tempeln des Asklepios versetze man Kranke in unterirdischen Räumen in Trancezustände. Schon damals bezeichneten einige Gelehrte diesen Zustand nicht mehr nur als Schlaf, sondern vielmehr als einen Zustand „zwischen Schlaf und Wachen“ bzw.


„manchmal wie einen Traum, manchmal wie eine Wachvision“ (Aristides). Aus heutiger Sicht weiß man, dass Trance kein Schlaf ist – die Tatsache, dass man schon in der Antike diesen Unterschied erkannte, lässt erkennen, wie wichtig Hypnose und Trance auch damals waren. Bei den Römern kam diese Heilmethode im zweiten Jahrhundert vor Christus zum ersten Mal auf. Dort erschien den „Schläfern“ der Gott Aesculapius und heilte diese mit Hilfe seiner Schlangen und seinen heiligen Hunden.   Doch man gab sich nicht ausschließlich in Tempeln dem heilsamen Schlaf hin, schon die keltischen Druiden im ersten vorchristlichen Jahrtausend wandten Rituale und Gesänge an, um so Medien in einen Schlaf mit hellseherischen Träumen zu versetzen. Häufig spielten bei den Vorläufern der Hypnose bestimmte Körperhaltungen und zeremonielle Instruktionen eine große Rolle.

Seit der Antike bis ins Mittelalter wurde die heilende Wirkung der hypnoseähnlichen Anwendungen im allgemeinen einer übermenschlichen Kraft zugeschrieben (z.B. bestimmten Göttern oder Halbgöttern), meist vermittelt durch menschliche Medien.     Erste therapeutische Ansätze und ihre Urväter Mönche übernahmen später die Aufgaben und Behandlungsarten der Priester Ägyptens und des antiken Griechenlandes. In überlieferten Berichten der Mönche Augustinus (354 – 430) und Paracelsus (1494 – 1541) liest man von Priestern, die dazu in der Lage waren, im Wachzustand bei sich Analgesie (Aufhebung der Schmerzempfindung ) hervorzurufen oder von Klostermönchen, die ihre Patienten durch Fixieren glänzender Kristallkugeln dazu brachten, einzuschlafen.       Erst im Jahre 1775 beginnt die Hypnose, sich von ihrem mythisch – religiösen Hintergrund zu lösen.

Der Arzt und Verfechter von Naturwissenschaften, Dr. Franz Anton Mesmer (1734 – 1815), versuchte, die Hypnose nicht mehr als eine spirituelle Kraft, sondern als eine natürliche zu deuten, die aber außerhalb des Menschen lokalisiert wird. Er vertrat die Theorie, dass alle Krankheiten nur auf eine einzige Ursache zurückzuführen seien, nämlich auf ein Ungleichgewicht des von ihm entdeckten „animalischen Magnetismus“ im menschlichen Körper. Doch seine Behandlungserfolge beruhten auf suggestiver Beeinflussung und seine Theorie erwies sich somit als therapeutisch nicht zuverlässig genug. Dennoch hat sich die Hypnose aus der Praxis der Mesmeristen, auch Magnetiseure, entwickelt.   Der schottische Arzt James Braid (1795 – 1860) teilte die Auffassung der Magnetiseure, dass es sich bei der Hypnose um eine Art Schlaf handle.

Er ging von physiologischen Veränderungen aus, die er zunächst als Schlaf bezeichnete und die durch die Monotonie der Fixation herbeigeführt wurden. Er benannte diesen „Schlaf“, wie schon in der Einleitung erwähnt, nach dem Griechischen Gott des Schlafes, Hypnos; obwohl man heute weiß, dass Hypnose und Schlaf nicht ident sind, behielt man diese Bezeichnung bei. Wurde die Hypnose in dieser Zeit von schottischen und englischen Ärzten vorwiegend erfolgreich zur Analgesie bei chirurgischen Eingriffen eingesetzt, so wurde sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts als psychiatrisches Phänomen, das auf Suggestion beruht, wieder aufgegriffen. Daran knüpft auch die heutige Auffassung der Hypnose an: Voraussetzung ist die Fähigkeit des Individuums, die Fremdsuggestionen in Autosuggestionen und lebhafte Vorstellungen umzusetzen. Diese Interpretation von Hypnose als im wesentlichen innerpsychisches Geschehen steht im Gegensatz zur älteren Auffassung von einer äußeren Einwirkung spiritueller (Antike) oder magnetischer (Mesmer) Natur.

