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Die Geschichte des 19. Jahrhunderts im Überblick 1 Der Grundbereich der Politik und Herrschaft Die Französische Revolution 1789 hatte die Grundlagen des modernen Staates gelegt: Aus einem Ständestaat machte sie eine Nation von gleichberechtigten Bürgern Der absolut herrschende König war gestürzt und an seiner Stelle war ein Parlament getreten, das den Willen des Volkes vertrat. Die Machverteilung im Staat wurde in einer Verfassung geregelt. Erklärung der Menschenrechte schütze die Bürger vor Willkür des Staates.   Diese Grundlagen beeinflussten weite Teile Europas. Jedoch war Europa im 19.

Jahrhundert ein ausgesprochen monarchisches Jahrhundert.   Frankreich Kaiser Napoleon III Österreich - Ungarn Kaiser und König Franz Joseph I. Deutschland Kaiser Wilhelm I. Grossbritannien Königin Viktoria (viktorianisches Zeitalter)   Trotz allem oberflächlichen monarchischen Glitter und Glanz konnte eine autoritäre Herrschaft ohne Verfassung und Bürgerrechte in Europa nicht mehr gegen das Volk durchgesetzt werden. 1.1 Die europäische Friedensordnung nach dem Sturz Napoleons 1815 Napoleon endgültig entmachtet Europa findet sich auf den Trümmern des napoleonischen Staatensystems Wiener Kongress zur Restauration der alten Ordnung Frieden zwischen den Staaten, aber nicht abreissende Kette von Revolutionen 1.

1.1 Der Wiener Kongress: die Neuordnung Europas Zwei Aufgaben: Landkarte Europas neu zeichnen Die Staatengründungen und Machtzusammenstellungen Napoleons sollten rückgängig gemacht werden. Damm gegen weitere Revolutionen errichten Man hatte zwar den revolutionären Napoleon besiegt, nicht aber den revolutionären Geist. Wesentliche Entscheide wurden von den fünf wichtigsten Grossmächten getroffen: Britischer Aussenminister Robert Stewart Castlereagh Russsischer Zar Alexander I Preussische Vertreter Karl August von Hardenberg und Wilhelm von Humboldt, Klemens Wenzel von Metternich (Lenker der österreichischen Politik) Französischer Diplomat Charles-Maurice de Talleyrand   Wiener Schlussakte vom 9. Juni 1815 Restauration als Ordnungsprinzip Der Zeitabschnitt von 1815 bis 1848 wird in der Geschichte als Zeitalter der Restauration bezeichnet.   Die Restauration Napoleonische Machtstrukturen wurden zerschlagen Vorrevolutionäre Staaten und Herrschaftssysteme wurden wieder hergestellt.

Erbmasse: die von Napoleon eroberten Staaten (Polen, Teile Deutschlands und Italiens) sollten verteilt werden. Þ Feilschen der Grossmächte um die neuen Grenziehungen. Die Legitimität Fürsten Europas begründeten ihre Herrschaftsansprüche mit ihrer Abstammung von alten Fürstengeschlechtern und mit der Vorsehung Gottes – dem Gottesgnadentum. Machthaber durch Revolution galten als Thronräuber. Die Monarchie auferstand in neuem Glanz und zunächst mit alter Autorität.   Die Solidarität Europäische Fürsten wurden durch gemeinsames Interesse, die Revolutionen einzudämmen, geeint.

Siegermächte erneuerten das Bündnis, das sie gegen Napoleon geschlossen hatten Þ Quadrupelallianz (Viererallianz). 1818 wurde auch Frankreich in diesen Kreis aufgenommen.   Heilige Allianz Zunächst ein Manifest der Monarchen Österreichs, Russlands und Preussens. Später alle europäischen Staaten ausser England und Vatikan. Willen, das Zeitalter der Revolution zu beenden und stattdessen die christliche Religion und den brüderlichen Zusammenhalt zwischen den Monarchen als Grundlage der künftigen Politik zu machen. Werkzeug in der Hand der Mächtigen die Völker Europas unter der Herrschaft autoritärer Monarchien zu halten.

Þ Damm gegen drohende Revolutionen.   Konferenzen in Troppau Beschluss: gegen jede Revolution in Europa soll militärisch vorgegangen werden, damit althergebrachte Ordnung wieder hergestellt wird. Staatskanzler Metternich v Österreich war tragende Kraft dieser Zusammenkünfte. Durch Zusammenschluss aller Staaten Europas die Idealvorstellung von einem ewigen Frieden zu verwirklichen. Die territoriale Neuordnung Europas Deutschland 41 Einzelstaaten wurden einem lockeren Deutschen Bund unterstellt. Gespaltener territorialer Block in Mitteleuropa als Puffer zwischen den Grossmächten.

