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  Ursprung der azteken

Ursprung der Azteken   Im frühen 13. Jahrhundert kamen die Azteken ins Hochtal von Mexiko. Sie hatten eine lange Wanderung hinter sich. Wo die Wanderung begann, ist unbekannt. Eine Legende erzählt, das Aztlán, das "Land der Reiher", indem es angeblich einen See mit einer Insel gab, der Ursprungsort war. Andere Überlieferungen verweisen auf Chicomoztoc, den "Ort der sieben Höhlen".

In diesen Höhlen lebten angeblich sechs verschiedene Stämme: die Xuchimilca, die Chalca, die Tepaneca, die Culhua, die Tlahuica und die Tlaxcalteca. Nacheinander verließen sie die Höhlen, als letzte die Azteken. Ein dritter erwähnter Ort schließlich ist Colhuacan ("Krummer Berg"), das auch aus späterer Zeit historisch belegt ist und ebenfalls etwa 270 km nordwestlich der heutigen Stadt Mexiko vermutet wird. Es ist ungewiß, ob diese drei mythischen Ursprungsstätten an ein- und demselben Ort zu suchen seien oder ob sie nicht vielmehr Stationen eines Wanderweges beschreiben.   Die Frage, woher sie nun wirklich kamen, ist noch nicht eindeutig geklärt. Es gibt aber zwei Indizien, die sprachliche und die rassische Zugehörigkeit.

Das Nahua, die Sprache der Azteken und ihrer Nachbarn, ist eng verwandt mit Sprachen die bis hinauf nach Utah, in den USA, gesprochen werden. Diese Sprache ist nach ihren wichtigsten Vertretern benannt worden: "Uto-Azteco-Tanoan". Somit sind die Azteken mit den Indianern des Nordwestens von Nordamerikas verwandt. Wahrscheinlich kommen sie aus der Umgebung des Großen Salzsees. Das sie aus dem Nordwesten Nordamerikas einwanderten belegen auch rassische Indizien. Es gibt Parallelen zu einigen Indianerstämmen in Nordamerika.

Sie bilden mit Indianerstämmen, die man im Süden der USA findet eine rassische Einheit, deren Angehörige man als Zentralide bezeichnet. Das Verbreitungsgebiet reicht vom Süden der USA bis zum nördlichen Zentralamerika. Die Merkmale sind ein mittelgroßer Körperbau, eine sehr dunkle, braune Hautfarbe, leicht vorspringende Wangenknochen, eine niedrige Stirn und eine große untere Gesichtshälfte. Innerhalb dieser Zentraliden gibt es auch Unterschiede. Es gibt beispielsweise eine Gruppe, die früher einwanderte und eher kleinwüchsig war und zur Kurzköpfigkeit neigte. Dazu zählen die Maya.

Eine spätere Gruppe hatte einen größeren Körperbau und eine längliche Kopfform, z.B. die Azteken.                         Die Wanderung der Azteken   Als die Wanderung begann, waren sie noch typische Jägernomaden. Die Wanderung der Azteken sollte fast 130 Jahre dauern. Bei ihrem Auszug aus der Urheimat bestand der Stamm aus nur sieben Sippen (calpulli).

Huitzilopochtli wies ihnen den Weg. Er war ein strenger Führer und stellte sie oft auf die Probe, errettete sie aber auch, wenn sie in Not waren.   Erst in Tula, der ehemaligen Hauptstadt der Tolteken, wurden sie "zivilisiert". Sie waren von der Kultur der Tolteken so beeindruckt, daß sie ihr Vorbild wurde. Hier wollten die Wanderer ihre neue Heimat errichten, aber ihr Gott ließ ihnen mitteilen, das Tula noch nicht das prophezeite Land ist.   Die Wanderung der Azteken endete um 1299 n.

Chr. - vorläufig - in Chapultepec (dem "Heuschreckenberg"), einem Ort nahe des westlichen Ufers des Tezcoco-Sees. Es kam allerdings zu Kämpfen mit den Nachbarvölkern und 1319 wurden sie von einer Koalition dieser Stämme unter Führung des Königs von Colhuacan angegriffen und geschlagen. Diese Nachbarvölker waren jene Stämme, die vor den Azteken die Urheimat verlassen hatten und sich im Hochtal vom Mexiko festgesetzt haben, wobei sie die Kultur der alteingesessenen Völker übernahmen. Die Azteken wandten sich an den Herrscher von Colhuacan, Achitometl, damit er ihnen eine neue Zufluchtsstätte zuwies. Er gab ihnen ein Gebiet am Rande seines Reiches, das nur eine Steinwüste war, in der es vor Schlangen nur so wimmelte.

Die Azteken machten das Land urbar, aßen die Schlangen und errichteten Häuser und Tempel.   Das Geschick und die Zähigkeit der Azteken machte großen Eindruck auf die Nachbarn. Erneut traten sie an den Herrscher von Colhuacan, um miteinander Handel zu treiben und Ehen zu schließen. Dieser Frieden wurde von den Azteken allerdings wieder aufs Spiel gesetzt. Huitzilopochtli sagte ihnen, das das noch nicht das versprochene Land ist und der Anlaß zum Fortgehen müsse ein kriegerischer sein. Wieder fragten sie den Herrscher von Colhuacan, diesmal nach seiner Tochter.


Sie sollte die Königin des Aztekenreiches sein. Also ließ er sie ziehen und als er die Einladung annahm, die den Pakt besiegeln sollte, erlebte er eine böse Überraschung. Er fand einen Priester in der Haut seiner Tochter vor. Dafür hatte er kein Verständnis und es brach ein neuer Krieg aus. Die Azteken wurden in die Sümpfe getrieben, in denen sie Unterschlupf suchten. Dort sahen sie dann das Zeichen, daß ihnen Huitzilopochtli prophezeit hatte: Eine Insel mit einem Kaktus, auf dem Ein Adler mit einer Schlange in seinen Fängen saß.

An dieser Stelle entstand der Haupttempel von Tenochtitlán, dem "Ort des Tunal" (Tunal ist eine kleine rote Frucht). Huitzilopochtli   ("Kolibri des Südens") Er führte die Azteken aus ihrem Ursprungsland nach Tenochtitlán. Als Sonnengott und Kriegsgott nahm er neben Quetzalcoatl und Tezcatlipoca eine herausragende Stellung ein, wobei er spätestens zur Gründung Tenochtitláns als höchste Gottheit galt. Er wurde durch ein häßliches Gesicht, durch dessen geöffneten Mund der Schnabel eines Kolibris hervorsieht, dargestellt. In den Bilderhandschriften wird er mit blaugefärbten Gliedmaßen, Kolibrifedern auf dem linken Bein, Pfeile mit nach unten gerichteter Feder an der Spitze und einem schlangenförmigen atlatl gezeichnet. Ihm und Tlaloc zu Ehren wurde im heiligen Bezirk ein großer, pyramidenförmiger Tempel errichtet, den die Spanier später Templo Mayor nannten.

  Er war eine rein aztekische Gottheit und hatte keine Vorläufer in anderen mesoamerikanischen Kulturen. Es ist unklar, ob Huitzilopochtli von Anfang an ein Gott war, oder ob er eine Heldengestalt (ein Anführer oder so etwas) war, die später vergöttlicht wurde. Der Legende nach führte er sein Volk an, als sie vom mythischen Aztlan aus eine neue Heimat suchten. Die Azteken betrachteten sich selber als sein auserwähltes Volk, dessen göttlicher Auftrag darin bestand, Kriege zu führen und das Blut der Gefangenen Tonatiuh, dem Sonnengott, zu opfern, um so die fünfte Sonne in Bewegung zu halten.   Um Huitzilopochtli rankt sich ein schauerlicher Wiedergeburtsmythos: Danach wurde seine Mutter Coatlicue ("Schlangenrock"), die bereits 400 Söhne und eine Tochter ihr eigen nannte, mit Huitzilopochtli schwanger, nachdem eine kleine Federkugel (einem "Kolibri" ähnlich) auf sie herabgefallen war. Die einzige Tochter Coyolxauhqui hielt die plötzliche Schwangerschaft für ein Ergebnis von promiskuitivem Lebenswandel und empfahl ihren zahlreichen Brüdern, die Mutter samt Leibesfrucht zu töten.

