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  Verhütungsmittel

Kondom Vor- und Nachteile als Verhütungsmittel Vorteile · Keinerlei medizinische Nebenwirkungen · Bei richtiger Anwendung ist die Sicherheit sehr hoch. Mit einem Pearl-Index von 2 - 3 sind Kondome vergleichbar mit hormonellen und chemischen Verhütungsmitteln · Das Kondom ist das einzige Verhütungsmittel, das nicht nur eine Schwangerschaft, sondern auch eine Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten (beispielsweise HIV, Gonorrhoe und Hepatitis B) verhindert Nachteile · In der Praxis führen Fehler in der Handhabung immer wieder zu ungewollten Schwangerschaften. Schon das Berühren der weiblichen Geschlechtsteile mit der (ungewaschenen) Hand, mit welcher das Kondom abgezogen wurde, kann zu einer Schwangerschaft führen · Kondome können als unangenehm empfunden werden, da sie den Hautkontakt verhindern und somit das Empfindungsvermögen herabsetzen · Das Überziehen kann als Unterbrechung und als Störfaktor im Liebesspiel angesehen werden · Vereinzelt treten auch Fälle von Latex-Allergien auf. Bei den betroffenen Allergikern kann der Einsatz von Kondomen zu unangenehmem Juckreiz führen. Wird eine Latex-Allergie vermutet, ist es sinnvoll, diese bei einem Arzt untersuchen zu lassen. Meistens ist jedoch die Spermizid-Beschichtung der Kondome Schuld: 90% aller allergischen Reaktionen im Genitalbereich werden durch den Wirkstoff Nonoxynol 9 ausgelöst (Quelle: FAQ Aidshilfe Schweiz (https://www.

aids.ch/d/fragen/kondome.php#FAQ6)). Manchmal ist auch das Silikon schuld, welches in vielen Gleitmitteln enthalten ist. Handelt es sich tatsächlich um eine Latex-Allergie, so kann man zu latexfreien Kondomen (aus Polyurethan) greifen. Diese sind dünner, gefühlsechter und geruchlos, allerdings auch deutlich teurer als Latex-Kondome (einziges Produkt auf dem deutschen Markt: Durex Avanti).

Richtiger Gebrauch von Kondomen · Generell o Kondome vor direkter Sonneneinstrahlung, Hitze und Kälte sowie vor mechanischer Beanspruchung schützen (also möglichst nicht im Auto, im Portemonnaie oder in der Hosentasche aufbewahren). o Kein Kondom benutzen, dessen Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist. o Nie Kondome aus beschädigten Packungen verwenden. o Kondome nie zusammen mit öl- und fetthaltigen Gleitmitteln verwenden (zum Beispiel Bodylotions, Massageöl, Babyöl, Vaseline, Butter usw.), da diese die Latexstruktur angreifen: Das Kondom verliert innerhalb von weniger als 5 Minuten seine Dehnbarkeit und, auch wenn das Kondom manchmal nicht reißt oder sichtbare Beschädigungen aufweist, wird es doch durchlässig, beispielsweise für Viren). Wasserhaltige Gleitmittel können verwendet werden.

Das gleiche Problem tritt bei öl- und fetthaltigen Scheide-Zäpfchen (Suppositorien) auf, zum Beispiel bei homöopathischen Behandlungen. o Es gibt Kondome in verschiedenen Größen. Maßgebend ist dabei nicht die Länge, sondern der Durchmesser. Die Größenangabe erfolgt allerdings meist in der Breite (entspricht dem halben Umfang). Obwohl Kondome sehr dehnbar sind, sollte bei Problemen (Enge-Gefühl, oder Gegenteil: häufiges Rausrutschen) eine andere Größe ausprobiert werden. · Anwendung o Die Kondom-Packung stets seitlich bei der Kerbe aufreißen, nicht über das Kondom hinweg.

o Achtung bei langen und/oder scharfen Fingernägeln: Diese können Kondome beschädigen, also Vorsicht! o Vom Aufschneiden der Packung mit einer Schere ist unbedingt abzuraten! o Wer Kondome erstmalig verwendet, sollte vor dem ersten Einsatz einige Male allein im "Trockenversuch" das Überziehen üben. o Wer nach dem Auspacken nicht genau erkennen kann, wo sich die Innen- oder Außenseite des Kondoms befindet, sollte kurz und kräftig in das Kondom hineinpusten. Dabei wölbt sich das Reservoir (ein kleines Säckchen am Ende des Kondoms, in dem sich die Samenflüssigkeit sammeln kann) mit der richtigen Seite nach außen. Dann kann man das Reservoir zwischen dem Daumen und Zeigefinger der einen Hand der Länge nach zusammendrücken (damit sich darin keine Luftblase bildet), das Kondom aufsetzen und relativ leicht mit der anderen Hand in entgegengesetzer Richtung über den Penis abrollen. (Ein häufiger Anwendungsfehler ist nämlich das Verwechseln der Innen- und Außenseite!). Nun das teilweise abgerollte Kondom in Richtung Penisspitze ziehen und den Rest des Kondoms vollständig über den Penis abrollen.

