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  Die migrationskomponente in der funktion der wirtschaftlichen und regionalen entwicklung kosovas



DIE MIGRATIONSKOMPONENTE IN DER FUNKTION DER WIRTSCHAFTLICHEN UND REGIONALEN ENTWICKLUNG KOSOVAS   Unter der Migrationskomponente1 als Entwicklungsfaktor der Auswanderungsregionen versteht man: a) die produktive Beschäftigung der aus der vorübergehenden Beschäftigung im Ausland zurückgekehrten Arbeiter; b) die optimale Verwertung der Devisenersparnisse von der Beschäftigung im Ausland, und c) die Erschließung der verschiedenen Formen der Hilfe und der Zusammenarbeit mit den Arbeitgeberländern in Funktion der allgemeinen Entwicklung der Auswanderungsregionen. Aus vielen Untersuchungen auf dem Gebiet der Migrationen ergibt sich, daß die Grundbedingung für positive Effekte der Migration in der Auswanderungsregion die Rückkehr der Gastarbeiter nach einem gewissen Aufenthalt ist, bzw. die Schließung des Migrationskreislaufes. Ohne die Rückkehrströme würde aus der Migration eine Kolonie, die keinesfalls positive Effekte für das Auswanderungsland hat, da die Ausgewanderten ihrem Ursprungsland viel mehr nehmen als sie ihm geben. Aber um diese Bedingung der Effektivität der Migrationen zu erfüllen, muß auch jene andere erfüllt werden – die Möglichkeit der Beschäftigung der Rückkehrer in der Heimatregion. Positive Effekte wären um so größer, wenn es dafür planmäßige Investitionen für die regionale Entwicklung gäbe.

2 Von besonderer Bedeutung sind auch andere Momente: kontrolliertes Auswandern, d.h. man bemüht sich, die Auswanderung nur auf die Arbeitslosen zu beschränken und ihren Status im Einwanderungsland während ihres Aufenthaltes durch bilaterale Abkommen zu verbessern; die Verbindung der Auswanderer mit der Heimatregion zu pflegen, womit ihre Entfremdung verhindert und eine spätere Wiedereinbürgerung erleichtert wird; den Aufenthalt wirklich vorübergehend zu machen und dafür zu sorgen, daß die Auswanderer befördert werden können, um nach der Rückkehr die Erfahrung in der Heimat verwenden zu können. Auslandsmigrationen dürfen nicht als ein isolierter spontaner Faktor zur schnelleren Entwicklung der Auswanderungsregionen sich selbst überlassen werden. Sie sollten einerseits im Einklang mit den Interessen Kosovas in den Beziehungen zu anderen Ländern stehen, und andererseits in der Funktion unserer regionalen Entwicklungspolitik sein. Die Erfahrung einiger Auswanderungsländer, die es geschafft haben, die positiven Effekte der Migration zu verwerten, ja zu maximieren (wie Kroatien, Slowenien, Griechenland, Portugal usw.

), beweist, daß das Hauptproblem der Auswanderungsregionen nicht nur die mangelnde Investitionskraft, sondern hauptsächlich der Mangel an Investitionsprojekten ist.3 Auf der Suche nach Investitionsmitteln haben, laut Bau?i?4, viele Gemeinden und Unternehmen in der Eile auch solche Projekte zur Erweiterung der Arbeitsplatzkapazität in Angriff genommen, die "Verluste produziert" haben. Daher sollten wissenschaftliche Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Migrationen eine genaue Anwendung in der Wirtschaft Kosovas finden.5 So wahr es auch ist, daß Kosova in allen Zeitspannen hohe Auswanderungsraten aufwies, fehlte es dennoch an wissenschaftlichen Untersuchungen, die das Problem erklärt hätten. Um die Komponente der Migration in die künftige wirtschaftliche Entwicklung einzubinden, müssen interdisziplinäre wissenschaftliche Untersuchungen stattfinden. Die Forschungstätigkeit sollte, laut Bau?i?6, den Applikationsstudien vorangehen und folgende Aufgaben erfüllen: a) Bestehende7 Projekte und Programme sollten durchgeführt und andere entworfen werden mit Unterstützung der Migranten und ihrer Ersparnisse sowie mit anderen Möglichkeiten der ausländischen Zusammenarbeit und Hilfe.