Huitzilopochtli jedoch wurde von einem der Brüder noch im Mutterleib gewarnt, und er wappnete sich entsprechend: Blau bemalt, mit Schild und Feuerschlange kam er in vollendeter Gestalt zur Welt und tötete seine vierhundert Brüder. Sodann durchbohrte er Coyolxauhqui mit der Feuerschlange und schlug ihr den Kopf ab.   Durch diese Tat wurde Huitzilopochtli zum höchsten Gott. Seine Mordtat galt zugleich als das erste zu Ehren des Gottes dargebrachte Sakralopfer und schuf die symbolisch-religiöse Grundlage für die aztekischen Menschenopfer.               Die Tolteken   Die Hauptstadt der Tolteken war Tollan (bzw. Tula).

Gegen Ende der klassischen Zeit siedelten sich die Chichimeken in Tula an und vereinigten sich mit dem dort lebenden Volk der Tolteken. Dieses Mischvolk schuf eine neue Kultur, die von mittelamerikanischen Zentren beeinflußt war.   Im Codex Chimalpopoca steht, daß es eine Konföderation der ältesten mexikanischen Städte gab. Die Hauptstadt dieser Konföderation soll Tollan gewesen sein. Im selben Codex stehen auch die Namen der Herrscher der Tolteken-Dynastie, aber die Lebens- bzw. Regierungszeiten sind immer mit 52 Jahren angegeben.

Möglicherweise wurde das Toltekenreich um 720 gegründet.     Toltekisches Zylindergefäß (26 kB)   Toltekisches Zylindergefäß (25 kB)     Der berühmteste und zugleich letzte Herrscher der ersten toltekischen Dynastie war Quetzalcoatl, der später zur Gottheit erhoben worden ist. Er trat seine Herrschaft 925 an. Durch einen Bürgerkrieg wurde er vertrieben. Mit ihm zusammen verließen zahlreiche Gruppen von Tolteken Tollan. Einige gingen in den Süden Mexikos und beeinflußten kulturell die dort lebenden Mixteken.

Ein anderer Teil der Tolteken erreichte die Halbinsel Yucatán, die von den Mayas besiedelt wurde. Sie eroberten einen Großteil der wichtigsten Städte der Maya (u.a. Chichén Itzá, Tulum, Uxmál). Eine zweite Tolteken-Dynastie trat ihre Herrschaft noch an. Aber nachdem eine furchtbare Epidemie gefolgt von einer noch katastrophaleren Hungersnot ausbrachen, wurde Tollan verlassen.

  Sie errichteten noch kein Reich, wie später die Azteken. Es waren nicht mehr die Religion und der Handel die Grundpfeiler der Herrschaft der Tolteken, sondern die militärische Macht. Wie weit ihr Einfluß reichte, ist unbekannt. Mit Sicherheit beherrschten sie den nördlichen Teil des Hochlandes von Mexiko, an den ihre Hauptstadt angrenzte. Wahrscheinlich war ihnen auch der südliche Teil untertan, da sie in Colhuacan einen Stützpunkt hatten.                     Der Aufstieg der Azteken   Im Hochtal von Mexiko gelang es zwei Stämmen, die zu denen gehörten, die früher als die Azteken die Heimat verließen, an die Macht zu kommen.

Dazu gehörten die Tepaneken. Sie siedelten am westlichen Ufer des Sees, wo sie auch ihren Hauptstadt Azcapotzalco hatten. Der zweite Stamm waren die Acolhua auf der gegenüberliegenden Seite mit ihrer Hauptstadt Tezcoco. Außerdem spielte Colhuacan eine gewisse Rolle, da dort Nachfahren der bewunderten Tolteken lebten. Um Anerkennung zu gelangen, strebte man verwandtschaftliche Beziehungen mit Colhuacan an.   Der genaue Zeitpunkt der Gründung Tenochtitláns ist noch ungewiß, man schwankt zwischen 1325 und 1370 n.

Chr. Als erstes baute man Huitzilopochtli einen Tempel. Danach teilten sie sich in vier Gruppen und diese dann wieder in Einheiten jeweils mit einem Lokalgott. Diese Einheiten nannte man calpulli. Dies waren die Grundeinheiten der aztekischen Gesellschaft. Es folgte eine Aufteilung des (wenigen) Landes, wobei es zu Streitigkeiten kam.

Die Azteken spalteten sich und ein Teil gründete Tlatelolco.   Tenochtitlán war von Anfang an eine Doppelstadt: das eigentliche Tenochtitlán im Süden, das religiöses und politisches Machtzentrum war und im Norden Tlatelolco, der Markt der Stadt. Um Spannungen zwischen beiden Städten zu vermeiden, war man bemüht, ein gemeinsames, zentrales Oberhaupt zu schaffen. Da dessen Autorität nur gesichert war, wenn er sich auf sein toltekisches Erbe berufen könnte, erkundigte man sich beim Herrscher von Colhuacan nach geeigneten Kandidaten. Der Herrscher entsprach diesen Wünschen und sendete Acamapichtli.   Acamapichtli war der Sohn eines Edlen der Azteken und einer Prinzessin aus Colhuacan.

1372 wurde er König der Azteken. Sein Sohn Huitzilihuitl regierte von 1391 bis 1415 und hinterließ eine stattliche Anzahl von Nachkommen. Zwei seiner Söhne, Chimalpopoca ("Rauchender Schild") und Moctezuma ("Zorniger Fürst"), wurden auch Könige. Chimalpopocas einziger Verdienst war die Zeugung etlicher Nachkommen. Danach kam Itzcoatl ("Obsidianschlange") auf den Thron. Er war ein Sohn von Acamapichtli und einer Sklavin.

Wahrscheinlich beseitigte er Chimalpopoca, um die Herrschaft zu erlangen.   Inzwischen hatten die Tepaneken Anspruch auf das Land erhoben, auf dem die Azteken Zuflucht gesucht hatten. Die Azteken mußten sich den Tepaneken beugen, wenn sie nicht wieder vertrieben werden wollen. Die Folge war, daß sie hohen Tribut und militärischen Beistand zu leisten hatten. Einerseits standen sie nun unter dem Schutz der Tepaneken, lernten das Kriegshandwerk und bekamen ihren Teil an der Kriegsbeute. Andererseits schraubten die Tepaneken mit der Zeit ihre Forderungen immer höher.

Die Tepaneken besiegten 1418 die Acolhua von Tezcoco und waren dann praktisch souverän im Hochtal von Mexiko.   Itzcoatl verbündete sich mit den Acolhua und holte deren König Nezahualcoyotl aus dem Exil zurück. Er ging auch ein Bündnis mit einem Teil der Tepaneken ein, die ihren damaligen Herrscher grollte. Aus diesen Bündnispartnern wurde später der Dreierbund: Tenochtitlán, das die Vorherrschaft hatte, Tezcoco und Tlacopan, dem Bündnispartner unter den Tepaneken. Dies war der erste Krieg, den die Azteken gewannen. Das hatten sie im hohen Masse ihren ehemaligen Herren, den Tepaneken, zu verdanken, die sie in der Kriegskunst unterrichteten.

