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  Geschichtsvortrag otto von bismarck

Geschichtsvortrag Otto von Bismarck   1. Lebenslauf   „Die gestern erfolgte glückliche Entbindung meiner Frau von einem gesunden Sohn verfehlte ich nicht, allen Verwandten und Freunden unter Verbittung des Glückwunsches bekannt zu machen. Schönhausen, de 2. April 1815 Ferdinand von Bismarck“   - Otto-Eduart-Leopold von Bismarck am 1. April 1815 als Sohn des Gutsbesitzers Ferdinand v. Bismarck geboren - sehr sprachbegabt und - 1822-1827 Schulzeit (ab 1827 Gymnasium) - 1832-1835 Student der Rechte in Göttingen und Berlin - 1836 Anstellung als Regierungsreferendar in Aachen   Protokoll der Referendarprüfung „Durchgängig zeigte der Kandidat eine vorzügliche Urteilskraft, Schnelligkeit im Auffassen der ihm vorgelegten Fragen und Gewandtheit im mündlichen Ausdruck.

“   - 1837 „Verlängerter Urlaub“ Þ Versetzung ans Regierungspräsidium Potsdam - 1838 ein Jahr als Freiwilliger bei den Gardejägern in Potsdam Þ hatte weder Interesse an einer Verwaltungslaufbahn noch an einer Militärlaufbahn - da die väterliche Landwirtschaft in finanziellen Schwierigkeiten war entschloß sich B. seine Beamtenlaufbahn aufzugeben und auf die väterlichen Güter zurückzukehren - 1839-1846 Gutsherr auf dem Kniephof (väterliches Gut) - 1842 Reise nach England, Frankreich, Italien und Schweiz - 1845 Tod des Vaters Þ 1846 Übersiedlung nach Schönhausen - bei einer Harzreise lernt er 1846 Johanna kennen, die er 1847 heiratet - 1847 tritt er in den Vereinigten Preußischen Landtag ein   Brief an die Braut „Teuerste, einzige, geliebte Juanita! better half of myself! Ich möchte meinen Brief mit jeder möglichen Anrede beginnen, durch die ich Dich günstig für mich stimmen kann, denn ich bedarf Deiner Verzeihung sehr; ich will Dich nicht raten lassen, weshalb, damit Du Dir nichts Schlimmeres denkst, als das ich zum Landtag einberufen bin und es angenommen habe.“   - 1848/49 bürgerlich-demokratische Revolution in Dt. - B. vertrat darüber sehr konservative bis konterrevolutionäre Auffassungen - 1848 Mitgründer des Vereins zur Wahrung der Interessen der Grundbesitzer - 1848 Mitarbeiter der konservativen Kreuzzeitung - 1849 Wahl in die Zweite Kammer des Preußischen Landtages   Brief an die Frau 1949 „Diese Frankfurter Hohlköpfe sind unverbesserlich; [..

.] ohne alle Rücksicht auf die Sache selbst und auf die gesunde Vernunft, muß doch zuletzt die Überzeugung zur Anerkennung bringen, daß Bauern und Kleinstädter nicht geeignet sind, um Gesetze zu machen und europäische Politik zu betreiben.“   - schlägt im Landtag königfreundliche Politik ein - 1851 Bismarck wird zum Leiter der preußischen Vertretung beim Bundestag in Frankfurt berufen   Französischer Legationsskretär Gobineau: „Der wird in der deutschen Geschichte noch einmal von sich reden machen.“ - B. kam zu einem sehr geringschätzenden Urteil über die Wirksamkeit des dt. Bundestages - begann sich mit mögl.

Bündniskombinationen zu beschäftigen - 1855/57 führt er Gespräche mit Napoleon III. - 1857/58 erkennt politische Realitäten und wendet sich vom Altkonservatismus ab - sieht Zukunft für politische System für Dt. in Frankreich (Bonapartismus) - 1859 Ernennung zum Gesandten in St. Petersburg - 1861 wurde Wilhelm I. König von Preußen - 1862 Ernennung zum Gesandten in Paris - 1862 Unterredung Bismarcks mit dem König, der in innenpolitischer Bedrängnis steckt - 8. Oktober 1862 Bismarck wurde zum preuß.

Außenminister und zum preuß. Ministerpräsident ernannt   Max von Forkenbeck: „Bismarck-Schönhausen bedeutet: regieren ohne Etat, Säbelregiment im Inneren, Krieg nach außen. Ich halte ihn für den gefährlichsten Minister für Preußens Freiheit und Glück.“   - 1864 Preußisch-Österreichischer Krieg gegen Dänemark - 1865 Vertag von Gastein - 1866 Preußisch-Österreichischer Krieg   An seinen Sohn: „Es ist wohlfeil, aber in der Politik muß man, wenn man viele Gegner hat, zunächst den stärksten außer Spiel setzten und die schwächern schröpfen, was im Privatleben eine sehr unritterliche Gemeinheit wäre. Was wir brauchen, ist Norddeutschland, und da wollen wir uns breitmachen. Der Süden soll Geld bezahlen.

