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  Niederlande

DIE NIEDERLANDE EINLEITUNG: Niederlande, konstitutionelle/parlamentarische Monarchie in Westeuropa, die im Norden und Westen an die Nordsee, im Osten an Deutschland und im Süden an Belgien grenzt. Zusammen mit Belgien und Luxemburg bilden die Niederlande die so genannten BeNeLux-Staaten. Die Niederländischen Antillen und Aruba, zwei selbst verwaltete Territorien in der Karibik, gehören ebenfalls zum Königreich. Die Niederlande umfassen eine Gesamtfläche von 41 600 km², von denen 34 000 km² Landfläche sind. Die Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Amsterdam. Das Land hat eine maximale Nord-Süd-Ausdehnung von 300 Kilometern, von Westen nach Osten erstreckt es sich über rund 180 Kilometer.

Die Küstenlänge beträgt etwa 450 Kilometer. DAS LAND: Das Wort Niederlande (niederländisch Nederlanden) bedeutet tief liegendes Land; ein großer Teil des Nordens und des Westens des Landes liegt unterhalb des Meeresspiegels. Diese Region, die als Niedere Niederlande bezeichnet wird, ist von Kanälen, Flüssen und kleinen Buchten geprägt. Im Osten und Süden liegen die Hohen Niederlande, deren Oberfläche leicht über dem Meeresspiegel liegt und deren Landschaft flach bis leicht hügelig ist. Das Gebiet in den Hohen Niederlanden ist selten höher als 50 Meter. Nur im äußersten Südosten gibt es mehrere Erhebungen über 100 Meter.

?Gott erschuf die Welt, aber die Holländer erschufen Holland?, so lautet ein altes niederländisches Sprichwort. Die Deiche, Kanäle, Staudämme, Schleusen und Windmühlen, die die Landschaft der Niederlande prägen, sind alle Teil des Entwässerungssystems, das bereits im Mittelalter existierte. Dieses System hat es den Bewohnern des Landes ermöglicht, dessen Fläche um fast ein Fünftel zu vergrößern. Ohne die ständige Dränage und den Schutz der Stranddünen wäre etwa die Hälfte der Niederlande von Wasser bedeckt. Am 1. Februar 1953 führten eine Springflut und schwerer Wellengang dazu, dass die Deiche und Dünen an der Küste der nördlichen Provinz Zeeland brachen.

Etwa 162 000 Hektar wurden überflutet, und mehr als 100 Menschen starben. 42 Jahre später wurden mehr als 250 000 Menschen aus dem Osten und dem Inneren des Landes evakuiert. Infolge schwerer Regenfälle in Frankreich und Deutschland waren der Rhein und die Maas über die Ufer getreten, und man befürchtete, dass die Deiche an den Flüssen Lek, Maas und Waal, Mündungsarme und Zuflüsse des Rheins in den Niederlanden, durch den Druck der hereinbrechenden Fluten aus den überschwemmten Gebieten brechen könnten. Die Deiche hielten dem Druck stand; zum Schutz vor weiteren Katastrophen wurde aber ein kostenaufwendiges Programm in Angriff genommen, um die Arbeit an mehr als 800 Kilometern Flussdeich zu beschleunigen. Physische Geographie: An der Nordseeküste der Niederlande gibt es zahlreiche, zum Teil lang gestreckte Sanddünen. Im Südwesten werden die Dünen von Flussmündungen unterbrochen, die Deltas mit kleinen Inseln bilden.

Im Norden drang das Meer durch die Dünen in das Festland vor; dadurch kam es zur Bildung der Westfriesischen Inseln, die eine Fortsetzung der festländischen Dünengürtel darstellen. Hinter diesen Inseln entstand ein Gezeitenmeer, die Waddenzee. Das Hinterland der Dünen liegt überwiegend unterhalb des Meeresspiegels; es wird durch Deiche geschützt und durch ständige Maßnahmen der Entwässerung trocken gehalten. Die frühere Zuiderzee, eine ehemalige Flussmündung des Rheins und später ein Binnenmeer, wird allmählich trockengelegt. Der so genannte Abschlussdeich, der die Zuiderzee von der Waddenzee und der Nordsee trennt, wurde 1932 fertig gestellt. Zu jener Zeit wurde damit begonnen, ein Gebiet von 225 000 Hektar trockenzulegen; das Ergebnis dieser Landgewinnung waren Polder, wie der Süd- und der Ost-Flevoland-Polder sowie der Nord-Ost-Polder.

