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  Fertigungsbetriebe und umwelt

      1.1 Betriebe zwischen Ökologie und Ökonomie   Wir alle wünschen uns eine gesunde Umwelt. Vor allem Umweltorganisationen wie Greenpeace oder Global 2000 setzen sich dafür ein.   Greenpeace: Die Geburtsstunde schlug 1971, als eine Handvoll Kanadier in Vancouver gegen amerikanische Atomversuche, unter dem Motto „Let’s make it a green peace“ protestierten. 1982 gründete eine Gruppe engagierter Umweltschützer in Wien die „Freunde von Greenpeace“ und „Global 2000“.   Global 2000: Spaltete sich ein Jahr nach der gemeinsamen Gründung von Greenpeace ab.

Seit dieser Zeit war ihr Motto: „Global denken, lokal handeln“. Seit Anfang des Jahres ist diese Organisation Mitglied des größten internationalen Öko-Netzwerks, Friends of Earth (FoE).   Schwierig wird es jedoch, wenn man selbst etwas zum Umweltschutz beitragen soll.   Beispiele aus dem privaten Bereich: Wer trinkt nie Getränke aus Dosen oder Einwegplastikflaschen? Wer fährt, wenn dies nur irgendwie möglich ist, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln? Wer trägt Altglas immer zu den Altglassammelstellen? Wer trägt alte Zeitungen immer zu den Papiercontainern? Wer verwendet immer umweltfreundliche Wasch- und Geschirrspülmittel, auch wenn Wäsche und Geschirr dann nicht „makellos rein“ werden? Wer kauft immer ein teureres Produkt, z.B. Schulhefte, wenn es umweltfreundlicher produziert wurde (z.

B. aus Umweltschutzpapier)?   Diese Fragen könnte man beliebig fortsetzen.   Obwohl es im privaten Bereich meist nur um die persönliche Bequemlichkeit geht, werden viele Maßnahmen zum Schutz der Umwelt unterlassen.   In den Betrieben ist die Lage jedoch komplizierter.   Umweltschutzmaßnahmen erfordern oft hohe Investitionen und laufende Kosten.   Sie gefährden die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt, wenn man mit Produkten aus Ländern konkurrieren muss, die nicht so strengen Umweltschutzbestimmungen unterliegen.

  Manche Branchen müssten besonders viel in den Umweltschutz investieren. Die Betriebe fürchten, die höheren Kosten nicht über die Preise hereinbringen zu können und dadurch schließen zu müssen.   Häufig protestieren in diesen Betrieben auch die Arbeitnehmer gegen zu strenge Umweltschutzauflagen, da sie um ihre Arbeitsplätze bangen.   Beispiele: Chemische Industrie Papierindustrie   Die Hauptprobleme des Umweltschutzes sind:   Wie kann man alle Betroffenen, Betriebsinhaber, Arbeitnehmer in den betroffenen Betrieben und die Konsumenten dazu bringen,   auf bestimmte Bequemlichkeiten zu verzichten und die notwendigen Kosten für den Umweltschutz aufzubringen?   Welche Technologien und welche organisatorischen Maßnahmen sind geeignet, den Umweltschutz zu verbessern?   Wer soll die Kosten für den Umweltschutz tragen?       1.2 Möglichkeit der Umwelttechnik   1.2.

1 Übersicht     1.2.2 Additive (nachgeschaltete) Technologien   Die Stadt Wien hat bereits 1985 und 1989 sowie 1995 ein Wiener Abfallwirtschaftskonzept erstellt und somit sehr frühzeitig ihre Abfallwirtschaft nach ökologischen Gesichtspunkten ausgerichtet. In der Folge wurden die in der Praxis bereits bewährten Maßnahmen im Wr. AWG (Wiener Abfallwirtschaftsgesetz - Gesetz über die Vermeidung und Behandlung von Abfällen und die Einhebung einer hierfür erforderlichen Abgabe im Gebiete des Landes Wien) auch rechtlich festgelegt. Dieses Gesetz ist seit 1.