In Investitionsprojekten muß die Harmonisierung aller Elemente gewährleistet sein, angefangen von der örtlichen Lage und der Technologie, der Besorgung des Rohmaterials, der Produktionsorganisation, des Basiskapitals, der Facharbeiter bis zur Einschätzung der Marktbedingungen.8 Da es in Kosova wenige Fachleute auf diesem Gebiet gibt, sollten beim Entwurf und der Durchführung von Projekten nach Bedarf ausländische Experten engagiert werden. b) Das gesamte kosovarische Potential sollte im Dienste der Einbindung der Migrationskomponente in die Wirtschaftsentwicklung verwendet werden. c) Beim Entwurf der Projekte und Pläne müssen Aspekte der regionalen Entwicklung im Lichte der Einbindungsmöglichkeiten der Migration berücksichtigt werden. Man könnte auch mit der Möglichkeit der Hilfe und Zusammenarbeit der Arbeitgeberländer rechnen9, insbesondere einmaliger finanzieller Hilfen, der Kredite mit günstigen Bedingungen, der Hilfe bei der Besorgung des Transports, der Technologie, der Beseitigung der Hindernisse beim Bringen der Produkte auf die Märkte entwickelter Länder. Unter aktuellen wirtschaftlichen und politischen Umständen sollte die Möglichkeit bilateraler Beziehungen Kosovas mit dem Ausland in Betracht gezogen und insbesondere auf die Möglichkeit des Produktionstransfers von Arbeitgeberländern nach Kosova insistiert werden.




Jedenfalls stellen unsere vorübergehend im Ausland beschäftigten Arbeiter eine wichtige menschliche und finanzielle Ressource für unsere wirtschaftliche Entwicklung dar. Aber elementare Vorbedingung für die Verwertung dieser Ressource ist die Befreiung Kosovas und die Einführung der freien Marktwirtschaft. Die Rückkehr der vorübergehend im Ausland beschäftigten Arbeiter und ihre produktive Beschäftigung in Kosova ist der wichtigste Teil des gesamten Migrationszyklus, der am wenigsten beachtet wurde. Diese Angelegenheit schien 1976 ihren Lauf zu nehmen, als im ehemaligen Jugoslawien das "Programm der Maßnahmen und Aktionen für die sukzessive Rückkehr der vorübergehend im Ausland beschäftigten Arbeiter und ihre Beschäftigung im Inland" verkündet wurde. Nach dieser Zeit, insbesondere im Laufe des Jahres 1978, wurden auch in Kosova einige Gesetze im Rahmen der Provinz-Maßnahmen beschlossen, die auf Schaffung von Arbeitsplätzen und auf die Rückkehr der Migranten zu wirken versprachen.10 Dann wurde das soziale Abkommen zur Anregung und Förderung der "Kleinbetriebe" verabschiedet, das Gesetz über handwerkliche Kooperativen und eine Reihe anderer Dispositionen und Dokumente zur Entwicklung und Förderung einiger Bereiche der Landwirtschaft, die zumindest im theoretischen Ansatz Beschäftigungschancen versprachen (denn 70 % der vorübergehend im Ausland beschäftigten Arbeiter waren vor ihrer Auswanderung in der Landwirtschaft tätig).

Aber das reichte nicht aus, denn die Auslandsarbeiter benötigten mehr an Hilfe und Dienstleistung. Wie schon vorhin erwähnt: Unter sehr seltenen wissenschaftlichen Untersuchungen über dieses Problem befand sich das Forschungsprojekt der OCD, das vom Wirtschaftsinstitut durchgeführt wurde (ein Teil davon wurde vom Autor dieses Buches bearbeitet). Es ist an dieser Stelle angebracht, mangels neuerer Untersuchungen Auszüge aus den Ergebnissen zu bringen. Welche Ansichten vertreten die Auslandsbeschäftigten bezüglich der Möglichkeiten ihrer Rückkehr und ihrer Beschäftigung in KosovaDas Untersuchungsteam führte eine Befragung aus unter vorübergehend im Ausland beschäftigten Arbeitern aus den Gemeinden Prizren, Podujevë, Gllogovc, Viti, Kamenicë, Deçan und Istog. Die Zahl der befragten Arbeiter (richtig ausgefüllt waren 257 Fragebögen) stellte 1 % der Gesamtzahl der Auslandsbeschäftigten. Dieser Prozentsatz kann auf jeden Fall als repräsentative Grundlage des main stream’s der vorübergehend im Ausland beschäftigten Arbeiter aus der SAP Kosova über ihre Ansichten zur Rückkehr und Reintegration im Wirtschaftsleben der Provinz gelten.

