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  England im mittelalter

ENGLAND IM MITTELALTER      EINLEITUNG   Germanische Stämme der Jüten, Angeln und Sachsen hatten die Briten im 5. Jahrhundert vertrieben. Deswegen bildeten sich in England sieben kleine Königreiche. Grundlegende Veränderungen hatte das Christentum in die noch heidnischen angelsächsischen Länder gebracht. Das war vor allem das Verdienst der Missionsarbeit des Benediktinermönchs AUGUSTIN, der von dass Erzbistum Canterbury gründete und die Bekehrung der Angelsachsen einleitete. Weiter wirkten noch einige irische Mönche.

Die Bevölkerung der angelsächsischen Königreiche betrieben hauptsächlich Landwirtschaft. Die völlig freien Kleinbauern waren den Grundbesitzern gegenüber nur in geringen Maße verpflichtet. Auch dadurch entfaltete sich die Unabhängigkeit und der Individualismus viel stärker im Gegensatz zum europäischen Festland.   DIE DÄNEN   Der Reichtum der angelsächsischen Königreiche verlockten immer wieder habgierige Völkerherrschaften zu Raubzügen. Seit dem Ende des 8. Jahrhunderts mehrten sich die Einfälle der heidnischen Normannen ( Dänen).

Sie waren beritten, hatten Panzerhemden, kämpften mit Bögen und Pfeilen und waren der Milz der angelsächsischen Bauern weit überlegen. Trotz des Widerstandes der Angelsachsen besetzten die dänischen Wikinger den Nordosten Englands. Sie stellten das Gebiet zwischen London und Nordengland unter Dänenrecht und erhielten von den Angelsachsen Tribute, das Dänengeld. Doch langsam gelang England wieder die Rückeroberung des Dänenlandes, während aber schon fünf dänische Städte erbaut worden waren. Deswegen vermischten sich allmählich die Dänen mit der einheimischen Bevölkerung. Als neue Einfälle der Dänen drohten, hob der angelsächsische König Aethelred II.

Danegeld von seinen Untertanen ein. Daraus entwickelte sich die erste allgemeine Steuer eines mittelalterlichen Staates. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts nutzten die Dänen die damals nur schwache Widerstandskraft der angelsächsischen Könige aus und ließen sich in großer Zahl an der Nordseeküste Englands nieder.   KÖNIG KNUT   Unter König Knut dem Großen und seinen Söhnen kam es zwischen 1016 und 1042 sogar zu einer Dänischen Herrschaft in England. Er war es, der das Christentum in seine Länder einführte.

Knut der Große regierte In England mit äußerster Klugheit, indem er den Verwaltungsapparat und die Gewohnheitsrechte der Angelsachsen unangetastet ließ, die ersten englischen Gesetze schuf, das Heer und die Flotte ausbaute und die Priesterherrschaft unterstützte. Nur die hohen Regierungsposten , auf denen bis jetzt der angelsächsische Adel saß, wurde mit Dänen besetzt. Als seine Söhne kinderlos starben, ging die Krone Englands wieder auf die Angelsachsen über: König Eduard war am normannischen Hof bei den Verwandten seiner Mutter aufgewachsen und hatte daher viele normannische Adelige in seinem Gefolge. Auch deswegen enteignete er den dänischen Adel.     KÖNIG EDUARD   Er regierte als ein friedlicher und frommer Heerscher und war dem geistlichen Leben aufgeschlossen., weshalb er auch den Beinamen „ Bekenner“ erhielt.

Er ließ die Westminsterabtei in der Nähe seiner Londoner Residenz wieder errichten, nachdem sie von den Dänen zerstört worden waren. Da aber Eduard die nötige Autorität fehlte, tobten häufig innere Kämpfe zwischen den Adeligen. Der Adel wurde immer unabhängiger und mächtiger, da die vielen freien Kleinbauern bei ihm Schutz suchten, den ihnen der König nicht mehr bieten konnte. Eduards Schwiegervater, Graf Godwin von Kent wurde schließlich zum mächtigsten Mann und zum ungekrönten Herrscher Englands.   KÖNIG HARALD   Sein Sohn Harald trat daher nach dem Tode Eduards die Nachfolge an. Außer ihm gab es aber noch zwei andere Thronanwärter: den König von Norweger und den Herzog Wilhelm von der Normandie.

