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Dr. Karl Renner  Karl Renner wurde am 14. 12. 1870 in Untertannowitz( bzw. Dolní Dunajovice ) in heute tschechischen Mähren geboren. Er entstammte einer verarmten Bauernfamilie und studierte von 1889 bis 1894 an der Universität Wien Jus, und wurde schließlich 1898 Dr.

jur.. Nach seiner Militärdienstzeit fand Renner Kontakte zur sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. Nach Einführung des allgemeinen Wahlrechtes trat Renner offen in das politische Leben ein, erlangte in Neunkirchen ein Mandat für das Abgeordnetenhaus (1907) und wurde in den Niederösterreichischen Landtag gewählt, ab 1911 war er auch stark in der Genossenschaftsbewegung tätig. Bis zum Kriegsende trat er für die Erhaltung der Donaumonarchie ein. Renner fungierte 1918/19 als Leiter der Staatskanzlei, 1919 zeitweise als Staatssekretär für Inneres und Unterricht und Staatssekretär für Äußeres, 1919/20 neuerlich als Staatssekretär für Inneres und Unterricht und Staatssekretär für Äußeres sowie als Staatskanzler.

Dr. Karl Renner bestimmte weitgehend die Gestaltung der 1. Republik mit. Er baute dabei auf den "Austromarxismus"( Grundlage Marx). Er war Vorreiter des gemäßigten Flügels innerhalb der Partei. Als Führer der österreichischen Delegation hatte er auch die schwere Aufgabe, den Vertrag von St.

Germain zu unterzeichnen. Mit dem Ausscheiden aus der Regierung 1920 trat Renner innenpolitisch mehr in den Hintergrund, fungierte aber in wichtigen Angelegenheiten häufig als Sprecher seiner Partei. Ab 1931 war er Präsident des Nationalrates. Ohne die Folgen abzusehen, legte er am 4.3. 1933 dieses Amt auf Wunsch seiner Partei zurück, da er als Präsident kein Stimmrecht gehabt hätte und eine Mehrheit nur durch seine Stimme errungen werden konnte, die anderen Parteien taten daraufhin das Selbe.

Seine Versuche, diese Entwicklungen aufzuhalten, scheiterten. Daraufhin wurde der Nationalrat für aufgelöst erklärt. Danach war er einige Zeit in Haft und zog sich dann ganz aus der Öffentlichkeit zurück. Er trat bei der Volksabstimmung 1938 für eine Ja-Parole ein und begrüßte auch die Annexion der sudetendeutschen Gebiete im Herbst dieses Jahres. Dies mag sicherlich auch mit seiner mährischen Herkunft zusammenhängen. Die Kriegsjahre verbrachte er in Gloggnitz ,1945 wurde Renner Staatskanzler in der provisorischen österreichischen Regierung, wobei es ihm gelang, Vorbehalte der Westmächte, aber auch innerösterreichische Bedenken zu zerstreuen.

1945-50 fungierte er als Bundespräsident von Österreich. Er wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, unter anderem wurde er 1947 Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er war der Baumeister der Ersten und stand an der Wiege der Zweiten Republik. Er starb am 31. 12. 1950 in Wien eines natürlichen Todes.

               

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