11 a) Welche Arbeitsplätze sprechen die Arbeiter, abhängig von ihrer Qualifikation im Ausland, an? 1. Die Mehrheit der Arbeiter – 30 % oder 8.690 – möchte nach ihrer Rückkehr irgendwo im staatlichen Bereich, entsprechend ihrer Qualifikation, beschäftigt werden, aus der Gemeinde Kamenicë sogar 66,6 %, aus der Gemeinde Viti 31,3 %, wogegen aus der Gemeinde Prizren nur 20 %. 2. Die Meinung der Arbeiter über Möglichkeiten der Rückkehr und der Art der Beschäftigung zeigt eine Korrelation zwischen der allgemeinen Entwicklung der Gemeinde und dem Einkommen, abhängig von der Tätigkeit und dem Bereich. 3.

Der Bau ist der attraktivste Bereich für die Mehrheit; 29,6 % von ihnen meinen, daß sie nach ihrer Rückkehr eine Arbeit in dieser Branche suchen würden (8.574). Auch hier kann man die Unterschiede zwischen Gemeinden vermerken: 40 % Kamenicë; 30,7 % Deçan; 37,5 % Viti, 21,4 % Podujevë und 22,8 % Prizren. 4. Eine Beschäftigung in der Metallindustrie spricht 13,8 % an (4.009), am meisten aus der Gemeinde Viti 18,7 %; Deçan 16,3 %; Podujevë 14,3 %; Istog 14,1 %, Kamenicë 10 % und Prizren nur 8,6 %.

5. Es ist eine Tatsache, daß 14,6 % (4.232) der Befragten bereit sind nach der Rückkehr einer Beschäftigung in der Landwirtschaft nachzugehen. Aus der Gemeinde Podujevë sogar 28,6 %, Deçan 20,4 %, Kamenicë 16,6 %, und Prizren 14,2 %. Am wenigsten an dieser Branche interessiert waren die Gemeinden Istog (5,1 %) und Viti (6,2 %). 6.

Für Verhältnisse Kosovas ist auch der Indikator, daß 10,38 % bzw. 3.007 Arbeiter bereit waren ihre Ersparnisse in eine Organisation Gemeinsamer Arbeit zusammenzulegen, aber nur 5,4 % diese Bereitschaft auch für handwerkliche Kooperativen zeigten, sehr interessant. 7. Für Arbeit im selbständigen Bereich sprachen sich 7,3 % (2.114) aus.

8. Nach der Rückkehr möchten 69,23 % der Migranten in ihrer Heimatgemeinde beschäftigt sein. 91,42 % aus der Gemeinde Prizren, 79,6 % Deçan und 73 % aus Istog. Dagegen sprachen sich aus der Gemeinde Podujevë nur 45,23 % für diese Option aus. Arbeiter aus der Gemeinde Podujevë zeigten sich sehr mobil: 41 % waren bereit, überall in Kosova zu arbeiten, 15 % sogar überall, wo es Arbeit gibt! Am wenigsten mobil im Rahmen Kosovas waren die Arbeiter aus der Gemeinde Prizren (2,85 %), Viti (2,25 %) und Istog (6,4 %). Wegen der Schwierigkeit, in ihren Heimatgemeinden Arbeit zu finden, waren die Arbeiter aus der Gemeinde Viti zu 37,5 %, Kamenicë zu 36,7 % und Istog zu 20,5 % bereit, auch woanders in Kosova oder Jugoslawien eine Arbeit anzunehmen.

Die Bereitschaft der Arbeiter zur Rückkehr und zur Zusammenlegung der Ersparnisse für die Schaffung neuer ArbeitsplätzeTrotz der Tatsache, daß in SAP Kosova diesem Problem wenig Beachtung geschenkt wurde12 und daß so gut wie keine Ergebnisse darin erzielt wurden, waren dennoch 46,53 % oder 13.477 Arbeiter bereit zu investieren – ihre Ersparnisse für die Schaffung neuer Arbeitsplätze zusammenzulegen. Für diese Art der Beschäftigung waren am meisten die Arbeiter der Gemeinde Podujevë zu haben (57,14 %), dann Viti (56,25 %), Deçan (55,1 %) und Prizren (42,85 %). Am wenigsten daran interessiert waren die Arbeiter aus Kamenicë – 40 %. Nach den damaligen (1982) Berechnungen könnte durch Investition und Zusammenlegung der Devisen seitens der Auslandsarbeiter für die Schaffung neuer Arbeitsplätze die Summe von über 1.016 Mio.