Führender Staat im Deutschen Bund blieb Preussen, neben Österreich Preussen übernahm Rolle als Gegengewichts zu Frankreich   Frankreich Grenzen von 1792 Kranz von mitteleuropäischen Staaten, die sich Frankreich gegenüberstellen sollten (Sardinien – Piemont, Eidgenossenschaft, Vereinigte Niederlande)   Österreich Hauptgewinner, wegen Metternich Österreichische Gebiete wurden abgerundet, Österreich erhielt die Lombardei und Venetien in Norditalien, österreichische Besitzungen in Polen, Tirol, Adria Österreichische Bevölkerung war nach Wiener Kongress um 4-5 Millionen gewachsen.   Grossbritannien Stützpunkte an den grossen Welthandelswegen (Kapland, Malaysia, Singapur, Inselgruppen im indischen Ozean.) Grösseres Gewicht im Nordsee- und Mittelmeerraum (Helgoland, Malta, Ionischen Inseln) Starken wirtschaftlichen Einfluss in Lateinamerika wegen verschiedenen Verträgen.   Russisches Zarenreich Finnland, Schweden, Moldawien Regierung von Kongresspolen (polnisches Kernland und Warschau) Militärisch führende Kontinentalmacht Europas.   Schweiz Immer währende Neutralität Unverletzlichkeit der Grenzen wird zugesichert.   Europäische Pentarchie Wiederherstellung des Fünf-Mächte-Gleichgewichts Leichte Vormachtstellung Russlands im Osten und Grossbritanniens im Westen.


  Wiener Ordnung wurde zu einer Übergangslösung der alten und der neuen Zeit. Denn sie war etwas Neues und Eigenes. Das 19. Jahrhundert, ein Zeitalter der Revolutionen Doppelrevolution 19. Jahrhundert war von Revolutionen geprägt. Diese Bezeichnung betont, dass sowohl politische als auch wirtschaftliche Umwälzungen erfolgten.

  Grundlage für Revolutionen Wiener Kongress als herbe Enttäuschung für breite Bevölkerungsschichten Allgemeiner Wunsch nach Freiheit wurde missachtet. Keine Ruhe auf dem Kontinent   Revolutionen in Spanien, Portugal und im Königreich beider Sizilien, gegen die die Heilige Allianz militärisch vorging. Im Juli 1830 brach in Paris wiederum eine Revolution aus die ganz Europa prägte. Die Wiener Ordnung überstand zwar dieses Ereignis, es gab aber folgende Veränderungen:   Frankreich Ludwig Philipp wird als neuer König ausgerufen. Regiert autoritär und bereichert sich am Volk. Dieser Monarch hatte grossbürgerliche Anhänger und war darum als Bürgerkönig in die Geschichte eingegangen.

Belgien Unabhängigkeit von den Niederlanden Belgische Verfassung wird vom Nationalkongress verabschiedet. Konstitutionelle Monarchie, aber Volkssouveränität.   Schweiz Ein Teil der Kantone gibt sich eine demokratische Verfassung. Konservatives und fortschrittliches Lager geteilt Bürgerkriegsähnliche Unruhen in der Folge   Graben zwischen den bürgerlich-fortschrittlichen Ländern im Westen und den konservativen Monarchien Preussen, Russland und Österreich im Osten. Ausserdem verlief der Graben auch zwischen dem Bürgertum und dem Proletariat, das stark gewachsen war und immer ärmer wurde. Die weit wichtigere Revolution brach im Februar 1848 wiederum in Paris aus.

Sie wurde durch russische Truppen durch blutigen Terror erstickt. Wiederum ergehen folgende Änderungen:     Frankreich Ludwig Philipp wird gestürzt. Zweite Republik in der französischen Geschichte wird ausgerufen. Ludwig Napoleon wird Präsident der Zweiten Republik. Þ später Napoleon III   Schweiz Krieg zwischen fortschrittlichen und konservativem Lager. Niederlage der konservativen Minderheit ebnete den Weg zur Gründung eines demokratischen Bundesstaates.

  Deutschland Gründung eines geeinten deutschen Nationalstaates auf der Grundlage der Volkssouveränität. Versammlung der Frankfurter Paulskirche zur verfassungsgebenden Nationalversammlung. Revolution scheiterte aber. (Gegenschlag der Fürsten)   Österreich Deutscher Bevölkerungsanteil beteiligt sich an der Versammlung in der Paulskirche Aufstände von Tschechen, Kroaten, Italiener werden von Truppen im Keim erstickt.   Italien Bildung einer Bewegung für einen italienischen Nationalstaat Bekämpfung eines absolutistischen Kirchenstaates und des konservativen Königreiches beider Sizilien. Revolution scheitert.

Die Eckdaten der politischen Entwicklung im 19. Jahrhundert   Zeitabschnitt Einschneidende Ereignisse 1789 – 1815 Napoleonisches Zeitalter Französische Revolution Französische Revolution Revolutionskriege 1815 – 1848 Restauration und Vormärz Wiener Kongress 1815 Julirevolution 1830 Februar-/Märzrevolution 1848 1856 – 1871 Ende der Wiener Staatenordnung Zeit der nationalen Einigungen Krimkrieg 1853 – 1856 Einigung Italiens 1861 Einigung Deutschlands 1871 1871 – 1914 Zeitalter des Imperialismus Erster Weltkrieg 1914   Krimkrieg 1853 – 1856 Russland will sein Reich auf Kosten des Osmanischen Reiches vergrössern, indem es gewaltsam Richtung Balkan ausdehnt. Die europäischen Grossmächte greifen Russland auf der Halbinsel Krim an. 1856 endet der Krimkrieg mit einer russischen Niederlage.   Nach der Einigung Deutschlands 1871 wurde die politische Landschaft von Grossstaaten bestimmt. Sie galten im Wesentlichen als saturiert (zufriedengestellt, gesättigt).