“   - 1867 Gründung des Norddeutschen Bundes - 14. Juli 1867 Bismarck wird zum Bundeskanzler ernannt -1870/1871 Deutsch-Französischer Krieg - 1871 Reichsgründung   - Oktober 1873 Dreikaiserabkommen zwischen Deutschland, Rußland und Österreich/Ungarn - April 1874 Heeresstärke wird auf 7 Jahre festgelegt - Frühjahr 1875 „Krieg in Sicht Krise“ -1875-1878 Orientkrise - 1877/78 Russisch-Türkischer Krieg - 7. Oktober 1879 Zweibund zwischen Österreich/Ungarn und Deutschland - 18. Juni 1881 Dreikaiserbündnis zwischen Deutschland, Rußland und Österreich/Ungarn - 20. Mai 1882 Dreibund zwischen Österreich/Ungarn, Italien und Deutschland - 1885/86 Bulgarienkrise - 18. Juni 1887 Rückversicherungsvertrag mit Rußland - 15.


Juni 1888 Thronbesteigung Kaiser Wilhelm II. - 20. März 1890 Bismarck wird aus allen Staatsämtern entlassen - 27. November 1884 seine Frau Johanna stirbt - 30. Juli 1898 Bismarck stirbt in Friedrichsruh     2. Familiäre Verhältnisse   - Bismarck charakterisiert als widersprüchliche, entschlossene Persönlichkeit Kontrastreiche Verbindung von Hart und Weich warmherzige Empfindungen für die Seinen - Johanna sehr ängstlich um Bismarck - sie haste seien Feinde mehr als Bismarck selbst - ihr konnte er vertrauen und sie hatten ein gutes Verhältnis - Johanna war unpolitisch - Spannung und Widerstände machten Bismarck nervlich zu schaffen - er fand Ruhe in Friedrichsruh und Varzin (mit dem Fürstentitel bekommen) - er liebte das Gebirge und den Wald - 3 Kinder: 1848 Marie (Schönhausen) 1849 Herbert (Berlin) 1852 Wilhelm (Frankfurt am Main) - Marie farblos und unpolitisch; heiratete Kuno v.

Razenau Þ später Bismarcks Sekretär - Wilhelm und Herbert studierten Jura in Bonn - Wilhelm kaum politisch interessiert - Herbert interessierte sich für Politik und Geschichte Þ Diplomat Þ Stütze des Vaters     3. politische Ausgangslage   - große Machtstellung durch Verfassung - preuß. Außenminister und Ministerpräsident + Reichskanzler und Außenminister des Reiches - später noch Handelsminister - über Kaiser die Möglichkeit Reichstag einberufen und auflösen - machte davon öfters Gebrauch - Reichstag beschäftigte sich aus Respekt vor Bismarck nur mit Innenpolitik; Außenpolitik bei Bismarck - seine polit. Stellung war jedoch auch immer durch den Reichstag gefährdet - durch dt. Reich Machtverhältnisse in Europa verschoben - Großmächte: Deutschland., Österreich/Ungarn, Rußland, Frankreich, England - durch erzwungene Abtretung Elsaß-Lothringens an Deutschland ständige Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich - zwischen England, Rußland und Österreich-Ungarn bestand ein Balkangegensatz, denn alle Staaten wollten die Hegemonie auf dem Balkan   Graf Beust; österreichisch/ungarischer Außenminister: Da Bismarck „von Seiten Frankreichs nur wüthenden Haß und Streben nach Wiedervergeltung, von England Gleichgültigkeit, von Italien - vereinzelte Kreise ausgenommen - Abneigung zu erwarten hat, so ist es natürlich, daß er seine Blicke nach Wien richtet und trachtet mit Österreich-Ungarn nicht nur theoretisch, sondern auch practisch auf einen besseren Fuß zu gelangen.

“   4. Drei-Kaiser-Abkommen   - Bismarck wollte eine Annäherung an Österreich - er war an Eroberungen in Österreich nicht interessiert, da dies viele slawische Bevölkerungsteile hatte und eine katholische Opposition (Preußen war protestantisch und Slawen hätten neue Bevölkerungsgruppen gebrachte Þ soziale Spannungen Þ Zerfall des Reiches) - Österreich hatte Expansionsbestrebungen auf dem Balkan - Deutschland hatte nichts dagegen, aber Bismarck wollte von Österreich nicht abhängig sein - deshalb wollte Bismarck Rußland in ein Bündnis mit Österreich mit einbeziehen um den Frieden in Europa zu erhalten - 6.-11. September 1872 Treffen von Bismarck, Gortschakow und Andrassy in Berlin repressive und präventive Maßnahmen gegen revolutionäre Aktionen Ziel: österreichisch/russische Annäherung Problem Orient wurde erörtert und festgestellt, daß sich „Verwicklungen“ nicht immer verhindern lassen werden - keine Verlautbarung über Treffen an die Presse, da „soziale“ Frage als Grund für polit. Erfolg zog nicht mehr - kein Vertragsabschluß; trotzdem Erfolg, denn neue Machtkonstellation in Europa - Frankreich hatte keinen Verbündeten mehr für Revanchekrieg gegen Deutschland - April 1873 Wilhelm I., Bismarck, Moltke reisen nach St.