Damit waren nun die Azteken die Herren des Tals von Mexiko.                                                                               Die Blüte des Aztekenreiches   Der Sieg über die Tepaneken war der Grundstein des Aztekenreiches. Bis es jedoch den Namen Imperium verdiente, vergingen noch einmal fast hundert Jahre.   Itzcoatl gelang es die Oberherrschaft über das Tal zu gelangen. Sein Nachfolger, Moctezuma vergrößerte das Reich erheblich. Nach fast dreißigjähriger Herrschaft erstreckte sich der Machtbereich von Cuernavaca, im Süden, wo sie das Volk der Tlahuica unterwarfen bis nach Xochitlalpan im Norden und von Osten, dem Land der Huaxteken bis nach Tabasco.

Diese Eroberungen brachten nicht nur Beute, sondern in den nachfolgenden Jahren auch Tribute. Besonders begehrt waren Luxusartikel, es wurde allerdings auch mit Nahrungsmitteln, Baumaterialien und Sklaven bezahlt.   Durch die unzähligen Waren, die nach Mexiko kamen, nahm Tenochtitlán einen unerwarteten Aufschwung. Es wurden viele Tempel gebaut beziehungsweise erneuert.   Auch die Nachfolger von Moctezuma vergrößerten das Reich. Erst unter Moctezuma II.

zeigte es sich, daß das Expansionsbestreben der Azteken an eine natürliche Grenze gestoßen ist. Während er noch mit Eroberungen beschäftigt war, nahm die Anzahl der Aufstände in seinem Reich zu.   Während Tenochtitlán seine militärische Macht weiter ausbaute, beschränkte sich Tlatelolco, die Schwesterstadt, damit, den Handel zu fördern. Da Tlatelolcos Einfluß und Macht wuchs, kamen Spannungen auf. Tenochtitlán griff 1473 Tlatelolco an, und ab da war Tlatelolco ein Bestandteil Tenochtitláns.   Ähnlich erging es 40 Jahre später dem Bündnispartner Tezcoco, als Moctezuma II, entgegen allen Regeln, in Thronwirren eingriff.

Auch Tezcoco verlor seine Autonomie.   Das Aztekenreich war kein einheitliches, geschlossenes Reich. Es war eine Ansammlung heterogener Gebilde. Gebiete, die sich freiwillig unterordneten, konnten ihre Herrscher und Sitten beibehalten. Es wurde nur ein Tributeintreiber abgestellt, der für Eintreibung der Abgaben verantwortlich war. Vielleicht hätte Moctezuma es geschafft, ein einheitlichen Staat zu schaffen, da er eine Verwaltungsreform durchführte.

Allerdings hatte die Conquista keine Zeit gelassen, das Ergebnis zu beobachten.           Die Staatsordnung der Azteken   Es gab eine Klassengesellschaft. Ganz unten auf der sozialen Leiter standen die Sklaven und die Leibeigenen, die die privaten Ländereien des Adels bewirtschafteten. Es gab verschiedene Kategorien von Sklaven: Kriegsgefangene, die für den Opfertod bestimmt waren, Verbrecher, Staatsschuldner, Leute, die aus Armut auf Freiheit verzichteten, Kinder, die von ihren Eltern verkauft wurden. Die zu fordernden Dienste waren sehr genau begrenzt. Sklaven durften eigene Familien haben, Eigentum und sogar eigene Sklaven.

Ihre Kinder waren frei.   Die Masse der Bevölkerung zählte zum gemeinen Volk (macehualtin, d.h. Arbeiter). Sie lebten und arbeiteten auf Ländereien, die im Gemeinbesitz waren. Die Macehualtin mußten Steuern zahlen und waren zur Bereitstellung von Kontingenten für den Militärdienst verpflichtet.

  Über ihnen stand der erbliche Adel (pipiltin). Er stellte die obersten Beamten der aztekischen Reichsverwaltung und aus seinen Reihen setzte sich der Rat zusammen, der den Herrscher beriet und seinen Nachfolger aus der regierenden Dynastie wählte. 4 vornehme Edelleute aus diesem Rat wählten aus den Brüdern oder Neffen des alten Herrschers den neuen. Er mußte sich im Krieg ausgezeichnet haben. Somit wurde das Reich vor minderjährigen Königen geschützt und es war garantiert, daß der Herrscher Führungserfahrung und die entsprechende Erziehung hatte. Die oberste Lenkung war dem königlichen Haus vorbehalten.

Es gab den tlatoani (Sprecher), der vor allem mit dem auswärtigen Beziehungen der Stadt und des Reiches beschäftigt war. Im Jahr 1519 war Motecuhzoma Xocoyotzin (Moctezuma oder Montezuma) der tlatoani. Es gab noch einen zweiten Herrscher mit dem Titel cihuacoatl (Weibliche Schlange). Ihm oblag das Gerichtswesen über die inneren Angelegenheiten der aztekischen Hauptstadt. Außerdem gab es noch die Gesellschaftsschicht der pochteca. Dies war eine erbliche Kaufmannsgilde, die mit Luxusgütern auf Märkten außerhalb des Landes Handel trieben.

  Jeder, der sich im Krieg verdiente machte, konnte in den Rang eines Adligen aufsteigen und bekam Land und Hörige. Den Titel und das Gut wurden vererbt. Die Adligen, die keinen Landbesitz hatten, wurden Priester, Gelehrte oder Kunsthandwerker, wenn sie sich nicht für den Militärdienst eigneten.   Die Staatsordnung der Azteken war auf Krieg ausgerichtet. Man unterhielt gewaltige Heere unter der Führung von Offizieren, die ihren Aufstieg der Anzahl ihrer Gefangenen verdankten. Die aztekischen Krieger waren prächtig geschmückt, besonders die Angehörigen der Kriegerorden der Jaguare und der Adler.

Eroberte Staaten wurden als tributzahlende Provinzen der Dreierallianz unter unmittelbarer Herrschaft der aztekischen Garnisonen organisiert. Eine umfangreiche Bürokratie mit unerbittlichen Steuereinnehmern sorgten für den reibungslosen Ablauf des Systems.   Die Erziehung der jungen Azteken wurde vom Staat kontrolliert und war darauf gerichtet, gehorsame Bürger zu schaffen. Jeder hatte ein Mindestmaß an Bildung. Es gab niemanden, der keine Schule besucht hatte. Es gab drei Arten von Schulen, die sich hinsichtlich Alter, Geschlecht und Stand unterschieden.

Mit 12 Jahren kamen alle Mädchen und Jungen in die Schule, cuicalli, dem "Haus des Gesanges". Hier wurde die Kinder mit den Göttern und Zeremonien vertraut gemacht. Außerdem wurde Tanz und Gesang gelehrt. Sie blieben dort bis sie 15 waren. Für die Mädchen hörte die Schule auf, es sei denn, sie wollten Priesterin werden. Die Söhne der Adligen gingen danach in den calmecac, wo sie auf ihre privilegierte Rolle vorbereitet wurden.

Neben der militärischen Ausbildung, wurde Rhetorik, Gesang, Religion und Fertigkeiten in der Verwaltung und Politik vermittelt. Der Rest ging in das telpochcalli, das "Haus der jungen Männer", wo die militärische Ausbildung im Vordergrund stand.   Die Frau war in dieser patriarchalischen Gesellschaft strengen Normen unterworfen. Als Kind hatte sie den Eltern zu gehorchen und als Frau den Mann. Sie wirkte im Haus, selten als Hebamme oder als Priesterin, wenn sie aus einer adligen Familie stammte.                                                       Tenochtitlán - Die Hauptstadt der Azteken   Dort, wo sich heute die Hauptstadt Mexicos befindet, war einmal die Hauptstadt der Azteken, Tenochtitlán.