    Die Erneuerung der Hypnose durch Milton H. Erickson   Mit dem Beginn der Dreißigerjahre entwickelte sich an den Universitäten eine experimentelle Hypnoseforschung, seit 1950 gewinnt die Hypnose zunehmend an klinischer Bedeutung, da sie unter anderem bei Verhaltensstörungen, Neurosen und psychosomatischen Erkrankungen als Behandlung oder begleitende Behandlung erfolgreich eingesetzt wird.   Einer und der dabei wahrscheinlich wichtigste Initiator dieser Entwicklung, Milton H. Erickson, stützt die durch ihn eingeleitete Erneuerung der Hypnose auf die Ansicht, dass therapeutisches Handeln nicht allein aus wissenschaftlichen Prinzipien ableitbar ist, sondern einen individuellen therapeutischen Zugang zum jeweiligen Klienten erfordert. Nach Erickson soll der Therapeut die Therapie grundsätzlich der Lebenssituation und den psychosozialen Einflüssen des Klienten anpassen. (siehe Zitat).

Er befand es für äußerst wichtig, dass therapeutische Kommunikation sich weder auf theoretische Verallgemeinerungen noch auf statistische Wahrscheinlichkeiten stützte, sondern auf konkrete Muster, die den gegenwärtigen Selbstausdruck und     die Stimmung des Klienten (z.B. Überzeugungen, offenes Verhalten, Motivationen oder Symptome) auszeichnen. Demgemäß wird nicht auf die Ähnlichkeiten zwischen den Menschen, sondern auf die Unterschiede und Besonderheiten jedes einzelnen Wert gelegt. Er nutzte für die Therapie, was immer der Klient in der Sitzung anbot oder in die Praxis „mitbrachte“. Erickson versuchte, den Klienten in seiner persönlichen, individuellen Welt von Einstellungen, Werten, subjektiven Erfahrungen und Interpretationen zu verstehen und zu begegnen.

Auf diese Weise ließen sich oft schnelle und auf eine gewisse Weise „genial-einfache“ Lösungen oder Wege zur Veränderung finden. Sein Motto lautete kurz gesagt: Jeder Klient braucht seine eigene Therapie.   Erickson hat eine Vielfalt von hypnotischen und psychotherapeutischen Behandlungsmethoden entwickelt, in den letzten Jahrzehnten hat sich Hypnose als erfolgreiches, meist begleitendes klinisches Heilverfahren unter dem Einfluss des Lebenswerkes von Milton H. Erickson auch in Europa durchgesetzt.    Was ist Hypnose bzw. ein hypnotischer Zustand?   Der Begriff Hypnose bezeichnet einerseits den veränderten Bewusstseinszustand, andererseits den Vorgang, der diesen Zustand herbeiführt und nutzt (z.

B. mit Hilfe von Suggestion, s. u.). Hypnose kann auch als ein künstlich herbeigeführter Trancezustand verstanden werden.   Die Fähigkeit, in Trance zu verfallen, ist ein Merkmal der menschlichen Psyche.

Der veränderte Bewusstseinszustand der Trance tritt auch ohne Hypnoseindukation auf – z.B. durch monotone Reize beim Hören gewisser Musikrichtungen, durch Fernsehen etc. Der Begriff Suggestion kommt vom lateinischen „subgerere“, das eingeben, unterschieben bedeutet. Unter Suggestion versteht man kurz Beeinflussung, ausgehend entweder von anderen Menschen (Hypnotiseur), von spirituellen Reizen oder Gegenständen und Geräuschen.   Währen der Hypnose bzw.

im hypnotischen Zustand kommt es auch auf körperlicher Ebene zu Reaktionen. Hier findet man im Vergleich zum Wachzustand physiologisch messbare Veränderungen (Abnahme von Stresshormonen, von Herzschlag und Atemrate sowie von Blutdruck und Stoffwechselumsatz, ...).Diese werden auch als sogenannte trophotrope Reaktionsmuster bezeichnet.