Petersburg Rußland wollte eine russisch-deutsche Militärkonvention Bismarck wollte die Beteiligung Österreichs - nur russisches Bündnis hätte Feindschaft Österreichs gebracht Þ Österreich wäre in die Hände Frankreichs getrieben worden Þ Deutschland wäre auf Rußland angewiesen gewesen - Österreich wollte jedoch auch nicht richtig, denn es fürchtete in einen Orientkonflikt von Rußland und England mit hineingezogen zu werden Þ Juni 1873 Alexander II. und Gortschakow reisen nach Wien 6. Juni Willenserklärung unterzeichnet 23. Oktober Wilhelm I. tritt der Übereinkunft von Alexander II. und Franz Joseph bei Aufrechterhaltung des deutschen Friedens gegen alle Erschütterungen bei Angriff eines Vertragspartners schließen die übrigen Vertragspartner keine Bündnisse bevor man sich über die Lage untereinander verständigt hat - Vertrag gegen Frankreich gerichtet und isoliert Frankreich außenpolitisch; hemmt profranzösische Kräfte in Rußland - ist durch Balkaninteressen von Österreich und Rußland und internen Hegemoniebestrebungen belastet - verhinderte jedoch ein Bündnis zwischen Frankreich und Rußland   - Bismarck betrachtete außerdem eine katholische Liga als Gefahr für Deutschland Þ „sogenannter“ Kulturkampf   Papst Pius IX.

sagte zu deutschem Gesandten Arnim „Die Wahrheit ist Wahrheit nicht, weil sie durch genügend Beweisgründe bewiesen ist, sondern sie ist wahr weil ich sie verkündigte.“   - in Deutschland stand die Militärfrage noch - 2 Lager Mittel und Stärke jedes Jahr von Reichstag neu bestimmt Mittel und Stärke für unbestimmte Zeit festgelegt - 20. April 1874 neues Militärgesetz verabschiedet (Septentat: Neuregelung alle 7 Jahre) Þ Reichstag Kontrolle über Militär praktisch entzogen Þ Stärkung von Bismarcks Macht   - Regierungswechsel in Frankreich - Präsident Thiers Þ Marschall Mac-Mahon (er haßte Deutschland) Þ Bismarck befürchtete eine ungünstige Entwicklung für das Reich - ab August 1873 es gab eine Annäherung zwischen Frankreich und Rußland   Gortschakow sagte „Europa werde keine antifranzösische Repressionen Berlins zulassen.“   Þ Bismarck war sehr besorgt - Bismarck wußte jedoch, daß Frankreich für einen Krieg gegen Deutschland Verbündete brauchte - er vermutete diese in einer „katholischen Liga“ - Rußland und Österreich wollten jedoch nur Frankreich als Gegengewicht zu Deutschland erhalten - 1874 verschlechterten sich die deutsch-russischen Beziehungen nochmals, in Bezug auf die Anerkennung der spanischen Militärdiktatur - Gründe: - Russen hatte Vorliebe für Frankreich und waren eng mit der französischen Kultur verbunden - ökonomische Überlegenheit Deutschlands - Rußland wollte jedoch keinen Bruch des Drei-Kaiser-Abkommens, aber Kriegsgedanken, die von Deutschland ausgehen könnten unterdrücken - 1875 Bismarck schickte den Unterhändler Joseph Maria von Radowitz nach Rußland, um Lage zu klären Gespräche über Balkan- und Polenpolitik Vereinbarung: man wolle auf dem Balkan und im Orient Eintracht halten - Österreich blieb Deutschland angenähert - in Österreich gab es jedoch immer mehr Stimmen, die mehr Einfluß der katholischen Kirche im Staat forderten - Annäherung Österreichs an das katholische Italien - Katholisches Bündnis?   5. Krieg-in-Sicht-Krise   - 1875 Frankreich führte eine Reorganisation seiner Armee durch - für einen Krieg gegen Deutschland braute es jedoch Bündnispartner - falls es in Österreich zu einem Regierungswechsel gekommen wäre katholisches Bündnis Österreich + Italien + Frankreich möglich - in Presse kursierten Meldungen über baldigen Krieg - Bismarck wollte damit seine Bündnispartner testen - Bismarck beabsichtigte jedoch keinen Krieg und Frankreich ebensowenig - Frankreich wollte Deutschland als Kriegstreiber darstellen und so seine außenpolitische Isolierung durchbrechen - in Rußland war man der Meinung, daß für den Kräfteausgleich eine weitere Stärkung Frankreichs erfolgen müsse - Bismarck wollte außerdem die Rolle Englands testen - am 29. April 1875 wies Frankreich die europäischen Mächte auf Präventivkriegabsichten Deutschlands hin Þ Rußland und England setzen sich gemeinsam für die Erhaltung des Friedens ein (der niemals bedroht war) Þ der russische Zar und Kanzler reist vom 10.