Dinar in Devisen sichergestellt werden. Aufgrund der Bedürfnisse der Wirtschaft der ehemaligen Provinz Kosova (in beiden Bereichen) sowie aufgrund der Wirtschafts- und Qualifikationsstruktur der zurückgekehrten Arbeiter in 22 Gemeinden der ehemaligen SAPK, sind wir sicher, daß mit einer besseren Organisation durch die Zusammenlegung der Arbeit und Mittel (Ersparnisse) über 6.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. Die Ergebnisse dieser Befragung können, trotz der heutigen Situation, als brauchbare Grundlage für die Planung der Beschäftigung der zurückgekehrten Arbeiter dienen. Für die Wirtschaft Kosovas wäre die Verwertung der Devisen im Bereich der Kleinbetriebe besonders wichtig. Diese sollten sich um geschäftliche und technische Zusammenarbeit mit großen industriellen Betrieben bemühen, um die Produktion von kleinen Serienprodukten, die Verwertung von lokalen Rohstoffen, die Produktion von nicht herkömmlichen Produkten und um die Produktion nach Bestellung.



Obwohl es sehr schwierig ist vorauszusehen (besonders unter den heutigen Gegebenheiten in Kosova), könnten die Ersparnisse der Auslandsarbeiter für die Modernisierung der landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte sowie für die Steigerung der Erträge vor allem in den weniger entwickelten Bezirken Kosovas (Viti, Vushtrri, Gllogoc, Deçan, Dragash, Istog, Klinë, Podujevë und Skënderaj)13 verwendet werden. Die Forschungsergebnisse des Wirtschaftsinstitutes im Rahmen des o.g. Forschungsprojektes sprechen von begrenzten Möglichkeiten in den weniger entwickelten Bezirken, obwohl die meisten aus diesen Bezirken stammenden Auslandsarbeiter (87 %) aus ländlichen Verhältnissen stammen.14 Jedenfalls bleibt die Verwendung von Devisenersparnissen der Auslandsarbeiter ein wichtiges Kapital, das für die wirtschaftliche Entwicklung und Sanierung Kosovas verwendet werden kann; aber das alles hängt von der Möglichkeit der Rückkehr und Wiedereinbürgerung ab. Alles hängt also von der Unabhängigkeit Kosovas ab.

Über die Grundsätze der Migrationspolitik KosovasIn der internationalen Literatur über Migrationen finden wir verschiedene Kategorisierungen, Arten, Typen und Periodisierungen der Migrationsbewegungen aus räumlicher und zeitlicher Perspektive sowie in bezug auf die Ursachen der Bewegung. Migrationen können frei oder organisiert sein, durch Gewalt verursacht oder spontan, legal oder illegal, angeregt durch wirtschaftliche und soziale Faktoren, oder durch politische, psychologische usw. Bedauerlicherweise findet man heute noch viele "mobile" Albaner als tatsächliche oder potentielle Migranten aller Formen, Typen und Arten. Wir finden sie heute in allen Arbeitsmärkten der Welt, und nicht nur das, die Mehrheit von ihnen – überwiegend junge Leute – streunen auf den Straßen europäischer Metropolen, getrieben hierzu durch die Gewaltpolitik des serbischen Regimes. Angesichts dieser Situation, und nicht nur wegen der serbischen Okkupation, ist Kosova völlig unorganisiert. Während die Staaten in der Nachbarschaft – Kroatien beispielsweise – ein eigenes Ministerium für Migration haben und mit allen Auswanderern verkehren und Dutzende Publikationen für sie jährlich herausbringen, während Slowenien die Migrationssoziologie als eine selbständige nationale Disziplin entwickelt hat, während Serbien über ein Jahrhundert lang im Rahmen seiner expansionistischen Besatzungspolitik ungeheuerliche Summen in Propaganda investiert hat, um seinen Besitzanspruch auf albanische und andere Territorien zu "rechtfertigen", haben die Albaner in diese Richtung so gut wie nichts getan man kann in ihrem wissenschaftlichen und politischen Diskurs den Begriff "Migrationspolitik" nicht einmal finden.