Als Cortes 1519 einmarschierte, betrug die Einwohnerzahl wahrscheinlich um 100000 Menschen.   Tenochtitlán umfaßte ca. 13 km². Da es eine Insel war, war das Land relativ knapp. Man entwässerte die Sümpfe, um mehr Boden für Gebäude und Gartenparzellen zu erhalten. Durch das Schilfgebiet wurden Kanäle gezogen und der Aushub zwischen den Kanälen mit Pfählen gesichert, um so künstliche Inseln zu erhalten.

Abwechselnd wurden lagen aus Schlamm und Schilf aufgehäuft, um die Höhen der Inselplattformen zu heben. Außenherum befestigte man sie mit Flechtwerk und pflanzte rasch wachsende Bäume, deren Wurzeln die Plattformen mit dem Grund des Sees verankern sollten. Eine abschließend aufgetragene Schlammschicht verwandelte die künstlichen Inseln in Chiampas, langgestreckte, schmale Gartenparzellen, die durch Kanäle voneinander getrennt waren und etwa einen Meter über den Wasserspiegel lagen. Die Wasserversorgung der Pflanzen war sowohl durch den feuchten Untergrund als auch durch Bewässerung von Hand gewährleistet, während die Fruchtbarkeit des Bodens jederzeit durch das Aufbringen frischen Schlammes wiederhergestellt werden konnte. Die tiefliegenden Chiampas waren jedoch durch Überschwemmungen und Verunreinigungen durch Salzwasser aus dem östlichen Teil des Sees gefährdet. Deswegen wurde an der Schmalseite des Sees ein 16 km langer Damm mit Schleusen aufgeschüttet, durch die der Wasserstand kontrolliert werden konnte.

Hinter diesen Deich stand Tenochtitlán in einer künstlichen Lagune und wurde durch Süßwasserströme mit Trinkwasser versorgt. Dammwege verbanden die Stadt mit dem Festland und Aquädukte lieferten zusätzliches Trinkwasser von Quellen am Ufer. Tenochtitlán durchzog ein rasterartiges Kanalnetz.   Es ist höchst unwahrscheinlich, daß die Stadt jemals gefallen wäre, wenn sie von Einheimischen angegriffen worden wäre. Die Dämme, die die Stadt mit dem Festland verbanden, konnten durch Brücken gesperrt werden.   Die Stadt war in vier Sektionen gegliedert, dessen wichtigste der Tempelbezirk war.

Er war von Mauern umgeben und somit vom Rest der Stadt abgeschlossen. Der größte Bau, der die ganze Anlage beherrschte, war der Tempel der Huitzilopochtli geweiht war, der Templo Mayor. Neben einer Anzahl von anderen Tempel befand sich auch ein Ballspielplatz auf diesem Gelände. Die Bauten, die nicht Tempel waren, dienten den Priestern als Unterkünfte. Der Templo Mayor:   Tempelbezirk der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán     Übersicht über die Grabungsstätte (38 KB)   Grabungsfunde (40 KB)     Direkt am Zocaló von Mexiko-City zwischen dem Palast und der Kathedrale, liegt der ausgegrabene Templo Mayor. Obwohl man seit Beginn des 20.

Jahrhunderts weiß, daß das religiöse Zentrum von Tenochtitlán unter diesem Teil der Stadt lag, wurde allgemein angenommen, daß sich der Haupttempel Teocalli genau unter der Kathedrale befunden habe. Erst nachdem bei Ausschachtungsarbeiten im Jahr 1978 eine gewaltige, etwa 8 Tonnen schwere Steinscheibe mit der Abbildung von Coyolxauhqui, der Mondgöttin, zum Vorschein gekommen war, leitete man an dieser Stelle ernsthafte archäologische Ausgrabungen ein. Wahrscheinlich hat diese Scheibe den Boden des Huitzilopochtli-Tempels gebildet. Die alten Gebäude wurden abgerissen, und man begann mit den Ausgrabungen. Es war üblich, alle 52 Jahre einen neuen Tempel über den alten zu bauen. Hier geschah es wahrscheinlich noch öfter.

Von den insgesamt sieben Tempelanlagen wurden alle bis hinunter zur zweiten freigelegt, von der man nur den oberen Teil sehen kann, da der Boden unterhalb des Grundwasserspiegels liegt.   Der Templo Mayor war ein Doppeltempel, das heißt er war 2 Gottheiten geweiht: Huitzilopochtli und Tlaloc, dem Regengott. Der Legende nach, erkannte Tlaloc Huitzilopochtli als seinen Sohn an.     Chac-Mool (21 KB)   Schädelmauer (30 KB)     Das Heiligtum Huitzilopochtlis auf dem Templo Mayor war mit weißen Schädeln auf rotem Grund verziert. Dort fanden sehr viele Menschenopfer statt. Meistens wurde das Herz mit einem Feuerstein oder einem Obsidianmesser herausgeschnitten, der Sonne dargeboten und im quauhxicalli ("Adlervase") verbrannt.

Dann wurden die leblosen Körper die Treppe runtergeworfen, so dass sie auf dem Bildnis von Coyolxauhqui landeten. So wurde der Sieg Huitzilopochtlis über Coyolxauhqui nachgestellt.         Die aztekische Religion und Mythologie   Für uns ist die aztekische Religion sehr verwirrend, da es eine Vielzahl von Göttern gibt. Diese Götter haben teilweise unter dem selben Namen verschiedene Funktionen. Es kommt auch sehr oft vor, daß ein Gott unter verschiedenen Namen bekannt ist.   Die Religion bestimmte das ganze Leben der Azteken.

Schon der Tag der Geburt war schicksalhaft, denn die Wahrsager bestimmten den zukünftigen Lebensweg anhand der Konstellation dieses Tages im Wahrsagekalender und gaben eventuell Tips zur Abhilfe, falls schlechte Vorzeichen zu erkennen waren. Alle wichtigen Handlungen verlangten ein religiöses Ritual, ob das nun die Bestellung der Felder, Beginn eines Krieges mit Nachbarvölkern, Errichtung eines neuen Hauses oder auch die Inthronisierung eines neuen Herrschers waren.   Nach der aztekischen Mythologie erschuf sich der "Herr der Zweiheit", Ometecuhtli, selber. Da die ganze Vorstellungswelt der Azteken von dem Gedanken der Dualität durchdrungen war, gab es einen weiblichen Aspekt (Omecihuatl) und einen männlichen Aspekt (Ometeoth) von Ometecuhtli. Die Nachkommen Ometecuhtlis waren die vier Tezcatlipocas. Dabei war der Rote Tezcatlipoca Xipe Totec (der gehäutete Gott) und mit dem Osten verbunden.

Der Osten galt als Ort der Fruchtbarkeit und des Lebens. Der blaue Tezcatlipoca war Huitzilopochtli und mit dem Süden verbunden, der Weiße Tezcatlipoca war Quetzalcoatl und hatte eine Verbindung zum Westen. Der Letzte, der Schwarze Tezcatlipoca war der Herr des Nachthimmels und mit dem Norden verbunden. Der Kampf der Götter um die Oberherrschaft führte zur Erschaffung und Zerstörung fünf aufeinanderfolgender Welten (mehr dazu im Kapitel "Der Sonnen- oder Kalenderstein der Azteken").   In der aztekischen Religion gab es 13 Hauptgötter und über 200 untergeordnete Götter. Diese Götter kann man grob in drei Gruppen unterteilen:   1.

Götter des Himmels, wie die Schöpfergottheiten, die Sonne inklusive der toten Krieger und der im Kindbett gestorbenen Frauen; 2.Götter des Fruchtbarkeit (wie z.B. des Regens, des Wassers und des Lebensunterhaltes) und 3.Götter der Unterwelt, wie bspw. die Feuer- und Erdgötter.