-13. Mai nach Berlin - Bismarck überzeugt den Zar, daß der Frieden sicher ist   Gortschakow veröffentlicht am 13. Mai folgendes Rundtelegramm: „Der Zar verläßt Berlin, völlig überzeugt von der versöhnlichen Stimmung, die dort herrscht und die Erhaltung des Friedens sichert.“   Folgen: Bismarck orientierte sich im Drei-Kaiser-Bündnis stärker an Österreich/Ungarn er erreichte Klarheit über die Sachlage die Drei-Kaiser-Mächte sprachen sich gegenseitig wieder das Vertrauen aus   6. Die Orientkrise   - April / Mai 1875 Beginn der Orientkrise - Balkan türkisch besetzt - Türkei rüstet Streitkräfte neu aus Þ Türkei machte Schulden und will dies durch erhöhte Steuern für den Balkan ausgleichen - auf Balkan: - 1874 Mißernte in Herzegovina - Massaker an Montegrienern - Gerüchte: Österreich könnte Herzegovina von der Türkei bekommen Þ Aufstände in Bosnien und Herzegovina gegen die Türkischen Stadthalter - Slawen kamen Ideen über einen großslawischen Staat - Rußland wollte autonome Staaten unter der Kontrolle Rußlands Þ Streit vorprogrammiert - Bismarck über Drei-Kaiser-Abkommen besorgt - Krise verschärfte sich weiter Þ Deutschland konnte nicht mehr neutral bleiben - England nahm noch eine abwartende Haltung ein Þ 3. Januar 1876 Treffen zwischen Bismarck und Odo Russel, dem britischen Botschafter in Deutschland - Bismarck wollte folgende Aufteilung des Balkans: Bosnien Þ Österreich/Ungarn Besarabien Þ Rußland Ägypten Þ England - Mai 1876 Treffen der Vertreter der Drei-Kaiser-Mächte in Berlin Gortschakow wollte Autonomie für slawische Balkangebiete Bismarck schloß sich Österreich/Ungarn an und lehnte dies ab - 13.

Mai Berlinnote; Forderung Reformen für den Balkan - Serbien und Montenegro erklären der Türkei den Krieg Þ Österreich und Ungarn wollten eine neue Ordnung für den Balkan festlegen - 3. Juli 1876 russischer und österreichischer Monarch treffen sich - man beschließt: Österreich/Ungarn: größten Teil von Bosnien und Herzegovina + Stücken von Serbien und Montenegro Rußland: südliches Besarabien + asiatische Türkei - militärische Lage für Serbien zunehmend schlechter - in Rußland wollte man in den Krieg zu Gunsten Serbiens eingreifen - Bismarck wollte dies nicht - Rußland wollte von Deutschland und Österreich freie Hand im Orient - gehen darauf nicht ein - in Rußland gibt es Überlegungen auch gegen Österreich in den Krieg zu treten - Rußland war jedoch nicht in der Lage gleichzeitig gegen Österreich und England (Kriegseintritt wahrscheinlich) einzutreten - Bismarck befürchtete folgende Bündniskombination: Frankreich + Rußland + Italien Deutschland + Österreich + England - am 1. Dezember 1876 folgende Tischrede für 3 Stadien der Orientkrise an die Presse: Rußland tritt in den Krieg gegen die Türkei ein England schützt seine Interessen und besetzt Gebiete der Türkei wahrscheinlich österreichisch russischer Krieg; dann müsse Deutschland das Weiterbestehen Österreichs sichern Þ Warnung an Rußland - am 15. Januar 1877 Abkommen zwischen Rußland und Österreich für den Fall russisch/türkischer Krieg Österreich bekommt gesamtes Gebiet Bosnien + Herzegovina er wird kein großslawischer Staat auf dem Balkan errichtet Österreich gewährt im Krieg seine wohlwollende Neutralität - auch Deutschland wollte Neutralität waren   7. russisch-türkischer Krieg und der Berliner Kongreß   Þ am 24. April 1877 erklärt Rußland der Türkei den Krieg Þ die Türkei muß sich nach schweren Verlusten und einem harten Winter am 31.

Januar 1778 ergeben - Frieden von San Stefano - Friedensgrundlagen widersprechen Vereinbarungen mit Österreich und England - Österreich stört: Großbulgarien bis zum Ägäischen Meer - England stört: Frage der Meerengen unter Kontrolle des Sultans und nicht unter der der Großmächte - Rußland brauchte jedoch panslawische Erfolge für seine Innenpolitik - britische Flotte rückte ins Mamarmeer (bei Konstantinopel) ein - Bismarck zunehmend mißtrauischer gegenüber Rußlands Þ eine Konferenz war nötig - 9. April Bismarck macht den Vorschlag, ein Auseinanderrücken der russischen und österreichischen Streitkräfte bei Konstantinopel Þ Bismarck bekam immer mehr eine Vermittlerrolle - vom 13. Juni bis zum 13. Juli 1878 trat eine Konferenz in Berlin zusammen: „Berliner Kongreß“ - Bismarck führte Vorsitz   Bismarck sah die Aufgabe des deutschen Politikers als „die eines ehrlichen Maklers, der das Geschäft wirklich zustande bringen will.“   - England vertreten durch Premierminister Disraeli - Rußland vertreten durch Graf Gortschakow - Österreich vertreten durch Graf Andrassy - weiterhin Vertreter Frankreichs, Italiens und der Türkei Þ Streitfrage: genaue Grenzziehung Bulgariens Bulgarien auf Gebiet zwischen Donau und Balkangebirge beschränkt Ostrumelien und südliche Teil mit Zugang zur Ägäis Þ türkische Provinzen mit Selbstverwaltungsrecht Rumänien, Serbien und Motenegro unabhängig Bosnien und Herzegovina + Sadschak von Nowipasar Þ Österreich Zypern Þ England Landgewinne im Kaukasus und im südlichen Besarabien Þ Rußland ® keine endgültige Lösung der Balkanfrage Þ blieb Pulverfaß - Bismarcks Ansehen in der Welt verbessert durch Vermittlerrolle Deutschland gestärkt aus Konferenz; Rußland geschwächt (kein Großslawischer Staat; kein Zugang zu den Meerengen) Þ deutsch-russische Beziehungen verschlechterten sich, da Rußland Deutschland vorwarf, dafür verantwortlich zu sein, daß Rußland Bulgarien verlor Þ zunehmender Vertrauensschwund (bereits seit 1875) - deutsch Schutzzollpolitik verschlechtert die Lage weiter Þ „Zwei-Kanzler-Krieg“ durch gegenseitige Beschimpfungen in der Presse - Gortschakow erklärte das Drei-Kaiser-Verhältnis für nicht mehr existent - in Rußland wurden Überlegungen über Bündnis mit Frankreich offen diskutiert - durch die russische Propaganda verschlechtert sich die Wirtschaftslage in Rußland noch Þ 15. August 1879 Ohrfeigenbrief des Zaren - sehr undiplomatisch formuliert; schloß mit der Drohung „die Konsequenzen könnten verheerend für unsere beiden Länder werden.