Ihre wichtigsten Gebietsansprüche waren gesättigt. Der Expansionsdrang der Europäer richtete sich auf entfernte Weltgegenden. Man will möglichst viele Kolonien für sich ergattern Þ Zeitalter des Imperialismus. Die politischen Strömungen des 19. Jahrhunderts Die Gesellschaft wurde unaufhaltsam politisiert. Es erwuchsen grundlegend verschiedene Vorstellungen davon wie Staat und Gesellschaft aussehen sollten.

Das 19. Jahrhundert ist somit auch ein Zeitalter der politischen Bewegungen. Liberalismus und Radikalismus Der Liberalismus hat seine geistesgeschichtlichen Wurzeln in der Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Die Bewegung geht auch auf den Emanzipationsversuch des Bürgertums vor und nach der Französischen Revolution zurück. Der Liberalismus ist darum eine bürgerliche Bewegung.

  Individualismus Glück und Fortschritt auf Erden sind nach liberaler Auffassung nur zu erreichen, wenn sich das Individuum frei entfalten kann. Das Spiel der Kräfte des Einzelnen wird einen stetigen Fortschritt in Staat, Gesellschaft und Kultur bringen. Voraussetzung: Der Mensch ist von Natur aus ehrlich und anständig. Dem Liberalismus geht ein optimistisches Menschenbild zugrunde.   Freiheit Die Freiheit (liberal) des Einzelnen soll sowenig als möglich eingeschränkt werden. Der Staat soll Sicherheit und Eigentum des Einzelnen schützen.

Jede Einmischung des Staates ansonsten, ist jedoch undenkbar. Menschen und Bürgerrechte sollen darum in der Verfassung verankert sein. Sie sollen dem Einzelnen möglichst grosse Privatsphäre zusichern.   Beteilung des Einzelnen Forderten eine Beteiligung des Volkes am politischen System durch Repräsentation. Die breite Bevölkerung soll sich durch gebildete Elite in den staatlichen Körperschaften vertreten lassen. Þ entspricht den Anforderungen der Vernunft.

Frauenstimmrecht wurde nicht in Betracht gezogen.   Adam Smith Seine liberale Auffassung war, dass das Eigeninteresse des Einzelnen die wichtigste Antriebskraft der wirtschaftlichen Entwicklung. So würden die Erzeugnisse der Allgemeinheit zugute kommen. Der Wettbewerb sorgt für niedrige Preise und hohe Qualität. Ausserdem auch für Erhöhung der Produktivität. Zwischenstaatlicher Handelsverkehr soll nicht durch Ein- oder Ausfuhrzölle behindert werden.

Þ Freihandel   Radikalismus Allgemeines Männerwahlrecht, nicht nur Zensuswahlrecht. Rasche Durchsetzung der demokratischen Ordnung Radikalismus hatte seine Hochburg in der Schweiz. Der Konservatismus Keine politische Bewegung im eigentlichen Sinn. Wer konservativ ist, will das Bestehende für die Zukunft bewahren. (Monarchie, Religion) Konservativ sein heisst nein sagen, nein zum Verlust von Vertrautem und zu einschneidenden Veränderungen. Gegenbewegung zur Französischen Revolution und zum Liberalismus.

Wollten die restaurierte Fürstenherrschaft rechtfertigen, da sie Teil der gottgewollten historisch gewachsenen Weltordnung war. Bewahrenswerte Einrichtungen waren Familie, Stände und Kirche. Fast immer ein festhalten an der überlieferten Religion. Vertreter waren der Adel, besonders Grossgrundbesitzer, hohe Beamte und Offiziere, sowie die Geistlichkeit. Sie wollten Macht und Einfluss behalten sowie weiterhin von der Landwirtschaft profitieren. Oft waren auch die ländliche Bevölkerung Vertreter des Konservatismus, was sich mit der Verbundenheit zum Land und den überlieferten Lebensformen, zum Teil aber auch mit mangelnder Information verbinden lässt.

Der Sozialismus Sozialismus legt Schwerpunkt auf die Brüderlichkeit und auf die wirtschaftliche Gleichheit, hat die Gemeinschaft im Blickfeld. Eine Bewegung im Interesse der unteren Bevölkerungsschichten, setzen sich grundsätzlich auf die Seite der Entrechteten und wirtschaftlich Schwachen. Þ Proletariat Proletariat ist in erster Linie Menschen, die nichts anderes besassen als ihre Arbeitskraft, einfache Arbeitnehmer Arbeiterbewegung trat gegen Unterdrückung und Ausbeutung an, wurde im Verlauf des JH zur politischen Trägerkraft des Sozialismus. Forderten bessere Löhne und Arbeitsbedingungen Später Gewerkschaften   Frühsozialismus, utopischer Sozialismus 1. Vertreter war Babeuf Verfassten Ideen von einer wirtschaftlich gerechten Gesellschaft, in der alle Menschen gemäss ihren Leistungen gerecht entlohnt würden. Es handelte sich um eine intellektuelle Bewegung.