Um diese Situation zu überwinden, ist es höchste Zeit die Grundsätze einer gesamtalbanischen Migrationspolitik zu definieren. Diese Grundsätze sollten sich eingangs auf eine bodenständige wissenschaftliche und politische Basis stützen. Sie könnten in etwa folgendermaßen aussehen: Der Aufenthalt und die Beschäftigung der Albaner im Ausland sollte, unabhängig von ihrem Status, vorübergehend sein; eine Kontrolle der Ausgänge sollte verhängt werden, damit diese organisiert verlaufen; während des Aufenthaltes sollte ein effektiver Schutz der wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Lage der Auslandsbeschäftigten gesichert werden; die Ursachen, die die Auswanderung anregen, sollten aufgehoben werden; institutionalisierte nationale Bemühungen für die Schaffung der Bedingungen für die Rückkehr und Reintegration der Arbeiter sollten getätigt werden. Dies bedeutet, daß die Kontrolle in drei Phasen durchzuführen ist (die Etappen der kreisläufigen Migration): Auswanderung, Arbeit und Aufenthalt, Rückkehr und Wiedereinbürgerung. Da sich derzeit über 500.000 Albaner aus Kosova im Ausland befinden, sollte dringend ein Regierungsorgan geschaffen werden – ein Migrationsministerium –, das in kompetenter Weise die Interessen der Migranten je nach ihrem Status schützen würde.

Für die ordentlich Beschäftigten sollten die positiven (finanziellen) Effekte maximiert und die negative minimiert werden. Für die jungen Auswanderer des Typs Asylwerber, Flüchtlinge, Illegale usw. sollte mit entsprechenden sachlichen Argumenten und Dokumenten von den internationalen Organisationen erreicht werden, daß sie dieselben Rechte genießen wie ihre Kollegen aus tatsächlichen und potentiellen Kriegsgebieten und aus Diktaturstaaten. Zur Zeit verfolgen fast alle Regierungen Westeuropas eine restriktive Politik gegenüber Ausländern. Daher sollten sich die Regierungen Kosovas und Albaniens (aus Albanien befinden sich derzeit schon über 300.000 Arbeitsmigranten im Ausland)15 durch entsprechende staatliche Organe um eine Verbesserung ihrer Lage bemühen.

Migration ist kein statischer Zustand, sonder ein lebendiger Prozeß, der sich laufend mit einer bestimmten Dynamik verändert. Um die Entwicklungsstadien der Migration besser verstehen und erklären zu können, muß man sie daraufhin längere Zeit beobachten und untersuchen. Mit der Zeit ändern sich auch die Stereotype der Auswanderer. Der 60er- und 70er-Jahre-Typ des jungen, kräftigen, unausgebildeten, ledigen, aus ländlichen Regionen stammenden Albaners ist nicht mehr der einzige. Heute sind in Westeuropa hochausgebildete Albaner beider Geschlechter, aller Altersgruppen und aus allen Bereichen anzutreffen. Diese Dynamik und die neuesten Migrationsprozesse erfordern, daß man die alten Schablonen, Vorurteile und die Ratlosigkeit bezüglich der Migrationen beiseite legt und die gegebenen Migrationsstrukturen mit wissenschaftlichem Apparat von neuem untersucht.

Die Eigenschaften, die die heutigen albanischen Auswanderer determinieren, sind nicht dieselben wie die vor 20 Jahren.16 Das bedeutet, daß es erhebliche Unterschiede zwischen damaligen und jetzigen Auswanderern gibt. Welche sind also die jetzigen albanischen Auswanderertypen? Der erste Typ ist der Gastarbeiter, der seine Heimat vor Jahren verlassen hat, in Erwartung, dies würde eine vorübergehende Auswanderung sein. Je länger aber der Aufenthalt wurde, desto weniger dachten die Gastarbeiter an Rückkehr. Unter diese Kategorie fallen auch viele Experten und qualifizierte Facharbeiter. Diese Auswanderer sind größtenteils in die Gesellschaft des Arbeitgeberlandes integriert und eine große Anzahl von ihnen hat einen beachtlichen sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg erreicht.



Ihre genaue Zahl kennt unsere Statistik immer noch nicht. Der zweite Typ ist ebenfalls der lang gediente Gastarbeiter, der aber zur Rückkehr bereit ist. Seine Rückkehr kann aber nicht sofort erfolgen, sondern wird am wahrscheinlichsten nach der Pensionierung stattfinden. Er kehrt nach der Pensionierung zurück. Auch für diesen Typ gilt dasselbe wie für den ersten Typ bezüglich seines sozialen und wirtschaftlichen Aufstiegs. Der dritte Typ ist eigentlich die zweite Generation der Auswanderer.