Nur wenn das Kondom vollständig abgerollt ist, rutscht es während der Verwendung nicht vom Penis herunter! o Kondom erst überziehen, wenn der Penis erigiert, also hart ist. Dabei zuvor die Vorhaut zurückziehen, dann das Präservativ mit der Wulst nach außen auf die Eichel setzen und zur Penisbasis hin abrollen. Bei reservoirlosen Gummis (die heute allerdings selten geworden sind) daran denken, dass vor der Eichel noch ein Platz für das Ejakulat übriggelassen wird, damit das Kondom beim Samenerguss nicht platzt. o Das Kondom schon aufsetzen, bevor es zum ersten Kontakt zwischen Penis und dem Körper der Partnerin kommt, denn bereits zu Beginn einer Erektion treten häufig Spermien aus. o Niemals aus vermeintlichen "Sicherheitsgründen" zwei Kondome gleichzeitig überstreifen. Sie scheuern gegeneinander (und reißen eventuell), und sie rutschen leichter ab.


Es gibt auch extrastarke Kondome (beispielsweise für Analverkehr). o Wurde das Kondom versehentlich falsch herum aufgesetzt, Kondom wegwerfen und ein neues verwenden. · Danach o Nach der Ejakulation muss der Penis umgehend aus der Scheide gezogen werden. Dabei (wichtig - Frauenärzte berichten, dass dies immer wieder vergessen wird!) das Kondom an der Wurzel festhalten, sodass es nicht abgleitet und in der Partnerin stecken bleibt - der Verhütungseffekt ist dann gleich Null. o Hände und Penis vor weiterem Kontakt mit der Partnerin waschen. o Kondome niemals zweimal benutzen o Nach Gebrauch das Kondom nicht in die Toilette, sondern in einen Mülleimer werfen, denn Kondome verstopfen die Rohrleitungen und vor allem die Siebe und Pumpen von Kläranlagen.

Trivia · In Deutschland werden etwa 180 Millionen Kondome pro Jahr verbraucht, das macht 342 Stück pro Minute. Im volkstümlichen Sprachgebrauch existieren für Kondome zahlreiche Synonyme, unter anderem "Pariser", "Verhüterli", "Lümmeltüte", "Präser(l)", "Gummi", "Nahkampfsocke", "Pflaster", "Frommi", "Londoner", · "Überzieher", "Tüte". Einige im Handel erhältliche Kondom-Marken · Amor mit Gleitsubstanz oder Amor unfallfrei · Big Ben · Billy Boy feucht oder Billy Boy perlgenoppt · Black Jack · Blausiegel abc no limits; Blausiegel HT Spezial (besonders für Analverkehr geeignet) · Bolero · Condomi; Condomi professional (besonders für Analverkehr geeignet) · Curafam de Luxe oder Curafam sensitiv · Durex Avanti (latexfrei) · Durex Gefühlsecht oder Durex sicher oder Durex emotions oder Durex Performa oder Durex Mix oder Durex Love · Erotim Feuchtfilm gefühlsecht oder Erotim Black Cat · ER 2 - Extra Reißfest (besonders für Analverkehr geeignet) · Fromms FF · Hot Rubber (besonders für Analverkehr geeignet) · Inspiral · Lavetra glyder · London gefühlsecht, London Extra Stark (besonders für Analverkehr geeignet) · Mondos Nature · Opa Helmut · Rendez-vous R3 · R3 super Antibabypille Funktionsweise Antibabypillen enthalten heute das künstliche Östrogen Ethinylöstradiol. Dieses wird mit unterschiedlichen Typen von Gestagenen kombiniert. Das moderne Gestagen Drospirenon wirkt z.B.

einer Wassereinlagerung entgegen, die das Östrogen sonst verursachen würde, wodurch sich das Risiko einer unerwünschten Gewichtszunahme bei der Pilleneinnahme verringert. Östrogene und Gestagene werden auch natürlicherweise vom weiblichen Körper produziert. Sie regeln den Ablauf des Monatszyklus und den Verlauf einer Schwangerschaft. Geringe Mengen an Östrogen fördern die Eireifung im Eierstock (Ovar), den Follikelsprung (Ovulation) und damit die Bereitschaft zur Empfängnis. Ist es zur Befruchtung der Eizelle (Oozyte) durch eine männliche Samenzelle (Spermium) und zu einer anschließenden Schwangerschaft gekommen, produziert der weibliche Körper mehr Östrogen, was die Reifung einer neuen Eizelle unterbindet und einen weiteren Follikelsprung verhindert. Die bereits befruchtete Oozyte, das sich geteilt und in der Gebärmutter (dem Uterus) eingenistet hat, kann ungestört zum Embryo heranwachsen.