  Wissenschaftlicher Sozialismus Karl Marx, Friedrich Engels Stellten fest, dass eine Arbeitskraft nicht den vollen Mehrwert als Lohn vergütet bekommt, den er mit seiner Arbeit schafft, sondern nur die zum Lebensunterhalt notwendige Summe. Überschuss an Lohn häuft der bürgerliche Unternehmer an und wird so zum Kapitalist. Denn man überlebt nur, indem man seine Arbeitskräfte möglichst effizient ausbeutet. Konzentration des Kapitals, weil schlussendlich nur wenige Arbeitskräfte übrig bleiben. Gründeten Erste Internationale Arbeiter Assoziation   Kommunismus Zustand indem die Arbeiterschaft notwendigerweise eine sozialistische Revolution beginnt. Das Proletariat überführt alle Produktionsmittel in das Gemeineigentum aller Arbeitskräfte.

1848 Þ wissenschaftlicher Sozialismus.   Revolutionärer Sozialismus 1917 erlebte Russland eine sozialistische Revolution Abspaltung schloss sich zur kommunistischen Parteien zusammen   Der Nationalismus Allgemeine Zeiterscheinung, die alle Bereiche der Gesellschaft beeinflusste.   Mittelalter Keinen Staat. Herrschaft durch Feudalherren, höchste Einheit war das christliche Universalreich Später Könige, die über den Feudalherren standen und eine Territorialherrschaft ausbauten. Es fehlte aber die Identifikation der Bevölkerung mit dem Staat. Staat wurde mit dem Monarchen gleichgesetzt.

  Nach den Revolutionen Volk wird eine politische Willensgemeinschaft Ausbruch eines starken Nationalgefühls angesichts der äusseren Bedrohung durch die Koalitionen. Bevölkerung wurde zum Kampf für das Vaterland aufgerufen. Geschlossener Nationalstaat als Ausdruck des politischen Willens Nationalismus = Der Einzelne fühlt sich in erster Linie einer Nation zugehörig. Bindung zeigt sich durch Zugehörigkeit über Religion, Geschichte, Konfession, Politik, Heimat Nationalismus gewann einen religiösen Zug, nicht wenige hätten ihrem Vaterland das Leben geopfert.   Einigung Italiens 1861 und Einigung Deutschland 1871   Nationalismus allgemein Setzt einen geschlossenen Territorialstaat voraus. Identifikation mit der Nation Träger waren zunächst die Liberalen, später die Konservativen Parteien und Presse Parteien Politische Parteien, die als Vereinigungen von Menschen gleicher Interessen Einfluss auf die Gestaltung der Politik nahmen.

Erste Parteien überhaupt waren die der bürgerlichen Liberalen, als Gegenreaktion folgten die Konservativen. Sozialisten verstanden sich eher als Massenbewegung. Viele Organisationen schlossen sich ihnen an. Sie hatten als erste ein Parteiprogramm mit fest umrissenen Zielen.   Presse Die meisten Strömungen und Parteien besassen eine Zeitung als Sprachrohr. Es entstand eine vielfältige Zeitungslandschaft.

Menschen aller Gesellschaftsschichten lasen Zeitung. Bessere allgemeine Schulbildung trug zur Verbreitung der Zeitungen bei. Religion und Überlieferung hatten nicht mehr die Kraft, das Weltbild der Menschen allein zu bestimmen. Zensur fällt in weiten Teilen weg. Menschen wollten sich über neue politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen auf dem laufenden halten Þ Bedarf nach Information. Presse wurde zu einer grossen Macht, neben Regierung, Parlament und Gerichtsbarkeit.

Zeitungen lebten nicht nur vom Informationsbedarf des Publikums, sondern auch von den Anzeigen. Wirtschaftliche Entwicklung führte vermehrt zu Werbung. Die Unternehmungen wollten so ihren Absatz steigern. Der Grundbereich der Gesellschaft 2.1 Das Bürgertum Bürgertum wird zur bestimmenden Gesellschaftsschicht im 19. Jahrhundert.

Als Bürger gehörte man weder zum Adel noch zu den Unterschichten. Zwischen dem Adel und dem Bürgertum bestanden althergebrachte Standesgrenzen, aber fliessender Übergang zwischen Bürgertum und Unterschicht.   Die Stadtbürger Minderheit der Stadtbewohner die im Besitz des Bürgerrechts war, das durch Geburt erworben worden war. Seltener auch durch verdiente oder zahlungskräftige Neubürger. Alteingesessener Teil des Bürgertums (Handwerkermeister, Kaufleute, Geschäftsinhaber, Ärzte, Apotheker, Anwälte) In der Regel selbständigerwerbende mit Besitz. Bei bescheidenem Einkommen gehörte man zum Kleinbürgertum.