7.1994 zur Gänze in Kraft.   (1) Reinigung   Die Schadstoffe werden durch verschiedene Verfahren aus den Abgasen, Abwässern und sonstigen Abfällen entfernt.     Ökonomische Probleme ergeben sich oft nicht nur aus den Kosten des Filtereinbaues (z.B. für die Rauchgasentschwefelung) oder Abwasserreinigung, sondern oft auch aus der Entsorgung der Filter bzw.

der anderen Rückstände.   (2) Umweltfreundliche Entsorgung   Jeder Wiener produziert pro Jahr durchschnittlich ca. 500 Kilogramm Abfall. Das bedeutet, daß unser Abfallberg im Vorjahr rund 860.000 Tonnen schwer war. Die „umweltfreundliche“ Entsorgung der Abfälle ist daher ist zu einem der größten Probleme in den Industrieländern geworden.

  Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten:   Möglichst sichere Lagerung (Deponien) Unzureichend gesicherte Deponien führen zu einer Verseuchung des Grundwassers. Die Sanierung dieser Deponien wird auf hunderte Milliarden Schilling geschätzt. Neue, zum Untergrund abgedichtete Deponien, müssten errichtet werden.   Alle Gemeinden wollen zwar ihre eigenen Abfälle beseitigen, sind aber nicht bereit, in ihrem Gebiet neue, möglichst sichere Deponien anlegen zu lassen.   International werden häufig die Weltmeere als „wilde“ Deponien verwendet, da keine international gültigen Rechtsvorschriften existieren.   Beispiele: Ablassen von Ölrückständen Versenken von gefährlichen (z.


B. radioaktiven) Abfällen   Die zwei Drittel der Erdoberfläche die von Wasser bedeckt werden, verteilen sich auf 35 Meere. Sieben davon - Ostsee, Mittelmeer, Schwarzes Meer und Kaspisches Meer, Beringsee, Gelbes und Südchinesisches Meer - sind Beispiele für bereits stark belastete Gewässer, wobei sich das Mittelmeer, liebgewonnene „Badewanne“ der Österreicher, in einem besonders schlechten Zustand befindet.   Natürlich gerät auch die Tierwelt zusehends in Bedrohung. Verschmutzte Strände, hochgiftige Schadstoff-Konzentrationen im Wasser, rücksichtslose Ausbeutung von Rohstoffen und die Verbetonierung ganzer Küstenregionen machen den seit Urzeiten am Mittelmeer heimischen Tierarten das Überleben fast unmöglich.   Vor allem das Erdöl kann sogar tödliche Folgen für Vögel, Meeressäuger und auch Kleinstlebewesen wie Muscheln und Krebse haben.

Vier Jahre nach einem Tankerunfall in Alaska melden Experten jetzt: „Verkrüppelte Fische, hirngeschädigt Robben, unfruchtbare Vögel und tote Schwertwale.“   Verbrennung Verbrennen verringert vor allem den Umfang der Abfälle. Es führt jedoch zur Luftverschmutzung und zu hoch konzentrierten giftigen Verbrennungsresten, die wieder „endgelagert“ werden müssen.     Kompostierung Vor allem organische Abfälle werden durch Kleinlebewesen zersetzt und zu natürlichem Dünger umgewandelt.   Viele Forscher versuchen Bakterien zu züchten, die diesen Kompostierungsvorgang beschleunigen. Vor allem in größeren Städten ist die Kompostierung jedoch schwer durchführbar.

  Was die Wiener in den Biotonnen sammeln, kommt zum Kompostwerk Lobau. Wenn der Dünger dann gereift ist, wird er auf die Felder transportiert.   (3) Wie Betriebe ihre Abfälle entsorgen Die Entsorgung ihrer Abfälle ist in den letzten Jahren für alle Betriebe zu einer großen Aufgabe geworden. Auch im Gewerbebereich ist sortenreine Trennung der Abfälle das Um und Auf.   Anfallende Altstoffe können bis zu einer Tonne bzw. einem Kubikmeter bei den Mistplätzen und in größeren Mengen gegen Gebühr bei der Abfallbehandlungsanlage entsorgt werden.

Verunreinigte, sowie mit gefährlichen Abfällen vermischte Lieferungen werden abgewiesen.   Problemstoffe aus Gewerbebetrieben sind gefährliche Abfälle und begleitscheinpflichtig. Einzelne Fraktionen wie Leuchtstoffröhren, Batterien etc. können über die Abfallbehandlungsanlage entsorgt werden. Alle anderen gefährlichen Abfälle sind befugten Entsorgern zu übergeben.   Rest- bzw.