Das Erleben von Vorgängen in der Hypnose ist gekennzeichnet durch eine Einengung der Aufmerksamkeit, veränderte Körperwahrnehmung und „bildhaftes“ Denken. Ein spontanes, nicht suggeriertes Vergessen von unter Hypnose erlebten Vorgängen während einer Sitzung ist sehr selten.   Hypnose weist die selben trophotropen Muster auf wie Meditation oder Entspannung, kann aber dennoch nicht mit Entspannung gleichgesetzt werden, da     hypnotische Zustände auch ohne körperliche Entspannung erzeugt werden können. Auch ist Hypnosefähigkeit, anders als die Fähigkeit zur körperlichen Entspannung, nicht trainierbar.   Wie wird eine Hypnose eingeleitet?   Um die sogenannte Induktion erfolgreich zu gestalten, sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen:   Einengung der Aufmerksamkeit Man kann die Aufmerksamkeit auf alles richten, was mit den fünf Sinnen erfahrbar ist. Heutzutage wird am häufigsten die Konzentration auf die Fingerspitze des Therapeuten oder einen Bleistift praktiziert.

Diese Fokussierung der Aufmerksamkeit soll als erster Schritt in die Hypnose dazu dienen, die Beschäftigung mit den vielen Gedanken, die dem Klienten durch den Kopf gehen, zu unterbinden. Veränderung der Körperwahrnehmung Schon während des ersten Schrittes hat der Therapeut begonnen, Suggestionen für eine Veränderung der Körperwahrnehmung zu geben, die sich in der Regel auf eine Entspannung und Schwere in den Gliedern, sowie auf ein ruhiges, gelöstes Atmen beziehen. Durch diese suggerierte Ruhe und Langsamkeit wird auch die Zeit anders, meist verkürzt, wahrgenommen, die Zeitwahrnehmung in der inneren Realität ist eine andere als die in der äußeren. Aktivierung und Intensivierung der Vorstellungskraft Dies ist die wichtigste Maßnahme, um einen Klienten aus dem Alltag ganz herauszulösen und mit ihm in seiner „inneren Realität“ zu arbeiten. Man kennt diese Tatsache auch aus dem alltäglichen Leben, durch Tagträume, ein spannendes Buch oder einen Film, der die äußere Welt vergessen lässt und die Phantasie anregt, jedoch werden bei einer durch Hypnose hervorgerufenen Aktivierung der Vorstellungskraft die Inhalte der Vorstellungsaktivität im Sinne eines therapeutischen Zieles gelenkt. Der Therapeut weiß die Gedankentätigkeit zu steuern und führt den Klienten nicht nur an einen bestimmten „geistigen Ort“, er ermöglicht durch seine Anweisungen (Rapporte) auch das Erleben von Stimmungen, Gefühlen oder anderen Selbstwahrnehmungen.

  Grundsätzlich wird bei einem Patienten, der zum ersten Mal hypnotisiert wird, zunächst eine Leerhypnose durchgeführt. Der Patient wird dabei in den hypnotischen Schlaf versetzt und dann, ohne dass therapeutische Rapporte gegeben wurden, wieder aufgeweckt. Zur Einleitung einer Hypnose wird meist ein Gegenstand (Kugelschreiber, Brieföffner etc.) ca. 15 cm über den Haaransatz des Patienten bzw. der zu hypnotisierenden Person gehalten, die Person wird gleichzeitig gebeten, sich auf die Spitze des Gegenstandes zu konzentrieren (siehe Fokussierung der Aufmerksamkeit).