    Die Bildungsbürger Schicht, die sich durch Bildung oder berufliche Stellung von der Unterschicht abhob. Mittlere, höhere Beamte; Professoren und Pfarrer Wohnte in der Stadt, seltener auch auf dem Land   Die Wirtschaftsbürger Menschen, die durch ihre Unternehmen oder Kapitalismus zum Wohlstand gekommen waren. Stadtbürgerrecht wurde zum Teil sogar eingekauft. Unternehmungen konnten auch ausserhalb der Stadt angesiedelt werden, wo dann eine Vorstadt heranwuchs. Aufsteiger des 19. Jahrhunderts und bildeten bald das Grossbürgertum (Bourgeoisie) Gegensatz zu Proletariat.

  Leistungsgesellschaft Zunehmend trat die berufliche Stellung als Gesichtspunkt in den Mittelpunkt. Also Menschen, die nicht direkt mit Maschinen oder unmittelbar mit der Hand arbeiteten. Die gesellschaftlichen Grenzen wurden durchlässiger. Man wurde nicht mehr unbedingt als Bürger geboren. Kapital konnte in einem einzigen Menschenleben angehäuft werden. Persönliche Leistung und Beruf waren für den gesellschaftlichen Aufstieg entscheidend.

Dem Tüchtigen gehört die Welt Þ aber nicht gleiche Startchancen für alle Das Bürgertum übte eine grosse Anziehungskraft auf andere Schichten aus. So galt das Bürgertum bald für viele als Lebensziel. So wurden äusserlich bürgerliche Gepflogenheiten antrainiert oder Wertvorstellungen gepflegt.   Bürgerlicher Lebensstil Gedeih und Verderben hängt vom wirtschaftlichen Erfolg ab. Tugenden waren: Sparsamkeit, Fleiss, Zuverlässigkeit und Ordnung. Bürgerliche Lebensweise stützte sich auf die Triebunterdrückung.

Macht des Geldes; immer mehr Geld wurde angestrebt. Ein wohlklingender Adelstitel konnte man kaufen. Ansehen, Kultur und Bildung waren Dinge, die sich der Bourgeois leisten konnte.   Macht des Bürgertums Bürgertum brachte die Wirtschaftsmacht in seine Hände. Strahlte Werte und Lebensstil auf den Rest der Bevölkerung aus. Durch Zensuswahlrecht kam es zu politischer Grösse.

Nur Besitzbürger konnten wählen. Die Unterschichten Menschen die unselbständig arbeiteten und von ihrer Arbeitskraft lebten. Verfügten über kein regelmässiges Einkommen. Hatten kein Vermögen und keinen nennenswerten Besitz.   Armut als Massenerscheinung Armut war kein Einzelschicksal mehr, sondern betraf eine breite Bevölkerungsschicht. Rasches Bevölkerungswachstum vs gleichbleibende Zahl von Erwerbsstellen in Handwerk und Landwirtschaft.

Alte ständische Strukturen auf dem Land wurden aufgelöst. Bauern konnten sich freikaufen oder man verlor jeden wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Rückhalt. Kaum Arbeitsplätze in der Industrie vs breite, arbeitssuchende Schicht. Somit kam es zu einem tiefen Preis für die Ware Arbeit, unmenschliche Arbeitsbedingungen und Löhne, die kaum für das Lebensnotwendigste reichten.   Fabrikarbeit War begehrt und stand bei Teilen der Unterschichten hoch im Kurs. Viele bekamen das erste Mal Bargeld in die Hände, was zunächst als viel Geld galt.

Es fand eine gewaltige Umschichtung statt, da die Menschen vorschnell zu den Fabrikstandorten zogen und industrielle Grosstädte bildeten. Lebenskosten waren hoch, die Arbeitswege lang, die Wohnräume mehrfach überbelegt und die Daseinsbedingungen lebensbedrohend. Arbeit griff oft extrem die Gesundheit an. Bei Krankheit oder Verletzung fiel der Verdienst aus.   Kriterium Hoher Lohn Tiefer Lohn Ausbildung Gelernte Arbeitskraft Ungelernte Arbeitskraft Industriezweig Technisch hoch entwickelt Technisch wenig entwickelt Geschlecht Mann Frau, Kinder Familie und bürgerliche Gesellschaft Die wachsende Zahl von Familiengründungen Hindernisse ohne Heirat entfielen, man konnte heiraten, wen und wann man wollte Ständische Bindungen sowie Wohnorts- und Berufszwang war abgeschafft.   Die veränderten Aufgaben einer Familie Familie verlor ihre Funktion als Produktionseinheit.

Erwerbstätigkeit und Familie wurden für immer mehr Menschen zu zwei getrennten Bereichen. Lohnarbeit wurde ausserhalb des eigenen Haushalts verrichtet, das hatte einschneidende Folgen für ein Ehepaar und besonders für die Kindererziehung. In den Arbeiterfamilien musste die Frau oft mitfinanzieren, damit das Einkommen für ein Grundbedürfnis reichte.   Die Ausformung des neuen Leitbildes der Familie Familie und Ehe ein Gegenstand der öffentlichen Auseinandersetzung. Die Bedeutung der Familie wurde in allen politischen Lagern nachdrücklich betont. Geschlechterspezifische Rollenteilung.