Sperrmüll gehören auf die Deponie. Vorher wird dieser Müll jedoch bei der Abfallbehandlung einer Kontrolle unterzogen. Dabei darf der Anteil an Altstoffen 5 % nicht überschreiten.   1.2.3 „Integrierte“ Technologien   Der Produktionsprozess soll so gestaltet werden, dass der Abfall möglichst vollständig wieder verarbeitet wird („Recycling“) oder überhaupt vermieden wird.

  (1) Recycling   Beim „Recycling“ wird der Abfall wieder in denselben oder in einen anderen Produktionsprozess „zurückgeführt“ und geht in ein sinnvolles Produkt ein, das am Markt verwendet werden kann.   Rohstoffkreislauf:     Recycling umfasst:   Die stoffliche Verwertung   Beispiele: Wiederverwertung von Glas, Papier, Pappe und Karton, Eisen und Metallen, Kunststoffen, Textilien, Wolle, Leder. Gewinnung von Chemikalien und Fetten aus Abwässern, Gewinnung von Schwefel, Gips aus Rauchgas etc.   Was mit den Altstoffen passiert   Altstoff Neues Produkt Altpapier Hochwertige Faltschachtelkartons, Schallplattenhüllen Wellpappe Wellpappe Glas Glas (wichtig jedoch: Trennung v. Bunt- u. Weißglas) Kunststoffe Plastikflaschen u.

-folien, Schüsseln u. Behälter Metall Autokarosserien, Stahltraversen, Motorbestandteile Speiseöl Seife, Hautcremes Textilien Mistflohmarkt (größer als 30 x 30 cm), Putzfetzen Styropor Isoliermaterial, Betonzuschlagsstoffe Kunststoffe im Hausmüll Fernwärme   Die energetische Verwertung   Beispiele: Elektrizitäts- oder Wärmeerzeugung in Müllverbrennungsanlagen, Verbrennung von Autoreifen und Altöl im Zementofen etc.     Die biologische Verwertung   Beispiel: Organische Abfälle ergeben Kompost als Bodenverbesserungsmittel.   Recycling ist hier ein Grenzfall, da es sowohl Bestandteil eines integrierten als auch eines nachgeschalteten Verfahrens sein kann.   Voraussetzungen für ein sinnvolles Recycling sind:   Verwendungsmöglichkeit der Altstoffe in neuen Produktionsprozessen mengenmäßig ausreichendes Vorkommen Reinheit des Materials (Durch Mülltrennung wird der erforderliche Reinheitsgrad erreicht.) Wirtschaftlichkeit (Der Einsatz von Altstoffen sollte nicht teurer kommen als die Verwendung von primären Rohstoffen.

)   Organisationsformen für die Gewinnung der Altstoffe:   Gewerblicher Altstoffhandel   Abfallbörse der Wirtschaftskammer Die Abfallbörse hat die Aufgabe, brauchbare Altstoffe wie Metalle, Glas, Holz, Papier, Pappe, Chemikalien u.a. zwischen interessierten Betrieben zu vermitteln. Die Europa-Börse für Abfallstoffe trägt der steigenden Bedeutung der Wiederverwertung Rechnung.   Getrennte Sammlung der Haushaltsabfälle z.B.

: Altglas, nach Weiß- und Buntglas Papier, nach Zeitungspapier, Offsetdrucken, Kartons etc. Dosen, nach Aluminium und sonstigen Metallen     Der Erfolg dieser Aktionen hängt weitgehend von der Mitwirkung der Konsumenten ab, da die nachträgliche Sortierung zu teuer ist.   Die Nutzen des Einsatzes von Altstoffen als „Sekundärrohstoff“ liegen in Einsparung von Primärrohstoffen Reduzierung von Abgasen und Abwässern Energieersparnissen Entlastung der Mülldeponien   (2) Vermeiden von Umweltbelastung   Die sinnvollste Maßnahme der Umweltpolitik ist es, Rohstoff- und Energieverschwendung sowie Abfälle und Emissionen soweit wie möglich zu vermeiden.   Grundsätzlich sollen die Eigenschaften eines Produktes so festgelegt bzw. entwickelt werden, dass Rohstoffe, Zwischenprodukte und Produktionsverfahren einsetzbar sind, die es erlauben     den Einsatz von Rohstoffen und Energie gering zu halten, umweltbelastende Einsatzstoffe wegzulassen bzw. durch umweltfreundliche Rohstoffe zu ersetzen, umweltschädliche Emissionen in Luft oder Wasser sowie Lärm usw.