Das sind die Gastarbeiterkinder, die sehr jung dazugekommen oder im Ausland geboren sind. Sie wurden im Ausland ausgebildet, waren allen möglichen Einflüssen ausgesetzt und sind in der Gesellschaft des Arbeitgeberlandes vollkommen integriert. Sie denken in der Regel nicht ans Zurückkehren und verhindern auch die Rückkehr ihrer Eltern. Das wichtigste ist, daß ein Teil von ihnen im arbeitsfähigen Alter ist und danach strebt, sich eine bessere soziale und wirtschaftliche Position als die ihrer Eltern aufzubauen. Der vierte Typ ist jener, der erst vor kurzem einer Beschäftigung im Ausland nachgeht und dessen Bindungen an die Heimat stark sind. Er rechnet damit, daß sein Aufenthalt im Ausland kurz ist.

Der fünfte Typ besteht hauptsächlich aus Jugendliche, die aus politischem und psychologischem Grund zu flüchten gezwungen waren. Sie befinden sich heute in einer sehr prekären Lage. Und schließlich, der sechste Typ17, zu dem jene Personen gehören, die unsicher sind ob sie den unbekannten Weg der Auswanderung nehmen oder das schwere Leben und die unerträgliche Knechtschaft ertragen sollen.Über die Möglichkeiten der Verwertung von Auslandsmigrationen für die wirtschaftliche Entwicklung KosovasDevisen als das Hauptpotential der Auslandsmigration haben ebenfalls eine quantitative Veränderung herbeigeführt. Die Praxis zeigt, daß der Umfang ihres Flusses eine parabolische Funktion der Zeit ist, d.h.

nach einer intensiven Steigung erfolgte abrupt der Fall. Je länger sich die Auswanderer im Ausland befanden, desto geringer war der Devisenfluß. Ein anderes stets steigendes Kapital der albanischen Gastarbeiter ist das in wirtschaftlichem Inventar materialisierte Kapital, beispielsweise in Geschäftslokalen, Hotels und Restaurants, Immobilien, in der Technik und in verschiedenen Produktionstechnologien, Verkehrs- und Transportmittel usf. Auch dieses Kapital könnte bis zu einem gewissen Maß verwendet werden. All das und die wirtschaftlichen und sozialen Begebenheiten in Albanien und Kosova vor Augen habend, ist es notwendig, eine Migrationspolitik auf bodenständiger Basis zu definieren. Als logische Schlußfolgerung ergibt sich, daß die Migrationen im Dienste der nationalen Interessen stehen sollen.

Um das zu erreichen, muß folgendes beachtet werden: a) Welche Aufgaben sollen gestellt werden; aufgrund welcher Prozesse soll vorgegangen werden; welche Strategien sollen angewandt werden, damit diese Politik kohärent bleibt? b) Welche Mechanismen sind für ihre Durchführung notwendig; welche Aufgaben können mit eigenen Kräften getan werden und welche benötigen eine internationale Hilfe und die Hilfe der Gastgeberländer? Von besonderer Wichtigkeit ist die zu erarbeitende Strategie. Die "Theorie der Migrationspolitik" in Kosova und Albanien muß engstens mit der Entwicklungspolitik verbunden sein. Nationale Migrationspolitik als Hilfsmittel der EntwicklungspolitikEine der besonders wichtigen Funktionen der Migrationspolitik ist der Schutz des nationalen Entwicklungsprozesses und insbesondere der Schutz knapper Ressourcen.18 Die wichtigsten Aufgaben dieser schützenden Funktion wären: a) die Herstellung des Gleichgewichtes zwischen Auswanderung und Rückkehr – eine allgemeine Stabilisierung der Migration; b) der Einsatz einer Kontrolle an den Grenzen und die Bestimmung einer Quote, die eine Überwachung ermöglichen könnte; c) die Lenkung der Auswanderung im Einklang mit Arbeitsmarktbedürfnissen verschiedener Länder, um das Risiko der Abhängigkeit zu vermeiden; d) Verhinderung der Auswanderung qualifizierter Facharbeiter und Experten, damit keine defizitären Fachkräfte verloren gehen; eine solche Politik würde die Qualität, die regionale Herkunft und den Fachbereich der Auswanderung regeln.19 e) Bevorzugung der Arbeitslosen und der versteckten Arbeitslosigkeit bei der Auswanderung; f) die Schaffung der Bedingungen, damit die Auswanderung die Produktion nicht negativ beeinträchtigt; g) bessere Lenkung des Devisenflusses in Hinsicht auf Inflation und die negativen Folgen auf die Lohnbilanz und h) die Lenkung der Migration auf bestimmte Bereiche und Regionen, um negative Struktureffekte zu vermeiden. In der Strategie zur Erreichung dieser Ziele20 müssen in erster Linie die Maßnahmen zur Verminderung des Auswanderungsdruckes eingebunden sein.