König Harald besiegte zwar den König von Norwegen bei Stamfordbridge, wurde aber 1066 von Wilhelm dem Eroberer in der Schlacht bei Hastings geschlagen. Mit dem Sieg bei Hastings erwarb Wilhelm I., der Eroberer, die Herrschaft über England. Er wurde noch am Weihnachtsabend des Jahres 1066 in der Westminsterabtei vom Erzbischof von Canterbury gekrönt. Wilhelm regierte von 1066 bis 1087. Der neue König war sehr bedacht, den Frieden im Lande wiederherzustellen und seine Autorität zu festigen.


Er übernahm daher die von seinen Vorgängern geschaffene Einrichtung, die er nach und nach verbesserte und schrittweise erneuerte. Die wichtigste Veränderung seiner Regierung war die Einführung des Feudalismus nach französischem Vorbild. Seine Beamten mussten eine Bestandaufnahme des ganzen Landes durchführen. Dabei wurde jede Grafschaft, jedes Dorf erfasst; die Fläche des Landes wurde vermessen und auf ihren Ertragswert geprüft. Diese Aufzeichnungen wurden im „ Domesday- Book “ („ Buch des Gerichtstags „) festgehalten, dem Reichsgrundbuch Englands. Adelige durften das Land der freien Kleinbauern beschlagnahmen und sie als Pächter in ihren Dienst nehmen.

Dadurch gingen tausend kleinerer Bauernhöfe in den Besitz von wenigen hundert Adeligen über.. Die Bauern waren nun mit Leib und Gut vom Adel abhängig.   ENGLAND IM SPÄTMITTELALTER   Seit 1300 gelang es dem König allmählich, ihre Stellung zu festigen. Dafür waren mehrere Gründe maßgebend. Die Königswürde war in England erblich, und die Krone blieb lange Zeit beim gleichen Geschlecht.

Dazu kam noch, dass der englische König frühzeitig einen ständigen Wohnsitz hatte: London wurde die Residenzstadt, denn sie lag sehr gut und sie bildete bald den Mittelpunkt des Landes. Von der Hauptstadt aus wurden Straßen angelegt, die das ganze Land erschlossen. Damit unterstützen die Könige gleichzeitig die Städte, von denen sie wiederum hohe Bargeldbeträge als Steuern erhielten. Um den Handel zu fördern , führte der König einheitliche Münzen, Gewichte und Maße ein. All das trug dazu bei, dass England ein einheitlicher Staat wurde.     DIE MAGNA CHARTA   In England war es dem Adel am Beginn des 13.

Jahrhunderts gelungen, die Rechte des Königs, einzuschränken. Der Adel setzte es durch, dass seine Rechte in der Urkunde, der Magna Charta, aufgezeichnet wurden (1215). Die Magna Charta bestimmte. Die Lehen sind erblich; der König darf Steuern nur mit der Zustimmung des Adels einheben; die Städte erhalten gewisse Vorrechte; die freien Bauern dürfen nicht willkürlich verhaftet werden und nur auf Grund eines richterlichen Urteils gefangen gehalten werden; Diese Gesetz galt in ganz England und wurde die Grundlage für ein einheitliches Recht. Zum Schutz diese Gesetzes bildete sich in England am Ende des 13. Jahrhunderts eine Vertretung des hohen und des niedrigen Adels und der Bürger: das Parlament.

Diese war darauf bedacht, seine Rechte gegenüber dem König zu wahren, es unterstützte ihn aber, wenn es galt, die Interessen des Landes nach außen zu vertreten. Daher ging das Werden des einheitlichen englischen Staates auf die gemeinsamen Bestrebungen des Königs und des Parlaments zurück. Um 1300 war England ein vereintes Land, doch fühlten sich die Bewohner jedes Landes noch nicht als Angehörige einer eigenen Nation. Da brach um die Mitte des 14. Jahrhunderts zwischen Frankreich und England wegen den Besitzungen des englischen Königs in Frankreich ein Krieg aus, der mehr als ein Jahrhundert dauerte ( der Hundertjährige Krieg) und den Frankreich schließlich gewann. Im Laufe dieses Kampfes gegen das andere Volk entwickelte sich in jedem Land ein Zusammengehörigkeitsgefühl: das Nationalgefühl.

Dieses verstärkte sich in den folgenden Zeiten und begünstigte das Entstehen nationaler Staaten.   ENGLAND IM 15. JAHRHUNDERT   Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kam es zu Thronstreitigkeiten zwischen den Häusern Lancaster ( rote Rose) und York ( weiße Rose). In diesen „ Rosenkriegen“ rottete sichDer Adel gegenseitig aus. Der gewalttätige Richard III.

wurde schließlich von Heinrich Tudor besiegt; mit ihm , König Heinrich VII:, begann eine Epoche neuer Königsmacht.

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