“   8. Der Zweibund mit Österreich   Þ Deutschland wollte ein Bündnis mit Österreich   bereits am 24. August reagierte Bismarck mit folgender Aussage: „ Mit dem Staate Österreich haben wir mehr Momente der Gemeinsamkeit als mit Rußland. Die deutsche Stammesverwandschaft, die geschichtlichen Erinnerungen, die deutsche Sprache, das Interesse der Ungarn für uns, tragen dazu bei, ein österreichisches Bündnis populär vielleicht auch haltbarer zu machen als ein russisches.“   - 27./28.

August 1879 Konferenz zwischen Andrassy und Bismarck in Gastein Bismarck wollte Devensivbündnis gegen jeglichen Angriff Österreich wollte nur ein Devensivbündniss gegen Angriff von Rußland - 24. September Unterschrift des Entwurfs gegenseitiger Beistand bei Angriff Rußlands wohlwollende Neutralität bei Angriff eines anderen Staates - Wilhelm der I. wollte jedoch erst nicht zustimmen (verwandtschaftliches Verhältnis des Kaisers und traditionell gutes deutsch-russisches Verhältnis) ® Bismarck gelang es den Kaiser zu isolieren Þ 15. Oktober 1879 Vertrag wird ratifiziert - Bismarck wollte jedoch immer noch Rußland dazu bewegen ins Drei-Kaiser-Verhältnis zurückzukehren, jedoch auf Grundlage des deutsch-österreichischen Bündnisses - Gortschakow wollte nun ein Bündnis mit Frankreich; Frankreich lehnte dies jedoch ab Þ Rußland war außenpolitisch isoliert   9. Wiederaufnahme des Drei-Kaiser-Verhältnisses   - Zar wollte Isolierung überwinden und ein besseres Verhältnis zu Deutschland - Februar 1880 Vorschläge für deutsch-russisches Schutzbündnis von der Seite Rußlands - Bismarck wollte jedoch kein Bündnis gegen Österreich abschließen Þ lehnt ab Þ 6. Februar 1880 Entwurf eine Drei-Kaiser-Vertrages - in Österreich bestand jedoch Widerstand gegen ein solches Bündnis (man glaubte nicht an Einigung in Balkanfragen) - bis April 1881 keine Antwort auf Österreich Þ Deutschland stellte russisch-deutsches Seperatabkommen in Aussicht - diplomatisches Hin und Her Þ 18.

Juni 1881 Drei-Kaiser-Bündnis wird unterzeichnet für Dauer von drei Jahren unterzeichnet; streng geheim gehalten Deutschland, Österreich-Ungarn und Rußland verpflichten sich zur wohlwollenden Neutralität, falls eines der Länder von einer vierten Großmacht angegriffen wird Respektierung der gegenseitigen Interessen auf dem Balkan Þ nicht nur Konsultationsvertag sondern Neutralitätsvertrag Þ sichert Deutschland die Neutralität von Rußland/Österreich bei deutsch-französischem Krieg Þ Stärkung der deutschen Machtposition   - Tunis kam unter französisches Protektorat Þ Schlag gegen Italien - Ende März 1882 Verhandlungen über Dreibund in Wien Þ 20. Mai 1882 Ratifizierung des Dreibundes zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien versichern sich gegenseitig wohlwollende Neutralität im Falle eines Angriffs auf einen dieser Staaten versichern Italien Unterstützung im Falle eines französischen Überfalls auf fünf Jahre abgeschlossen, wurde geheim gehalten Þ Höhepunkt der internationalen Autorität Bismarcks   10. Kolonialisierung   - bereits in den 70igern erste Bestrebungen zum Erwerb von Kolonien - Bismarck wollte das Ausland jedoch nicht mit Expansion beunruhigen Þ Anfang der 80iger Rezession ® man benötigte neue Absatzmärkte und billige Rohstoffe Þ 6. Dezember 1882 Gründung des Deutschen Kolonialvereins (gesamte Wirtschaftselite vertreten) - 1883 Wirtschaftskrise in Deutschland ® Bismarck muß seine Haltung ändern Þ 1883 fragte er in London an, ob es dort Besitzansprüche für Südwestafrika gäbe Þ 21. Juni 1884 englisches Parlament konnte keine Hoheitsrechte geltend machen Þ Bismarck ließ Kriegsschiffe entsenden, die die deutsche Flagge hißten Þ 8. September 1884 Deutschsüdwestafrika (heutiges Namibia) gegründet - England „knirschte mit den Zähnen“ konnte aber nichts dagegen tun - Gegensätze zwischen England/Rußland, England/Frankreich und Frankreich/Italien Þ Gunst der Stunde wurde genutzt und der überwiegende Teil der Kolonien vor 1914 in den Jahren 1884/1885 in Besitz genommen (z.