Ein großer Teil der ehemaligen Zuiderzee ist seit Beginn der achtziger Jahre trockengelegt worden. 1986 wurde die zwölfte niederländische Provinz, Flevoland, aus den zwei Flevoland-Poldern und dem Nord-Ost-Polder geschaffen. Der Rest der Zuiderzee wurde in einen Süßwassersee umgewandelt, das IJsselmeer. Die Inseln der südwestlichen Deltaregion durchlaufen ebenfalls einen Prozess der Veränderung. Nach der verheerenden Flut von 1953 wurde mit der Realisierung des Delta-Planes begonnen, um die Region durch den Bau einer Reihe von massiven Dämmen und Deichen zu schützen und einige Meeresbuchten von der Nordsee abzuschneiden. Im Zuge des Projekts, das 1986 fertig gestellt wurde, wurden mehrere Süßwasserseen geschaffen.

Der Großteil der östlichen Hälfte der Niederlande besteht aus tief liegendem, von sandigem Schwemmland bedeckten Gebiet, dessen Material von den Gletschern des Pleistozäns und den nacheiszeitlichen Flüssen abgelagert wurde. Während in den küstennäheren Gebieten das Gewässernetz vorwiegend künstlich gestaltet ist, sind in den östlichen Landesteilen noch natürliche Flussläufe vorhanden. Der Vaalserberg, die höchste Erhebung der Niederlande, liegt als Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges im äußersten Südosten des Landes. Flüsse und Seen: Die größten Flüsse der Niederlande sind der Rhein (niederländischer Anteil etwa 200 Kilometer) und seine zahlreichen Nebenflüsse und Mündungsarme, darunter Waal und Lek; ferner die Maas und die Schelde, die beide aus Belgien zufließen. Diese Flüsse und ihre Nebenflüsse strömen durch das Landesinnere von Osten nach Westen; an der Küste bilden sie Deltas mit vielen kleinen Inseln. In den nördlichen und westlichen Landesteilen gibt es viele kleine Seen.


Fast alle der größeren natürlichen Seen sind trockengelegt worden; im Zuge eines Programms zur Neuentwicklung des Deltas und die Trockenlegung der Zuiderzee wurden jedoch zahlreiche Süßwasserseen geschaffen. Klima: In den Niederlanden herrscht aufgrund der Lage an der Nordsee ausgesprochen maritimes Klima mit relativ geringen Temperaturunterschieden im Jahresverlauf. Die Winter sind mild, die Sommer vergleichsweise kühl. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen im Januar bei 2°C, die mittleren Julitemperaturen 17°C. Die mittleren jährlichen Niederschlagsmengen belaufen sich auf 760 mm. Niederschlag fällt zu allen Jahreszeiten; regenärmster Monat ist in den meisten Teilen des Landes der März.

Die Häfen des Landes bleiben im Winter eisfrei. Da in den Niederlanden kaum die Luftströmungen behindernde natürliche Hindernisse vorhanden sind, gibt es zwischen den einzelnen Regionen kaum Klimaunterschiede. Flora und Fauna: Über die Jahrhunderte hinweg ist die natürliche Landschaft der Niederlande vom Menschen stark verändert worden. Es gibt nur wenige Flächen, die in ihrem natürlichen Zustand belassen wurden. Hierzu zählen verschiedene Moorgebiete sowie die Dünengebiete an den Küsten. Der ursprüngliche Birken-Eichen-Wald ist nur noch in kleinen Resten vorhanden, er wurde in (oft mit Kiefern aufgeforstete) Heideflächen umgewandelt.

Diese Kiefernforste machen weitgehend den Waldanteil von etwa 10% aus; im Utrechter Hügelland gibt es zudem Buchen-Eichen-Bestände. Auch die natürliche Fauna wurde nachhaltig verändert. Vielen Tierarten wurde durch die Eingriffe des Menschen die Lebensgrundlage entzogen, andere wurden in ihrem Bestand stark dezimiert. Die Säugetierfauna ist hinsichtlich der Raubtiere durch typische mitteleuropäische Arten wie Rotfuchs und verschiedene Marderspezies (einschließlich Fischotter) repräsentiert, im Wattenmeer leben Seehunde. Zu den Paarhufern gehören Rehe, Rot- und Damhirsche. Ein exotisches Fauna-Element sind aus Farmkäfigen freigelassene südamerikanische Nutrias.

