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  Fernuniversität



  Integration des betrieblichen Rechnungswesens und Produktionsplanung und -steuerung      Inhaltsverzeichnis    0. VORWORT 4 1. EINLEITUNG 4 2. SYSTEMTHEORETISCHE GRUNDLAGEN 4 2.1. Systemhierarchien 5 2.

2. Arten von Systemen 6 2.3. Regelverhalten von Systemen 7 2.4. Fehlerquellen in Systemen 9 3.

TEILSYSTEME IM BETRIEB 9 3.1. Produktionsplanung und -steuerung (PPS) 11 3.1.1. Produktionsprogrammplanung 13 3.

1.2. Mengenplanung 13 3.1.3. Termin- und Kapazitätsplanung 14 3.

1.4. Auftragsveranlassung 15 3.1.5. Auftragsüberwachung - BDE 15 3.

2. Technische Steuerung der Produktion 16 3.3. Das betriebliche Rechnungswesen 17 3.3.1.

Kostenrechnung 19 3.3.1.1. Kostenartenrechnung 21 3.3.

1.2. Kostenstellenrechnung 22 3.3.1.3.

Kostenträgerrechnung 23 3.3.1.4. Kostenträgerzeitrechnung 24 3.3.

2. Finanzbuchhaltung 25 3.3.3. Finanzplanung 26 4. INTEGRATION DER SYSTEME 27 4.

1. Arten der Integration 29 4.1.1. Der Mensch als Integrationselement 30 4.1.

2. DV-technische Integration 30 4.1.2.1. Bridge-Programme 30 4.

1.2.2. Übergabedateien 31 4.1.2.

3. Gemeinsame Datei- und Datenbanksysteme 32 4.1.2.4. Programmintegration 33 4.

1.2.5. Expertensysteme 34 4.1.3.

Wertung der Integrationsalternativen 35 4.2. Integration des betrieblichen Rechnungswesen 35 4.2.1. Integration der Kostenrechnung 35 4.

2.1.1. Integration der Kostenartenrechnung in PPS 35 4.2.1.

1.1. Materialkosten (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) 35 4.2.1.1.

2. Löhne und Gehälter 36 4.2.1.1.3.

Instandhaltung - Instandsetzung 37 4.2.1.1.4. Sonstige Kosten 37 4.

2.1.2. Integration der Kostenstellenrechnung in PPS 38 4.2.1.

3. Integration der Kostenträgerrechnung in PPS 38 4.2.1.4. Integration der Kostenträgerzeitrechnung in PPS 40 4.

2.1.5. Regelungseinfluß der Kostenrechnung auf die Produktion 40 4.2.1.

5.1. Regelverhalten der Kostenstellenrechnung auf die Produktion 41 4.2.1.5.

2. Regelverhalten der Kostenträgerrechnung auf die Produktion 44 4.2.2. Integration der Finanzbuchhaltung 45 4.2.

2.1. Zugänge von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen 45 4.2.2.2.

Einlagerung von Halb- und Fertigerzeugnissen 46 4.2.2.3. Umsatzerlöse durch Fertigerzeugnisse 46 4.2.

3. Integration der Finanzplanung 47 4.2.3.1. Integration der Liquiditätsplanung 47 4.

2.3.2. Integration der Kapitalbedarfsrechnung 47 4.3. Zusammenfassende Input-Output Analyse der Module 48 4.

4. Einfluß der technischen Steuerung der Produktion auf die Integration 51 4.5. Organisatorische Abhängigkeiten der Integration 54 4.6. Einfluß der Integration auf das Rechnungswesen 55 4.

7. Integration der Planungsprozesse 56 4.8. Einflüsse aus der zwischenbetrieblichen Integration 59 4.9. Praktische Probleme 60 5.

PRAKTISCHE REALISIERUNGEN DER INTEGRATION 61 5.1. PS-System der PS-Systemtechnik (SCS) 63 5.1.1. Die Kostenträgerrechnung im PS-System 65 5.

2. KORAC-Kostenrechnungssystem der ACI 71 5.3. VAX-ProFi 73 5.4. System R/2 von SAP 75 5.

5. MFG/PRO der QAD 81 5.5.1. Kostenträgerrechnung 83 5.5.

2. Schnittstelle Verkaufsrechnungen 85 6. ZUSAMMENFASSUNG 87 7. LITERATURVERZEICHNIS 89   Vorwort Die Diplomarbeit wurde 1991 erstellt. Damals arbeitete ich als Anwendungsprogrammierer an einem PPS-System, inzwischen (2000) arbeite ich als EDV- und Projektleiter im selbem Umfeld. PPS-Systeme entwickelten sich zu ERP-Systemen (inkl.

Ein- und Verkauf), oder verschwanden. Einige PPS-Systeme (z.B. PS-System, VaxProfi) haben kaum noch Bedeutung, auf SAP-R/2 folgte SAP-R/3. Die Schwerpunkte vieler Softwareanbieter liegen weiterhin entweder im logistischen, produktions- oder kaufmännischen Bereich, somit ist die Problematik der Integration geblieben. Die Zwischenzeit machte die Überarbeitung notwendig, insbesondere wurde auch der Absatz zu den praktischen Problemen und MFG/PRO zugefügt.

Einleitung Die Arbeiten in Unternehmen werden arbeitsteilig vollzogen (mit Ausnahme der Zwei-Augen-Unternehmen). Hierdurch haben sich verschiedene Unternehmensbereiche entwickelt die den betrieblichen Leistungsprozeß betrachten, planen und analysieren. Während der Bereich der Fertigung in der Produktionplanung und -steuerung (PPS) in Gütermengeneinheiten und Zeitbeanspruchungen betrachtet wird, bildet das Rechnungswesen den Leistungsprozeß in Geldeinheiten aus interner (Kostenrechnung) und externer Sicht (Finanzbuchhaltung und Finanzplanung) ab. In der Theoriebildung wurde die Kostenrechnung konsequent auf die Mengengerüste der Produktionstheorie aufgebaut. Es wird zu zeigen sein, wie diese Abhängigkeiten in die Informationsabhängigkeiten der unternehmerischen Teilbereiche einfließt und wie die Systemgestaltungen dies berücksichtigen. Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll auf Basis von allgemeinen Systembetrachtungen (Kapitel 2) und einer Darstellung der betrieblichen Teilbereiche, PPS und Rechnungswesen (Kapitel 3), die Gemeinsamkeiten und Abhängigkeiten der Bereiche dargestellt werden (Kapitel 4).




Aus den vielschichtigen Abhängigkeiten von betrieblichen Teilsystemen ergeben sich unterschiedliche Aspekte einer Integration, beispielsweise DV-technische und organisatorische. Zum Abschluß soll der aktuelle Stand der Entwicklung und die Einflüsse hierauf grob umrissen werden (Kapitel 5). Anhand von Beispielen werden verschiedene Lösungswege, wie sie die angebotene Software vorsieht, vorgestellt. Die Kostenträgerrechnung eines Systems wird detailliert dargestellt. Systemtheoretische Grundlagen "Ein System ist, im Sinne der Kybernetik und Systemtheorie eine Menge von geordneten Elementen mit Eigenschaften, die durch Relationen verknüpft sind." (WiLex, (1979), Band 5, S.

1501) "Struktur ist die innere Gliederung eines Systems. Mit ihr werden die Beziehungen zwischen den Systemelementen nach Zahl und Art beschrieben." (RefaMPLS1, (1978), S. 56) Die Zergliederung von Abläufen oder Aufbauten in Elementen und Beziehungen erfolgt, um sie einer differenzierten Betrachtung in strukturierter Form zugänglich zu machen. Systemhierarchien Die Zusammenfassung von Komplexen eines Systems in Elemente im Zuge der Abstraktion von realen Prozessen und Aufbauten dient der Übersicht über die Strukturen. "An das betrachtete System angrenzende Systeme bezeichnet man als Umsysteme, wenn sie über mindestens ein Element mit dem betrachteten System in Verbindung stehen.

" (Lochstampfer, P. (1974), S. 9) (Siehe Abb. 1)System Umsystem  E2 E1    Subsystem E5         Abb. 1: Systemhierarchie (Lochstampfer, P. (1974),S.

9)   Nach dem systemtheoretischen Ansatz kann es keine Elemente, sondern allenfalls Insysteme geben. Für die betriebswirtschaftlichen Untersuchungen wird daher nur dann von Elementen gesprochen, wenn es sich von der Führung der Unternehmung aus gesehen um Teile in sachlicher und zeitlicher Sicht handelt, die nicht im Systemzusammenhang untersucht zu werden brauchen. Elemente sind somit aus ökonomischer Sicht vernachlässigbare Insysteme. (vgl. Wacker, W. (1971), S.