Auch Gestagene haben während der Schwangerschaft einen schützenden Einfluss auf die befruchtete Eizelle. Sie verdicken etwa den Schleim, der den Gebärmuttermund (die Cervix uteri) verschließt, so dass er für Spermien undurchlässig wird, und verändern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so dass sich kein weiteres Ei mehr einnisten kann. Die in der Antibabypille enthaltenen Hormone machen sich diese natürlichen Effekte bei der Verhütung zunutze. Wie bei einer Schwangerschaft unterdrücken sie die Eireifung, die Ovulation und verschließen die Gebärmutter gegenüber Spermien. Dem weiblichen Körper wird sozusagen eine Schwangerschaft vorgetäuscht. Ursprünglich waren Antibabypillen hochdosierte "Hormon-Bomben".

Heutzutage versprechen niedriger dosierte Pillen (Mikropille) die gleiche Sicherheit und weisen geringere Nebenwirkungen auf. Weiterhin gibt es die Minipille, die im Gegensatz zur Mikropille nicht den Folikelsprung wegen einer anderen Hormonzusammensetzung verhindert, sondern nur den Schleim, der den Gebärmuttermund verschließt, verdickt. Daher ist sie nur bei sehr regelmäßiger Einnahme sicher. Anwendungsgebiete Neben der Verwendung als Verhütungsmittel wird die Antibabypille auch gegen Menstruationsbeschwerden, für einen geregelten Monatszyklus, gegen Akne oder gegen übermäßige Körperbehaarung, eine Hypertrichose, verschrieben. AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten Es ist wichtig zu wissen, dass die Pille zwar eine Schwangerschaft mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verhindern kann, aber nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten und insbesondere AIDS schützt. Deshalb ist es insbesondere bei Partnern, die sich noch nicht gut kennen, empfehlenswert, zusätzlich ein Kondom zu verwenden.

Spirale Unter einer Spirale versteht man ein Verhütungsmittel, dass in die Gebärmutter der Frau eingesetzt wird. Die Spirale ansich ist ein mit Kupferdraht umwickeltes Plastik T. Die Kupferionen sollen verhindern, dass sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter einnisten kann. Das Einsetzen der Spirale erfolgt in den ersten Tagen der Periode, da die Gebärmutter in diesen Tagen etwas geöffnet ist. Meist wird die Gebärmutter mit einer kurzen intramuskulären Injektion betäubt. Die Gebärmutteröffnung wird mit einer Sonde geweitet, so dass die Spirale in die Gebärmutter eingeführt werden kann.

Danach wird der Sitz der Spirale mittels Ultraschall nochmals überprüft. Diese Verhütungsmethode wird meist nur bei Frauen eingesetzt, die bereits entbunden haben und bei denen die Gebärmutter aufgrund dessen schon geweitet ist. Obwohl mittlerweile spezielle Spiralen für junge Mädchen existieren, wird diese Verhütungsmethode bei ihnen jedoch meistens nicht angewandt, da trotzdem das Risiko einer Schwangerschaft bzw. Eileiterschwangerschaft nicht ausgeschlossen werden kann, Der Sitz der Spirale wird anfangs alle drei Monate, später alle sechs Monate via Ultraschall überprüft. Ist am Sitz der Spirale nichts auszusetzen, so kann sie bis zu drei Jahren in der Gebärmutter bleiben (die Hormonspirale sogar bis zu fünf Jahre). Die Frau sollte trotz der regelmäßigen Arztkontrollen selber überprüfen, ob die Spirale noch da ist bzw.

richtig sitzt. Dies kann sie anhand des kleinen Stück Drahtes machen, der aus der Gebärmutter herausschaut. Dieser Draht dient auch wieder zum Entfernen der Spirale. Im Allgemeinen spürt der Partner diesen Draht nicht beim Geschlechtsverkehr, sollte er ihn allerdings doch spüren, so ist der Draht vom Arzt zu kürzen. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko bei einer Spirale ist die Infektionsgefahr, die zu Entzündungen der Gebärmutter und evtl. der Eileiter führen kann.

Diese Infektionen entstehen meist durch den Rückholdraht, der aus der Gebärmutter hervorschaut. An diesem können sich die Bakterien viel einfacher sammeln und Entzündungen hervorrufen. Bei einer Entzündung sollte die Frau unbedingt zum Arzt gehen und diese behandeln lassen. Wird die Entzündung nicht behandelt, so kann diese chronisch werden und im schlimmsten Fall zu Sterilität führen. Da die Spirale nidationshemmend wirkt, begegnet ihre Anwendung häufig ethischen Bedenken. So lehnt z.

B. die Lebensrechtsbewegung die Spirale ab, weil hier nicht die Zeugung eines Individuums, sondern das Weiterleben eines bereits entstandenen Menschen verhindert wird.

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