B. Tongo, Kamerun) - Februar 1885 Reise von Herbert von Bismarck nach England England erkannte deutsche Kolonien an Deutschland mußte dafür jedoch Hoffnungen auf ein globales Kolonialreich aufgeben - Bismarck wollte den Bogen nicht überspannen, denn für ihn war die europäische Sicherheitspolitik wichtiger als Kolonien     11. Die Doppelkrise 1886/87   - März 1884 Drei-Kaiser-Bündnis wird um 3 Jahre verlängert - im Februar 1885 stoßen russische Truppen mit afghanischen Truppen zusammen - bedrohen damit indische Grenze Þ Kriegsgefahr mit England Þ England forderte die Öffnung der türkischen Meerengen für englische Kriegsschiffe Þ Bismarck teilte der Türkei mit, daß dies eine Verletzung des Berliner Vertrages sei und es eine Intervention Rußlands zur Folge hätte Þ Isolierung Englands Þ diplomatische Lösung mit Protokoll über Nordgrenze Afghanistans   - 18. September 1885 Aufstand in Ostrumelien - Aufständische wollen die Vereinigung mit Bulgarien und verjagen die Türken Þ 20. September 1885 Bulgarien übernimmt Ostrumelien in sein Herrschaftsgebiet - Bulgarien war unter russischer Kontrolle - der Fürst von Bulgarien Battenberg machte jedoch eine immer nationalistischer und von St. Petersburg unabhängigere Politik Þ Rußland drohte Gefahr zu laufen die Kontrolle über Bulgarien zu verlieren Þ Rußland sah die Vereinigung als Verstoß gegen die Berliner Verträge an   Das geheime Zusatzprotokoll des Drei-Kaiser-Abkommens sagte nämlich: „Die drei Mächte werden sich der etwaigen Vereinigung Bulgariens und Ostrumelien in den Gebietsgrenzen, die die Länder durch den Berliner Vertag angewiesen sind, nicht widersetzen, wenn diese Frage sich durch die Macht der Dinge erheben sollte.

“   Þ man mußte dies nicht als Bruch des Berliner Verträge ansehen - Serbien hatte eigene Großmachtansprüche auf dem Balkan und wollte Kompensationen für die Gebietsgewinne Bulgariens Þ 14. November 1885 Einmarsch serbischer Truppen in Bulgarien - Bulgarien hatte jedoch wieder Erwarten militärischen Erfolg - Bulgarien konnte nur noch durch österreichische Drohungen davon abgehalten werden Serbien zu besetzen Þ Rußland gelang es nicht mehr in Bulgarien eine rußlandfreundliche Regierung einzusetzen Þ Verschlechterung der österreichisch-russischen Beziehungen, da Österreich die Unabhängigkeit Bulgariens förderte - Rußland erwog die Aufgabe Österreichs und engere Beziehungen zu Frankreich Þ Gefahr eines russisch-österreichischen Krieges - Bismarck erklärte gegenüber Rußland er könne keinesfalls garantieren, daß Deutschland in einem russisch- österreichischen Krieg neutral bleibt - gegenüber Österreich erklärte er, wenn Österreich einen Krieg mit Rußland provoziert so sehe er die Bündnisverpflichtungen nicht für gegeben ® Rußland wollte das Drei-Kaiser-Abkommen nicht mehr - er wurde 1887 nicht weiter verlängert - Bismarck wollte das gescheiterte Drei-Kaiser-Bündnis durch neue Bündnisse ersetzen er wollte jedoch kein antirussisches Bündnis und eine eingleisige Politik zu Österreich um einen Zweifrontenkrieg zu verhindern   - Bismarck verfolgte auch keine militante Politik gegenüber Frankreich - er versicherte Rußland sogar, daß er es selbst im Falle eines Angriffs auf Deutschland als Großmacht erhalten wolle - 20. Februar 1887 Verlängerung des Dreibundes - 12. Februar 1887 die von Bismarck geförderte Mittelmeerentente zwischen Italien und England kam zum Abschluß gegenseitige Hilfe bei Angriffen im Mittelmeerraum status quo im Mittelmeer bewahren - 23. März 1887 trat Österreich dieser Entente bei status quo im Orient Þ Bismarck wollte England an der Seite von Österreich und Italien, damit Österreich auf dem Balkan gestärkt wird Þ so daß Deutschland bei einem russisch-österreichischen Krieg nicht eingreifen muß, damit Österreich nicht unterliegt - so konnte Deutschland neutral bleiben und seine Kräfte für eine Konfrontation mit Frankreich sparen   12. Der Rückversicherungsvertag mit Rußland   - um ein russisch-französisches Bündnis zu verhindern war Ersatz für das Drei-Kaiser-Abkommen nötig - Schuwalow (russischer Botschafter in Berlin) bot am 6.