16) Abb. 2 zeigt beispielhaft einige Ebenen in der Unternehmensgliederung. Planungsebenen Definition der Ebene Vermaschung Beispiele Unternehmen oder Betrieb Unternehmen als organisatorische Einheit   Produktionsplanung für einzelne Werke Werk Werk ist eine wirtschaftlich organisatorische Einheit, i.d.R. räumliche Einheit   Planung für den Bereich Fertigung oder Konstruktion Bereich, z.

B. Konstruktion, Fertigung, Bereich ist eine organisatorische Einheit im Werk   Teilbereich Planung für die Montage Teilbereich z.B. Vorfertigung, Versand, Teilbereich ist eine Zusammenfassung gleichartiger oder ähnlicher Arbeitsplätze   Planung des Arbeitsablaufes für einen oder mehrere Arbeitsplätze, z.B. Fließarbeit Abb.

2: Beispiel für Planungsebenen (vgl. RefaMPLS1, S. 25) Arten von Systemen Die Systeme lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien differenzieren. Nach dem Betrachtungsgegenstand kann man beispielsweise ökonomische, technische, soziale und physikalische Systeme unterscheiden. Die Produktionsplanung und -steuerung bildet das technische System der Produktion ab um dieses zu planen, zu optimieren und zu überwachen. Die Kostenrechnung befaßt sich mit den ökonomischen Folgen der Produktion und der Leistungsverflechtung im Unternehmen.

Da die Systeme im Unternehmen vom Menschen gestaltet und gehandhabt werden, können auch soziale und psychologische Aspekte zum Betrachtungsgegenstand werden. Reale Systeme bestehen aus konkreten Objekten mit beobachtbaren Beziehungen. Sie lassen sich durch Abstraktion in Modellen abbilden. Logische Systeme existieren selbst ebenso real wie die Systeme, die sie abbilden, stellen deren Zustände und Zusammenhänge jedoch mit anderen Elementen (z.B. Zahlen, Funktionen) dar, die Vorteile gegenüber Versuchen am materiellen System bieten.

Die Modellbildung wird bestimmt durch die Zwecke der Betrachtung, so bilden ökonomische Modelle Werteströme in Geldeinheiten ab, PPS-Systeme Güter und Leistungsverflechtungen der Produktion in den entsprechenden Einheiten. Des weiteren wird das Modell durch den Abstraktionsprozess beeinflußt. Dieser ist abhängig von der Selektion der wahrgenommenen Fakten und von der Überführung in das Modell. Die Selektion von Information geschieht einerseits unbewußt, andererseits um nur die für den Zweck der Betrachtung relevanten Fakten in das Modell einfließen zu lassen. Folgendes Zitat soll die unbewußte Informationsverminderung darstellen. "Verglichen mit der Übertragungskapazität der visuellen Rezeptoren ergibt sich, daß die Rezeptoren in der Lage wären, einen Informationsgehalt von vier Büchern mit je 500 Seiten pro Sekunde aufzunehmen.

" (Herrmann, T. (1977), S. 537) Die bewußte Informationsreduktion wird direkt, die unbewußte Reduktion indirekt durch Sensibilisierung für sonst übersehbare Informationen von den Kenntnissen und Fähigkeiten der mit der Modellbildung betrauten Personen beeinflußt. Der Maßstab hierfür ist der zum Zeitpunkt der Modellbildung verfügbare Stand der Wissenschaft. Die Modelle lassen sich anhand des angestrebten Abstraktionsgrades vom Realprozeß unterscheiden, welcher sich aus dem Ziel der Betrachtung herleitet. So sind Engineering Produktion Funktions sehr stark am technischen Prozeß orientiert, während allgemeine substitutionale Funktionen (CES, CD) Input - Output Beziehungen beschreiben, ohne auf die zugrunde liegenden Prozesse einzugehen.

Nach dem Zweck der Modelle kann man in Erklärungs- und Entscheidungsmodelle unterscheiden. Während PPS- und Kostenrechnungsmodelle neben ihrem erklärenden Charakter Entscheidungen unterstützen sollen, dient die Buchführung hauptsächlich zur Darstellung der Vermögensströme im Unternehmen und zu den Märkten. Da die Wahrnehmung der realen Systeme und deren Zusammenhänge ebenso wie die Ziele der Modellkonstruktion der subjektiven Interpretation des hiermit Beauftragten unterliegen, tragen die Modelle der realen Systeme zwangsläufig subjektive Kennzeichen. Selbst für die Unternehmensorganisation gilt: "Ein und dieselbe Organisation wird aber von verschiedenen Personen oder Gruppen für gewöhnlich mehr oder weniger unterschiedlich wahrgenommen, je nachdem, welcher Verständnishintergrund (kognitives Schema) zugrundeliegt." (Schreyögg, G. (1989), OrgaI, S.

98) Regelverhalten von Systemen Durch die Verbindung der Systeme beeinflussen sich die Systeme gegenseitig. So beeinflußt das Absatzprogramm die Kapazitätsplanung im Produktionsbereich. Die gegenseitige Beeinflussung, Interdependenz, ist durch eine wechselseitige Abhängigkeit der Systeme gekennzeichnet. Diese Wechselwirkung kann direkt zwischen zwei Systemen bestehen, sie kann aber auch indirekt über mehrere Systemabhängigkeiten wirken. Eine direkte Abhängigkeit besteht zwischen Produktionsprogramm- und Absatzplanung, da sich Absatz-, Produktionsmengen und Produktionskosten gegenseitig beeinflussen.w Die wechselseitige Abhängigkeit von Systemen wird genutzt, um in Systemen bestimmte Zielzustände zu erreichen (siehe Abb.

3)Regler  x  y  Regelstrecke  x  Z   Abb. 3: Rückkopplung (Lochstampfer, P. (1974), S. 30)   Auf das zu regelnde System (RS) wirkt eine Störgröße (Z), hierdurch verändert sich der Output von RS. Der Regler (R) mißt den Output von RS, vergleicht ihn mit der Zielgröße (W) und verändert auf Grund seines inneren Mechanismus die Stellgröße (Y), um das zu regelnde System (RS) bei dem Zielwert (W) zu stabilisieren. Der Regler muß so auf das Verhalten der Regelstrecke abgestimmt sein, daß die durch die Zielabweichung hervorgerufene Änderung der Stellgröße den Output der Regelstrecke auf die Zielgröße konvergent hinführt.

Angestrebt wird meist eine schnelle Konvergenz, jedoch kein wesentliches durch das Regelverhalten hervorgerufenes Überschreiten des Zieles in die andere Richtung. Bei der Simulation wird das reale System in einem Modell nachgebildet, um das Verhalten bei vorgegebenen Einflüssen zu untersuchen. Eingesetzt werden solche Simulationen bei komplexen Problemen, die sich nicht analytisch lösen lassen. Eine Interdepedenz entsteht, wenn ein Simulationsmodell ein zu regelndes System im Mechanismus und Zustand abbildet, um Stellgrößen auf ihren Einfluß auf die Zielgröße der Regelstrecke zu untersuchen. Je nach Situation (z.B.

Ausmaß von Störungen) bedürfen auch die vorgegebenen Zielgrößen einer Modifikation, um beispielsweise bei Überschreiten der Regelgrenze oder Veränderung äußerer Bedingungen auf das Zielsystem das Regelverhalten zu verändern. Abb. 4 beschreibt einen Rückkopplungskreis, in dem auch die Zielvorgaben des Reglers (AP2) von einem System (AP1) in Abhängigkeit von äußeren Zielvorgaben und dem Systemzustand gesteuert wird.Formalziel Sachziel Metaziele AP1    Anpassungs-maßnahme AP2    Basissystem  Zustand des Basissystems Störung     Abb. 4: Betrieb als Rückkopplungskreis mit Zielmodifikation (Lochstampfer, P. (1974), S.

35)   Fehlerquellen in Systemen Fehler sei hier definiert als eine Abweichung des abbildenden Systems vom realen System mit Einfluß auf die Zielerreichung im realen System. Die Fehler lassen sich nach Ursache und Wirkung unterscheiden. Die Ursachen können in Abweichungen der Abbildung der Funktionsweise oder des aktuellen Zustandes begründet liegen. Die Abweichungen der Funktionsweise von Modell und Realsystem wurden in 2.2 diskutiert. Die Unterschiede in der Darstellung des Systemzustandes beruhen wesentlich auf den gleichen Gründen.