  Der wichtigste Fruchbarkeitgott war Tlaloc, der Regengott. Er wurde in ganz Mesoamerika verehrt, so kannten die maya ihn unter dem Namen Chac und bei den Zapoteken war er als Cocijo bekannt.   Der Kriegsgott, Huitzilopochtli, war einer der wichtigsten Götter der Azteken. Sein wunderliches Bild war mit kostbaren Schmuck überladen und seine Tempel waren die prachtvollsten Gebäude in jeder Stadt. Seine Schwester Coyolxauhqui, die Mondgöttin, spielte bei seiner Geburt eine wichtige Rolle. Auch Quetzalcoatl taucht in der aztekischen Mythologie auf.

  Zu Ehren der Götter gab es viele Feste. Oft gab es dabei vorausgehende Fastentage, vielfältige Opfergaben, bspw. verschiedenartige Blumen-, Speise- und Trankopfer, und natürlich Gesänge, Tänze und Prozessionen. Da es sehr viele Regionalgötter gab und Götter die nur bestimmten Berufsgruppen zugeordnet waren, wurden viele Feste oft nur von einem kleinem Teil der Bevölkerung begangen.   Zu großen Zeremonien fanden auch Menschenopfer statt. Bevor die Menschen geopfert wurden, stellten sie eine zeitlang den jeweiligen Gott bzw.

die Göttin dar und wurden in dieser Zeit auch als diese verehrt. Oft wurden besonders tapfere Kriegsgefangene oder auch sehr schöne Sklaven oder Sklavinnen geopfert. Es gab mehrere Formen des Menschenopfers. Meistens wurde das Herz aus der mit einem speziellen Opfermesser geöffneten Brust herausgerissen. Kinderopfer fanden bei den Azteken oft zu Ehren der Regengötter statt, da die Kindertränen mit Regentropfen in Verbindung gebracht wurden.   Bei den Azteken war nicht der Mensch das Maß aller Dinge (wie bei den Griechen).

Die Menschen standen der Welt ziemlich hilflos gegenüber. Vieles konnte er nicht erklären, deswegen läßt er Naturkatastrophen und -phänomene Zeichen der Götter sein. Durch Opfer versuchten die Azteken mit den Göttern in Verbindung zu treten.   Huitzilopochtli war nicht nur der Kriegsgott, sondern verkörperte auch die Sonne. Indem man die Sonne fütterte, konnte sie Kraft schöpfen für den täglichen Kampf gegen die Finsternis. Das heißt, die Welt bleibt erhalten, wenn man die Götter bei ihren Kämpfen unterstützt.

Da man sich die Götter menschenähnlich vorstellte, brauchten sie auch Nahrung. Nur das Beste war gut genug, Krieger, die auf dem Schlachtfeld gefallen sind oder Kriegsgefangene.   Die Götterbilder und -statuen der unterworfenen Völker wurden mit nach Tenochtitlán gebracht und dort in ein "Göttergefängnis", dem Coacalco, gesperrt.   Die Eroberungen erfolgten nur deshalb (offiziell), um Gefangene für die Götter zu machen. Aber eines Tages würde das Reservoir an Kriegern einmal erschöpft sein. Deshalb führte man den sogenannten "Blumenkrieg" (xochiyayotl) ein.

Dies war ein permanenter Krieg zwischen den Azteken und den Tlaxalteken, mit dem einzigen Zweck: Gefangene zu machen, die man den Göttern opfern konnte. Den Gegner wollte man nicht bezwingen. So blieben auch die Heere in ständiger Übung.     Die aztekischen Götter   Eine (nicht vollständige) Liste der aztekischen Götter:   Name des Gottes Bedeutung Chicomecóatl "Sieben Schlange", Göttin des Ackerbaus. Cihuatéotl Ce Cuauhtli "Gottfrau Eins Adler", Göttin der im Kindbett gestorbenen Mütter. Wird oft als eine Art Gespenst dargestellt, das aussieht, als ob es sich auf seine Opfer stürzen möchte.

Chalchiuhtlicue Wassergöttin, Ehefrau des Regengott Tlaloc. Chantico Göttin des Herdes Coatlicue "Herrin im Schlangenrock". Mutter des aztekischen Stammesgottes Huitzilopochtli, Herrscherin der Erde, der Finsternis und des Todes, außerdem auch Fruchtbarkeitsgöttin. Coyolxauhqui Schwester von Huitzilopochtli, Mondgöttin. Ehecatl Windgott. Huehueteotl Der Alte Feuergott Hueyhuecoyotl Der Alte Kojote Huitzilopochtli Kriegsgott, einer der wichtigsten Götter in der aztekischen Mythologie.

Mayahuel Herrin der Agaven und des Pulques Mictlantecuhtli Gott der Unterwelt Ometeotl Gott der Zweiheit, übergeordneter Gott Patecatl Gott der Heilkunst Quetzalcoatl "Gefiederte Schlange", erscheint auch als Herr der Winde, der Medizin und der Künste. Tecciztecatl Mondgott Tepeyollotli Herz des Berges Tezcatlipoca "Rauchender Spiegel", Kriegsgott Tlaloc Regengott Tlazolteotl Göttin der Liebe und des Schmutzes Tonacatecuhtli Herr der Erhaltung Tonatiuh Sonnengott Xipe Totec "Unser Herr, der Geschundene", Gott des Frühlings und der beginnenden Regenzeit. Xiuhtecuhtli Feuergott Xochipilli "Blumenfürst", Gott der Liebe und des Tanzes, Symbol für den Sommer. Xochiquetzal Göttin der Blumen (war ursprünglich die Gemahlin des Regengottes Tlalocs, bevor sie von Tezcatlipoca entführt wurde).                                                                   Chalchiuhtlicue   Chalchiuhtlicue, die Wassergöttin und Ehefrau Tlalocs, herrschte über die "Vierte Sonne". Sie galt als Schwester der Tlaloque, der Helfer des Regengottes.

Sie besaß die Macht über die Orkane und Wirbelstürme und konnte den Tod durch Ertrinken herbeiführen. Deshalb trug sie auch den Beinamen "Herrin des Meeres und der Seen".     Bildnis von Chalchiuhtlicue (33kB)   Meist wurde sie mit einem Halsband aus Edelsteinen und einem mit Muscheln geschmückten blauen Kleid dargestellt. Ihre Ohren waren mit Türkismosaiken bedeckt.   Coyolxauhqui     Coyolxauhqui; Skulptur im Museum des Templo Mayor (28 KB)   Coyolxauhqui (21 KB)     Coyolxauhqui, die aztekische Mondgöttin, war die Tochter von Coatlicue, der über Leben und Tod gebietenden Muttergöttin. Als Coyolxauhqui feststellte, daß ihre Mutter auf mysteriöse Art schwanger geworden war, wollte sie diese Schmach tilgen und die Mutter ermorden.

Da sprang Huitzilopochtli in voller Rüstung aus dem Mutterleib, enthauptete die Schwester und trennte ihre Gliedmaßen vom Rumpf, den er anschließend in eine Schlucht warf. Dann wandte er sich gegen die 400 Brüder, die ihr zu Hilfe geeilt waren und vertrieb sie in alle Himmelsrichtungen des Firmaments, wo sie zu Sternen wurden. Deshalb wird Coyolxauhqui immer mit abgeschnittenen Kopf und ohne Arme und Beine dargestellt. Sie muß am Fuße des Huitzilopochtli-Tempels liegen, da sie vom Berge heruntergestoßen wurde. Die im Tempel vollzogenen Opferhandlungen stellten einerseits die symbolische Wiederholung dieser Handlung dar: die Leichen der Geopferten wurden später die Stufen der Pyramiden hinuntergeworfen. Zum anderen mußte der Sonnengott mit Blut genährt werden, damit er in seinem allnächtlichen Kampf gegen die Mächte der Finsternis nicht unterlag.