Um die Spitze des Gegenstandes sehen zu können, muss der Patient starr nach oben schauen und dabei seine Augen in eine unnatürliche, stark ermüdende Position bringen.     Nun werden verbale Rapporte gegeben, wie zum Beispiel : “Bitte konzentrieren Sie sich auf die Spitze des Gegenstandes. Ihre Augenlider werden schwerer und schwerer, ihre Augenlider werden schwer wie Blei.“ Die Vorstellung von Blei ist hier besonders geeignet, weil mit diesem Material sofort Schwere und Ermüdung assoziiert werden. „Ihre Augenlider werden so schwer, dass Sie sie kaum noch offen halten können, sie fangen an, sich zu schließen. Sie konzentrieren sich aber weiterhin auf die Spitze des Gegenstandes.

(...) Ihre Augenlider werden nun so schwer, dass Sie sie nicht mehr offen halten können, Ihre Augenlider schließen sich nun. Sehr gut..

.!“   Wichtig ist, alle Rapporte bis zum tatsächlichen Beginn der Reaktion im Futurum zu geben. Würde man von Anfang an sagen „Sie sind müde, Ihre Augen schließen sich“, also einen Rapport im Präsens geben, würde das Unterbewusstsein diesen nur zögernd oder überhaupt nicht annehmen. Das Schließen der Augen ist erstens ein aktiver Prozess, und zweitens ist der zu Hypnotisierende in diesem Moment nicht wirklich müde. Wahrscheinlich würde er sich – unbewusst – gegen weitere Rapporte sperren, wenn sie im Präsens gegeben würden und somit deutlicher den Charakter eines Befehls hätten.     Hypnotisierbarkeit und Voraussetzungen   Eine wichtige Voraussetzung für eine Erfolgreiche Hypnotherapie ist die Herstellung einer Vertrauensbasis zwischen Klient und Therapeut.

Jede erfolgreiche Hypnose ist gewissermaßen auch eine Selbsthypnose, bei der der Patient nur solche Rapporte und Suggestionen vom Therapeuten übernimmt, die seine Werteskala und Moral nicht in Frage stellen.   Hilfreich für eine erfolgreiche Hypnose ist auch die Fähigkeit des Klienten, die Rapporte für sich selbst noch anschaulicher und bildreicher umzusetzen, als der Therapeut das schon tut.   Obwohl nicht jeder Mensch gleichermaßen hypnotisierbar ist, hängt die Hypnotisierbarkeit nicht maßgeblich mit der Intelligenz des Klienten zusammen; gewisse geistige Fähigkeiten wie Absorptionsfähigkeit (die Fähigkeit, vollkommen in einer Aktivität aufzugehen), Vorstellungsvermögen und vermutlich auch Kreativität sind jedoch eine gewisse Hilfe bezüglich der Hypnotisierbarkeit.   Wer kann hypnotisieren? Prinzipiell kann jeder hypnotisieren, der die Grundzüge einer Hypnose kennt und eine Person findet, die zu einer Hypnoseerfahrung bereit ist. Es ist also nicht eine besondere Kraft nötig, die vom Hypnotiseur auf den zu Hypnotisierenden übergeht, wie man früher glaubte. Letztlich kommt es auf die Hypnosefähigkeit der „Versuchsperson“ und auf das Einfühlungsvermögen des Hypnotiseurs an, dessen Kompetenz, seine Erfahrung und das Vertrauen des Hypnotisierten zum Hypnotiseur haben jedoch sicherlich auch Einfluss darauf, wie weit sich der Hypnotisierte bzw.

der Klient für eine tiefe Hypnose öffnet.       Wer soll hypnotisieren? Eine Hypnotherapie sollte grundsätzlich nur von Fachleuten wie Ärzten und Diplompsychologen durchgeführt werden, die diese kompetent und verantwortungsvoll durchführen können, vor allem wegen der möglichen, wenngleich seltenen negativen Folgen von Hypnose (Benommenheit, Kopfschmerzen, Realitätsverlust bis hin zur Auslösung von psychotischen Schüben), die überwiegend als Folgen des unsachgemäßen Umgangs mit Hypnose durch Laien- und Bühnenhypnotiseure (siehe Kapitel Bühnenhypnose) auftreten können.     Hypnose in Therapie und Medizin – Anwendungsbereiche und Fallbeispiele   Anwendungsbereiche Die moderne klinische Hypnose kann in folgenden Gebieten eingesetzt werden: Etwa zur Behandlung von Adipositas, Angststörungen, Aids (als unterstützende Behandlung zur Reduktion von chemotherapeutischen Mitteln), Depressionen, Essstörungen, zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen, Herz- und Kreislauferkrankungen, bei Magengeschwüren, Schlafstörungen und zahnärztlichen Behandlungen... Bei vielen psychosomatischen Erkrankungen und Hauterkrankungen sind ebenfalls gute Heilungserfolge zu erzielen.