Hinsichtlich der Vogelwelt sind Brutpopulationen von Löfflern und Purpurreihern bemerkenswert. Durch Landgewinnungsprojekte entstanden neue Lebensräume für Zugvögel. Das niederländische Wattenmeer ist Rast- und Überwinterungsgebiet für zahlreiche Vogelarten wie Austernfischer, Säbelschnäbler, Brachvögel sowie Gänse- und Entenarten. Ein großes ökologisches Problem der Küstengebiete ist die zunehmende Verschmutzung der Nordsee, aber auch die intensive Muschelfischerei. BEVÖLKERUNG: Die Einwohnerzahl der Niederlande beträgt etwa 15,9 Millionen, was einer Bevölkerungsdichte von etwa 380 Personen pro km² entspricht. Die Niederlande sind eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt.

Die Lebenserwartung beträgt 75,1 Jahre für Männer und 81 Jahre für Frauen (1998). Die mittlere Wachstumsrate der Bevölkerung liegt bei 0,50% im Jahr (1998). Das Land ist ethnisch überaus homogen zusammengesetzt. Die größte Bevölkerungsgruppe sind die Niederländer mit 96%; sie stammen von den Franken, den Friesen und den Sachsen ab. Aus Furcht vor einer Übervölkerung förderte die niederländische Regierung nach dem 2. Weltkrieg Auswanderungen; etwa 500 000 Menschen verließen damals das Land.

Die Zahl der Einwanderer war jedoch noch größer. Es kamen Europäer und Asiaten aus dem ehemaligen Kolonialgebiet Niederländisch-Ostindien (das im Malaiischen Archipel gelegene Gebiet zählt heute zu Indonesien) sowie Industriearbeiter aus der Türkei, Marokko und anderen Mittelmeerländern. In jüngster Zeit erfolgte eine starke Zuwanderung aus Surinam, das ebenfalls eine niederländische Kolonie war, sowie von den Niederländischen Antillen. Infolgedessen gibt es vor allem in den Großstädten heute größere ethnische Minderheiten. Wichtige Städte: Etwa 89% der Bevölkerung leben in städtischen Siedlungen (1997). Die größten Städte sind die Hauptstadt Amsterdam (718 000 Einwohner), Rotterdam (592 000 Einwohner), einer der größten und bedeutendsten Seehäfen der Welt, Den Haag (443 000 Einwohner), der Regierungssitz des Landes, und die Industriestadt Utrecht (235 000 Einwohner).

Weitere große Städte liegen in den westlichen Provinzen Noord-Holland, Zuid-Holland und Utrecht; das bedeutendste Ballungsgebiet wird auch Randstad Holland genannt. Sprache: Die Amtssprache ist Niederländisch, das zum westlichen Zweig der germanischen Sprachen gehört. In der nördlichen Provinz Friesland spricht ein großer Prozentsatz der Menschen als Erstsprache Friesisch, die als Minderheitensprache offiziell anerkannt ist und regional auch den Status einer Amtssprache hat. Religion: Etwa 36% der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 30% sind Protestanten. Es gibt eine kleine jüdische Gemeinde im Land. Etwa 32% der Bevölkerung sind konfessionslos.

Die katholische Bevölkerung konzentriert sich auf den südlichen Teil des Landes. Es gibt mehrere protestantische Richtungen, von denen die größte die Niederländische Reformierte Kirche ist. In den Niederlanden gibt es keine Staatsreligion, aber die Niederländische Reformierte Kirche hatte seit der Gründung der Niederländischen Republik im 17. Jahrhundert schon immer eine starke Verbindung mit dem Staat. Alle Monarchen des Landes waren Mitglieder der Reformierten Kirche. BILDUNG UND KULTUR: Die Organisation der kulturellen Aktivitäten und des sozialen Lebens in den Niederlanden begann sich in den sechziger Jahren grundlegend zu verändern.