Jannuar 1887 ein antiösterreichisches Bündnis an Þ Bismarck lehnte ab - am 11. Mai legte Schuwalow erneut einen Zweibund vor, in etwas abgeschwächter Form - am 18. Juni 1887 wird der Rückversicherungsvertag zwischen Deutschland und Rußland unterzeichnet versichern sich gegenseitig wohlwollende Neutralität im Falle eines Angriffs einer Großmacht bestätigte Rußlands Einfluß in Bulgarien Unterstützung der russischen Politik in der Meerengenfrage (keine Öffnung für feindliche Aktionen) auf drei Jahre abgeschlossen, geheim gehalten ganz geheimes Zusatzprotokoll: Neutralität Deutschlands bei der Besitzergreifung eines Teils oder der ganzen Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzen Meer durch Rußland; „Schlüssel des Reiches“ - Widerspruch zum status quo am Mittelmeer der Mittelmeerentente - kein völkerrechtlicher Widerspruch, da Deutschland nicht beigetreten - „Schlüssel zum Reich“ sehr vage formuliert und Frage der Auslegung; juristisch nicht relevant - man setzte in Deutschland nicht all zu viel Vertrauen in den Vertrag   Herbert von Bismarck sagte: er bilde immerhin „eine Art Druck auf den Zaren“ und würde den Deutschen „im Ernstfall die Russen wohl doch 6-8 Wochen länger von Halse“ schaffen Otto von Bismarck meinte dem Kaiser gegenüber: „Wäre Rußland für die nächste Zukunft ganz ohne Vertag mit uns oder Österreich, so würde uns jede Kontrolle der Bahnen, welche die russische Politik gehen könnte fehlen.“   - es gibt auch weiterhin Spannungen zwischen Deutschland und Rußland (Wirtschaft) - Rußland erhöht die Abgaben in Polen für Ausländer Þ November 1887 der deutsche Reichstag beschließt die Erhöhung der Schutzzölle auf dem Agrarsektor Þ deutsche Presse verkündete: die Hälfte der russischen Staatsverschuldung in den Händen Deutschlands Þ Rubel sank Þ 10. November 1887 Lombardverbot Þ deutsche Banken dürfen keine russischen Wertpapiere als Pfand für Kredite annehmen Þ Preiskrieg   - Spannungen über Thronfolge in Bulgarien - am 14. August 1887 wird Ferdinand zu Sachsen-Koburg-Gotha als Fürst von Bulgarien gekrönt (mit der Unterstützung von Österreich, Italien, England) - Rußland lehnt den Thronfolger ab Þ auf Grund des Rückversicherungsvertrages Deutschland auch Þ Rußland verlegt Truppen an die österreichische Grenze Þ in Österreich und Deutschland kommen Gedanken über einen Preventivkrieg gegen Rußland auf - Bismarck lehnte dies jedoch ab, weil er glaubte, daß man Rußland nicht zersplittern könne und daß selbst bei einem Sieg Rußland später immer Revancheabsichten haben würde - Deutschland erließ 1887 eine Wehrvorlage, die das Heer um 700.

000 Mann verstärkte   13. Das Ende Bismarcks   - 9. März 1888 starb Kaiser Wilhelm I. Þ 99 Tage Regierung von Kaiser Friedrich III. - 15. Juni 1888 Tod von Kaiser Friedrich III.

Þ Wilhelm II. wurde Kaiser von Deutschland - in den 80iger Jahren wieder verstärkt Interesse an Kolonien in Deutschland - für Bismarck war die europäische Politik wichtiger, als Kolonien   Bismarck: „Die Freundschaft Lord Salisbury ist mir mehr wert, als zwanzig Sumpfkolonien in Afrika.“   Þ er ließ sich aufgrund der verschlechterten Sicherheitslage für Deutschland - Revancheabsichten von Frankreich auf dem Vormarsch - verschlechterten Beziehungen zu Rußland nicht auf Experimente ein und lehnte die Gründung von neuen Kolonien ab Þ er wollte einen Vertrag mit England gegen einen französischen Angriff Þ England lehnte ab Þ Bismarck wollte eine Verlängerung des Rückversicherungsvertrages mit Rußland 1890 Þ Abschwächung des wirtschaftlichen Drucks - Preventivkriegstrategen in Deutschland befürchten Rußland könnte sein Militär ausbauen Þ üben Druck auf den Kaiser aus - Bismarck kann sich zwar durchsetzen, aber erster Bruch mit Kaiser Þ Anfang vom Ende Þ der Kaiser nimmt eine rußlandfeindliche Haltung ein und ein österreichfreundliche ® er tritt offen gegen Bismarck auf   Kaiser sagt zu Österreich: „Aus welcher Ursache immer Sie mobilisieren, ob wegen Bulgarien oder sonst - der Tag Ihrer Mobilisierung ist auch der Mobilisierungstag für meine Armee, und da können die Kanzler sagen was sie wollen.“   - dem Kaiser stand ein starker Kanzler von Anfang an im Weg - 1889 muß das Sozialistengesetz verlängert werden - Wilhelm ist für eine abgeschwächte Form; Bismarck will das nicht zulassen Þ Sozialistengesetz wird gar nicht verlängert Þ Kanzler wird immer stärker politisch isoliert - 15. März 1890 wurde Bismarck von Wilhelm II. aufgesucht - Wilhelm warf Bismarck Vertrauensbruch und Fehleinschätzung der außenpolitischen Lage vor - Wilhelm II.

