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  Projektwoche vom 18

      Was ist ein Finanzplatz? Ein Finanzplatz besteht aus Banken, Versicherungen, Treuhand-, Revisions-, und Beratungsstellen sowie Softwarenhersteller.   Finanzplatz Tessin Der Finanzplatz Tessin ist einer der korruptesten Finanzplätze der Schweiz. Im Tessin gibt es um die 80. Banken, davon aber nur vier Grossbanken. Es gibt sehr viel Geldwäscherei, Zigarettenschmuggel, aktive Korruption und zum Teil auch Erpressung. Man bezeichnet den Finanzplatz als Drehscheibe für die Wäsche von Mafia - Geldern.

Der Finanzplatz machte erstmals vor Beginn des 1. Weltkrieges negative Schlagzeilen, denn nirgends war das Bankensterben so gross wie im Tessin. Drei der sieben Tessiner Banken gingen in den Ruin. Viele Kleinsparer verloren ihr Geld, allein die Verluste er Banca Cantonale Ticinese beliefen sich auf 13 Millionen damaliger Franken, was einen schwereren Schlag fürs Tessin bedeutete. Dies sollte sich aber wieder ändern, denn in den 60er Jahren brachten viele italienische Sparer ihr Geld ins Tessin, um es vor der hohen Inflation und dem Fiskus zu schützen. Dies ging in den 70er Jahren noch weiter als die Angst vor dem Terrorismus aufkam.

Das Geld floss locker, man kam den Geldgebern sogar entgegen, um das Geld sicher zur Bank zu bringen, es begannen viele Leute illegal Geld über die Grenze zu schmuggeln. Da die Banken förmlich aufblühten, wurde dringend Personal benötigt, man stellte ungenügend ausgebildete Leute an. Wer auf dem Land als Bauer arbeitete, bekam gleichwohl die Chance auf eine Stelle in der Bank. Während Ende des 1.Weltkriegs nur 350 Angestellte in 14 Banken arbeiteten, waren es im Jahre 1990 annähernd 9000 Männer und Frauen, also 25 mal mehr als 45 Jahre zuvor. Die Zahl der Banken hatte sich auf 58 vervierfacht.

Der Finanzplatz Tessin wurde hinter Zürich und Genf zum drittwichtigsten Finanzplatz der Schweiz. Zwischen 1978 und 1990 öffneten weitere 20 Banken eine Niederlassung im Tessin. 1990 besassen die Grossbanken (damals noch vier) ein Viertel der gegen Tausend Bankschalter, hielten die Hälfte der im Tessin gesammelten Ersparnisse und beschäftigten 43% der Bankangestellten. Heute bieten sich dem Finanzplatz neue Entwicklungsmöglichkeiten. Das Tessin liegt am Rande von Piemont, Lombardei und Venetien, einem der bedeutendsten Industrie- und Wachstumsräume der EU. Der Bankplatz Tessin übt eine grosse Anziehungskraft auf die Tessiner/Innen aus.

Während früher eine Stelle beim Bund ein beliebtes Ziel war, ist heute die Arbeit in einer Bank besonders begehrt. Doch das Personalwachstum ist im Jahr 1990 zum Stillstand gekommen. Seither wird rationalisiert, konzentriert und fusioniert, vielen Bankangestellten wurde gekündigt, andere wurden frühpensioniert oder suchten neue Arbeitsplätze. Innert sieben Jahren bis Ende 1997 schrumpfte die Zahl der Angestellten um einen Sechstel. Der Finanzplatz besteht allerdings nicht nur aus Banken, es gehören auch Versicherungen, Treuhand- , Revisions- und Beratungsfirmen sowie Softwarehersteller dazu.   Gründe für die Korruption Im Tessin hat die Staatsanwaltschaft sehr viel zu tun und lässt viele Fälle von Korruption durchgehen.

Darum fordert sie jetzt mehr Hilfsmittel, um den grossen Pendenzenberg abzubauen. In vielen Fällen von Korruption sind Ausländer beteiligt. Der Zigarettenschmuggel ist im Tessin und Italien schon eine alte Tradition, früher war es für viele Familien eine Geldsicherheit. das hat sich bis heute nicht verändert, ausser das sich der Schmuggel über die ganze Welt verteilt hat. Der Schmuggel ist nun ein Internationales Geschäft. Es ist eine sehr gute Geldquelle.