Nach dem Zeitverhalten unterschieden, gibt es Abweichungen, die sich nach dem "Gesetz der großen Zahl" im Mittel aufheben oder sich andererseits durch Rückkopplungsmechanismen ständig verstärken. So können zu hoch berechnete "Istkosten" zu Preissteigerungen und somit zu geringeren Absatzmengen führen, wodurch die Kosten je Stück weiter steigen. Eingebaute Kontrollmechanismen können zyklisch meist summarische Korrekturen der Fehler vornehmen. Inventuren korrigieren so beispielsweise die Materialbestände der den Betrieb abbildenden Systeme PPS und Buchhaltung. Teilsysteme im Betrieb Da eine Vielzahl der im Unternehmen zu verrichtenden Arbeiten sich bei den meisten Unternehmen nicht von einer Person erledigen lassen, besteht die Notwendigkeit, die Arbeiten im Unternehmen zu zerlegen und zu verteilen. "Aufgabe der Aufbauorganisation ist es, ausgehend von der gegebenen Gesamtaufgabe des Betriebes (z.

B. Erbringung einer Marktleistung unter Beachtung des erwerbswirtschaftlichen Prinzips) eine Aufspaltung in so viele Teilaufgaben (oder Einzelaufgaben) vorzunehmen, daß durch eine anschließende Kombination dieser Teilaufgaben zu Stellen eine sinnvolle arbeitsteilige Gliederung und Ordnung der betrieblichen Handlungsprozesse entsteht." (Wöhe, G. (1981), S. 157) Stellen mit ähnlichen Aufgabenbereichen werden zu Abteilungen zusammengefaßt. Unter Ablauforganisation versteht man die Gliederung von Arbeitsprozessen.

Hierfür ist eine zielorientierte Koordination der Arbeitsleistungen erforderlich. Als Organisieren bezeichnet man die Gestaltung von Beziehungskomplexen auf bestimmte Ziele hin. Bei marktwirtschaftlich arbeitenden Unternehmen werden diese die Existenzsicherung des Unternehmens sowie die ökonomischen Ziele wie Gewinn, Rentabilität, Ertrag des investierten Kapitals (ROI = Return on Investment) umfassen (vgl. Schreyögg, G. (1989), OrgaII, S. 49).

Ein Beispiel für die Zielhierarchie zeigt Abb. 5. Diese Ziele sind nur über Zwischenstufen erreichbar und einige Ziele sind für die betrieblichen Teilbereiche nicht operational formuliert, somit werden der Organisation entsprechende Teilziele als Unterziele abgeleitet, die den Abteilungen oder Mitarbeiter vorgegeben werden. Diese Teilziele bilden den Maßstab für die Entscheidungsträger der einzelnen Unternehmensbereiche. Die den Teilbereichen zugeordneten Systeme (PPS der Produktion) sind bei lokaler Betrachtung weitgehend nur von diesen abhängig. Während die technischen Bedingungen der Produktion die geforderten Eigenschaften des PPS-Systems mitbestimmen, hat die Organisation wechselseitigen Einfluß auf alle Teilsysteme (Kostenrechnung, Buchhaltung) des Unternehmens.

Integrative Bemühungen müssen auf diese Bereiche ebenso wie die Gesamtorganisation des Unternehmens abgestimmt sein. Die Eigenschaften von Organisationsstrukturen lassen sich den Begriffen Differenzierung, Integration sowie Formalisierung, Spezialisierung, Konfiguration und Zentralisation zuordnen. Diese Eigenschaften können auch im Unternehmen je nach Bereich unterschiedlich sein. So können bei dezentraler Fertigung (z. B. auf die Standorte verteilt) die kaufmännischen Funktionen sowohl zentral (Hauptverwaltung) wie dezentral organisiert sein.

Bei zentraler kaufmännischer Organisation ist ein Rechnungssystem (Buchhaltung) mit unter Umständen verschiedenen den Fertigungen angepaßten PPS-Systemen zu verbinden. Bei dezentralen kaufmännischen Abteilungen hat jeder Standort sein "eigenes Problem". Hierarchie Stufe   Einsatzgebiet   1. Stufe   Unternehmen als Ganzes   Oberstes Unternehmensziel   Gewinnerzielung, Erhöhung der Rentabilität   2. Stufe u.a.

Produktionsbereich Finanzbereich Absatzbereich         Verschiedene Zwischenziele je nach Bereich Senkung der Produktionskosten "Optimale Liquidität" Steigerung des Marktanteils         3. Stufe Produktionsbereich   Absatzbereich         Abteilung Arbeitsvorbereitung Produktionsabteilung Instandhaltung   Absatzsystem Produktgestaltung Preispolitik                 Abteilungsziele Senkung der Rüstzeit Senkung der Stückkosten Vergrößerung d. Wartungsintervalle   "Optimales" Vertriebssystem Qualitätsminderung niedrigere Einführungspreise Abb. 5: Zielhierarchie in der Unternehmung (Korndörfer, W. (1988), S. 44)   Die Gliederung der Organisation kann primär an Funktionen oder strategischen Geschäftsfeldern (SGE= strategische Geschäftseinheit) orientiert sein.



Den meisten Organisationen ist gemein, daß die technischen und die kaufmännischen Abteilungen unterschieden werden. Selbst bei kleinen Unternehmen wird oft entsprechend unterschieden. An der organisatorischen Schnittstelle stehen die Abteilungen, die Daten über Warenströme für die Buchhaltung und Kostenrechnung aufbereiten, z.B. Betriebsbüro, Versand) Produktionsplanung und -steuerung (PPS) "Unter einem PPS-System wird in der Regel ein rechnergestütztes System zur mengen-, termin- und kapazitätsgerechten Planung, Veranlassung und Überwachung der Produktionsabläufe verstanden." (Hoff, H.

(1984), S. 2) Folgende Hauptfunktionen beinhaltet die Produktionsplanung und -steuerung: Produktionsprogrammplanung: Absatzprognose unter Berücksichtigung bereits angenommener Aufträge und Bestände Bedarfsplanung (Mengenplanung): Ermittlung des Primärbedarfs durch Auflösung von Stücklisten, Sekundärbedarfsermittlung durch Lagerbestandsreservierungen und Lagerbedarfsrechnung Termin- und Kapazitätsplanung: Anpassung von benötigter Kapazität, Durchlaufterminierung Auftragsveranlassung (Ablaufplanung): Reservierung von Material und Kapazitäten sowie Fertigungsbelegerstellung Auftragsüberwachung: Im Rahmen der Betriebsdatenerfassung (BDE) Vergleichen der eingehenden Informationen über Termine (Auftragsfortschritt) und Menge (Verbrauch, Gut-Produktion, Ausschuß) Vergleiche hierzu Abb. 6. Für diese Funktionen werden folgende Daten benötigt: Auftragsdaten, Teilestrukturen (Stücklisten, Rezepturen), Teilestammdaten (Dispositionsregeln), Lagerbestandsdaten, Arbeitsplandaten, Kapazitätsdaten. Abbildung 7 zeigt ein Beispiel für eine Fertigungsdatenbank mit obigen Inhalten. Teilgebiet der PPS Hauptfunktionen der PPS Funktionen der PPS Produktionsplanung Produktionsprogrammplanung Mengenplanung Termin- und Kapazitätsplanung Produktionssteuerung Auftragsveranlassung Auftragsüberwachung Datenverarbeitung Prognoserechnung Grobplanung Kundenauftragsverwaltung Vorlaufsteuerung Bedarfsermittlung Bestandsführung Beschaffungsrechnung Fertigungsaufträge   Bestellaufträge Durchlaufterminierung Kapazitätsbedarfsrechnung Kapazitätsabstimmung Arbeitsverteilung   Fertigungsauftragsfreigabe Fertigungsbelegerstellung Arbeitsverteilung Bestellauftragsfreigabe Bestellschreibung Fertigungsfortschrittserfassung Kapazitätsüberwachung Fertigungsauftragsüberwachung Kundenauftragsüberwachung Wareneingangserfassung Bestellauftragsüberwachung Abb.

6: Funktionen der Produkltionsplanung und -steuerung (Hoff, H. (1984), S. 2)  auftragsbezogen Aufträge  auftragsneutral Arbeitsvorbereitung Konstrution Arbeitspläne Teilestrukturen Produktionssteuerung mit EDV      Teilestammdaten Kapazitätsgruppen      Rückmeldung Terminliste    Betrieb       Abb. 7: Fertigungsdatenbank für die Produktionssteuerung (Wiendahl, H.-P. (1983), S.