Der Mann sollte sich mit seinem Kampfgeist in der Aussenwelt durchsetzen und durch sein Einkommen die Ernährung der Familie sicherstellen. Die Frau sollte ohne Lohn ihrer Familie eine Atmosphäre von Liebe und Geborgenheit, von häuslichem Glück schaffen. Frauen kamen so in völlige Abhängigkeit von einem verdienenden Mann. In der Wirklichkeit konnte so etwas nicht durchgesetzt werden, es setzte nämlich voraus, dass ein Unterhalt für das Auskommen der Familie reichte. Ideologische Vorstellung von Geschlechtereigenschaften Patriarchat = Herrschaft des männlichen Familienvorstandes, im weiteren Sinn eine von Männern dominierte Gesellschaft Von der Ständegesellschaft zur Klassengesellschaft: eine Bilanz Form der Ungleichheit hatte sich verändert: Unterschiede erfolgten nicht mehr zwischen Gesellschaftsschichten sondern zwischen Klassen (Beschreibung einer gesellschaftlichen Gruppe). Klassengesellschaft beruhte auf der grundsätzlichen Rechtsgleichheit aller Mitglieder.

Als Individuum genoss man persönliche Freiheit und konnte über sein Eigentum frei verfügen. Die grösste Ungleichheit in der Gesellschaft war die wirtschaftliche Stellung eines Menschen. Die Klassengrenzen entlang den Einkommens- und Vermögensstufen. Standesunterschiede galten als unüberwindbar, Klassen waren jedoch horizontal geschichtet. Produktionsmittel waren entscheidend. Verfügte man über Anlagen oder Einrichtungen, konnte man Kapital bilden.

Der Grundbereich der Kultur Die Naturwissenschaften Wissenschaftler erlangten erstmals eine gewisse gesellschaftliche Macht. Das naturwissenschaftliche Denken ist somit eines der wichtigsten Merkmale des 19. Jahrhunderts. Physik: „Es werde Licht! Und es ward Licht.“ Beschäftigte sich zunehmend mit der Energie, der Elektrizität und dem Licht. Gewinnung elektrischer Energie durch Bewegung Þ Dynamomaschine bewerkstelligte die Energieumwandlung Technischer Fortschritt in der Beleuchtung: Gas wurde erstmals für die Strassenbeleuchtung verwendet.

Später kam sogar das elektrische Licht. Gutes Licht kostete sehr viel Geld. Von den Öllampen, die in Räumen häufig verwendet wurden, ging zudem eine stete Brandgefahr aus. Durch das elektrische Licht konnte eine industrialisierte Gesellschaft entstehen, die praktisch unabhängig von der Tageszeit funktionierte. Kommunikation wurde extrem vereinfacht durch die Verwendung von Schwachstrom. Ort und Zeit hatten in der Gesellschaft stark an Bedeutung verloren.

Chemie: Die Welt wird in ihre Elemente zerlegt Als Geburtsstunde der Chemie wird in der Geschichtsschreibung meistens die Entdeckung des Sauerstoffs im Jahr 1772 angegeben. Elektrolyse: Zerlegung von Stoffen durch Einwirkung von elektrischem Strom. Dalton formulierte die These, dass die verschiedenen Stoffe aus Atomen aufgebaut sein müssen. Ausgehend von dieser Theorie entwickelte der Russe Mendelejew das periodische System der Elemente. Farben, Arzneimittel, Dünger und Sprengstoff konnten in chemischen Labors hergestellt werden. Þ Erfindung des Aspirins.

Die chemische Industrie bildete einen ganz neuen Industriezweig.   Biologie: Darwins Evolutionstheorie Charles Darwin 1859 „Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl“ Arten entstehen aus anderen Arten, Arten verändern sich und sterben aus. Dies nannte er Evolution. Dieser Grundsatz übertrug er auf das ganze Leben. Das Werkzeug der Evolution war nach Darwin die natürlich Auslese. Zwischen allen Tieren und Pflanzen finde ein fortdauernder Wettbewerb statt, in dem dasjenige Wesen bestehe, das am besten ausgerüstet und am besten der Umwelt angepasst sei.

Þ struggle of life, the survival of the fittest. Ein Gott als Schöpfer des Lebens und der Menschen, wie ihn die Kirche beschrieb, fiel damit weg.   Darwinismus Die Lehre erfuhr in der breiten Öffentlichkeit eine starke Vereinfachung. Der Zoologe Ernst Haeckel wendete sie vor allem auf die Entwicklungsgeschichte des Menschen an. Er gilt darum als wichtigster Begründer des Sozialdarwinismus. Wer sich durchsetzt, ist höherwertig und hat Anspruch auf Vorrechte und Macht, wer unterliegt, muss sich als minderwertig unterordnen.

ÞGrundlage für die Rassenideologie des Nationalsozialismus, als scheinwissenschaftliche Begründung. Medizin und Psychologie werden Wissenschaften Diagnose das Mikroskop, das Reagenzglas und das Seziermesser wurden zu wichtigen Werkzeugen des Mediziners. Die Diagnosemethode näherte sich einer naturwissenschaftlichen Untersuchung   Therapie machte grosse Fortschritte in den Bereichen der Chirurgie und der Infektionsbekämpfung. (Äthernarkose, Abschnürung von einzelnen Körperteilen Þ verhinderte den grossen Blutverlust, Röntgenstrahlen Þ Krankheiten und Verletzungen konnten erkannt werden)   Bakteriologie Gefahr von Infektionen konnte weitgehend gebannt werden, indem verschiedene Forscher Impfstoffe gegen Krankheiten fanden.   Desinfektion Durch hygienische Vorsichtsmassnahmen im Arztzimmer konnte man grosse Erfolge erzielen.   Psychologie kam als selbständige Wissenschaft zum erstenmal in der Heilung in Frage.