Der Schmuggel bietet beiden Parteien grosse Vorteile. Es hat im Tessin begonnen, da dort die Staatsanwaltschaft schon so viel zu tun hatte und somit nicht alles bearbeiten konnte.   Franco Verda und Gerardo Cuomo Verda und Cuomo waren in letzter Zeit oft in der Presse, da sie Straftaten begangen hatten. Franco Verda ist einer der Korruptesten Strafrichter im Tessin. Gegen ihn ist ein grosses verfahren im Gange. Es wird ihm passive Bestechung, wiederholte Amtsgeheimnisverletzung und Begünstigung vorgeworfen.

Er wurde auch mit Gerardo Cuomo gesehen und soll mit ihm verhandelt haben. Er streitet jedoch ab, dass er sich mit Cuomo getroffen hat. Seine Frau arbeitete aber in der Anwaltskanzlei von Cuomo und sie sass ebenfalls in Untersuchungshaft. Gerardo Cuomo ist einer der grössten Zigarettenschmuggler des Tessins. Früher war der Zigarettenschmuggel vor allem vom Tessin nach Italien, doch heute ist sie mehr von Italien ins Tessin. Heute ist es auch ein Internationales, organisiertes Verbrechen das nicht mehr immer durch die Schweiz geht, doch die Geschäfte verlaufen über Tessiner Firmen und dort wird auch das Geld reingewaschen.


Cuomos Anwalt wird Betrug, Erpressung, aktive Korruption und Geldwäscherei vorgeworfen, er wurde deshalb am 26. August 2000 verhaftet.   Vier Beispiele für Geldwäscherei und Betrug Ein Häuschen in der Karibik: Ein Kunde eröffnet bei einer Bank ein Konto. Er gibt sich als Vermittler von Liegenschaften in der Karibik aus. Auf das Konto zahlt sein Auftraggeber angeblich Provisionen. Es fliesst viel Geld.

Eines Tages will der Kunde das Konto aufheben: Er habe sich mit seinem Auftraggeber überworfen. Die Bank wird skeptisch. Die als Auftraggeberin angegebene Immobilienfirma ist im Handelsregister des fraglichen westeuropäischen Landes nicht zu finden. Die Bank informiert die Meldestelle für Geldwäscherei. Diese findet heraus, dass mehrere der involvierten Personen bereits Immobilienbetrügereien gestanden haben. Die kantonale Strafverfolgungsbehörde wird informiert.

Ein Verfahren wegen Verdachts auf Geldwäscherei wird eröffnet. Der Mann aus dem Rotlichtmilieu: Ein stark verschuldeter Kunde eröffnet ein Kapitaleinzahlungskonto, angeblich um eine Aktiengesellschaft zu gründen. Aus einem osteuropäischen Staat werden 150 000 Franken überwiesen. Eine Woche später will der Kunde am Bankschalter 50 000 Franken abheben. Die Bank sperrt das Konto und informiert die Meldestelle. Abklärungen ergeben, dass der Mann auch bei einer anderen Bank ein Kapitaleinzahlungskonto eröffnet hat.

Der Kunde unterhält Beziehungen zum Rotlichtmilieu. Strafverfahren und Rechtshilfegesuch ans Ausland folgen. Die 25-Mio-Lebensversicherung: Ein Ausländer will bei einer schweizerischen Versicherungsgesellschaft 25 Millionen Franken in fünf Lebensversicherungspolicen anlegen. Die Policen, so behauptet er, dienten als Sicherheit für einen Bankkredit. Die Versicherungsgesellschaft wird misstrauisch: Warum der Umweg über eine Versicherung, auf der die Stempelabgabe bezahlt werden muss? Die Meldestelle findet heraus, dass der Mann bereits aktenkundig ist. Es kommt zu einem Strafverfahren wegen Betrugsverdachts.

Der forsche Schuldner: Ein Bankkunde, der als nur begrenzt kreditfähig gilt, zahlt überraschend einen grossen Teil seiner Schulden zurück. Auf die Frage, woher er plötzlich so viel Geld habe, antwortet er ausweichend. Tags darauf liest die Sachbearbeiterin in der Zeitung, dass die Polizei beim Kunden eine Razzia durchgeführt und gestohlene Ware gefunden habe. Die Meldestelle leitet den Fall an die Strafverfolgungsbehörde weiter. Mehrere Personen werden verhaftet. Es kommt zu Strafverfahren wegen Hehlerei und Verdachts auf berufsmässige Geldwäscherei.

   Quellen: - Internet (www.news.ch/www.ebund.ch/www.bz-online/www.

tagesanzeiger.ch) - Buch von Beat Allenbach - Zeitungen (BZ/der Bund/Tagesanzeiger) - Erfahrung durch Exkursionen im Tessin (Projektwoche Tessin)      Projektwoche vom 18.9.-23.9. 2000, Benjamin Abplanalp, Daniele Knöfler

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