  Als besonders erfolgreiches Gebiet der Hypnosebehandlung erweisen sich Stress – Reaktionen und das Burn – out - Syndrom.   Positiv an der Hypnotherapie sind auf jeden Fall die vergleichsweise kurze Behandlungsdauer, die Nichtinvasivität der Methode sowie die Geringfügigkeit von Nebenwirkungen. Die allgemeine Anwendbarkeit von Hypnose ist jedoch noch nicht hinreichend ausgelotet, sicher ist auch die Hypnotherapie nicht immer die Methode der Wahl, in Kombination mit anderen Methoden und Praktiken trägt sie jedoch mit Sicherheit zu größeren Heilungschancen bzw. schnellerer Heilung bei.   Die moderne Form der Hypnotherapie nach Erickson stimmt die Hypnoseindukation und die Therapie auf die Persönlichkeit des Klienten ab. Dabei wird der Klient angeleitet, eigene Ressourcen so zu nutzen, dass er Verhaltensmuster verändern kann, defizitäre oder traumatische Erfahrungen ebenso wie Schmerzen verschiedener Art verändert wahrnimmt und psychophysiologische Prozesse anregt, die eine somatische Heilung unterstützen.

                  Fallberichte   Adipositas Die Klientin ist eine 42 – jährige Frau, verheiratet, zwei Kinder. Ihr Körpergewicht ist 91 kg bei einer Größe von 1,69m, das ergibt nach der WHO – Formel ein Übergewicht von 22kg.   In fünf Therapiesitzungen, in denen zuerst durch Hypnose herausgefunden wurde, wodurch das Problem verursacht worden war (übermäßige Gewichtszunahme während der beiden Schwangerschaften), wurde darauf hingewiesen, dass die Essgewohnheiten der Patientin unbedingt verändert werden mussten. Die Frau erklärte sich damit einverstanden, unter Hypnose entsprechende Rapporte vom Therapeuten suggeriert zu bekommen. Bereits nach der zweiten Sitzung hatten sich ihre Gewohnheiten bezüglich der Nahrungsaufnahme positiv verändert, eine Gewichtsreduktion stellte sich ebenfalls ein. Weitere Rapporte ( „Ihre Verdauungsorgane sind gut durchblutet und arbeiten regelmäßig und stark.

Ihr Körper verstärkt den Stoffwechsel und lässt das Fett schmelzen. Sie sind ruhig und fühlen sich sehr wohl. Sie werden kein Fett mögen, es ist ihnen unangenehm, Fettes ist schädlich. Fett macht fett, sie wollen kein Fett. Sie werden nun jede Woche 500g abnehmen, die Rapporte werden nachhaltig bei ihnen wirken.“), die veränderte Körpereinstellung und darauffolgende sportliche Aktivitäten der Klientin trugen ebenfalls zu einem verhältnismäßig raschen Erfolg bei – sie erreichte ihr Wunschgewicht nach vier Monaten.