Weiters müssen alle Dienste, die, wollend oder nicht wollend, unerwünschte Formen der Migration anregen, abgeschafft werden. Es müssen Bedingungen, wann eine Migration möglich ist, aufgrund eines "geplanten Rotationsprinzips" bestimmt werden, indem die Auswanderer zum Sparen und zur Investition in der Heimat angeregt werden, um die Rückkehr und die Verbundenheit mit der Heimat zu fördern. Für die Planung und die Durchführung einer solchen (natürlich begrenzten) Politik ist eine interdisziplinäre wissenschaftliche Teamarbeit aus den Bereichen Wirtschaft, Soziologie, Bevölkerungswissenschaft, Geographie, Rechtswissenschaften, Pädagogie, Psychologie, Gesundheitswesen usw. notwendig und soll zusammen mit der Erforschung des Arbeitsmarktes und der Lage der jungen Asylwerber und Flüchtlinge ohne Verzug gemacht werden. 1 Bau?i?, Ivo, Vanjske migracije i razvoj emigracijskih regija [Auswanderung und Entwicklung von Auswanderungsregionen], (Manuskript aus der Beratung "Migrationen und die wirtschaftliche Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung der Devisen und der Verwertung der Ersparnisse aus Migrationen", Split, 19.-21.



11.1981), S. 11. 2 Siehe ausführlicher Sapir, André, Ekonomska reforma i migracije u Jugoslaviji, ekonometrijski model [Wirtschaftsreform und Migrationen in Jugoslawien, Ökonometrisches Model], in ROM, Nr. 81, Zagreb, 1980, S. 10-41.

3 Najašmi?, Ivica, Uklju?ivanje vanjskih migranata u gospodarski i društveni razvoj SR Hrvatske [Anschluß der Auslandsmigranten an die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der SR Kroatien], in ROM, Nr. 54, Zagreb 1979. Najašmi?, Ivica, Korištenje ušteda ste?enih radom u inozemstvu, primjer jugoslovenskih migranata [Verwertung der von der Auslandsarbeit erwirtschafteten Ersparnisse, Beispiel jugoslawischer Migranten], in ROM, Nr. 80, CIM, Zagreb, 1982. Najašmi?, Ivica, Povratak jugoslovenskih vanjskih migranata i njihovo uklju?ivanje u gospodarski i društveni ?ivot zemlje, [Rückkehr jugoslawischer Auslandsmigranten und ihr Anschluß an das wirtschaftliche und soziale Leben des Landes], in ROM, Nr. 73, CIM, Zagreb, 1981.

; Vedri?, M., O nekim financijskim efektima vanjskih migracija [Über einige finanzielle Auswirkungen von Auslandsmigrationen], in Financijska praksa, MMCIM, Nr. 6-7, Zagreb, 1978. S.8-9.; Whyte, G.

N., Ekonomski aspekti evropske migracije radne snage [Wirtschaftliche Aspekte europäischer Arbeitskraftmigration], BCIM, 2, Zagreb, 1975. S. 1-6.; Mijatovi?, J., Dimenzije zapošljavanja jugoslovenskih radnika iz inostranstva [Dimensionen der Beschäftigung jugoslawischer Arbeiter aus dem Ausland], in Poslovna politika, Belgrad, 1976.

Hand?ak, M., Slovenski delavci v ZR Njema?iji [Slowenische Arbeiter in der BR Deutschland], in Migracije, Bulletin Nr. 13, Laibach, 1976. Poinard, M / Roux, M., L’émigration contre le développement – Les osa portugais et yougoslave, Tiera monde, in ROM, Nr. 69, CIM, Zagreb, 1977.

S. 21-53.     4 Bau?i?, Ivo, Vanjske migracije i razvoj emigracijskih regija [Auswanderung und Entwicklung von Auswanderungsregionen], CIM, Zagreb, 1982, S.12. 5 ebenda. S.

13. 6 ebenda. S.13. 7 Im Wirtschaftsinstitut Prishtina fand eine der seltenen Untersuchungen auf diesem Gebiet, im Anschluß an eine internationale Studie (OECD Projekt) statt: Otvaranje radnih mesta u izrazitim emigracionim regijama SAP Kosovo [Schaffung von Arbeitsplätzen in ausgeprägten Auswanderungsregionen der SAP Kosova], Prva Faza, EI, Prishtinë, 1983. 8 Bau?i?, Ivo, Vanjske migracije i razvoj emigracijskih regija [Auswanderung und Entwicklung von Auswanderungsregionen], CIM, Zagreb, 1982.