Bis zu jenem Zeitpunkt waren die meisten Aspekte des Lebens der Niederländer systematisch in Gruppen, den so genannten Pfeilern, organisiert. Im Erziehungswesen, der Politik, den Medien, der Medizin, den Gewerkschaften und anderen Lebensbereichen waren die protestantischen, katholischen und staatlichen Institutionen in Komitees auf allen Regierungsebenen vertreten. Im Lauf des Wandels kamen zu den konfessionsgebundenen Gruppen auch politisch orientierte Gruppen hinzu, und einige Einrichtungen wurden unabhängig von dem Pfeilersystem. In den achtziger Jahren waren die meisten Menschen weniger eng an einen Pfeiler gebunden. Medien: Zusätzlich zu den vielen regionalen und lokalen Zeitungen gibt es in den Niederlanden sechs überregionale Zeitungen. Die Tageszeitung mit der größten Auflage ist der unabhängige De Telegraaf (Amsterdam).

Gemäß dem Mediengesetz von 1988 kontrollieren zwei nationale Organisationen den Hör- und Fernsehfunk. Die meisten Programme werden von gemeinnützigen Gesellschaften produziert. VERWALTUNG UND POLITIK: Die Niederlande sind eine parlamentarische und konstitutionelle Erbmonarchie (die Thronfolge ist auch in weiblicher Linie erblich). Die Verfassung wurde 1814 verkündet und seitdem mehrere Male überarbeitet, zum letzten Mal 1983. Das Königreich besteht aus den Niederlanden, Aruba und den Niederländischen Antillen. Ihre Beziehungen werden durch einen Vertrag vom Dezember 1954 geregelt, dem zufolge sie als gleichberechtigte Partner verbunden sind.

Die Niederlande setzen sich schon seit langem für eine europäische Integration und internationale Zusammenarbeit ein. In diesem Zusammenhang trug das Land 1960 zur Entstehung des BeNeLux-Vertrages mit Belgien und Luxemburg bei, der die seit 1948 bestehende Zollunion zwischen den drei Staaten ersetzte. Die Niederlande waren einer der Gründerstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die heute in der Europäischen Union aufgegangen ist, und Gründungsmitglied von anderen europäischen Organisationen. 1991 waren die Niederlande das Gastgeberland beim Abschluss des Europäischen Unionsvertrages (Vertrag von Maastricht), der zum Ziel hat, einen gemeinsamen inneren Markt sowie ein gemeinsames europäisches Währungssystem zu schaffen. Exekutive: Staatsoberhaupt der Niederlande ist der Monarch. Er ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte, ernennt die Präsidenten beider Parlamentskammern sowie die Minister und steht dem Staatsrat vor.

Königin Beatrix trat im Mai 1980 die Thronfolge an, nachdem ihre Mutter, Königin Juliana, abgedankt hatte. Der höchste Regierungsbeamte mit Exekutivgewalt ist der Ministerpräsident, der vom Monarchen ernannt wird und den Vorsitz im Kabinett führt. Judikative: Das Justizwesen der Niederlande umfasst vier Gerichtsebenen. Das erste Tribunal ist das Hohe Gericht der Niederlande mit Sitz in Den Haag. Gerichte auf niedrigerer Hierarchieebene sind die fünf Berufungsgerichte, die 19 Landgerichte und die 62 Amtsgerichte. Alle niederländischen Richter werden vom Monarchen auf Lebenszeit ernannt.

Kommunalverwaltung: Die Niederlande bestehen aus den zwölf Provinzen Drente, Flevoland, Friesland, Gelderland, Groningen, Limburg, Noord-Brabant, Noord-Holland, Overijssel, Zuid-Holland, Utrecht und Zeeland. Jede der Provinzen wird von einem Regierungskommissar und von einer vom Volk gewählten gesetzgebenden Versammlung (Staten-Provinzial) regiert. Politische Parteien: Das niederländische Parteienspektrum ist breit gefächert. Das System der proportionalen Repräsentanz, das bei Wahlen zu den Gemeinde- und Provinzialregierungen sowie bei den Nationalversammlungen zum Tragen kommt, ermöglicht auch kleinen Parteien, in die Parlamente einzuziehen. Auf nationaler Ebene wurden die Niederlande immer von Koalitionen regiert, deren Bildung sich oft als schwierig erwiesen hat. Die wichtigsten politischen Parteien sind die linksgerichtete Partei der Arbeit (PvdA), der Christlich-Demokratische Appell (CDA), eine konservative Gruppe, dann die Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD), eine rechtsgerichtete, unternehmer-orientierte Partei, die linksliberalen Demokraten 66 (D66), die für eine stärkere und direktere Beteiligung der Bürger im politischen System eintreten, die GroenLinks (Grünlinks) und die Sozialistische Partei (SP).