  Essstörungen Die Patientin ist ein 15 – jähriges Mädchen, ihr Körpergewicht beträgt bei einer Größe von 1,65m nur 36,5kg. Sie klagt über starke, anfallsartig auftretende Kopfschmerzen und Schwindelanfälle, die bis zur Ohnmacht führen würden. Das sei auch der Grund, warum sie in die Praxis gekommen sei. Sie glaube, lediglich einen zu niedrigen Blutdruck zu haben, der mit Medikamenten auszugleichen sei. Oberflächlich lassen sich keine Gründe für die Krankheit des Mädchens finden, gröbere Konflikte im Familienkreis bestünden laut Aussagen der Mutter und des Mädchens nicht, jedoch strebt das Mädchen eine Karriere als Jungmodel an, dafür müsse sie ihren Körper in Form bringen.   Als der Therapeut sie in Hypnose versetzt und ihr sagt, sie solle sich in einem Spiegel ansehen, sieht das Mädchen zwar den Spiegel, sich selbst darin aber nicht.

Im ersten Nachgespräch zeigt sie sich nach wie vor uneinsichtig, sie erscheint aber dennoch zur zweiten Sitzung. Wiederum wird sie in Hypnose versetzt, und als sie nun in den Spiegel schauen soll, sieht sie sich selbst als Skelett, ohne Körper, für sie ein grauenhafter Anblick. Diese Erkenntnis ist für das Mädchen hart zu verarbeiten, allerdings stellen sich nach dieser zweiten Sitzung erste Erfolge aufgrund dieser Konfrontationstherapie, was das Erkennen der Krankheit betrifft, ein. Eine weitere Behandlung, vor allem um das richtige Essen wieder zu       erlernen, bleibt ab diesem Zeitpunkt ausgebildeten Ärzten und Diätberatern überlassen.       VI. Sprache in der Hypnotherapie   Das Sprachmodell nach Milton H.

Erickson   Erickson setzte die Sprache in der Arbeit mit seinen Klienten gezielt so ein, dass seine Aussagen in äußerst vage und unspezifisch, also ohne konkrete Inhalte waren. Um die Sätze überhaupt verstehen zu können, mussten die Klienten die Aussagen mit ihren ganz persönlichen Inhalten füllen, um der jeweiligen Äußerung eine spezifische Bedeutung geben zu können. Im Gegensatz zur klassischen Hypnose, die sehr suggestive Strukturen verwendet, findet man im Milton – Modell „offene“ Suggestionen, die dem Patienten nur das Nötigste vorgeben sollen um ihn seine schöpferische Phantasie entfalten zu lassen. Ein Beispiel: Während die Rapporte bei einer klassischen Hypnosesitzung etwa so aussehen könnten: „ Sie finden sich an einem Strand wieder ...

Sie spüren den Sand unter sich ... die Hitze der Luft erwärmt Ihre Haut ...

“, würde man, das Milton – Modell anwendend, vielleicht folgende Suggestionen formulieren: „ Und weil Sie ... immer mehr ...

an einem Ort in der Natur ankommen, ... spüren Sie deutlicher ...

den Boden unter sich, ...und die Temperatur der Luft auf Ihrer Haut...

“   So kann der Klient selbst beeinflussen, ob ihm die Vorstellungen und deren Inhalte angenehm sind – wenn es ihm angenehmer ist, wird er z.B. die „Temperatur“ als Kühle empfinden, weil er nicht durch eine fixe Suggestion an das Empfinden von Hitze gebunden ist.   Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Milton – Modells besteht auch darin, dass Verneinungen weitgehend wirkungslos sind. Negative Suggestionen sind daher zu vermeiden, aus „Sie werden in Zukunft nicht mehr faul sein“ wird daher „Sie werden in Zukunft voller Tatendrang stecken und die Lust am Fleißigsein verspüren können“, was sich als weitaus wirkungsvoller erweist.         VII.