                Ehecatl   In der aztekischen Mythologie ist Ehecatl der Windgott, der den Wind in alle Richtungen bläst. Seine Tempel standen sogar auf zylinderförmigen Sockeln, damit sie dem Wind weniger Wiederstand zu bieten hatten. Er ist auch eine andere Form von Quetzalcoatl.   Huehueteotl   Der Feuergott Huehueteotl galt bei den Azteken als der Alte Gott und der erste Freund des Menschen. Meistens wurde er als zahnloser, gebeugter alter Mann mit einer Kohlenpfanne auf dem Kopf, dargestellt.   Quetzalcoatl   ("Gefiederte Schlange von Quetzál" oder "Edelsteinzwilling") Quetzalcoatl ist ein außergewöhnlicher Gott.

Er tritt in verschiedenen Inkarnationen auf, ist in ganz Mesoamerika bekannt gewesen (bei den Mayas beispielsweise unter dem Namen Kulkulcan) und um die Verwirrung perfekt zu machen, nahm auch ein berühmter toltekischer Herrscher diesen Namen an.   Er war einer der Schöpfergottheiten, taucht aber auch in anderen Gestalten auf, wie zum Beispiel als Windgott Ehecatl, als wohltätiger Gott des Lernens und des Handwerks, als Gott der Zwillinge, als Gefiederte Schlange und als Erfinder des Kalenders.     Tempel des Quetzalcoatl in Teotihuacán (37 kB)   Über solch einen berühmten Gott gibt es natürlich auch etliche Legenden:   1.Quetzalcoatl hatte einen Zwillingsbruder, den hundsköpfigen Gott Xolotl. Die beiden sollen in die Unterwelt (mictlan) eingedrungen sein und dort die Knochen eines Mannes und einer Frau aufgesammelt haben, die bei den vier kosmischen Katastrophen umgekommen waren. Er floh vor dem Zorn des Totengottes und ließ dabei die Knochen fallen.

Dabei gingen sie kaputt. Quetzalcoatl hob die Stücke aber wieder auf und floh damit zur Erdgöttin Cihuacoatl (Schlangenfrau). Diese zermahlte die Knochen und mischte sie in ein Gericht. Quetzalcoatl träufelte Blut aus seinem Penis darüber und erschuf so die Menschheit neu. 2.Ce Acatl Topilzin ("Gefiederte Schlange 1 Rohr") war ein Priester des Gottes Quetzalcoatl und gründete Ende des 10.

Jahrhunderts eine neue Hauptstadt, die er Tollan nannte. Später wurde daraus Tula. Er galt als charismatischer Prophet und Bewahrer der Künste und Wissenschaften und nahm den Namen seines Gottes, Quetzalcoatl, an. Er war gegen die Menschenopfer und wollte dafür Blumen und Tiere opfern. Sein Bruder Tezcatlipoca, der blutrünstigere Zeremonien verlangte, vertrieb ihn aber aus Tula und es wird berichtet, daß er in Richtung Atlantikküste zog, wo er sich gen Himmel wandte und sich in den Morgenstern, die Venus, verwandelte. Eine andere Variante dieser Geschichte besagt, daß Topilzin sich nach seiner Flucht aus Tula ein Schlangenfloß baute und nach Osten segelte, wo er dann die Halbinsel Yucatán erreichte und die dortige Mayakultur beeinflußte (siehe auch Chichén Itzá).

      Tezcatlipoca   ("Herr des rauchenden Spiegels") Tezcatlipoca gilt als der oberste Gott der Azteken. Alle anderen Schöpfergottheiten waren nur Aspekte dieses allmächtigen Wesens.   In der Legende ist er der Widersacher des tugendhaften Gottes Quetzalcoatl, dem er die Freuden des Trinkens und der Fleischeslust beibrachte.     Name und Symbol des Gottes Tezcatlipoca (32 kB)   Tezcatlipoca trat in verschiedenen Formen und mit verschiedenen Namen auf. So wird er als yaotl (Krieger) und yoalli ehecatl (Nachtwind) mit dem Tod, dem Krieg und dem Reich der Finsternis in Verbindung gebracht. Außerdem wurde er als Schutzherr der Königswürde und der Zauberer verehrt.

Er war ein unsichtbarer, aber immer gegenwärtiger Gott, der mit seinem magischen Spiegel in die Zukunft und die Herzen der Menschen schauen konnte. Aber er brachte nicht nur Elend und Tod, sondern spendete auch Reichtum, Tapferkeit und Glück.   Tezcatlipoca herrschte in der ersten Sonne, die durch Quetzalcoatl zerstört wurde (siehe Der Sonnen- oder Kalenderstein der Azteken).                                 Tlaloc   Tlaloc, der Regengott der Azteken, war einer der wichtigsten Götter der Azteken, da es in diesem Lande zu unberechenbaren Regenfällen kam, so daß es vorkam, das die Ernte verdorrte oder durch zu späte Regenfälle vernichtet wurde.   Schon zur Zeit von Teotihuacan gab es Darstellungen des Regengottes, aber erst in der Aztekenzeit erhielt er seine herausragende Bedeutung. Wie wichtig dieser Gott den Azteken war, sieht man auch daran, dass auf dem Templo mayor neben dem Tempel des Kriegsgottes (weiß-rot bemalt) das Heiligtum von Tlaloc stand (weiß-blau bemalt).

    Tlaloc (32 kB)   Er stand an der Spitze einer Reihe von verwandten Fruchtbarkeitsgöttern. Ihnen waren auch die meisten Opferriten gewidmet. So gab es in den Monaten Atlcahualo und Tozoztontli Feste, bei den Kinder auf Berggipfeln geopfert wurden. Weinten die Opfer wurde das als gutes Zeichen gewertet, da die Tränen Regen und Feuchtigkeit repräsentierten.   Das aztekische "Paradies" wurde nach dem Regengott Tlalocan benannt. Es herrschte dort eine Überfülle an Wasser, Nahrung und Blumen.

In dieses Paradies kam allerdings nur der, der durch Tlalocs Hand starb, das heißt derjenige der ertrank oder vom Blitz erschlagen wurde.   Xipe Totec   Xipe Totec, "Unser Herr, der Geschundene" (oder auch als der "Enthäutete Herr" bekannt) war ursprünglich eine mixtekische Gottheit, die die Azteken übernahmen. Xipe-Totec ist auf Bildern dadurch zu erkennen, daß er eine Menschenhaut "übergezogen" hat.     Xipe Totec (22 kB)   Er war der Gott der Vegetation und der Erneuerung im Frühling und man ehrte ihn beim Tlacaxipeualitztli-Fest. Bei diesem Fest wurden die ihm geweihten Opfer enthäutet und ihre Häute von den Priestern dieses Gottes angelegt, da die getrocknete Menschenhaut, die von den Priestern getragen wurde, als Sinnbild der Hülse, die eine lebende Pflanze einhüllte, galt.             Der Sonnen- oder Kalenderstein der Azteken   In der Schöpfungsmythologie der Azteken gab es fünf aufeinanderfolgende Welten oder auch "Sonnen" genannt.