253)   Als Ziele für den Einsatz von PPS-Systemen seien beispielhaft genannt: Maximierung der Termintreue, Minimierung der Durchlaufzeit, Maximierung der Kapazitätsauslastung, Minimierung der Fertigungskosten, Minimierung des Lagerbestandes. Die Gegenläufigkeit der Ziele, Durchlaufzeit und Kapazitätsauslastung, ist als Ablaufplanungsdilema bekannt. (WiLex, (1979), Band 1, S. 23) Wie aus Abb. 7 schon ersichtlich ist, liefern die Abteilungen Konstruktion und Arbeitsvorbereitung wesentliche Informationsteile zur Produktionsplanung. Die Tätigkeiten dieser Abteilungen und der vorgelagerten Abteilungen sind meist nicht Gegenstand einer ebenso detaillierten Planung.

(Ausnahme ist die automatische Arbeitsplanung und Stücklistengenerierung bei Teilefamilien.) Diese vorgelagerten Tätigkeiten, sie können (vgl. Hackstein, R. (1989), S. 7) bis 60% der Gesamtdurchlaufzeit ausmachen, werden meist im Rahmen einer Grobplanung terminlich geplant. Produktionsprogrammplanung "Die Planung des Produktionsablaufes geht von der 'Produktionsprogrammplanung' aus, in der zeitliche und mengenmäßige Angaben über die künftige Produktion im Produktionsprogramm festgelegt werden.

" (Hackstein, R. (1989), S. 10) Des weiteren werden Aufträge verwaltet, sie können von Kunden erteilt werden zur Auffüllung von Läger dienen (Halbfabrikate, Enderzeugnisse) von innerbetrieblichen Kostenstellen erteilt werden (Instandhaltungsaufträge und sonstige innerbetriebliche Leistungen) Die wichtigsten Daten eines Auftrags sind: Kostenträger (Kundendaten, Kostenstelle) Produktbezeichnung (-beschreibung, Stücklistennummer) Menge, Mengeneinheit Liefertermin Preis Mengenplanung "In der Funktionsgruppe 'Mengenplanung' geht es um die Bereitstellung der zur Herstellung der Erzeugnisse erforderlichen Roh- und Werkstoffe, Halbzeuge, Hilfs- und Betriebsstoffe, Teile und Gruppen nach Art, Menge und Termin." (Hackstein, R. (1989), S. 11) Auf Grundlage der Aufträge wird der Bruttobedarf (Primärbedarf) ermittelt.

Unter Berücksichtigung der Lagerbestände wird der Nettobedarf (Sekundärbedarf) ermittelt. Hilfs- und Betriebsstoffe (Tertiärbedarf), welche nicht in Stücklisten enthalten sind, werden mit Hilfe von Vergangenheitswerten prognostiziert. Für die Bedarfsermittlung werden benötigt: Primärbedarf aus dem Auftrag (s. o.) bzw. dem Absatzplan Stücklisten zur Auflösung der Endprodukte in Teile und Rohstoffe Lagerbestands- und Materialstammdaten "Die Stückliste enthält die Menge aller Gruppen, Teile und Rohstoffe, die für die Fertigung einer Einheit des Erzeugnisses oder einer Gruppe erforderlich sind.

" (RefaMPLS1, (1978), S. 261) Nach Aufbau und Verwendung unterscheidet man die Stücklisten in z. B. Mengenübersichts-, Struktur-, Baukasten-, Varianten-, Konstruktions-, Fertigungs-, Montage- und Ersatzteilstückliste. In ihnen sind mehr oder weniger folgende Informationen enthalten: Kopfdaten (Erzeugnisnummer, -bezeichnung, Zeichnungsnummer, Arbeitsplannummer) Positionsdaten (Teilenummer, Mengen, Mengeneinheit) Der Teilebedarf, der aus Auftrag und Stückliste abgeleitet ist, wird mit dem Lagerbestand verglichen. Hierfür sind Materialstammdaten und Bestandsdaten der Erzeugnisse, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe notwendig.

Die Materialstammdaten enthalten: Teilenummer, Bezeichnung, Zeichnungsnummer, Mengeneinheit (Kauf, Lager, Verkauf), Dispositionsstufe, zugehörige Stückliste, Bestellart. In den Bestandsdaten sind enthalten: Teilenummer, Bestand (körperlich, reserviert), Preis (letzter Einkauf, Verrechnungspreis, Durchschnitt), Lagerort, ausstehende Bestellmenge. Termin- und Kapazitätsplanung Hier werden Aufträge in ihrem Durchlauf terminiert (Start-, Endtermin) und der Kapazitätsbedarf ermittelt. "Die 'Durchlaufterminierung' ermittelt die Start- und Endtermine der Aufträge und ihrer Arbeitsvorgänge anhand der in den Arbeitsplänen angegebenen Bearbeitungszeiten und vergangenheitsbezogener Übergangszeiten. Die Arbeitsvorgänge werden entsprechend den Kapazitäten zugeordnet." (Hackstein, R.

(1989), S. 13) "Im Arbeitsplan sind Ablaufabschnitte und die Arbeitssysteme beschrieben, die für eine schrittweise Aufgabendurchführung erforderlich sind." (RefaMPLS2, (1978), S. 239) Die wichtigsten Daten im Arbeitsplan sind : Kopfdaten (Bezeichnung, Arbeitsplannummer, Menge, Mengeneinheit des Endproduktes, Zeichnungsnummer) Arbeitsgangdaten (Arbeitsplatz-, Betriebsmittel-, Werkzeugbezeichnung, auszuführende Arbeit (Text), Zeit je Einheit, Rüstzeit, Entlohungsart, geschätzte Übergangszeit zum nächsten Arbeitsgang). Diesen Informationen werden Daten über die angesprochenen Kapazitätseinheiten gegenübergestellt. Die Kapazitätseinheiten werden durch folgende Daten beschrieben: Kapazitätsnummer, Betriebsmittelnummer Betriebsbereich Kostensätze je Zeiteinheit Zuschlagssatz für Gemeinkostensatz Kapazität und Kapazitätsauslastung Leistungsbeschreibungen Die Kapazitätsabstimmung versucht eine gleichmäßige Kapazitätsauslastung zu erreichen.

Wenn sich der Kapazitätsbedarf nicht mit dem vorgesehenen Angebot anpassen läßt, kann die Kapazität durch Anpassungsmaßnahmen verändert werden (Überstunden, Mehrschichtbetrieb, Abzug von Arbeitskräften). Die Reihenfolgeplanung plant die Reihenfolge der Arbeiten an den einzelnen Kapazitätseinheiten. Auftragsveranlassung Die Auftragsveranlassung dient der kurzfristigen Planung des Fertigungsprogramms. Es werden die Aufträge ihren Startterminen entsprechend für die Fertigung vorgesehen, Arbeitsbelege (Arbeitspläne, Zeichnungen, Akkordkarten, Materialentnahmescheine usw.) zusammengestellt und in die Fertigung und Auftragsüberwachnung übergeben. Auftragsüberwachung - BDE Die Auftragsüberwachung erfaßt die Zustandsänderungen von Aufträgen (Arbeitsgangfertigmeldungen, Lagereingangsmeldungen) und Kapazitäten (Belastungssituation, Ausfall).

Zur Erfassung der Produktionsvorgänge dienen Betriebsdatenerfassungssysteme (BDE). "Die Aufgabe der Betriebsdatenerfassung besteht in der Ermittlung des aktuellen Istzustands betrieblicher Prozesse und Kapazitäten, beispielsweise in der Erfassung von Produktionszeiten und -mengen, Maschinenbelegungs- und Stillstandszeiten, Anwesenheitszeiten und -orte des Personals und Materialbestands und -bewegungsdaten." (Lackes, R. (1989), S. 76) (siehe Abb.8)   rückzumeldende Daten autragsabhängige und -unabhängige Daten auftragsabhängige Ist-Daten arbeitsplatzabhängige Ist-Daten Beispiele: Sachnummer (Teilenummer) Stücklistennummer Beispiele: Auftragsnummer, Arbeitsvorgangsnummer, Menge, Anfangs- und Endtermin Beispiele: Betriebsmittel- oder Personalnummer, Arbeitsplatznummer, Anfangs- und Endtermin von Störungen Abb.