zu vermeiden, die Abfallmengen der Produktion zu verringern, umweltverträglicher zu gestalten bzw. ihre Wiederverwendung zu ermöglichen (siehe Recycling).   Beispiele: phosphatfreie Waschmittel, mechanische Pumpzerstäuber statt treibgasgefüllter Spraydosen, Senken des Quecksilbergehaltes in Batterien, bleifreie Schmiermittel, Farben etc. Energieeinsparung durch technische Maßnahmen, Ersatz der Einwegverpackungen (Kunststoff) durch Mehrwegverpackungen etc. Passives Energiesparen durch Herabsetzen der Raumtemperatur Thermostatregelung der Heizkörper bessere Isolierung der Gebäude etc.       1.

3 Öffentliche Umweltpolitik   Überall auf der Welt werden Umweltschutzbestimmungen verschärft. Es wird vor allem diskutiert über   Grenzwerte aller Art (Schadstoffanteile etc.), Fristen über die Einführung neuer Bestimmungen, staatliche Zuschüsse bzw. Abgaben zur Finanzierung von Umweltschutzmaßnahmen.   1.3.

1 Rechtsvorschriften   Die nachfolgende Grafik zeigt, dass ein Großteil der „Umweltinvestitionen“ nur vorgenommen werden, weil sie gesetzlich von „Anrainern“ (Nachbarn) gefordert wurden. Beweggründe für Umweltschutzinvestitionen:       Möglichkeit für Rechtsvorschriften sind:   Produktnormen Das sind Vorschriften, die die von einem Erzeugnis ausgehenden Umweltbelastungen begrenzen.   Beispiele: Festlegen von Grenzwerten für die Schafstoffemission von Kraftfahrzeugen („Katalysatorpflicht“) Festlegen von Grenzwerten für die Lärmverursachung („Flüster-LKW“) Verbot der Verwendung von Kunststoffen, die nicht verrotten oder beim Verrotten umweltschädliche Stoffe abgeben Verbot von Waschmitteln, die biologisch schwer abbaubare Chemikalien enthalten   Produktionsnormen Das sind Vorschriften, die den Erzeugungsvorgang selbst umweltfreundlicher gestalten sollen.   Beispiele: Vorschriften über Filteranlagen, Kläranlagen Verbot weiterer Verbauung von Grünflächen Verbot der Errichtung weiterer Seilbahnen etc.   Abfallbeauftragter Aufgrund des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) müssen Betriebe ab 100 Beschäftigten einen fachlich qualifizierten Abfallbeauftragten bestellen. Er hat die Einhaltung der den Betrieb betreffenden abfallrechtlichen Bestimmungen zu überwachen.

Der Abfallbeauftragte ist der Behörde (Bezirksverwaltungsbehörde oder Magistrat) bekannt zu geben.   1.3.2 Finanzierung der Umweltpolitik   Umweltpolitik verursacht hohe Kosten, und zwar sowohl bei der „Vorbeugung“ wie auch bei der „Sanierung“ bereits entstandener Schäden.   Diskutiert wird über das Verhältnis der beiden Finanzierungsprinzipien:   Verursacherprinzip   Zahlen soll derjenige, der die Umweltbelastung verursacht. Dies gilt z.

B. für die Müllabfuhrgebühren, für die Errichtung von Umweltschutzanlagen bei neu gegründeten Unternehmen etc.   Gemeinlastprinzip   Die Gemeinschaft soll über Steuern oder Sonderabgaben helfen, Umweltschäden zu vermeiden und vor allem bereits entstandene Umweltschäden zu beseitigen, da sonst einzelne Unternehmen und damit Arbeitsplätze gefährdet würden bzw. bereits entstandene Schäden nicht beseitigt werden könnten (z.B. Bau von Ringkanälen zur Abwasserbeseitigung, Sanierung von Deponien).