Verteidigung: Im Rahmen des im Jahr 1993 beschlossenen Umbaus der Streitkräfte zu einer Berufsarmee wurde seit Februar 1996 kein Wehrpflichtiger mehr eingezogen. Die Wehrpflicht bleibt formell jedoch weiterhin bestehen. Die Gesamtstärke der Streitkräfte liegt bei etwa 57 500 Mann. Die Ausgaben für das Militär betragen 7 Milliarden US-Dollar. WIRTSCHAFT: Viele Jahrhunderte lang haben die Niederlande in der europäischen Wirtschaft eine besondere Rolle gespielt. Seit dem 16.

Jahrhundert waren Schifffahrt, Fischerei, Handel und Bankwesen die wichtigsten Wirtschaftszweige. Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Handel mit dem niederländischen Kolonialreich von großer Bedeutung. Seit der Unabhängigkeit Indonesiens gegen Ende der vierziger Jahre hat sich der Handel der Niederlande vom Kolonialhandel zum Handel mit anderen europäischen Ländern umorientiert. Als die Beschäftigungszahlen in der Landwirtschaft zurückgingen, wurde eine vielschichtige industrielle Basis geschaffen. Mit der Entdeckung großer Erdgasvorkommen wurde das Land zu einem der wichtigsten Energieexporteure.

Landwirtschaft: Die geringe Größe der Niederlande und die hohe Bevölkerungsdichte bedingen eine intensive Landwirtschaft. Dieser Wirtschaftssektor ist äußerst produktiv und stark exportorientiert. Die Einnahmen aus dem Export von Fleisch, Gemüse, Butter, Käse und anderen Milchprodukten sind weitaus höher als die Ausgaben für den Import von Getreide und Obst. Die Niederlande zählen weltweit zu den größten Exporteuren von Schweinefleisch. Die meisten Farmen sind kleine Familienbetriebe. Innerhalb des Agrarsektors nimmt die Viehhaltung eine bedeutende Stellung ein.

Etwa 50% des landwirtschaftlich genutzten Landes sind Wiesen und Weideland; auf 40% der Fläche werden Nutzpflanzen wie Weizen, Kartoffeln, Tomaten, Gurken und Zuckerrüben angebaut, und der Rest wird von Gärtnereien für die Blumen- und Blumenzwiebelproduktion genutzt. Forstwirtschaft und Fischerei: Da nur ein sehr geringer Teil der Niederlande bewaldet ist, ist die Holzproduktion nur von untergeordneter Bedeutung. Das Fischereiwesen ist ein traditionelles Gewerbe, dem auch heute noch große Bedeutung zukommt, auch wenn die Fischbestände der Nordsee, teilweise infolge der Umweltverschmutzung, zurückgegangen sind. Zu den wichtigsten Fangprodukten zählen Hering, Kabeljau, Scholle, Seezunge, Makrele, außerdem Muscheln und Garnelen. Bergbau und Energie: Nach dem 2. Weltkrieg gewannen Erdöl und Erdgas zunehmend an Bedeutung.

Diese Rohstoffe wurden zunächst importiert, und der Hafen von Rotterdam wurde zu einem der wichtigsten Häfen für die Einfuhr und die Verarbeitung von Erdöl. In den fünfziger und sechziger Jahren wurden riesige Erdgasvorkommen in der Provinz Groningen entdeckt. Weitere wichtige Lagerstätten befinden sich in den küstennahen Gebieten der Nordsee. Die Produktion in dem ansonsten rohstoffarmen Land stieg rasch an und ermöglichte 1973 die Schließung der letzten niederländischen Kohlebergwerke, von denen die meisten in der Provinz Limburg errichtet worden waren. Die Niederlande wurden zu einem der wichtigsten Exportländer für Erdgas. Im Lauf der neunziger Jahre fand im Zuge der Vermeidung von Umweltbelastungen eine Rückbesinnung auf die Windenergie statt.