8: Auswahl der wichtigsten rückzumeldenden Daten (RefaMPLS3, (1978), S. 196)   Wie aus obiger Aufzählung ersichtlich ist, werden nicht nur Daten zur Auftragsüberwachung erfaßt, so daß weitere Interessenten für die in BDE angefallenen Daten zu nennen sind: die Bruttolohnabrechnung, um angefallene Anwesenheits- und Leistungsdaten über Mitarbeiter zu erhalten die Nachkalkulation, um aktuelle Daten über Materialverbräuche, Maschinenbelegung, Arbeitseinsatz usw. für eine mitlaufende Kalkulation zu nutzen die Betriebsabrechnung, um die abgegebenen Leistungen der Kapazitätseinheiten zu erfassen die Qualitätssicherung, um aktuelle Qualitätsdaten auszuwerten die Instandhaltungsplanung, die bei Erreichen bestimmter Betriebsmittelbelastungen vorbeugende Maßnahmen vorsieht. (vgl. Scheer, A.-W.

(1988), S. 253) Störgröße Durch die Ist-Werterfassung von BDE wird aus der Produktionsplanung und -steuerung und dem Fertigungsprozeß ein Regelkreis (siehe Abb.9) in bezug auf die Terminierung (Terminverzug), Mengenplanung (ungeplant hohe Ausschüsse), angefallene Kosten (mitlaufende Kalkulation).PPS-System  Fertigungsprozeß (Regelstrecke) Produktionssteuerungssystem (Regler) Produktionsplanungssystem (Regler) Aktualisierungssystem (Regler)  Stellgröße    Regelgrößeße  Regelgröße Regelgröße Betriebsdatenerfassungssystem         Abb. 9: Die Integration eines Aktualisierungssystems in den Regelkreis der PPS (Hackstein,R.(1989),S.

99)   Technische Steuerung der Produktion Die Steuerung der Produktionsanlagen, manuell oder mit EDV-Systemen unterstützt, setzt die Planung des PPS-Systems in die Realität um. Während bei einer manuellen Handhabung relativ grobe Anweisungen (z. B. "Drehen nach Zeichnung mit Schleifzugabe") mit Hilfe des Wissens der Facharbeiter umgesetzt werden, sind bei elektronisch gesteuerten Produktionsanlagen (NC = Numerical Control) detaillierte Steueranweisungen vorzubereiten. Diese Steuerungsinformationen werden auf Basis einer Konstruktionszeichnung erzeugt. Die Geometrien können aus CAD übernommen werden und manuell oder mit Programmiersystemen unterstützt (z.

B. APT Automatically Programmed Tools) zu NC-Programmen weiterverarbeitet werden. Das CLDATA (Cutter Location Data, DIN 66125), welches aus dem NC-Programm erzeugt wird, beschreibt die Bearbeitung in einem maschinenneutralen Format. Spezielle maschinenabhängigkeiten berücksichtigt der Postprozessor, der die NC-Steuerinformation (z.B. nach DIN 66025) erzeugt, und bei Bedarf die Fertigungszeit für die Ablaufplanung und Kostenrechnung berechnet.

Abbildung 10 zeigt exemplarisch die Steuerungshierarchie einer Fertigungsstraße für die Blechbearbeitung. Je nach Leistungsfähigkeit der eingesetzten Rechner kann es sinnvoll sein, einzelne Funktionsebenen zusammenzufassen.AV-Rechner Leitrechnerebene Leitstand Leitrechner Prime 2250  Lichtwellen-leiter        NC - Ebene Messer Griesheim MG 12 Siemens Silamatik Siemens System 8      SPS - Ebene Siemens S 5 - 130 Siemens PC 131 W Siemens S 5 - 130      Anlagenebene Brennschneiden Strahlen Grundieren Bohren und Signieren         Abb. 10: Steuerungshierarchie der Blechfertigungsstraße (Stommel, H.J. (1986), S.



61)   Das betriebliche Rechnungswesen "Unter dem Begriff des betrieblichen Rechnungswesens faßt man sämtliche Verfahren zusammen, deren Aufgabe es ist, alle im Betrieb auftretenden Geld- und Leistungsströme, die vor allem - aber nicht ausschließlich - durch den Prozeß der betrieblichen Leistungserstellung und -verwertung (betrieblicher Umsatzprozeß) hervorgerufen werden, mengen- und wertmäßig zu erfassen und zu überwachen." (Wöhe, G. (1981), S. 865) Die Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesen sind: Bereitstellung von Informationen für Entscheidungen auf allen Ebenen der Unternehmensführung, beispielsweise zur Beurteilung von Investitionsalternativen und Produktionsprogrammalternativen Information der Außenwelt über das Betriebsgeschehen, z.B. das Finanzamt mit der Steuerbilanz über Bemessungsgrundlagen für die Steuererhebung sowie Anteilseigner, Gläubiger, Betriebsangehörige u.

s.w. mit der Jahresbilanz. Für die Erfüllung dieser Aufgaben stehen unterschiedliche spezialisierte jedoch eng miteinander verknüpfte Instrumente zur Verfügung. Das Rechnungswesen gliedert sich in: Finanzbuchhaltung und Bilanzierung Kostenrechnung Betriebsabrechnung (kalkulatorische Buchhaltung) bestehend aus Kostenarten-, Kostenstellen-, Kostenträgerzeitrechnung und kurzfristige Erfolgsrechnung Selbstkostenrechnung (Kostenträgerstückrechnung) Finanz- und Liquiditätsplanung bertiebswirtschaftliche Statistik und Vergleichsrechnung, z. B.

Zeit-, Verfahrens-, Soll- Ist- Vergleiche und zwischenbetriebliche Vergleiche Kennzahlenrechnungen Planungsrechnungen, Investitionsrechnungen Da die Finanzbuchhaltung im allgemeinen die Konten in jährlichem Rhythmus in der Bilanz zusammenfaßt und mit ihrem Regelwerk an das Handelsrecht bzw. für die Steuerbilanz zusätzlich an das Steuerrecht ausgerichtet ist, dient sie fast ausschließlich zur Information der externen Adressaten. Zur internen Entscheidungsunterstützung sind die Zeiträume der Finanzbuchhaltung zu groß, und die Regeln sind im allgemeinen nicht an den im Betrieb anstehenden Entscheidungsproblemen orientiert. Hieraus ist zu folgern, daß die anderen Zeiträume betrachtenden Elemente des Rechnungswesens insbesondere kalkulatorische Buchhaltung und Finanzplanung entsprechend häufiger über kürzere Zeiträume (kalkulatorische Buchhaltung meist monatlich, Finanzplanung meist wöchentlich) informieren. Im Gegensatz zur gesetzlich vorgeschriebenen Finanzbuchhaltung (und Bilanzierung) liegen Art und Umfang der Kostenrechnung und Finanzplanung im Ermessen der Unternehmen. Unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe in Kostenrechnung und Finanzbuchhaltung führen auf Kostenrechnungsseite zur Bildung von kalkulatorischen Kosten, welche in der Finanzbuchhaltung keine Bedeutung haben.

In der Finanzbuchhaltung zu neutralem Aufwand, der, da er nicht durch die Leistungserstellung verursacht wird, in der Kostenrechnung keine Bedeutung hat. Auf Grund der starken Abhängigkeit der Finanz- und Betriebsbuchhaltung ergeben sich zwei Organisationsformen: Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung finden in einem geschlossenen Kontensystem statt: "Einkreissystem". Diese Konzeption spiegelt sich in der Gliederung des Gemeinschaftskontenrahmens der Industrie (GKR) wieder Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung bilden zwei in sich geschlossene Abrechnungskreise und übertragen wechselseitig die für sie relevanten Daten (z. B. Herstellkosten zur Lagerbewertung): "Zweikreissystem". Der Industriekontenrahmen (IKR) ist für dieses System konzipiert und enthält somit auch keine kalkulatorische Kosten.

Kostenrechnung Die Kostenrechnung hat folgende Aufgaben (vgl. Haberstock, L. (1987), S. 18, 21): Kontrolle der Wirtschaftlichkeit, Kalkulation der betrieblichen Leistungen, Bereitstellung von Zahlenmaterial für dispositive Zwecke, Preisbildung. "Kosten sind in Geld bewertete Mengen an Produktionsfaktoren (Arbeitsleistungen, Betriebsmittel und Werkstoffe), sowie in Geld bewertete Dienstleistungen Dritter und öffentliche Abgaben, die bei der Erstellung betrieblicher Leistungen verbraucht werden." (Wöhe, G.