Der eigentliche Durchbruch in der Psychologie brachten die Arbeiten Sigmund Freuds. Freud entwickelte die Psychoanalyse, eine psychologische Heilmethode, die ins Unterbewusstsein verdrängte prägende Erfahrungen ins Bewusstsein zurückholt. Die Geisteswissenschaften Philosophie: Was bewegt die Welt? Die Frage nach der Rolle des Menschen in der Welt und dem Sinn seines Daseins belebte im 19. Jahrhundert das philosophische Denken.   Deutsche – die bedeutendsten Philosophen Politischen sowie wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland waren lange in einem verheerenden Zustand. Die Flucht aus der Wirklichkeit in eine geistige Welt wurde deshalb zu einem typischen Charakterzug der deutschen Kultur.

Alle Trennlinien in Europa, an denen neben politischen auch geistige Auseinandersetzungen stattfanden, mitten durch Deutschland. (Katholizismus vs Protestantismus, Revolution – Gegenrevolution, Liberalismus – Konservatismus)   Georg Wilhelm Friedrich Hegel Geist = Weltgeist, den er mit Gott und der absoluten Wahrheit gleichsetzte. Verkörperung durch reine Logik und später in der Natur. Hier bleibt er ohne Bewusstsein und ist entfremdet. Geist war nach Hegel der Motor aller Veränderung. Hegels Menschenbild ist positiv, denn der Geist sollte die Menschen aus dem Dunkel ins Licht führen.

Þ Idealismus Dialektische Veränderung und die zielgerichtete, nach vorwärts verlaufende Menschheitsgeschichte.   Karl Marx und Friedrich Engels Materielle Lebenswirklichkeit des Menschen ist erst der Anfang, der Geist ein Ergebnis davon. Materielle Veränderungen sind der Motor der Entwicklung. Þ Materialismus Der Entwicklungsstand der Geschichte misst sich am Fortschritt der Produktionsformen. Das Sein bestimmt das Bewusstsein des Menschen. Die Menschheitsgeschichte ist im Wesentlichen eine Geschichte von Klassenkämpfen.

Þ historischer Materialismus. Industrielle Gesellschaft war die letzte Stufe der Entwicklung, die in eine klassenlose Gesellschaft münden sollte.   Arthur Schopenhauer Der Wille des menschlichen Wesens, von dem jedoch, gleichermassen als Spitze des Eisberges, nur ein geringer Teil als bewusster Wille zum Ausdruck kommt will verändern. Der Teil des Eisberges wird als blinde Urkraft bezeichnet, die den Lebenstrieb ausmacht. Pessimistische Weltsicht, den das Leben bestand seiner Ansicht nach vor allem aus Leiden. Weder im Leben noch in der Geschichte gebe es einen Sinn oder ein Ziel.

Die Fortpflanzung setzt das Leiden bis in alle Zukunft fort. Ausweg = Man besiege den Willen und werde als Mensch völlig willenlos.   Friedrich Nietzsche Friedrich Nietzsche war der Schüler von Arthur Schopenhauer Seine bekannteste Dichtung nennt sich „Also sprach Zarathustra“ 1884 Nietzsche beschreibt eine Urkraft im Menschen und im Weltganzen, bejaht aber die Lebenskraft. Sein Hauptziel war, zu zerstören, was seine Zeit unter Moral verstand, die nichts anderes sei als ein verkappter Herrschaftsanspruch von grauen Gestalten. (Christentum) Nietzsche sprach von einem Übermenschen der sich bald aus der Mitte der Menschheit erheben werde. Forderte die Befreiung der Triebhaften Urwerke.

  Geschichte und Sprachwissenschaften Leopold von Ranke Seine Arbeiten wurden zum Vorbild für die historisch-kritische Methode. Strenge Prüfung der Zuverlässigkeit und Reichweite der geschichtlichen Quellen, nichts sollte dazu erfunden werden. Seine Forschung beschränkte sich darum auf die Staaten- und Herrschaftsgeschichte.   Jacob Burckhardt Befasste sich mit der Kultur- und Kunstgeschichte. Empfand Rankes Art als eine Einengung des historischen Blickfeldes. Die Kunst als geistiger Wert des Bürgertums Die Rolle der Kunst in der Gesellschaft veränderte sich drastisch.

Kunst war nun auch ausserhalb des Hofstaates denkbar und Kunst konnte sogar in staatlichen Institutionen besichtigt und geehrt werden. Kunstverständnis gehörte unbedingt zu den Kennzeichen einer gebildeten und achtenswerten Persönlichkeit. So waren Theaterbesuche und ähnliches ein fester Bestandteil einer bürgerlichen Lebensweise.  Architekur In der Architektur wurde vor allem auf die geschichtlichen Vorbilder zurückgegriffen. Neuauflage von verschiedensten Stilen: Neugotik, Neurenaissance, Neubarock..