1992 wurden mehr als 630 ?High-Tech?-Windmühlen mit einer Kapazität von 144 Millionen Kilowattstunden installiert. Industrie: Bis zum 2. Weltkrieg war die industrielle Produktion relativ unbedeutend. Der Schwerindustrie kommt in den Niederlanden viel weniger Bedeutung zu als in den benachbarten Ländern. Der schnelle Wachstum des produzierenden Gewerbes nach 1945 wurde von der chemischen und der Elektronikindustrie angeführt. Weitere bedeutende industrielle Produkte sind Nahrungsmittel und Getränke, Tabakwaren, Baumaterialien, Schiffe, ?raffiniertes? Erdöl, Gummi- und Plastikwaren sowie Druckereierzeugnisse.

Aufgrund der günstigen Versorgung mit Rohstoffen aus den ehemaligen Kolonien spielt auch die Herstellung von Süßwaren und Speiseöl eine wichtige Rolle. Berühmtheit erlangte die Diamantenschleiferei in Amsterdam, ein traditioneller Produktionsbetrieb. Die wichtigsten Produktionsstandorte des Landes sind Amsterdam, Rotterdam und Eindhoven. Währung und Bankwesen: Die niederländische Währungseinheit ist der Gulden zu 100 Cent, was etwa 1,13DM entspricht; herausgegeben und verwaltet wird die Währung von De Nederlandsche Bank (seit 1814), der staatlichen Zentralbank. Der Wechselkurs des Guldens ist eng mit dem der anderen europäischen Währungen verbunden, vor allem mit dem der Deutschen Mark. Amsterdam ist ein führendes Banken- und Versicherungszentrum und der Sitz der wichtigsten Börse des Landes.

Die Niederlande nehmen seit 1. Januar 1999 an der Europäischen Währungsunion teil. Außenhandel: Ein großer Teil der Güter, die in niederländischen Häfen umgeschlagen werden, ist für den Weitertransport in andere Länder, vor allem in die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, bestimmt. Die Handelsbilanz ist positiv. Haupthandelspartner sind die Mitgliedsländer der EU, vor allem Deutschland, mit dem etwa ein Viertel des gesamten Handels betrieben wird. Wichtige Ausfuhrprodukte sind Nahrungsmittel (u.

a. Fleisch und Milchprodukte), Maschinen und chemische Produkte; importiert werden vor allem Nahrungsmittel (besonders Getreide und Obst), Fahrzeuge und mineralische Brennstoffe. Verkehrswesen: Wegen der günstigen Lage im Mündungsgebiet mehrerer Flüsse entwickelten sich bedeutende Überseehäfen. Rotterdam ist einer der wichtigsten und größten Seehäfen der Welt; auch im Hafen von Amsterdam werden große Mengen an verschiedensten Gütern umgeschlagen. Die niederländischen Kanäle und Flüsse, die von Lastschiffen mit über 400 Bruttoregistertonnen befahren werden können, haben eine Gesamtlänge von etwa 3000km. Das staatliche Eisenbahnnetz mit einer Länge von etwa 2850km zieht sich flächendeckend durch das ganze Land.

Das gut ausgebaute Straßennetz umfasst 127 000km. Fahrräder sind weiterhin wichtig für den Verkehr vor Ort; viele Straßen haben separate Fahrradwege. Der am stärksten frequentierte internationale Flughafen der Niederlande ist Schiphol bei Amsterdam; er gehört hinsichtlich Fracht- und Passagieraufkommen zu den größten in Europa. Darüber hinaus gibt es kleinere Flughäfen in Groningen, Maastricht, Rotterdam und anderen Städten. Die Königliche Fluggesellschaft der Niederlande, KLM, ist die wichtigste Fluggesellschaft des Landes. Tourismus: Mehr als drei Millionen ausländische Gäste besuchen jährlich die Niederlande.

Die Hauptattraktionen sind dabei die Blumenfelder, die Seebäder an der Nordseeküste und die Städte des Landes, vor allem Amsterdam. Die Niederlande nehmen seit dem 1. Januar 1999 ebenso wie Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Österreich, Portugal und Spanien an der Einführung des Euro teil. Aufgrund der wirtschaftlichen Daten von 1997 wurde dies von den EU-Staats- und Regierungschefs am 3. Mai 1998 in Brüssel beschlossen.

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