(1981), S. 446) Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitskontrolle kommt der Kostentheorie die Aufgabe zu, die Bestimmungsfaktoren und Gesetzmäßigkeiten der Kostenhöhe zu untersuchen. Zu den wichtigsten Einflußgrössen sind zu zählen: die Faktorpreise, die in der Regel extern festgelegt werden die Faktorqualitäten, die Einfluß auf die Faktorpreise und die Verbrauchsfunktion haben die betrieblichen Vorleistungen als Nutzungspotentiale die Güterbestände und Kapazitäten, die Höhe der fixen Kosten bestimmen die in den betrieblichen Teilbereichen eingesetzten Verfahren das Produktionsprogramm, das die Ausbringung betrieblicher Teilbereiche determiniert. (vgl. Lackes R. (1989), S.

28f) Nach ihrer Zuordnung zu den betrieblichen Leistungen (Kostenträger) unterscheidet man Einzel- und Gemeinkosten. Einzelkosten können den Kostenträgern aufgrund des Verursachungsprinzips direkt zugeordnet werden (z.B. Rohstoffe, Akkordlöhne). Gemeinkosten lassen sich nicht direkt den betrieblichen Leistungen zuordnen, da sie für mehrere oder alle Leistungen entstanden sind (Abschreibungen, Versicherungen usw.).

Unechte Gemeinkosten werden, obwohl sie zugeordnet werden können, wegen ihres geringen Betrags aus wirtschaftlichen Gründen wie Gemeinkosten gehandhabt. Die Kostenrechnung gliedert sich in folgende Teilbereiche: Die Kostenartenrechnung dient der Erfassung und Gliederung der in einer Abrechnunsperiode angefallenen Kosten. Die Kostenstellenrechnung rechnet die angefallenen Gemeinkosten (keinem Kostenträger zurechenbare Kosten) dem verursachenden Betriebsbereich (Kostenstelle) zu. Die Kostenträgerrechnung berechnet für alle erstellten Güter und Dienstleistungen (Kostenträger) die Stückkosten. Die Kostenträgerzeitrechnung berechnet die angefallenen Kosten einer Abrechnungsperiode nach Kostenträgergruppen. Den Zusammenhang zwischen Kostenarten, Kostenstellen und Kostenträgerrechnung stellt für die Vollkostenrechnung Abb.

11 dar. Abb. 12 stellt die Kostenverrechnung für die flexible Plankostenrechnung dar. Kostenartenrechnung Kostenstellenrechnung Kostenträgerrechnung   Hilfskostenstellen Hauptkostenstellen     Allgem. Kostenstellen Fertigungshilfsstellen Materialstellen Verwaltung und Ver-triebsstellen Fertigungsstellen   Produkt-, Primäre Gemeinkosten direkte Kontierung (Einzelkosten) nach Schlüsseln (Gemeinkosten)               Materialgemeinkosten               Fertigungsgemeinkosten               Verwaltungsgemeinkosten               Vertriebsgemeinkosten Abb. 11: Kostenverrechnung in der Kostenstellenrechnung (Dellmann, K.

(1984), S. 289)   Kostenstellenrechnung   Kostenerfassung unmittelbar   vogelagerte Abrechnung mittelbar   unmodifiziert, modifiziert   Fibu, Lohn u. Gehalt, Material, Anlage Weiterverrechnung Einzelkosten     Stellenkosten      Kostenträgerstückrechnung   Kostenstellenrechnung proportional fix Kurzfristige Erfolgsrechnung     Abb. 12: Schema zur Verrechnung der Kostenarten (Lackes, R. (1989), S. 63)   Des weiteren läßt sich die Kostenrechnung in die Voll- und Teilkostenrechnung einteilen.

Bei der Vollkostenrechnung werden alle angefallenen Kosten auf die Kostenträger verrechnet. Da hierbei auch Kosten nicht auf Grund der Verursachung durch den Kostenträger verteilt werden, sind die Berechnungsergebnisse nicht für Entscheidungen geeignet. Bei der Teilkostenrechnung werden nur bestimmte Teile der angefallenen Kosten auf die Kostenträger verrechnet. Die Grenzkostenrechnung verrechnet nur die variablen Kosten auf die Leistung. In der Grenzkostenrechnung spricht man oft von proportionalen Kosten, da meist aus Vereinfachungsgründen der Kostenverlauf linearisiert wird. Die fixen Kosten werden getrennt in die Erfolgsrechnung übernommen.

Wenn auch meist die Produktionsmenge die Bezugsgröße für die flexible Plankostenrechnung ist, können jedoch auch andere Parameter je nach Konstellation relevant sein. Trotz der nicht verursachungsgerechten Zuordnung der Kosten bei der Vollkostenrechnung, wird sie im weiteren wegen ihrer weiten Verbreitung und der Bedeutung für die bilanzielle Bestandsbewertung parallel zur Teilkostenrechnung dargestellt. Des weiteren unterscheidet man Kostenrechnungssysteme in: Istkostenrechnungssysteme, sie berechnen die tatsächlich angefallenen Kosten im Sinne einer Nachkalkulation als Kontrolle zur Vorkalkulation (Soll-Ist-Vergleich). Normalkostenrechnungssysteme, sie berechnen die Kosten mit Durchschnittswerten für Preise und / oder Mengen, um diese Schwankungen der Ist-Rechnung auszugleichen. Plankostenrechnungssysteme, sie berechnen Kostenvorgaben mit Hilfe von technischen Berechnungen, Verbrauchsstudien und Planpreisen im Sinne einer Vorkalkulation (Sollwert). Kostenartenrechnung Alle in einem Betrieb entstehenden Kosten lassen sich bestimmten Kostenarten zuordnen.

Die wichtigsten Kostenarten sind: Materialkosten (Verbrauch von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen) Löhne und Gehälter (inkl. soziale Leistungen) Instandhaltung Abschreibungen und Zinsen sonstige Kosten (Mieten, Steuern, Versicherungen usw.) Diese Kostenarten sind im Kontenplan der Buchhaltung weiter untergliedert. "Die aufwandsgleichen Kosten, die im Normalfall den größten Teil der Kosten ausmachen, stimmen mit den entsprechenden Zahlen der Finanzbuchhaltung überein. Die kalkulatorischen Kosten dagegen werden eigens für Zwecke der Kostenrechnung ermittelt." (Haberstock, L.

(1987), S. 77) "Für die Kostenerfassung greift die Kostenartenrechnung auf vorgelagerte Abrechnungssysteme wie Materialabrechnung, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Anlagenabrechnung und die Finanzbuchhaltung zurück." (Lackes, R. (1989), S. 62) Ein Kostenbeleg beinhaltet neben der Identifikation der Kostenart, die Verbrauchsmenge und den Preis, Angaben über die verbrauchende Kostenstelle, den Kostenträger bzw. Auftrag, die ausstellende Person und über die Art der Weiterverrechnung im System der Kostenrechnung.

Kostenstellenrechnung "Die Kostenstellenrechnung verteilt die Kostenarten einer Periode auf die einzelnen Kostenbereiche (z.B. Beschaffungs-, Produktions-, Verwaltungs- und Vertriebsbereich)." (RefaMLA3, (1978), S. 20) "Die Bildung von Kostenstellen kann einmal nach betrieblichen Funktionen (Beschaffung, Fertigung, Verwaltung), zweitens nach Verantwortungsbereichen, drittens nach räumlichen Gesichtspunkten (Werkstatt) und viertens nach rechnerischen Erwägungen (Platzkostenrechnung) erfolgen." (Wöhe, G.

(1981), S. 1103f) Die Aufgabe der Kostenstellenrechnung ist die Überwachung und Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der Kostenstellen, Umlage der Kosten über die Leistung auf die empfangenden Kostenstellen und Kostenträger. Die Kostenstellen lassen sich in Vorkostenstellen (Sekundärkostenstellen) und Endkostenstellen (Primärkostenstellen) einteilen. Bei der Vollkostenrechnung werden die in den Vorkostenstellen angefallenen Kosten mit Hilfe von Schlüsselgrößen auf die Endkostenstellen umgelegt, um dort Gemeinkostenzuschlagssätze für die Einzelkosten zu bilden. Im Rahmen der Grenzkostenrechnung verrechnet man nur die proportionalen Kosten der innerbetrieblich abgegebenen Leistung auf die empfangende Kostenstelle (siehe Abb. 13).

Diese Kostenweiterverrechnung und die Bildung von Zuschlagssätzen für die Gemeinkosten auf die Einzelkosten (nur bei der Vollkostenrechnung) findet innerhalb des Betriebsabrechnungsbogens (BAB) statt. Kostenträgerrechnung "Die Kostenträgerrechnung (Selbstkostenrechnung, Stückkostenrechnung, Kalkulation) hat die Aufgabe, für alle erstellten Güter und Dienstleistungen (Kostenträger) die Stückkosten zu ermitteln." (Haberstock, L. (1987, S. 19) Hierfür müssen Kostenwerte ermittelt werden, um Bestände an Halb- und Fertigfabrikaten sowie selbsterstellte Anlagen für die Bilanz zu bewerten. Nach §255(2) Satz 3 HGB (Anschaffungs- und Herstellkosten) dürfen auch angemessene Teile der notwendigen Materialgemeinkosten, der notwendigen Fertigungsgemeinkosten und des Wertverzehrs des Anlagevermögens, soweit er durch die Fertigung veranlaßt ist, eingerechnet werden.