Der Kampf der Götter führte zur Erschaffung und zur Zerstörung jeder dieser Welten durch eine Katastrophe. Die erste Sonne wurde von Tezcatlipoca regiert und hieß "Vier-Jaguar". Nach 676 Jahren stieß Quetzalcoatl Tezcatlipoca ins Wasser, woraufhin die Erde von Jaguaren verschlungen wurde. Somit herrschte Quetzalcoatl über die zweite Sonne namens "Vier-Wind". Die wurde durch die Rache Tezcatlipocas an Quetzalcoatl durch einen Wirbelsturm zerstört. Die dritte Sonne, "Vier-Regen", wurde vom Regengott Tlaloc regiert.

Allerdings schickte Quetzalcoatl einen Feuerregen, der auch diese Welt zerstörte. Die vierte Sonne, "Vier-Wasser", endete als die Welt von einer Flut überschwemmt wurde und die Menschen sich in Fische verwandelten. Nach diesen unvollkommenen Welten entstand die fünfte Sonne, "Vier-Bewegung", in der wir jetzt leben.   Die fünfte Sonne entstand in Teotihuacán, als sich der Gott Nanahuatzin in ein Feuer stürzte und sich dadurch in die aufgehende Sonne verwandelte. Da sie aber bewegungslos am Himmel hing, opferten die anderen Götter ihr Blut, um Energie für die Bewegung am Himmel zu erzeugen.   Dieser Sonnenstein gilt als Ehrung für den Sonnengott und symbolisiert die Notwendigkeit der Menschenopfer für die Sonne, damit sie genug Energie hat, um am nächsten Morgen wieder aufzugehen.

  1497 ließ der sechste Herrscher der Azteken, Axayácatl, den Stein fertigen, um ihn im Haupttempel aufzustellen. Als die Spanier Tenochtitlán eroberten, schmissen sie diesen Stein aus dem Tempel auf den Hauptplatz (den heutigen Zocaló). Da der Sonnenstein aber weiter angebetet wurde, ließen sie ihn vergraben. Erst 1790, bei einer städtischen Ausgrabung, wurde er wiedergefunden und auch als Meisterwerk anerkannt. Heute kann man den Sonnenstein im Museo Nacional de Antropologia y Historia in Mexico City besichtigen.     Sonnenstein (392 KB)   Zentralkreis   In der Mitte des Steines kann man das Gesicht des Sonnengottes Tonatiuh erkennen.

Seine Zunge ist als ein schwarzes Obsidianmesser dargestellt als Zeichen dafür, daß er Opfer von Blut und menschlichen Herzen erwartet. Nach dem aztekischen Glauben enthielt menschliches Blut eine wertvolle Flüssigkeit, chalchihuatl, die als einzige den Göttern angemessene Nahrung galt.     Tonatiuh   Erster Kreis   Um das Bild des Sonnengottes sind vier von einem Kasten umrahmte Bilder angeordnet. Diese Bilder stellen die vier vorangegangenen Sonnen dar. Auf der 2-Uhr-Stellung kann man das Zeichen der ersten Sonne sehen (Vier Jaguare). In dieser Urzeit zerstörte der Gott der Jaguarsonne, Ocelotonatiuh, die ersten Erdbewohner, eine Rasse von Riesen, dadurch daß sie von Jaguaren gefressen wurden.

Entgegen dem Uhrzeigersinn (11-Uhr-Stellung) kommt man zum Zeichen der zweiten Sonne (Vier Wind), die von Ehécatl, dem Gott des Windes, durch einen Wirbelsturm zerstört wurde. Außerdem verwandelte er die Menschen in Affen. Die dritte Sonne, oder auch Vier Regen (7-Uhr-Stellung) wurde vom Gott Tlaloc, Herr über Regen und himmlisches Feuer, durch eine Flut aus Lava und Feuer zerstört und er verwandelte die Menschen in Vögel. Auf der 5-Uhr-Stellung wird die vierte Sonne dargestellt. Sie wurde von der Göttin des Wassers, Chalchiuhtlicue, durch eine Sintflut zerstört, wobei die Menschen in Fische verwandelt wurden.   Das Gesicht Tonatiuhs wird beidseitig von Riesenklauen (den Händen des Sonnengottes) flankiert, die nach Menschenherzen als Nahrung greifen.

Die Klauen haben Augen, damit wird angedeutet, daß der Sonnengott alles weiß und alles sieht.   Die konzentrischen Kreise, die sich jeweils neben den Klauen befinden, sollen bedeuten, daß die Fünfte Sonne durch ein Erdbeben zerstört werden wird.   Außerdem sind noch die vier Himmelsrichtungen dargestellt. Oben rechts neben den Zacken befindet sich der Osten, ein Obsidianmesser, links neben dem Zacken der Norden als Kopfschmuck eines Kriegers. Unten rechts neben dem Kreis wird der Süden als Affe dargestellt und links der Westen als Haus des Gottes des Regens und des himmlischen Feuers.   Zweiter Kreis   Im zweiten Kreis kann man 20 von einem Kasten umrahmte Bilder sehen, die die 20 Tage eines Monats darstellen.

Der 1. Tag ist der Cipactli (Krokodil) auf der kurz vor 12-Uhr-Stellung. Dann kommt, entgegen dem Uhrzeigersinn, der 2. Tag Ehécatl (Wind), Calli (Haus), Cuetzpallin (Eidechse), Coatl (Schlange), Miquiztli (Tod), Mazatl (Reh), Tochtli (Kaninchen), Atl (Wasser), Itzquintli (Hund), Ozomatli (Affe), Malinalli (Pflanze), Acatl (Rohr), Ocelotl (Jaguar), Cuauhtli (Adler), Cozcacuauhtli (Geier), Ollin (Bewegung), Técpatl (Feuerstein), Xuiahuitl (Regen) und als zwanzigster Tag Xochitl (Blume). Darüber kann man einen schmalen Streifen sehen, der Schmuckstreifen der Sonne. Die Zacken symbolisieren die Sonnenstrahlen.

  Äußerer Kreis   Der äußere Kreis stellt zwei Feuerschlangen Xiuhcoatls dar, das Schwanzende ist oben und die zwei Köpfe unten. In ihrem Maul haben die Feuerschlangen jeweils einen Gott, rechts Tezcatlipoca-Xiuhtecutli und links Quetzalcóatl-Tonatiuh. Dabei personifiziert Quetzalcóatl die Sonne und Tezcatlipoca die Nacht. Ihre zueinander gerichteten Gesichter bedeuten den Kampf zwischen Licht und Dunkelheit im Universum. Am Ende des Schwanzes (in der 12-Uhr-Stellung) sieht man die Hieroglyphe "Dreizehn Rohr", die den Beginn der Fünften Sonne darstellt.                                                                               Die Schrift und das Zahlensystem der Azteken   1.

) Schrift   Die Azteken kannten keine Aufzeichnungen in unserem Sinne (Texte in geschriebener Sprache), sie benutzten "Bilderbücher", die sogenannten Codices (Einzahl: Codex). Die meisten Symbole der aztekischen Schrift zeichnen sich durch eine naturalistische Bildtechnik aus. In den Faltbüchern wurden religiöse Gesänge, Zeremonialtexte, Chroniken und Erzählungen, Sitten und Gebräuche, und vor allem die Geschichte der Indianer Mesoamerikas dargestellt. Die meisten Faltbücher wurden von den Spaniern zerstört. Ganze vierzehn Codices aus ganz Mexiko (aus der Zeit vor der Eroberung) sind erhalten geblieben. Die meisten befinden sich in europäischen Museen und Bibliotheken.

  Durch den Franziskanerpater Bernadino de Sahagun wissen wir, wie die Faltbücher hergestellt und interpretiert wurden. Er rettete die Faltbücher, die der spanischen Zerstörungswut entgehen konnten. Sahagun hatte indianische Helfer, die Informationen über den Inhalt der zerstörten Faltbücher sammelten. Diese Wissen wurde dann in neuen Codicen festgehalten, wie z. B. im Codex Florentino.