ging davon aus, daß Rußland kriegerische Absichten habe und zum Angriff rüste Þ man müsse Österreich warnen - Bismarck bezeichnete die deutsch-russischen Beziehungen als gut und klar und daß man nicht von einem solchen Angriff ausgehen könne Þ Morgen 17. März 1890 verlangte der Kaiser den Rücktritt Bismarcks - er sollte sein Rücktrittsgesuch noch am Nachmittag zum Gegenzeichnen ins Schloß bringen - Bismarck lehnte dies ab, denn er müsse erst eine Begründung für den Rücktritt schreiben - 18. März um 20 Uhr schickt Bismarck sein Entlassungsgesuch ab - Begründungen: Regelung der misteriellen Verantwortlichkeit, er bestehe dabei auf seine verfassungsgemäße Verantwortung er sah sich nicht in der Lage die Außenpolitik Wilhelms in Bezug auf Rußland zu übernehmen er wies auf seine erworbene Autorität unter zwei Kaisern hin - 20. März Entlassungsgesuch wurde angenommen - Bismarck erhielt: Titel Herzog von Luxemburg + Erhebung zum Generalfeldmarschall - nach am gleichen Tag bestellte der Kaiser Bismarcks Nachfolger: General Leo von Camprivi Þ Camprivi hatte keinerlei politische Erfahrungen Þ Marionette des Kaisers - in der Presse drückte der Kaiser sein Bedauern über den Rücktritt Bismarcks aus - vor Generälen prangerte er seinen Ungehorsam an - im Ausland wurde der Rücktritt Bismarcks mit Sorge um die Zukunft und Achtung für den „Garanten des Friedens“ aufgenommen - auch sein Sohn Herbert reicht am 21. März sein Entlassungsgesuch ein   - Bismarck zog nach Friedrichsruh - gab dort Interviews über Innen- und Außenpolitik an die Presse - der Rückversicherungsvertrag wurde von Camprivi am 4. Juni 1890 nicht weiter verlängert Þ Bismarck sah sein Lebenswerk „den Bach runtergehen“ - er sprach sich immer wieder für ein gutes Verhältnis zwischen Deutschland und Rußland aus - Deutschland strebte nun ein Bündnis mit England an - 1.

Juli 1890 Kolonialabkommen wurde unterzeichnet regelte die Grenzen der Kolonien; er kam jedoch kein Bündnis zustande   Bismarck: „Wenn man aber bei uns mehr Gewicht auf die Freundschaft Englands legt, als England auf die unsrige, so wird damit die Selbstüberschätzung Englands uns gegenüber und die Überzeugung, daß wir uns geehrt fühlen, wenn wir ohne jede Gegenleistung für englische Zwecke ins Feuer gehen können, befestigt.“   Þ Rußland war isoliert und suchte neue Verbündete - 1892 russisch-französischen Militärkonvention Þ 1983 russisch-französischer Bündnisvertrag - Sommer 1892 Hochzeit von Sohn Herbert in Wien Þ Bismarck reist am 18. Juni nach Wien Þ Erlaß: die deutsche Botschaft solle Einladung zur Hochzeit ablehnen Þ Wilhelm schreib Franz Joseph er solle Audienz von Bismarck ablehnen Þ tat dies auch - Bismarck in Wien gefeiert Þ Bismarcks Verhältnis zu Wilhelm verschlechterte sich sehr stark - die gesundheitliche Lage Bismarcks verschlechterte sich Þ Kaiser sah sich zur Aussöhnung genötigt Þ Besuch des Kaisers am 19. Februar 1994 in Friedrichsruh Þ Scheinaussöhnung - Sticheleien des Kaisers gingen weiter - Johannas gesundheitliche Lage wurde auch schlechter - Frau Johanna starb am 27. November 1894 Þ Bismarcks Lebenswillen wird schwächer - Bismarck stirbt am 30. Juli 1998 in Friedrichsruh   14.

Bismarcks Erbe   - Bismarck hatte von einer engen Beziehung zu England nie etwas gehalten - Deutschland stieß England zusätzlich noch mit dem Ausbau seiner Kriegsmarine vor den Kopf - zwischen 1903-1907 trat England auf das antideutsche Lager über Þ russisch-französisch-englische Trippelentente Þ er bestand sogar die Gefahr eines Einkreisungskrieges - Bismarck machte eine Politik des Gleichgewichts in Europa, auf der Grundlage der des Prinzips der Saturiertheit Deutschlands - er ordnete den Kolonialexpansionismus den Sicherheitsbedürfnissen in Europa unter - er wollte keine Weltpolitik, die mächtige Gegenbündnisse heraufbeschworen hätte - negativ anzurechnen ist seine Feindschaft gegenüber allen demokratischen Kräften und sein Royalismus - Bismarcks politisches Erbe von der Umsicht im europäischen Kräftespiel wurde vertan   Ernst Engelbergs Bismarck-Biographie: „Diese Tragik einer reich entwickelten Persönlichkeit wurde zu Tragik der deutschen Nation.“

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