Aufgrund dieser Bestimmung ist die Vollkostenrechnung zumindest hierfür nötig. um Werte für die kurzfristige Erfolgsrechnung (meist ein Monat) nach Erzeugnisarten gegliedert zu erhalten. um Anhaltspunkte für preispolitische Entscheidungen zu erhalten (Preisuntergrenze, mengenabhängiger Kostenverlauf) um Selbstkostenpreise für öffentliche Aufträge nach den "Leitsätzen für die Preisermittlung auf Grund von Selbstkosten" LSP zu erhalten. Es gibt verschiedene Verfahren, den Produkten Kosten zuzuordnen. Bei der differenzierten Zuschlagskalkulation werden für die einzelnen Betriebsbereiche (z. B.

Fertigungsstellen) eigene Zuschlagssätze gebildet. Die Zuschlagssätze errechnen sich aus : Summe der Gemeinkosten der Endkostenstelle / Bezugsgröße. Bezugsgrößen können sein : Fertigungslohn bei Fertigungsstellen, Materialwert bei Läger, Herstellkosten bei Verwaltungs- und Vertriebsstellen. Die mit den Zuschlagssätzen beaufschlagten Einzelkosten werden nach Abb. 13 zu den Herstellkosten und Selbstkosten zusammengefaßt. Dieses Verfahren bedarf der Berechnung der durch die Produkte in den Kostenstellen verursachten Einzelkosten.



Um diese dem Produkt zurechenbaren Kosten zu erhalten, müssen z. B. verursachte Material-, Energieverbrauch und Akkordlöhne bekannt sein. Verrechnung als  Bereiche und Kostenarten Kostenräger-Einzelkosten (diff. nach Kostenträgern) (variabel) Kostenträger-Gemeinkosten (diff. nach Kostenstellen) fix variabel Selbstkosten Herstellkosten Materialkosten Einzel- Materialkosten Material- Gemeinkosten Fertigungs-kosten Personal-kostn Einzellohnkosten Sonder-kosten Sondereinzelkosten der Fertigung   Fertigungs- Gemeinkosten Verwaltungs- und Vertriebskosten   Verwaltungskosten       Verwaltungs- Einzelposten   Verwaltungs- gemeinsten   Vertriebskosten       Sondereinzekosten des Vertriebs   Vertriebs- Gemeinkosten Abb.

13: Kalkulationsschema (Dellmann, K. (1984), S.294) Die zuvor für die Vollkostenrechnung grob dargestellten Verfahren modifizieren sich für die Grenzkostenrechnung insofern, daß hier nur die durch die Produktion des betreffenden Produkts verursachten Kosten ihm zugerechnet werden und die Gemeinkosten gemäß Abb.14 auf den Kostenstellen für die kurzfristige Erfolgsrechnung verbleiben.Kostenstellenrechnung    Stelleneinteilung     Primärstellen   Sekundärstellen Primäre Stellenkonten sekundäre Stellenkonten   primäre Stellenkonten Sekundäre Stellenkonten prop. fix prop.

fix   prop. fix prop. fix           Kostenträgerstückrechnung   kurzfristige Erfolgsrechnung Abb. 14: Weiterverrechnung der Kostenstellenkosten (Lackes, R. (1989), S. 66)   Kostenträgerzeitrechnung Die Kostenträgerzeitrechnung (kurzfristige Erfolgsrechnung) stellt (meist monatlich) die Kosten und Erlöse der Erzeugnisgruppen gegenüber.

Diese Rechnung ist nötig, da die jährliche Erfolgsrechnung nicht aktuell ist, andere Ziele verfolgt (externe Adressaten), nur globale, nicht nach Marktsegmenten gegliederte Aussagen macht. "Die Daten der kurzfristigen Erfolgsrechnung werden von der Verkaufssteuerung, der Produktionsplanung und der Produktionsvollzugsplanung benötigt." (Lackes, R. (1989), S. 70) Finanzbuchhaltung Die Finanzbuchhaltung erfaßt im Gegensatz zur Kostenrechnung den außerbetrieblichen Werteverkehr einer Unternehmung und die hierdurch bedingten Veränderungen der Vermögens- und Kapitalverhältnisse. Die Bilanz, welche Ausgangs- und Endpunkt der Buchhaltung ist, faßt das Vermögen (z.

B. Rohstoffe, Maschinen) auf der Aktivseite, das Kapital (Eigen- und Fremdkapital) den Eigentumsverhältnissen entsprechend auf der Passivseite zusammen. Hieraus ergibt sich die Bilanzgleichung "Vermögen = Kapital". Da eine Veränderung der Bilanz durch jeden Geschäftsvorfall zu aufwendig ist, werden für die einzelnen Positionen Unterkonten gebildet, deren Salden beim Jahresabschluß direkt oder indirekt (über andere Konten, z.B. Erfolgskonten) in die Schlußbilanz gebucht werden.

Der Erhalt obiger Bilanzgleichung fordert, daß ein Geschäftsvorfall jeweils zu einer Veränderung von mindestens zwei Konten führt. Die Buchungen auf der Soll-Seite (linke Seite des Kontos) und auf der Haben-Seite (rechte Kontenseite) eines Geschäftsvorfalls müssen betragsgleich sein. Der Buchungssatz beschreibt die Soll- und Habenbuchungen eines Geschäftsvorfalls. Im Buchungssatz wird (werden) zuerst das (die) Konto(en) der Sollbuchung und dann das (die) Konto(en) der Habenbuchung angesprochen und mit dem Wort "an" verbunden. Beispiel für einen Wareneingang, der später bezahlt wird: Warenkonto 5000 DM an Lieferantenverbindlichkeit 5000 DM. Um die verbale Beschreibung der Konten abzukürzen, wurden Nummernsystematiken entwickelt.

Die betriebsindividuell einzurichtenden Konten werden zu Kontenklassen zusammengefaßt. Der Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie (GKR) ist an dem Leistungsprozeß (Betriebsablauf) orientiert und umfaßt die Konten für die Finanz- und Betriebsbuchhaltung. Konkrete Kontengliederungen zeigen (Schmolke, S. (1981)) sowie (Möllers, P. (1982)). Der Industriekontenrahmen (IKR) ist für das Zweikreissystem entwickelt worden und enthält somit keine Konten für die Betriebsbuchhaltung.

Der Übergang von Finanz- und Betriebsbuchhaltung wird durch die statische Übernahme der Zahlen durchgeführt. (Bussiek, J. (1989), S. 42) zeigt eine Kontengliederung nach dem IKR. "In der letzten Zeit hat sich zunehmend die Erkenntnis durchgesetzt, daß es am günstigsten ist, große Teile der Betriebsbuchhaltung aus dem Kontenbereich auszulagern und statistische Rechnungen aufzustellen; die Konten liefern lediglich die benötigten Zahlen und stehen für Verrechnungs- und Abschlußzwecke zur Verfügung." (Bussiek, J.

(1989), S. 21) Finanzplanung Der betriebliche Leistungsprozeß löst Zahlungsströme aus, deren Höhe und zeitliche Struktur den Kapitalbedarf des Betriebs bestimmen. Der Kapitalbedarf hängt von den Bestimmungsfaktoren wie Betriebsgröße, Beschäftigungsgrad, Kosten- und Absatzstruktur ab, die ihrerseits durch die Pläne (Beschaffungs-, Produktions- und Absatzplan) bestimmt werden. "Die Finanzplanung, d.h. der Inbegriff aller systematischen Schätzungen und Berechnungen der eingehenden und ausgehenden Zahlungsströme, die aufgrund der geplanten Aktivitäten eines Produktionshaushalts in einem gegebenen Zeitraum zustande kommen sollen, bildet zweifelsohne das Kernstück des Finanzmanagements.