Neben den Bildern kann man dort auch spanische Anmerkungen finden.   Die Tradition der Herstellung solcher Bücher blieb erhalten und so wurden während der spanischen Kolonialzeit, bis ins 18. Jahrhundert hinein, noch über 400 Codices hergestellt.   2.) Zahlen   Die Azteken zählten und rechneten nach dem Zwanziger-System (im Gegensatz dazu rechnen wir heute nach dem Zehner-System). Das heißt, die Zahl 20 ist die Basis.

Zum Beispiel:   Darstellung der Zahl 30 Darstellung der Zahl 400 Azteken (mit Basis 20) 1*20^1 + 10*20^0 = 20 + 10 = 30 1*20^2 + 0*20^1 + 0*20^0 = 400 Wir (mit Basis 10) 3*10^1 + 0*10^0 = 30 4*10^2 + 0*10^1 + 0*^0^0 = 400     Leute, die nicht an dieses System zu zählen und zu rechnen gewöhnt sind, scheint es reichlich kompliziert. Die Basiseinheiten haben eigene Symbole. Das Zeichen für 20 ist bspw. eine Fahne.                                                                                                   ie Kalender der Azteken   Der normale aztekische Kalender richtete sich nach dem Sonnenjahr und hieß xihuitl (bei den Maya haab). Er umfaßte 18 Monate zu je 20 Tagen plus 5 extra Tage, die unglücksvoll gewesen sein sollen.

Jeder Monat hatte 4 Wochen zu je 5 Tagen. Der letzte Tag in der Woche war öffentlicher Markttag (tianquiztli) und gleichzeitig Fest- und Ruhetag. So gab es insgesamt 288 Arbeitstage und 72 tianquiztli im Jahr. An den 5 Unglückstagen sollte man nicht arbeiten. Dies ergab insgesamt 365 Tage. Da aber das Jahr ca.

6 Stunden länger ist, ergab sich ein Überschuß an Tagen. Deshalb wurde nach jeweils 52 Jahren 12 ½ Schalttage eingeschoben. Damit wurde eine genauere Angleichung an das Sonnenjahr erreicht, als in jedem europäischen Kalender.   Es gab noch einen zweiten, heiligen Kalender mit 260 Tagen, den sogenannten tonalpohualli, der zu Weissagungen benutzt wurde. Die 260 Tage waren in 20 Wochen zu je 13 Tagen aufgeteilt. Jeder Tag war einem Gott (bzw.

einer Göttin) zugeordnet. Das Schicksal der Menschen hing davon ab, ob ihrem Geburtstag gute oder schlechte Eigenschaften zugeschrieben wurde. So war bspw. "Sieben Regen" ein günstiger Tag, "Zwei Kaninchen" dagegen ein schlechter Tag.   Auch bei den Azteken wurden die beiden Kalender kombiniert, so dass ein "Kalenderrad" von 52 Jahren entstand. In Mesoamerika wurde die Zeit nicht als linear aufgefasst (so wie wir das machen), sondern als zyklisch: Am Ende einer 52jährigen Periode wird die Zeit und die Welt wiedergeboren.

Dies symbolisierte dann die "Zeremonie des Neuen Feuers". Bei dieser Zeremonie wurden in den letzten Stunden des alten Jahres alle Feuer gelöscht, die Bildnisse der Götter ins Wasser geworfen und Kinder und Frauen versteckt. Priester stiegen auf den "Hügel des Sterns", oberhalb von Ixtapalapa und warteten bis die Plejaden den Zenit überschritten. Um diese Zeit war die Gefahr am größten, dass die Erde zerstört wird. Um dieses Unglück abzuwenden, wurde ein Mensch geopfert, dem man das Herz aus dem Leibe riß. In der Brusthöhle des Opfers entfachte man ein neues Feuer und damit auch einen neuen 52jährigen Zyklus.

Das Feuer wurde mit Fackeln zum Templo Mayor in Tenochtitlan gebracht und von dort aus in die anderen Städte der Azteken.   Die Götter des tonalpohualli:   Tag Symbol Gott 1 Krokodil (cipactli) Tonacatecuhtli, Herr der Erhaltung 2 Wind (ehecatls) Quetzalcoatl, die Gefiederte Schlange 3 Haus (calli) Tepeyollotli, das Herz des Berges 4 Eidechse (cuetzepalin) Hueyhuecoyotl, der Alte Kojote 5 Schlange (coatl) Chalchiuhtlicue, die Wassergöttin 6 Tod (miquiztli) Tecciztecatl, der Mondgott 7 Hirsch (mazatl) Tlaloc, der Regengott 8 Kaninchen (tochtli) Mayahuel, die Göttin des Pulque 9 Wasser (atl) Xiuhtecuhtli, der Feuergott 10 Hund (itzcuintli) Mictlantecuhtli, Herr der Unterwelt 11 Affe (ozomatli) Xochipilli, Prinz der Blumen 12 Gras (malinalli) Patecatl, Gott der Heilkunst 13 Rohr (acatl) Tezcatlipoca, Herr des rauchenden Spiegels 14 Jaguar (ocelotl) Tlazolteotl, Göttin der Liebe und des Schmutzes 15 Adler (cuauhtli) Xipe Totec, der gehäutete Herr 16 Geier (cozcaquauhtli) Itzpapalotl, der Obsidianschmetterling 17 Bewegung (ollin) Xolotl 18 Reibstein (tecpatl) Tezcatlipoca, Herr des rauchenden Spiegels 19 Regen (quiauitl) Chantico, Göttin des Herdes 20 Blume (xochitl) Xochiquetzal, Göttin der Blumen                                                                       Zeittafel der Azteken   1200 - 1519   (Spätes Postklassikum) 1215: Die Azteken sind im Hochtal von Mexiko 1325: Die Azteken werden auf die Inseln des Texcoco-Sees vertrieben. 1370: Gründung von Tenochtitlán 1372: Thronbesteigung Acamapichtli 1428: entscheidender Sieg der Azteken über die Tepaneken 1430: Itzcoatl, 4. Aztekischer Herrscher, begründete den Imperialismus der Mexica. 1431: Vernichtung überlieferter historischer Dokumente von Itzcoatl 1431-1472: Nezahualcoyotl, Herrscher von Tezcoco 1433: Gründung des Dreierbundes (Tenochtitlán, Tezcoco, Tlacopan) 1440-1469: Regierungszeit von Moctezuma I. 1450-1454: große Hungersnot; Beginn der Blumenkriege 1455: Eroberung von Oaxaca 1458: Eroberung von Veracruz (Golfregion) 1465: Bau der Wasserleitung von Chapultepec nach Tenochtitlán 1469-1481: Regierungszeit von Axayacatl 1472-1515: Nezahualpilli, König von Tezcoco 1473: Eroberung Tlatelcos durch Tenochtitlán 1476: Eroberung des Tals von Toluca 1481-1486: Regierungszeit von Tizoc 1486-1502: Regierungszeit von Ahuizotl 1487: Weihe des Templo Mayor in Tenochtitlán 1497: Vorstoß der Azteken nach Chiapas und Guatemala 1502-1520: Regierungszeit von Moctezuma II.

1515: Tenochtitlán erlangt absolute Vormachtstellung im Dreierbund 1519 - 1700   (Spanische Eroberung) 1519: Moctezuma II. Erfährt von der Landung Cortes 1520: Moctezuma II. stirbt als Gefangener von Cortes. Rückzug der Spanier in der Noche Triste 1521: Fall und Plünderung von Tenochtitlán 1525: Zusammenbruch des aztekischen Widerstandes             Darstellung der Zahlen Quelle: Haarmann, Harald. Universalgeschichte der Schrift

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