      1.4 Unternehmenspolitik und Umweltschutz   1.4.1 Umweltschutz als Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit   Grundsätzlich sollten Unternehmen umweltschonende Maßnahmen in folgender Reihenfolge anstreben:   Umweltbelastung vermeiden Abfälle wieder verwerten („Recycling“) Abfälle umweltfreundlich entsorgen.     Zunehmend wird eine verantwortungsvolle Umweltpolitik ein wesentlicher Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit von Großunternehmen.   Beispiele: Werbung für treibgasfreie Sprays, Werbung für biologische Waschmittel, Werbung mit dem Hinweis auf hohe Forschungsaufgaben für den Umweltschutz, Unterstützung von Abfallrecyclingaktionen (z.

B. Sammlung von Altbatterien, Altautoreifen etc.). Geschäftsberichte von Großunternehmen beinhalten gelegentlich auch einen „Umweltbericht“.   Nicht immer können Öffentlichkeit und Konsumenten kontrollieren, ob die Angaben der Wahrheit entsprechen. Staatliche Kontrolle ist daher weiterhin notwendig.

        1.4.2 Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS)   Mit der EMAS-Verordnung (Environmental Management and Audit Scheme) der EU, auch als ÖKO-Audit-Verordnung bezeichnet, sollen Betriebe dazu ermuntert werden, freiwillig ein Umweltmanagementsystem aufzubauen. Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Die Umweltprüfung für den Standort wird von amtlich zugelassenen Umweltprüfern vorgenommen und der zertifizierte Betrieb nach Vorliegen einer gültigen Umwelterklärung in das Standortverzeichnis eingetragen. Das verliehene EU-Symbol (Logo) darf in der Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.

  Der wirtschaftliche Nutzen der Teilnahme am EMAS-System liegt in der Kostenwirksamkeit und in einem starken Imagegewinn.   1.4.3 Umweltschutz als neuer Geschäftsbereich   Zahlreiche Beispiele zeigen, dass der Umweltschutz nicht nur als finanzielle Belastung der Betriebe zu sehen ist.   Der Markt für Umweltschutzprodukte nimmt zu. Innovative Unternehmen haben zusätzliche Chancen am Markt.

  Die folgenden Beispiele zeigen, wie sich zahlreiche Unternehmen bemühen, umweltverträgliche und umweltschonende Produkte und Technologien zu entwickeln.   Bei allen diesen Bestrebungen ergeben sich zwei Probleme:   Der Forschungsaufwand ist oft so hoch, dass er erst in vielen Jahren amortisiert werden kann. Staatliche Unterstützung ist daher erforderlich (Beispiel „Photovoltaik“).   Die Entwicklung allein reicht nicht aus. Die Produkte müssen auch vermarktet werden. Oft werden dadurch Arbeitsplätze in anderen Wirtschaftzweigen gefährdet.

Diese Wirtschaftszweige bemühen sich in der Folge, die Vermarktung zu unterbinden. Gesetzliche Regelungen sind daher erforderlich (Beispiel: Verbot der Verwendung bestimmter Kunststoffe für die Verpackung).   Recyclingpapier In einigen Bereichen (z.B. Hygienepapier, größere Briefkuverts etc.) liegt der Anteil an Recyclingpapier bereits zwischen 60 % und 90 %.

  Es ergeben sich jedoch folgende Probleme:   Das Altpapier muss derzeit zu einem erheblichen Teil (etwa 60 %) importiert werden, da die Altpapiersammlung in Österreich unzureichend organisiert ist.   Technisch sind viele Druck- und Kopiergeräte nicht für die Verarbeitung von Reyclingpapier geeignet.   Marketingpolitisch ist das Recyclingpapier nicht so weiß, wie das chlorgebleichte Papier, daher schwieriger zu vermarkten (z.B.: bei teuren Büchern etc.).

  Einige Papier erzeugende Unternehmen haben sich daher zu einer Foschungsgemeinschaft zusammengeschlossen, um ein Verfahren zu entwickeln, das das Bleichen das Papiers ohne Chlor ermöglicht.   Altölverwertung Die Entsorgung von Altöl beim Ölwechsel von Autos ist ein schwieriges Problem. Es wurde daher eine „Ölfilteranlage“ entwickelt, die in den Ölkreislauf des Kraftfahrzeuges eingebaut wird.   Statt Öl zu wechseln, muss dann nur mehr die Filterpatrone gewechselt werden. Dieser Vorgang kann mit einer Ölfüllung bis zu zehnmal wiederholt werden.   Biologische Reinigungsverfahren Es werden Bakterien und Pilze gezüchtet, die mit Schadstoffen verseuchte Erde (z.