. sie werden unter dem Begriff Historismus zusammengefasst. Verbesserte technische Möglichkeiten durch Stahlbau.   Romantik Diese Bewegung entwickelte sich in Deutschland und versuchte hinter der Wirklichkeit das Poetische und Geheimnisvolle zu erkennen.   Realismus und Naturalismus Gegen die Jahrhundertmitte begannen die Künstler und Literaten allmählich die Lebenswirklichkeit ihrer Zeit zu beleuchten.   Malerei Die Malerei entwickelte sich wegen der Photographie in zwei neue Richtungen.

Sie zeigte zum einen bildlich, was nicht sichtbar, sondern nur vorstellbar war. Dazu gehörten geschichtliche Szenen aber auch Bilder aus dem Reich der Fantasie. Man versuchte auch die Wahrnehmung, die man in einem Moment mit den Sinnen verspürte, festzuhalten. Þ Impressionismus. Grundbereich der Wirtschaft 4.1 Industrielle Revolution und Industrialisierung Industrielle Revolution Sie erfolgte im Zuge einer in sich verzahnten Folge technischer Neuerungen.

Die neuen Technologien erlaubten es, die menschliche Geschicklichkeit sowie menschliche und tierische Körperkraft durch Maschinen zu ersetzen. Künstliche Antriebskräfte standen erstmals in der Geschichte zur Verfügung. Dies machte die industrielle Güterherstellung in Fabriken überhaupt erst möglich. Die Effizienz der maschinellen Produktion stieg steil an. Neue Formen der industriellen Organisation gingen einher. Die Maschinen ermöglichten eine Konzentration der Fabrikation.

Der wirtschaftliche Umbruch erfolgte geschichtlich gesehen sehr rasch und für die meisten Betroffenen unerwartet. Der Umsturz des Gewohnten war komplett.   Industrialisierung Kein geschichtlicher Begriff, wird im volkswirtschaftlichen Sinn benutzt. Wird gebraucht, wenn unabhängig von Zeit und Ort in einem Gebiet der industrielle Sektor im Vergleich zu Landwirtschaft das Übergewicht erlangt. Desindustrialisierung braucht man, wenn der industrielle Sektor wieder zurückgedrängt wird, zum Beispiel durch den Dienstleistungssektor. Die erste Globalisierung der Wirtschaft Die industrielle Revolution ging von Grossbritannien aus und verbreiterte sich weiter bis auf Japan.

Þ Wachsende internationale Verflechtung des Wirtschaftslebens. Industrialisierte Kontinente lieferten Fertigware in alle Erdteile, während nicht industrialisierte Länder sich auf die Ausfuhr von Rohstoffen begrenzen musste. Die Folge war ein Wohlstandzuwachs der Industrieländer und eine Verarmung der Gebiete, die sich in die Rolle der Rohstofflieferanten gezwungen sahen. Globalisierung bedeutet, dass Güter und Kapitalien weltweit ungehindert verschoben werden können und dass die Welt damit über alle nationalen Grenzen hinweg zu einer einzigen Volkswirtschaft zusammenwächst.   Revolution des Transportwesens Bis um 1900 waren fast alle bewohnten Erdeteile von einem dichten Netz von Eisenbahnlinien überzogen. Zur See brachten Dampfschiffe entsprechende Fortschritte.

Die Beförderungspreise schrumpften so gewaltig.       Börse Für die wichtigsten Stapelgüter (Fertigwaren wie Kaffee, Tee, Wolle, Baumwolle usw.) entstand eine Börse, die die Welthandelspreise für diese Stapelgüter festlegte. Für eine solche Einrichtung war eine rasche Information unerlässlich. Die Entwicklung der Telegrafie bildete die technische Voraussetzung.   Weltwährungssystem Die führenden Industriestaaten gingen zur Goldwährung über.

Ein Pfund, eine Mark entsprach dem Metallwert einer bestimmten Menge Gold. Geld konnte so bei freien Wechselkursen umgetauscht werden.   Liberale Freihandelsbewegung War in Manchester ansässig und wollte die Einfuhrzölle auf Güter abschaffen. Eingeführte Rohstoffe waren so billiger. Die Schutzzollpolitik engte die Wirtschaft aber wieder auf einen nationalen Raum ein. Mit den Zollen wollte man die inländischen Produzenten vor dem ausländischen Wettbewerb schützen.

Durch den Erwerb von Kolonien wollte man diesen nationalen Raum erweitern. Þ Imperialismus. Die Wellen der wirtschaftlichen Entwicklung Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Wirtschaftsentwicklung unregelmässig verlief. Tatsächlich wechselten sich Aufschwung und Stagnation ab. Es ergab sich die Theorie, dass ein Wachstumsschub regelmässig jeweils etwa 20 bis 30 Jahre dauere. Darauf folge eine etwa gleich lange Krisenzeit.

Auf diesen langen Wellen liegen kürzere Zyklen von Wachstum und Stillstand. Am Beginn des Wachstums in den langen Wellen steht jeweils ein Technologieschub.

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