Bühnenhypnose und Hypnoseshows – die etwas andere Hypnose   Für manche Menschen mag es zwar amüsant sein, zu sehen, wie andere auf der Bühne kleine Kunststückchen durchführen und sich nicht selten vor großem Publikum lächerlich machen, man sollte jedoch bedenken, dass Hypnose eine stark wirkende Therapieform ist – und kein Mensch würde auf den Gedanken       kommen, eine Operation schlichtweg zur Unterhaltung des Publikums auf einer öffentlichen Bühne durchzuführen. Bei den meisten Shows wird in der Regel nicht einmal eine richtige Hypnose durchgeführt, einige Fachbücher betonen sogar, dass Hypnose für eine Vielzahl der Bühnentricks überhaupt nicht notwendig sei. Der Bühnenhypnotiseur verfügt weder über übernatürliche Fähigkeiten noch über eine besondere hypnotische Wirkung auf verschiedene Personen – wenn er gut ist, verfügt er über Showtalent und beherrscht einige Prinzipien, die die Show erfolgreich machen. Eine Show ist natürlich dann erfolgreich, wenn das Publikum viel zu lachen und zu staunen hat. Hypnose ist dazu in den meisten Fällen nicht notwendig, es reicht, wenn die Zuschauer glauben, die „Medien“ bzw. die ausgewählten Personen befänden sich in Hypnose.

Schon der erste Eindruck ist entscheidend: Mit großen Plakaten wird der „größte Hypnotiseur aller Zeiten“ , der natürlich riesige Erfolge im In- und Ausland gehabt haben soll, reißerisch angekündigt. Meistens blickt der „Meister“ mit schwarzen, stechenden Augen vom Plakat auf den Betrachter herab, die Show bietet interessante psychologische und parapsychologische Experimente an... Hier haben die Suggestionen bereits begonnen, es wird eine Erwartungshaltung erzeugt, die sich bis zum Beginn der Vorstellung noch verstärkt. Bei der Vorstellung selbst ist der Bühnenhypnotiseur meist sehr darum bemüht, sich allein rein äußerlich vom Rest der anwesenden Personen zu unterscheiden.

Selbstbewusstes, mystisches und unheimliches Auftreten, Scheinwerfer und Bühnenbild tun ihr Übriges, um diesen „Showmaster“ geheimnisvoll und mit hypnotischen Fähigkeiten ausgestattet erscheinen zu lassen. Durch kleine Tests am Beginn der Show picken der Hypnotiseur und seine Mitarbeiter dann besonders leichtgläubige und leicht zu beeindruckende Personen aus der Menge heraus.   An dem angeblich „hypnotischen“ Verhalten der sogenannten Medien, also der Versuchspersonen, auf der Bühne sind mehrere Faktoren beteiligt, wie zum Beispiel   das Prestige des Bühnenhypnotiseurs (er umgibt sich meist mit einer „Aura des Geheimnisvollen“, exotische Namen und Berichte über außergewöhnliche Erfolge tragen noch dazu bei, ihn als mächtig und der Hypnose fähig erscheinen zu lassen),     die Auswahl der Medien (durch simple Testsuggestionen werden die Zuschauer herausgesucht und auf die Bühne gebeten, die besonders auf die Anweisungen des Hypnotiseurs reagieren, auf der Bühne erfolgt eine weitere Sondierung, denn nur 100%ig geeignete, also leicht beeindruckbare Personen, garantieren eine erfolgreiche Show),             der Erwartungsdruck (bei der Bühnenhypnose besteht ein Druck für das ausgewählte Medium, den Erwartungen des Publikums und des „Meisters“ gerecht zu werden.       Befolgt der Auserwählte die Anweisungen und enttäuscht so das Publikum nicht, wird er für das „richtige“ Verhalten mit Beifall belohnt),   die Entschuldigung, in Hypnose zu sein (ähnlich wie nach ausgelassenen Partys, bei denen sich mancher auf seinen Alkoholkonsum hinausredet, können die „Medien“ ihr Verhalten damit entschuldigen, dass sie unter „Hypnose“ gestanden hätten. Die teilnehmenden Personen sind quasi Schauspieler, sie spielen die Rolle einer hypnotisierten Person. Diese angebliche Hypnose bietet also gleichzeitig Schutz und Ausrede für alle möglichen Aktionen auf der Bühne.

  Auch wenn klinische Hypnose und Bühnenhypnose nichts miteinander zu tun haben, muss dennoch auf die möglichen Gefahren (Kopfschmerzen, Migräne, Desorientiertheit,...) hingewiesen werden, die bei Personen, die während einer Bühnenshow in Hypnose geraten, auftreten können.                          

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