B. unter Deponien etc.) reinigen.   Verpackungsindustrie Gerade die Verpackungsindustrie produzierte bisher große Mengen von Abfall. In Österreich wird die Menge des Verpackungsmaterials für in Österreich verkaufte Güter auf etwa 800.000 Tonnen pro Jahr geschätzt.

Ein erheblicher Teil wird nicht wieder verwertet oder ist nicht biologisch abbaubar.  Seit kurzem bemüht sich die Verpackungsindustrie, zu biologisch abbaubaren Materialien überzugehen.   Beispiel: Stärkehaltige Verpackungen, die man kompostieren oder an Mastvieh verfüttert kann.   So verwendet ein US-amerikanisches Versandhaus statt der üblichen Kunststoffkügelchen Popcorn. Dies sei billiger, könne an Tiere verfüttert oder kompostiert werden.   Energiegewinnung   Seit vielen Jahren gibt es Anlagen, die mit Sonnen- oder Windenergie Wärme erzeugen.

Durchgesetzt hat sich diese Technologie in sonnigen Gegenden (z.B. Kalifornien, Israel). In unserer geographischen Lage werden vor allem Schwimmbäder und „Brauchwasser“ erwärmt.   Ein Hoffnungsgebiet ist die „Photovoltaik“. Bei diesem Verfahren wird direkt aus dem auftreffenden Licht Strom erzeugt.

  Das Verfahren ist derzeit noch sehr aufwendig und nur für Kleingeräte (z.B. Radios, Funkgeräte etc.) ökonomisch nutzbar.           Milch aus Flaschen Eine Milchflasche aus Glas kann im Schnitt 25mal gefüllt werden. Sie leistet dasselbe wie 25 Verbundkartonverpackungen, die rund 80 % deponiert oder verbrannt werden müssen.

Akku hilft sparen Für Wegwerfbatterien gibt es eine Alternative: Ein Nickel-Cadmium-Akku kann bis zu 500mal wiederaufgeladen werden. Glas statt Plastik Ein Joghurtglas wird durchschnittlich 20mal verwendet, bevor es dem Recycling zugeführt wird. Im Gegensatz dazu: Löffelt man dieselbe Menge - nämlich fünf Liter Joghurt - aus dem Kunststoffbecher, ergibt das einen Stapel von 20 Bechern. Stofftaschentuch Wenn Sie einmal pro Woche waschen und jeden Tag ein frisches Stofftaschentuch verwenden, kommen Sie mit insgesamt 10 Stofftaschentüchern aus. Das entspricht ca. 3000 Papiertaschentüchern.

Kugelschreiber Auch der Griff zum Kugelschreiber ist zu überdenken. Solche mit Nachfüllminen können von der Schreibleistung her zwölf Wegwerfkulis ersetzen. Keine unnötigen Verpackungen Viele Lebensmittel müssen verpackt sein - aber auch auf das „Wie“ kommt es an. Obst und Fleisch z.B. werden nicht nur verschweißt sondern oft auch offen angeboten.

Kunststoff ade Während eine Cola-Glasflasche 25mal wieder in den Umlauf gelangt, müßten für dieselbe Menge 17 Einweg-Kunststoffflaschen mit 1,5 Liter Fassungsvolumen herhalten. Bewußt einkaufen Kaufen Sie nur das, was Sie wirklich brauchen. Kostengünstigere Großpackungen verleiten oft zur Verschwendung. Bevorzugen Sie wiederverwendbare und wiederbefüllbare Verpackungen. Nachfüllbares Feuerzeug Mit einem Markenfeuerzeug sind Sie gut beraten: 300 Wegwerffeuerzeuge müssen zur Problemsammelstelle, bevor Ihr nachfüllbares Feuerzeug endgültig erlischt. Stoffserviette Einem Berg von 6.

000 Papierservietten stehen sechs Servietten aus dekorativem Stoff gegenüber. Dosen vermeiden Einem Berg von 65 Alu- oder Weißblechdosen häuft sich jeder an, der 32,5 Liter Bier trinkt. Eine Flasche dagegen geht erst nach 65 Umläufen in Scherben. Aludosen sind bei der Herstellung auch Stromverschwender und werden nur teilweise wiederverwertet.    

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