" (Perridon, L. (1986), S. 368) Ziel ist einerseits die Sicherung des finanziellen Gleichgewichts (Zahlungsfähigkeit), andererseits die Vermeidung hoher liquider Mittel, die als Kasse oder Sichtguthaben nur eine geringe Verzinsung erbringen. Im Rahmen der Planungsrechnung werden für einen bestimmten Zeitraum die erwarteten Ein- und Ausgaben ermittelt. Unterteilt wird dieser Plan (Budget) in Teilpläne für die Investitionen, die Produktion und den Absatz. Zwischen dem Produktions- und Absatzplan und dem Finanzplan bestehen enge Beziehungen.

So erfolgen die meisten Einzahlungen erst nach Auftreten des entsprechenden Ertrages (Verkauf auf Ziel), bei den Aufwendungen liegen die Zahlungen dagegen manchmal vorher (Abschreibung einer Investition). Man unterscheidet folgende Arten der Finanzplanungsrechnung: kurzfristige Liquiditätsplanung täglicher Liquiditätsstatus (Planungseinheit ein Tag, Planungszeitraum eine Woche bis einen Monat) Finanzplan im engeren Sinne (Planungseinheit eine Woche oder einen Monat für etwa ein Jahr) Kapitalbedarfsrechnung (längerfristige Grobplanung, Planungseinheit ein Jahr über mehrere Jahre) Prognoserechnung der Vermögens- und Kapitalbestände in Abhängigkeit von der Unternehmensentwicklung Standardplanung (Vorgabeermittlung, Budget) Bei einer passiven Finanzplanung leitet sich dieser von den Produktions- und Absatzplänen ab (sukzessive Planung). Die aktive Finanzplanung (Simultanplanung) berücksichtigt die wechselseitigen Auswirkungen der Finanzierungskosten auf die anderen Pläne. Kurzfristige Finanzpläne sollen die Liquidität zu jedem Zeitpunkt garantieren, langfristige Pläne sind immer weniger genau in Höhe und Zeitpunkt der Zahlungen und können somit nur die durchschnittliche Liquidität betrachten. Der tägliche Liquiditätsstatus stützt sich auf die Ist-Werte der Buchhaltung, in der Vorausrechnung werden meist nur große Zahlungsbewegungen berücksichtigt. Die Zahlungen lassen sich in "ordentliche" Zahlungen, welche aus dem betrieblichen Leistungsprozeß resultieren und "außerordentliche" Zahlungen, welche durch die Investitions- und Finanzierungstätigkeit entstehen, unterteilen.

Zu den ordentlichen Ausgaben zählen beispielsweise Materialausgaben, Löhne und Gehälter, zu den Einnahmen die Erlöse aus Lieferung und Leistung. Integration der Systeme Den güterwirtschaftlichen Elementen des Betriebsgeschehens werden aus wertmäßiger (Rechnungswesen) und technologischer (z.B. PPS) Sicht Eigenschaften (mit Ausprägungen) zugeordnet. Diese Zuordnung erfolgt in beschreibenden Datensätzen. Die Beziehungen zwischen den Elementen spiegelt sich in Datenstrukturen (z.

B. Stückliste), den Logiken innerhalb der unterstützenden Software und dem betrieblichen Know-How wieder. Es wird darzustellen sein, wie und wo Abhängigkeiten der technologischen und ökonomischen Beziehungen bestehen. Das Wort Integration stammt vom lateinischen integer zu deutsch "ganz" ab und bedeutet Verschmelzung zu einer Ganzheit. Die zuvor beschriebenen Teilsysteme (PPS und Rechnungswesen) stehen in vielfältigen Abhängigkeiten, weisen jedoch auf Grund der Spezialisierung im Unternehmen teilweise getrennte Entwicklungen auf. Dies gilt sowohl für die konventionellen manuellen als auch für die mit Datenverarbeitung unterstützten Systeme.

Gegenstand der Betrachtung ist der wechselseitige Datenfluß der Teilsysteme. Die fortschreitende Einführung der Datenverarbeitung in die Unternehmen erfolgte unter anderem auf Grund folgender Vorteile: rationellere Verwaltung und Bearbeitung von Daten, Bereitstellung von detaillierteren Daten, zeitnähere Verfügbarkeit der Daten. Ausgehend von der Bildung von Insellösungen für die DV-technische Lösung einzelner Probleme wurden integrierte Konzepte zur Datenverarbeitung entwickelt, in denen mehrere Insellösungen miteinander verbunden wurden oder mehrere Funktionen in einem System integriert wurden. Ziel dieser Integrationsbemühungen ist : Verminderung von Mehrfachbearbeitung Verminderung von Datenredundanz Verminderung von Dateninkonsistenz Verbesserung und Beschleunigung des Datenflusses Im Bereich der Produktion mündeten die Integrationsbestrebungen in den CIM-Konzepten (CIM für Computer Integrated Manufacturing). Nach der Definition des Ausschusses für Wirtschaftliche Fertigung e.V.

(AWF) von 1985 umfaßt CIM das informationstechnologische Zusammenwirken zwischen den EDV-Systemen in den Bereichen der Produktion (siehe Abb. 15) : Entwicklung und Konstruktion (Computer Aided Design, kurz CAD) Arbeitsplanung (Computer Aided Planning, kurz CAP) Teilefertigung, Montage, Lagerung und Transport (Computer Aided Manufacturing, kurz CAM) Produktionsplanung und -steuerung (PPS) Qualitätssicherung (Computer Aided Quality Assurance, kurz CAQ) (vgl. Hackstein, R. (1989), S. 338f)CIM    PPS Produktionsplanung und -steuerung CAD/CAM Computer aided Design and Manufacturing    Produktionsprogrammpl. C A Q CAD  Mengenplanung  Termin- und Kapazitätspl.

CAP    Auftragsveranlassung CAM  Auftragsüberwachung       Abb. 15: Rechnergestützte Produktion (CIM) als Verbundsystem aller rechnergestützten Systeme in der Produktion (Hackstein, R. (1989), S. 338)   Funktionen wie die Betriebsdatenerfassung (BDE), -beziehungsweise die Maschinendatenerfassung (MDE)- werden als eigene Bereiche genannt oder dem PPS-System zugeordnet. MDE wird manchmal als Teilfunktion von DNC (direct numeric control) zu CAM gerechnet. Die Einteilung in betriebliche Funktionen und die DV-technische Realisierung stellen unterschiedliche Einteilungskriterien dar, die sich jedoch beeinflussen.

Weitergehende Ansätze der Integration beziehen auch die kaufmännischen Bereiche (Vertrieb, Einkauf, Finanz- und Rechnungswesen usw.) mit ein (siehe Abb. 16). Ein interessanter Aspekt ist hierbei, daß in PPS-Systemen die betriebliche Leistungserstellung geplant und mittels Betriebsdatenerfassungsfunktionen (BDE) überwacht wird, andererseits die Kostenrechnung den betrieblichen Leistungsprozeß von seinen wirtschaftlichen Konsequenzen her betrachtet. Ausgehend von dem gemeinsamen Betrachtungsgegenstand verspricht eine integrierte Konzeption eine rationellere Verarbeitung sowie eine Erhöhung der Qualität der Daten.CAQ Qualitätssicherung Prüfvorschriften, -pläne, zeichnungen Angebot CAD CAE Entwicklung tech.

Berechnung, Zeichnungserstellung CAP Arbeitsplanerstellung Betriebsmittelauswahl NC-Programmierung PPS Produktionsprogrammplanung Mengenplanung Terin- u. Kapazitätsplanung Auftragsveranlassung- u. überwachung Telekomunikation Vertrieb Angebotswesen, Projektierung, VorkalkulationAußensteuerung  Qualitäts- daten Auftrag  Anfrage Auftrag    Einkauf  Stammdaten Bedarf    Bestellung  Korrek-turen Ist- Rück- meldung Fertigungs- auftrag Warenein-gang  CAM Techn. steuerung und überwachung Betriebsdatenausgabe / Erfassung Finanz- und Rechnungswesen Lager  Qualitäts- daten    Betriebsdaten Lieferdaten     Abb. 16: CIM-Integrierte Informationsverarbeitung im Fertigungsbetrieb (Eberle, M. (1988), S.

118)   Arten der Integration Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die betrieblichen Teilsysteme zu integrieren. Die wichtigsten Kriterien für die integrativen Bemühungen sind unter anderem: die angestrebten Ziele Beschleunigung des Informationsflusses Verbesserung der Datenkonsistenz Schaffung besserer Entscheidungsgrundlagen die Ausgangssituation der organisatorische Ist-Zustand die DV-technischen Möglichkeiten die Eigenschaften der betrieblichen Teilsysteme der erwartete Nutzen und nötige Aufwand der möglichen Lösungen sowie die Bereitschaft, einen entsprechenden Aufwand zu tätigen. So wird bei einer kundenindividuelle

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