9 Bau?i?, Ivo, Vanjska migracija i razvoj emigracijskih regija [Auswanderung und Entwicklung von Auswanderungsregionen], Split, 1981, S.14. 10 Informatë mbi miratimin dhe zbatimin e programit të masave dhe aksionit për kthimin gradual të punëtorëve nga bota e jashtme dhe angazhimi i tyre në punë pas kthimit [Information über die Verabschiedung und Durchführung des Maßnahmenprogramms der Aktion für die sukzessive Rückkehr der im Ausland beschäftigten Arbeiter und ihre Beschäftigung nach der Rückkehr], Prishtinë, 1978, S. 10-13. 11 Siehe ausführlicher: Otvaranje radnih mesta u izrazitim emigracionim regijama SAP Kosovo [Schaffung von Arbeitsplätzen in ausgeprägten Auswanderungsregionen der SAP Kosova], Prva Faza, EI, Prishtinë, 1983. 12 Bezüglich der Bemühungen zur Zusammenlegung der Arbeit und Mittel der zurückgekehrten Arbeiter ist es angebracht, die Gemeinden Prizren, Gjilan und Kamenicë (Metallbearbeitende-Kapazitäten) und als besonders positives Beispiel die landwirtschaftliche Kooperative von Bec (Gjakovë) Geflügelfarm zu erwähnen.

13 Das Abkommen auf der Basis des Kosova Sozialplanes für die Zeitspanne 1981-1985 in bezug auf die schnellere Entwicklung weniger entwickelter Bezirke, Prishtinë, 1981, S. 3, Artikel 8. 14 Otvaranje radnih mesta u izrazitim emigracionim regijama SAP Kosovo [Schaffung von Arbeitsplätzen in ausgeprägten Auswanderungsregionen der SAP Kosova], Prva Faza, EI, Prishtinë, 1983, S. 22-23. 15 Bardhi, Konstantin, Midis një suksesi dhe një kërcënimi [Zwischen einem Erfolg und einer Bedrohung], in Koha Nr. 4, Prishtinë 1994, S.

21. 16 In der älteren Literatur finden wir folgende Typen der Auswanderer: Auswanderergruppen schon aus älteren Zeiten, ehemalige Kriegsgefangene und Arbeiter aus dem Zweiten Weltkrieg, Angehörige verschiedener Formationen, sogenannte "Kollaborateure", Angehörige verschiedener Nationen, ausgewandert aus politischen Gründen, Flüchtlinge ohne Dokumente, normal ausgewanderte Personen, Arbeiter, Bauern, Fachleute und andere Personen mit anderen Berufen, die im Ausland "spontan" beschäftigt wurden, Familienangehörige Saison- und befristet Beschäftigte wie Studenten, Praktikanten, Handelsleute usw. Siehe ausführlicher: Blaku, R., Migrimet e popullsisë së Kosovës nga aspekti i tregut të fuqisë punëtore [Auswanderung der Bevölkerung Kosovas in Hinsicht auf den Arbeitsmarkt], Entwurf eines Forschungsprojektes, FSHP, Sarajewo, 1971, S.4. 17 Bei der Typisierung stützte ich mich auf verschiedene Materialien, insbesondere auf Mikuli?, Branislav, Perspektive jugoslovenske vanjske migracije [Perspektiven der jugoslawischen Auslandsmigration], in Ekonomist, Nr.

3, Zagreb, 1985, S. 123-138., und Wander, H., Uloga vanjskih migracija u promjenama ekonomske, socijalne i demografske strukture u Evropi [Die Rolle der Auslandsmigration in den strukturellen wirtschaftlichen, sozialen und demographischen Veränderungen in Europa], in ROM, Nr. 56, Zagreb, 1979, usw. 18 Hopfner, Klaus H.

/ Huber, Maria, Reguliranje me?unarodnih migracija u interesu zemalja u razvoju [Regelung der internationalen Migrationen im Interesse von Entwicklungsländern], in ROM, Nr. 58, Zagreb, 1979, S. 31. 19 ebenda, S. 33. (Die Autoren erörtern kritisch und vergleichend die Migrationspolitik Italiens, Tunesiens und der Türkei).

20 Bau?i?, I., Osnovni društveno-ekonomski i politi?ki aspekti povratka i reintegracije migranata [Soziale, wirtschaftliche und politische Grundaspekte der Rückkehr und Reintegration von Migranten], in ROM, Nr. 60, Zagreb, 1972, S. 15.

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